Startseite Foren Halle (Saale) Spielverbot für städtische Bühnen: Politischer Arschtritt?

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  • #49953

    „Politisch sind wir in den Arsch getreten worden „

    Es drängt sich der Gedanke auf, dass ein Künstler den Katastrophenstab leiten sollte.

    #49955

    Zitat Brenner: „„meine Gestaltungshoheit wurde eindeutig beschnitten.““

    Herr Brenner sollte begreifen, dass die Katastrophenlage echt war, und keine Inszenierung, bei der er seine Gestaltungshoheit ausleben könnte.

    *facepalm*

    #49956

    „Politisch sind wir in den Arsch getreten worden und zwar ordentlich und gewaltig“, schimpfte nt-Intendant Matthias Brenner am Montag. „Das wird ein Nachspiel haben.“ Er protestiere aufs schärfste gegen das Agieren der Stadtverwaltung. Das sei „gegen jede politische Weitsicht und in großer Unverantwortung“ geschehen.

    ________________________________

    Noch einmal meine These: In den Worten steckt so viel Frust, wie er in der kurzen Amtszeit Wiegands nicht entstanden sein kann. Gegen wen oder was richtet sich der Protest in Wahrheit?

    #49957

    @SfK

    Reicht es dir nicht, wenn du von irgendeinem, der keine Ahnung hat, ein Berufsverbot wie in den alten Zeiten aufgezwungen bekommst?
    Jeder hat ein anderes Temperament und Herr Brenner ist für sein scharfes reagieren bekannt. Ich bin froh, dass wenigstens einer es sich getraut hat, die Wahreit ohne wenn und aber auszusprechen.

    #49958

    Erfolgreiche Künstler haben eine narzisstische Persönlichkeitsstruktur (sonst wären sie auf ihrem Gebiet nicht so erfolgreich) und sind deshalb sehr leicht narzisstisch kränkbar. Anders kann ich mir die Aufregung im Hühnerstall nicht erklären.

    #49959

    Was ist denn die Wahrheit? Ich höre in Brenners Worten nur Unsinn und Weltfremdheit durchschimmern.

    #49962

    Die Wahrheit ist, dass gute Führungskräfte die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter nutzen und nicht alles nach Gutsherrenart allein entscheiden. Mit anderen Worten: Man muss schon ziemlich dumm sein, wenn man glaubt, als Führungskraft jede Entscheidung von einiger Bedeutung alleine treffen zu können.

    #49964

    Vor allem im Katastrophenfall muss man erst alle Statements einholen und am besten ein Gutachten anfertigen lassen.

    #49965

    Du meinst, Wiegand hätte Brenner fragen sollen?

    #49966

    Das Problem scheint die nicht funktionierende Kommunikation zwischen dem OB und den Theatern zu sein. Während des Katastrophenfalls hat der OB Wichtigeres zu tun, als mit Theaterleuten zu diskutieren. Dafür müsste doch aber in der Verwaltung jemand da sein.
    Anscheinend aber nicht, sonst würden die (langsam nervenden) offenen Briefe nicht geschrieben.

    #49968

    Hat sich eigentlich der Wirt vom „Krug“ oder von Café Wiederhold auf der Peißnitz schon über ein Berufsverbot beschwert? Sie wurden nicht mal zu ihrer Arbeitsstätte gelassen.

    #49969

    Spielstätten X, Y… sind gefährdet oder könnten gefährdet werden.
    Infrastruktur A, B, C… muss ggf. für Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen freigehalten werden.
    Hotels P, Q… können nicht betrieben werden.
    Welche Veranstaltungen sind unter diesen Voraussetzungen wie möglich?
    Termin in drei Stunden.

    #49970

    Du hast noch den schlimmsten Fall vergessen: Was wird aus den (fiktiv) begonnen Festspielen, wenn ein Deich bricht? Reale Gefahr war zumindest da.

    #49971

    Die Stadt sollte die TOO in den freien Markt entlassen, jedem Einwohner eine bestimmte Zahl von Gutscheinen geben, mit denen ein Theater-/Konzertbesuch in etwa das kostet wie jetzt, und die TOO sich dann die Gutscheine von der Stadt auszahlen lässt.
    Die Künstler können dann uneingeschränkt frei agieren.

    #49974

    Die von der TOO begreifen es einfach nicht….
    Nicht mal jetzt können die einfach mal die Klappe halten.Einfach mal still sein und warten bis sich die Lage normalisiert hat. Das lassen aber anscheinend deren Egos nicht zu.
    Der Nabel der Welt….

    #49975

    „Du hast noch den schlimmsten Fall vergessen: Was wird aus den (fiktiv) begonnen Festspielen, wenn ein Deich bricht? Reale Gefahr war zumindest da.“

    Verstehe nicht, was du meinst. Weder nt noch Opernhaus noch Bad Lauchstädt usw. waren irgendwie gefährdet. Der ach so „schlaue“ juristische Schachzug, sich auf „höhere Gewalt“ zu berufen, wird Halle sicherlich noch finanziell auf die Füße fallen.

    #49980

    Oh man…was soll man dazu noch sagen.

