Startseite › Foren › Halle (Saale) › Paulusviertel: Anwohner rebellieren
- Dieses Thema hat 1,428 Antworten und 65 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 8 Jahre von
hei-wu.
-
AutorBeiträge
-
24. März 2014 um 07:25 Uhr #89740
Es war einmal ein Investor; nicht irgendeiner, nein, so ein richtig wichtiger mit allem Drum und Dran, mit großer Limousine und Chapeau claque und guten Zigarren. Den juckte es eines schönen Tages in seiner linken Großzehe, und er kam ins Nachdenken über seine Geschäfte und erkannte, dass er im Begriff war, einen sehr großen Fehler zu begehen. Da er aber nicht nur wichtig war, sondern auch klug und mutig, lächelte er leise, änderte seinen Plan zum Besseren und gönnte sich zur Belohnung seine beste Havanna.
24. März 2014 um 09:55 Uhr #89744Ob Angela Zigarren raucht? Sehr zu bezweifeln…
Und nein, ein Wirschaftsunternehmen ist nicht die Caritas, das wurde gegründet, um zu wirtschaften und zwar Gewinn…
Besseres ist auch immer Ansichtssache…
24. März 2014 um 19:55 Uhr #89799Winkus profiliert sich allmählich zum Brandstifter.
24. März 2014 um 23:25 Uhr #89818aha und Du bist der Biedermann?
25. März 2014 um 01:02 Uhr #89829Ich gebe zu, ich habe Mitleid mit den „Paulanern“. Da hocken sie in ihren Riesenbuden mit dreieinhalb Meter hohen Wänden, zahlen horrende Mieten jenseits der 1.000 €, sehen ihren bevorzugten Lebensinhalt in der Zeit und Nerven raubenden Suche nach einem Parkplatz in Sichtweite zur Behausung, wo es trotz vieler Quadratmeter seltsam dunkel und beengt wirkt durch dichteste Bebauung im Stil der Gründerjahre, es sei denn, man hat das Privileg, endlose Stufen hinauf zur ausgebauten Dachgeschosswohnung zu keuchen mit der Belohnung, einen Blick auf die Dächer der Stadt zu erhaschen in dem Gefühl des Glaubens an ein bisschen Paris oder Rom…
Aber die Zeit ist verronnen. Das Paulusviertel – und nicht nur das, auch Mühlweg- oder Riebeckviertel sind in ihrer Bauweise nicht mehr zeitgemäß. Die Existenz dieser Viertel und die heutigen Erfordernisse für Wohnen und Leben stehen im krassen Gegensatz. Das hat sich so ergeben durch die Verschonung von Krieg und Zerstörung. Um den Ansprüchen solch hochherrschaftlicher Wohnungen in der heutigen Zeit zu entsprechen, müsste in diesen Vierteln jedes zweite Haus abgerissen werden, um Luft, Raum und Licht zu schaffen für Gärten, Garagen u. ä. Und ganz tief im Innersten beschleicht die Bewohner dieser Viertel diese Erkenntnis, und dass sie in die Äppel gegriffen haben.
Und dann dieser hässliche, in Beton gegossene Neubau…
Da bricht sich der Frust aufs eigene, von solch Widrigkeiten belastete Dasein Bahn und fokussiert sich auf eine leb- und widerstandslose Kreation. Wahrscheinlich auch auf die zukünftigen, ahnungslosen und bedauernswerten Mitbürger.
Übrigens, in Sachsen ist es üblich, neue Mitbürger herzlich zu begrüßen. Das Ganze nennt sich Nachbarschaftstanz. Ich hab da öfter gemuggt. Im offiziellen Teil werden die neuen Mitbürger nach vorn gebeten und unter dem Beifall der Alteingesessenen mit einem Präsent begrüßt. Mir würde warm ums Herz, wenn diese schöne Tradition auch in Halle Einzug halten könnte mit dem Paulusviertel als leuchtendes Beispiel voran. Wenn musikalische Umrahmung von Helene Fischer bis Joe Cocker gewünscht wird, bitte an mich wenden. Man möge mir die Eigenwerbung verzeihen.(Ich hab mal vor langer Zeit so ne Wohnung ausgebaut. Nur fürs Wohnzimmer 140m Tapete verbraucht, der Flur ähnelte einer Kegelbahn. Ich hatte mich mal verlaufen und wäre auf der Suche nach der Küche mit lebensrettendem Kühlschrank fast verhungert. Um mir nen Drink zu mixen, musste ich 10m durch die Bude latschen, also bitte…
Um mir im Winter den Hintern zu wärmen, hab ich mich fast zu Tode geheizt.
Ich sagte mir damals: Nie wieder!!!)25. März 2014 um 07:02 Uhr #89836Wenn das Paulusviertel wohntechnisch oder vom Lebensgefühl her so aus der Zeit gefallen sein soll, müsste man sich fragen, warum es so begehrt ist.
