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4. Juli 2015 um 16:07 Uhr #1613296. Juli 2015 um 17:12 Uhr #161740
Ja, wenn dann die Politikerkaste die Scheiße verzapft hat und den Leuten die Kacke bis zum Hals steht, bleibt natürlich nur Eins! Gebühren hoch und die Ausgaben herunter….
Das ist genauso sinnvoll, wie den Preis für Erdöl herunter zu drücken, auch wenn bekannt ist, dass seit 10 Jahren uns Normalmichel gesagt wird, dass das Öl nur noch für 15 Jahre reicht….
Wenn die Bevölkerung keine Kohle hat, kann sie diese auch nicht ausgeben. Die Wachstumsorgasmen die die Leute in den Lobby-Unis in die leeren Köpfe getrommelt werden, nützen nur den Reichen.
Aber das rafft bis zum nächsten Kollaps sowieso Keiner der Obrigen!
6. Juli 2015 um 17:59 Uhr #161752Nicht nur keiner der Obrigen, sondern auch kaum einer der Untrigen. Dass das Leben immer teurer wird, liegt auch daran, dass jeder heutzutage Dinge und Dienstleistungen in Anspruch nimmt, die man früher entweder selbst gemacht oder auf die man einfach verzichtet hat. Dass eine Kommune pleite ist, kommt nicht von heute auf morgen, da wurde wohl in der Vergangenheit gerne mal großzügig die eine oder andere Investition getätigt, ohne auf die zusätzlich entstehenden laufenden Kosten zu gucken – oder es wurde sich alles schöngerechnet.
Alle rufen nach mehr Straßen und Autobahnen, damit sie bloß nicht eine Sekunde zu lange stehen müssen. Und diese Straßen sollen ja außerdem noch nach dem neuesten Stand der Technik gebaut werden, mit ordentlichem Unterbau, Drainage, Asphalt etc., keine Kopfsteinpflasterstraßen. Aber dass das ganze dann auch zusätzliche laufende Kosten erzeugt, weil nach moderner Technik gebaute Infrastruktur auch moderne Technik zur Wartung benötigt und generell umständlicher/aufwändiger zu unterhalten ist, daran denkt keiner.
Man gibt sich ja heute auch nicht mehr mit einem Auto ohne Klimaanlage zufrieden. Und niemand will aufs Smartphone verzichten, und alle Neubaublöcke werden mit Aufzügen ausgestattet, und die „große Hausordnung“ kennt auch keiner mehr, das macht heutzutage ein „Dienstleister“.
Wenn man jahrelang über seine Verhältnisse lebt, weil man immer mehr und nur das beste will, aber die Augen vor der Kehrseite der Medaille verschließt, dann kommt natürlich irgendwann das große Erwachen, und dann wird gejammert, das Gebühren steigen und man auf als selbstverständlich betrachtete Dinge verzichten muss, um Ausgaben zu senken.
8. Juli 2015 um 07:41 Uhr #162098Immer wieder toll wie „schlau“ doch unsere Langtexter hier sind.
Die gewählte Überschtift in er der FREIHEIT ist schlicht lächerlich. Dazu muss man aber den Artikel auch lesen.
Es geht dort darum das die Stadt Merseburg die endlich im Land Sachsen-Anhalt eingeführte Grenze bei den Kassenkrediten von 20% der Einnahmen (ab dann ist es Genehmigungspflichtig) im Jahr 2016 oder 2017 ereichen wird.
Die Stadt Halle hat bei 660 Mio Einnahmen derzeit 340 Mio. Kassenkredite. Vorrechnen muss man das jetzt nicht hoffentlich auch noch.
8. Juli 2015 um 08:11 Uhr #162100Die Stadt Halle hat bei 660 Mio Einnahmen derzeit 340 Mio. Kassenkredite.
Es ist wohl wie in der gesamten EU. Über alles ist ein wunderbunter Teppich gedeckt, so dass man den Modder nicht sieht.
8. Juli 2015 um 22:21 Uhr #162240binärius, du vergißt, daß wir als Bunte Rreplik seit Jahren Krieg führen im Ausland… da ist das Geld hingewandert, und in diverse marode Banken, bzw. in die Taschen dieser Bänker…
Wir als Volk haben nicht über unsere Verhältnisse gelebt oder Schulden gemacht… Du vielleicht???