    #49982

    Soviel geballte Dummheit, wie hier aus einigen Kommentaren spricht, gibt es noch nicht einmal in der BLÖD-Zeitung. Und das will gewiss was heißen…

    #49985

    Anonym

    Der Scheeks soll doch froh sein, daß er nur einen „politischen Arschtritt“ bekommen hat.

    #49988

    Darf ab jetzt
    bei traurigen Anlässen, wie Todesfällen etc. keine ernste Musik mehr gespielt, kein poetischer Text etc. mehr rezitiert werden?

    Ich glaube schon, dass die einzelnen Veranstaltungen der ernsten Situation in Halle angepasst worden wären und einiges daher nicht stattfinden hätte können wie geplant (darunter sicherlich das Feuerwerk).
    Das wird wohl auch dem OB klar gewesen sein, aber ich befürchte mal, dass für diesen Schnellschuss ohne Rücksprache andere Gründe mitspielten.

    #50029

    Bei Brenner brennt der Baum, ich hoffe die Zündkerzen halten. Tief Luft holen und durch die Hose atmen. Geht es hier wirklich um die Sache oder dem Wiegand eine zu verpassen ?, da halten die Theaterschaffenden zusammen, man glaubt es kaum. Wir Hallenser haben uns auch für den Erhalt der Theater und Spielstätten stark gemacht
    wo es Knopf auf Spitz stand. Jetzt erwarten wir ein klein wenig Verständnis für die Lage in Halle. Wiegand hat alles richtig gemacht, wir können froh sein, dass der
    ganz große Kelch, Dank dem Einsatz aller Beteiligten, an uns vorbei gerauscht ist.
    Ich würde mich freuen in den nächsten Tagen hier zu lesen, Theaterleute haben für die Flutopfer gesammelt und sie laden Betroffene zu einer Sondervorstellung ein.

    #50035

    @geraldo

    “Du hast noch den schlimmsten Fall vergessen: Was wird aus den (fiktiv) begonnen Festspielen, wenn ein Deich bricht? Reale Gefahr war zumindest da.”

    Verstehe nicht, was du meinst. Weder nt noch Opernhaus noch Bad Lauchstädt usw. waren irgendwie gefährdet. Der ach so “schlaue” juristische Schachzug, sich auf “höhere Gewalt” zu berufen, wird Halle sicherlich noch finanziell auf die Füße fallen.

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    Dann mach ich mal eine extremen Vergleich. Wenn ein Flugzeug mit einer Pershing 2 führerlos am Himmel über Halle Ammendorf kreist, würdest du dann trotzdem Festspiele machen?

    #50040

    Ich hätte nicht gedacht das die Herrschaften noch nachlegen. Das rächt sich bitter denn der Rückhalt wird bei den bis 2019 anstehenden extremen Verteilungskämpfen so nur noch dünner.

    #50042

    Anonym

    Nach dem Ausrufen des Katastrophenfalles steht die Stadt Halle vor einer Klagewelle.
    Die Angestellten der Reederei Riedel feilen derzeit auch an einem offenen Brief.
    Sie prangern darin das Berufsverbot an, dass ihnen mit steigendem Saalewasser auferlegt wurde.
    „Wir hätten doch auch ein wenig leiser, mit langsamer Fahrt unseren Job machen können“ betonte ein Sprecher „Aber die politische Willkür, die uns schon lange vor und auch noch lange nach dem Katastrophenfall das Fahren mit unseren sehr gut schwimmfähigen Schiffen untersagte, war ein Arschtritt für den sich Stadt und Land noch verantworten müssen.“.

    Ebenfalls sauer auf die Stadt sind Gerlinde J., Torsten F. sowie die Angestellten des Saalekahns. „Wir wollten am vergangenen Dienstag unsere Hochzeit im Saalekahn feiern, aber durch die politische Ignoranz der Stadtspitze wurde verhindert, dass wir das Lokal betreten konnten. Dabei wäre es mit ein ppar Feuerwehrleuten doch getan gewesen. Wir hätten auch auf das Feuerwerk verzichtet und stattdessen den Erlös der Tombola für Flutopfer gespendet.“ Die Angestellten des Lokals sehen ebenfalls ein Berufsverbot, wurden sie doch von Einsatzkräften daran gehindert, ihre Arbeitsstelle aufzusuchen.

    Oberbürgermeister Bernd W. steht nun unter Druck. Zwar weiß er sicherlich die Mehrheit der Hallenser hinter sich, doch mit seiner Entscheidung, der Flutkatastrophe in Halle höchste und alleinige Priorität einzuräumen, hat er sich angreifbar gemacht. Ob allerdings ein eingetretener Worst-Case, also beispielsweise ein Flutung grßer Teile Neustadts, ein Einsehen der Betroffenen bewirkt hätte, schein angesichts der verhärteten Fronten äußerst fragwürdig.

    Btw: Mittlerweile wird in der Diskussion zu den Händelfestspielen gar behauptet, dass die Händelfestspiele in abgespeckter Variante hätten stattfinden können, da sowieso nur wenige hundert Besucher erwartet wurden. Vielleicht sollte man das Engagement der öffentlichen Hand angesichts dieser Zahlen nochmals überdenken.

    #50073

    Sogar das Ausland reagiert:

    Der Mann, der alles falsch machte

    http://www.wienerzeitung.at/meinungen/kommentare/553438_Der-Mann-der-alles-falsch-machte.html

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