Gut, die ersten Mieter, die abspringen, weil sie keine Lust auf eineinhalb Jahre Bauarbeiten vor ihrer zukünftigen Haustür, geschweige denn genug Licht bei hochziehenden Bauten in der ersten Etage haben werden, die gibt es und ich kann es nachvollziehen. Aber die Lust am Wohnen im Bestand scheint mir ungebrochen.
Insofern kann ich in Muggers Trauergesang nicht einstimmen.25. März 2014 um 08:11 Uhr #89849Mugger schrieb:
„Das Paulusviertel – und nicht nur das, auch Mühlweg- oder Riebeckviertel sind in ihrer Bauweise nicht mehr zeitgemäß. Die Existenz dieser Viertel und die heutigen Erfordernisse für Wohnen und Leben stehen im krassen Gegensatz. “Was sind denn die heutigen Erfodernisse für Wohnen und Leben?
25. März 2014 um 08:30 Uhr #89853
Anonym„Was sind denn die heutigen Erfordernisse für Wohnen und Leben?“
Sowas wie „Wohnen am Turm“ ist sicherlich gemeint. Wer jetzt aber nicht spontan gut 190.000 € für die Häuser ohne Dächer übrig hat, findet in zahlreichen, neu erbauten Betonmietswohnungen ein gemütliches Plätzchen. Passend dazu gibts dann auch den PKW-Stellplatz für gute 70 €. Naja, wer’s mag… 😆
25. März 2014 um 10:21 Uhr #89866Warum gehören Paulus- und Mühlwegviertel zu den beliebtesten Wohnvierteln Halles?
Warum sind hier die Mieten im Vergleich zu anderen Vierteln relativ hoch?
Warum ist zum Beispiel die Neumarktschule im Mühlwegviertel die größte Grundschule in Halle mit steigendem Bedarf? ( Auch Kitaplätze sind hier extrem rar! )
Scheinbar definieren viele ,viele Menschen „die Erfordernisse für Wohnen und Leben“ etwas anders .
Scheinbar kennt Mugger das Mühlweviertel kaum. Es gibt viel Freiraum,zum Glück noch viele Gärten und ganz viel wunderschöne sanierte Häuser und Menschen( Junge, Alte,Reiche und Arme, Priviligierte und welche die es nicht sind)die gern hier leben!!!!!!!!!!!!!(So wie auch ich seit 44 Jahren!)
Sogar die Parkplätze reichen am Wochenende und am Abend,wenn Besucher und Pendler nach Hause gefahren sind fast immer.
Das unsere Altstadt so gut erhalten ist, hat sich zum Glück so ergeben. Andere Städte schauen in dieser Beziehung,ganz im Gegensatz zu Mugger, eher neidisch auf Halle!!!!!!!!25. März 2014 um 10:56 Uhr #89873Man könnte ja das Innere der Pauluskirche zum Parkhaus umfunktionieren. Das hieße dann park & pray. Gibts sowas eigentlich schon oder bin ich der Erfinder dieser genialen Idee?
Und ja, das Hobbit-KZ in der Turmstraße ist auch nicht das Wahre.25. März 2014 um 11:19 Uhr #89880Ich würd sagen, das Paulus ist eher so eine Art Spleen, hat nach Außen was Elitäres, was „man“ sich halt „leisten“ kann… daß man dabei auch noch in Hornzigen wohnt, die den Stand von 1950 haben, mit allen eher Nachteilen, wird da oft verschwiegen, man wohnt ja im „Paulus“… daß es dort eine eher miserable Versorgung bzw. eine solche mit langen Wegen und zu wenigen Betreuungsmöglichkeiten für Kinder gibt, ist eben auch der Historie und seinen früheren Bewohnern geschuldet. Eine genauso schlechte, weil nur tangentiale oder periphäre Anbindung an den ÖPNV kommt noch dazu.
Aber man wohnt ja im „Paulus“, mit hochen Decken, thermischen Nachteilen, unergonomischen Treppen, ewig langen Wegen zur Straßenbahn…25. März 2014 um 11:37 Uhr #89885Jetzt verkommt der Strang zu Neiddebatte.
25. März 2014 um 13:20 Uhr #89905
AnonymSchulze kennt sich offenbar im Paulusviertel bzw. allgemein in den Gründerzeitvierteln bestens aus. Versucht nun krampfhaft irgendwas schlechtes rauszusuchen und macht sich dabei mal wieder lächerlich. Ist schon blöd, wenn man seit der Wende nicht mehr aus seiner Neustadt-Karnickelbude rausgekommen ist.