9. Juli 2015 um 00:07 Uhr #162268Ich habe mich nicht um Stuttgart 21, den Leipziger Tunnel oder den Haupstadtflughafen gerissen. Das sind alles Dinge, die nicht nur jetzt Geld kosten, sondern auch in Zukunft teurer im Unterhalt sind als die vorherigen Lösungen – und das bei relativ geringem allgemeinen Nutzen gegenüber dem Aufwand. Zugegeben, das ist etwas weiter vom Thema weg, aber es sind ein paar der eindrücklicheren Beispiele.
Wir als Volk haben nicht über unsere Verhältnisse gelebt oder Schulden gemacht… Du vielleicht???
Du solltest mal deinen persönlichen Lebensstil nicht auf das gesamte Volk pojizieren. Die Allgemeinheit ist mehr als nur dein direktes Lebensumfeld. Und wenn „wir als Volk“ keine Schulden machen würden, wo kommen dann die ganzen Schulden her? Das Volk hat die Politiker, die es mehrheitlich gewählt hat. Das Volk will immer mehr, immer schneller und immer überall, aber das kostet auch mehr, und dann geht das Gejammer los, wenn der Zahltag kommt.
10. Juli 2015 um 20:47 Uhr #162672Staatsschulden haben doch überhaupt nichts mit privaten Schulden zutun. Dem Staat hat man etwa 2000 Milliarden Euros geliehen. EineTabelle in ungefähr kann man hier sehen:
Die Ursachen der Staatsverschuldung sind banal und von jedem Laien zu verstehen.
Die grundlegende Ursache der Staatsverschuldung ist, dass der Staat mehr Geld ausgibt als er einnimmt. Dabei gilt für den Staat wie für jedes Unternehmen und jeden Privathaushalt: Die Ausgaben dürfen die Einnahmen nicht übersteigen.
Immer wieder werden Ausgaben allein deshalb getätigt, weil sie „notwendig“ sind. Weitere Voraussetzung ist aber, dass der Staat sie aus seinen Einnahmen bezahlen kann! Wenn sie dennoch auf Kredit vorgenommen werden, muss der Staat sie trotzdem bezahlen, nur später und mit Zins und Zinseszins.
Die zweite Ursache besteht darin, dass seit Jahrzehnten nie getilgt wurde, obwohl die auf Kredit angeschafften Wirtschaftsgüter im Laufe der Zeit verschleißen. Unternehmen und Privatleute machen auch Schulden, aber entweder tilgen sie diese, oder sie kommen in dieselben Schwierigkeiten wie jetzt der Staat.
Zum Problem der Konjunkturschwankungen siehe hier.
Eine verhängnisvolle Rolle spielte die frühere Grundgesetz-Vorschrift, nach der eine Neuverschuldung bis zur Höhe der Investitionen erlaubt war, ohne dass der Verschleiß der Güter berücksichtigt wurde.
Der dritte wesentliche Faktor ist der Zinseszinseffekt. Wenn eine Schuld nicht bedient wird, laufen außer den Zinsen auch Zinsen von den Zinsen in gewaltiger Höhe auf. Wenn eine Schuld von 100 € mit 7% verzinst und nie bedient wird, werden daraus in 50 Jahren 2950 € und in 137 Jahren 1 Mio. €!
Es ist von Reinhart und Rogoff belegt, dass Bankkrisen zu den schlimmsten Ursachen von Staatsverschuldung gehören. Sie treten oft als Folge von Deregulierung der Finanzmärkte auf und ziehen gigantische Rettungskosten, Steuerausfälle und Sozialausgaben nach sich.
Eine weitere wichtige Ursache falscher Finanzpolitik ist, dass ein sehr großer Teil der Wähler sein Einkommen vom Staat bezieht:
Die Angestellten und Beamten des öffentlichen Dienstes
die Soldaten
die meisten Pensionäre
die Sozialhilfeempfänger
die BAföG-Empfänger
die Beschäftigten der Rüstungsindustrie
große Teile der Bauwirtschaft
von all diesen: die Familienangehörigen, soweit sie nicht in der privaten Wirtschaft arbeiten
die Schlüsselgruppe der Berufspolitiker und MinisterialbeamtenÄhnliches gilt für die Millionen von Wählern, die ihr Einkommen ganz oder teilweise von der Sozialversicherung beziehen: Die meisten Rentner, die Beschäftigten des Gesundheitswesens, die Arbeitslosen. Immer wieder greift der Staat mit Milliardenzuschüssen ein, um diese Gruppen ruhig zu halten.
