Ein parteiinterner Prozess der Abstimmung und Meinungsbildung mit unterschiedlichen Auffassungen wird nach außen sichtbar. Aha. Für die Beteiligten ist das sicher nicht schön, denn die Vertraulichkeit ist beschädigt worden. Aber sein wir doch mal ehrlich: es tun sich nicht die Abgründe auf, in die hier mancher zu blicken scheint.
Darum ist auch das Gerede über parteischädigendes Verhalten übertrieben. Ganz davon abgesehen, dass es sicher nicht nachvollziehbar sein wird, wo die undichte Stelle war. Bei so vielen Beteiligten muss man einfach damit rechnen, dass ein Brief auch bei der Presse landen kann. Aus welchem persönlichen Interesse auch immer er weitergegeben wird.
Und jetzt noch was zum Thema „(Ehe)Frauen und ihre Befugnisse“ bzw. „Wie lang darf die Kette sein?“ (für die Machos in der Runde). Es bringt mich wirklich zum Lachen, dass gerade dieser Punkt des Briefes solche Wellen schlägt.
Wenn Frau Godenrath sich für ihren Mann in dieser Sache einsetzt, dann ist das absolut legitim, denn…
1. Ja, sie sitzt im halleschen CDU-Vorstand. Aber nein, sie wählt ihren Mann nicht. Sie ist keine Stadträtin.
2. Ja, sie arbeitet in der Verwaltung. Aber nein, nicht in Abhängigkeit von der Position ihres Mannes. Und umgekehrt. Sie können einander dort nicht begünstigen. Weder in der aktuellen, noch in der potentiellen Konstellation.
Von Befangenheit zu sprechen und darum Zurückhaltung zu fordern, scheint mir darum nicht angemessen.