25. März 2014 um 13:26 Uhr #89907Schon wieder falsch gelegen… die kindheit bis zur Jugend in solchen Wohnungen mit Deckenhöhe anno verbracht, unzählige Eimer Kohle verfeuert, damit es dem Nachbarn an den Füßen warm wurde… und nein, er wohnt nicht in Halle-neustadt, schon gar nicht in einer Karnickelbucht, den die sind mit Sicherheit nicht 90m2 groß…
Aber diffamier mal ruhig weiter, ist so eine Angewohnheit von Trollen…
25. März 2014 um 13:40 Uhr #89917
AnonymAch Schulze. Das Wort „Troll“ solltest du besser nicht in den Mund nehmen. Wobei gerade du in dieser Hinsicht schon genügend Erfahrung haben dürftest.
Die Nachteile, die du hier gebetsmühlenartig zu verbreiten versuchst, sind mittlerweile nach gut 25 Jahren weitestgehend abgeschafft. Und daß das Paulusviertel eine schlechte Anbindung hätte, ist ebenfalls Käse. Praktisch von allen Seiten ist die Gegend durch StrBa-Linien und Hauptstraßen eingegrenzt. Natürlich muß man auch ein paar Schritte laufen. Zuviel verlangt?
26. März 2014 um 08:45 Uhr #90017Tja, vielleicht ist nicht mehr jeder im jugendlichen Alter und noch gut zu Fuß?
Aber solche Überlegung geht dir ja komplett ab…
26. März 2014 um 09:44 Uhr #90023
AnonymSchieb‘ nicht gehmüde Alte vor deine Weisheiten. Es ist wohl nirgends möglich die Straßenbahnhaltestellen direkt vor alle Wohnungstüren zu legen.
Als nächster Minuspunkt erwähnst du noch, daß das Paulusviertel keinen direkten Flughafenanschluß besitzt.26. März 2014 um 10:08 Uhr #90028Naja, soll jeder dort wohnen und zum Nahverkehr laufen, wie er mag, gern auch 500-800m… ich jedenfalls nicht mehr…
Und ja, Flughafenanschluss hätte was, aber eine direkte Zentrumsverbindung wär auch schon mal was…
26. März 2014 um 10:22 Uhr #90032
AnonymRichtig, jeder wie er mag und kann. Im Übrigen legt man deine besagten 500-800m in wenigen Minuten zu Fuß zurück. Im Radio werden in dieser Zeit ungefähr zwei Lieder abgespielt. Man kann natürlich auch schön mit dem Auto fahren.
26. März 2014 um 10:30 Uhr #90033Wer ist man? Und wie sieht es mit den Frauen aus, vielleicht noch mit Einkaufsbeuteln?
Auto, gewiss, oder schön bequem mit Bus und Bahn…
Aber gewiss kommst auch du noch in das Alter, wo jeder Meter mehr oder zuviel zur Last wird. Es sei dir gewünscht…
26. März 2014 um 11:02 Uhr #90037
AnonymJa, natürlich. Erst die Alten, nun die Frauen, und demnächst die Kinderchen mit Kohlesäcken auf dem Rücken. Das Paulusviertel muß ja schrecklich sein. 😆
Im Übrigen wünsche ich dir natürlich auch alles erdenklich Gute. Und das hoffentlich sehr schnell.
26. März 2014 um 18:30 Uhr #90115Danke bestens für die Wünsche, mir geht es hier so gut wie bisher nicht… auch ohne Paulus, ohne lange Wege, ohne Kohlesäcke.
27. März 2014 um 13:08 Uhr #90201Na Klasse, das geht ja gut los. Die schieben gerade die schöne Fahrradabstellanlage zusammen. Hätte die nicht umgesetzt werden und z.B. durch die HWG genutzt werden können?
Wie wird das weitergehen? Wo kommen die Steine und Porphyrbrocken hin, die ja auch einen Wert haben? Da wäre ja verschenken noch besser, als das auf die Deponie zu fahren.27. März 2014 um 22:18 Uhr #90323Keine Angst, Klara, die Firma Papenburg wird Wertvolles bestimmt nicht ohne Nutzen lassen…
27. März 2014 um 23:12 Uhr #90328@klara
Klara, Du tust so, als wenn das Alles Volkseigentum, Gemeinschaftseigentum, städtisches Eigentum oder Dein Eigentum wäre!
Verinnerliche bitte einmal, daß das Alles dort dem Käufer gehört, der kann damit machen, was er will, sofern nicht gesetzliche Sachen dagegenstehen.
Ich prangere Dich doch auch nicht an, wenn Du Sachen von Dir in die Aschetonne wirfst oder Geld für Sachen ausgibst, die ich für unwichtig halte.
Stell Dir mal vor, ich würde jetzt öffentlich verbreiten, daß der Schaukasten in der Robert-Blum-Straße doch besser zur Prävention gegen Drogenkonsum bei Kindern verwendet werden sollte. Im Prinzip ist das eine gute Sache, die mehr Gewicht hat, als die Inhalte derzeit, jedoch empfindet Ihr das, was da drin steht als derzeit wichtiger. Das ist Eure Meinung und die akzeptiere ich, auch wenn ich anderer Meinung bin.
Verstanden, was ich meine? -
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.