Sie alle entscheiden gegen ihr eigenes Einkommen, wenn sie sich für Ausgabenkürzungen einsetzen. Viele von ihnen tun es dennoch, wohl wissend, dass sie als erste betroffen sind, wenn die Staatsfinanzen weiter ausbluten. Aber der Effekt auf die Politik ist unübersehbar. Die großen Parteien wagen in bestimmten Bereichen keine durchgreifenden Reformen, weil die Zahl der betroffenen Wähler riesig ist, etwa im Besoldungsrecht, in der Rentenpolitik und im Gesundheitswesen.
12. Juli 2015 um 09:16 Uhr #162776
AnonymWelcher Staat in Europa und welche Stadt in Deutschland hat keine Schulden?
Woran kann es liegen, dass alle verschuldet sind?
Hat man sich mehr Aufgaben aufgebürdet ( und damit auch Ausgaben!!), die man finanziell nicht schultern kann?
Sind wir nicht immerfort Zeugen, dass weitere AUFGABEN vom Staat und den Kommunen gelöst werden müssen? Aufgaben, die in dieser Dimension gar nicht eingeplant waren?Wie hoch sind die Reisekosten ( nur diese allein!!) in der EU für alle Staatsoberhäupter, Finanzminister und Begleitpersonal, Chauffeure, Piloten,und für was auch immer für das Problem, das heute in Brüssel entschieden wird- besser sollte man sagen: entschieden werden SOLL- ? Wer zahlt die? Wieviel Kerosin- und Benzinabgase werden allein dadurch in die Umwelt gelangen? Was könnte mit dem Geld alles gemacht werden anstelle…?
Wie wird der Effekt sein des Beschlusses? Gibt es einen- das wird doch erst in vielen Jahren sich erweisen? Wer ist überhaupt der Schuldige/ die Schuldigen an der Misere?
Das waren nicht Fragen eines lesendeen Arbeiters, sondern Fragen einer noch (!) mitdenkenden Hallenserin im Rentenalter.12. Juli 2015 um 10:20 Uhr #162784Ich habe mich nicht um Stuttgart 21, den Leipziger Tunnel oder den Haupstadtflughafen gerissen. Das sind alles Dinge, die nicht nur jetzt Geld kosten, sondern auch in Zukunft teurer im Unterhalt sind als die vorherigen Lösungen – und das bei relativ geringem allgemeinen Nutzen gegenüber dem Aufwand.
…
Die Allgemeinheit ist mehr als nur dein direktes Lebensumfeld. Und wenn „wir als Volk“ keine Schulden machen würden, wo kommen dann die ganzen Schulden her? Das Volk hat die Politiker, die es mehrheitlich gewählt hat. Das Volk will immer mehr, immer schneller und immer überall, aber das kostet auch mehr, und dann geht das Gejammer los, wenn der Zahltag kommt.die oben aufgeführten beispiele haben sich nicht die bürger ausgedacht. allesamt haben diese projekte hauptsächlich einen zweck, nämlich öffentliches geld in privates zu verwandeln. hier erhält die allgemeinheit immerhin noch einen materiellen gegenwert (ob der nun wirklich besser ist als die jeweiligen vorgängerversionen, sei dahingestellt), bei anderen „projekten“ wie der bankenrettung oder den steigenden rüstungsausgaben ist der „wert“ für die allgemeinheit, die es bezahlen soll, hingegen höchst fragwürdig.
der fisch stinkt immer vom kopf her, „das volk“ ist höchstens durch sein wahlverhalten und seine „politikverdrossenheit“ in der mitverantwortung.otto normal ist es unwichtig, ob er zwischen großstadt a und b 12 min. weniger fahrzeit hat, vor allem, wenn ihm mal jemand vorrechnen würde, dass seine kaufkraft deshalb pro jahr abnimmt. aber 1. ist ihm der zusammenhang nicht klar und 2. wird er vor allem gar nicht gefragt.
das grundproblem ist doch, dass die jeweils aktuelle politiker-besatzung während ihrer amtszeit gut dastehen will, die folgekosten summieren sich meist erst in der zukunft, wenn sie selbst längst nicht mehr im amt sind oder sogar schon 1,80m tief unterm rasen.
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