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16. Juli 2013 um 15:05 Uhr #55858
Vielleicht einfach mal sehr optimistisch denken: Der neue Damm ist das erste Stück für einen künftigen Flutpolder Saaleaue, der später errichtet wird, wenn Finanzamt, Stasiunterlagendingens, Autohaus und ein paar hundert Bewohner der Blöcke hinterm Gimmi weggezogen sind. Und der dann genau diese Aufgabe hat, nicht ungesteuert vollzulaufen, sondern den Hochwasserscheitel zu kappen.
16. Juli 2013 um 15:07 Uhr #55859Na dann würde ich mal nachdenken ob es für Merkwürdigkeiten Gründe geben könnte. Auf das banalste kommt man dann auch, die Firma mit Heimvorteil muss nicht mit Anfahrtszeiten und schlimmer noch mit Übernachtungen kalkulieren sondern kann täglich ab Werkhof die Leute einteilen.
Kein Einspruch von mir, deshalb sollte die freihändige Vergabe auch eine Ausnahme sein.
Es ist aber ein Unterschied zu Aussagen wie -> „gegen Recht verstoßen“, „kein Wettbewerb“ oder „das hat der Verwaltungsbeamte im Alleingang entschieden“. (alles hier nachzulesen, allerdings zugegebenermaßen von Leuten deren Forenexistenz einzig und allein GEGEN-BW lautet)
16. Juli 2013 um 15:11 Uhr #55860Merkwürdig ist auch, dass die Pläne seit zwei Jahren fertig gewesen sein sollen, aber z.B. betroffene Anwohner weder davon erfahren haben, geschweige angehört wurden.
16. Juli 2013 um 15:14 Uhr #55862Wenn der OB hier nicht mal mit der Faust auf den Tisch gehauen hätte, wäre nur wieder ewig alles (zer-)diskutiert worden und wir hätten in 10 Jahren noch keine Lösung für den Gimmi.
Manche Dinge dulden eben keinen Aufschub.16. Juli 2013 um 15:27 Uhr #55870@10010110: Wie Leipzig an die Leute flussabwärts gedacht hat kann man an den vorgenommenen Deicherhöhungen ablesen und auch im Ergebnis etwa am Pegel Oberthau…
Und um Magdeburg müssen wir uns in Halle keine Sorgen machen, bisher ist immer noch rechtzeitig eine Lücke in irgendeinem Deich in der Prärie entstanden…
16. Juli 2013 um 15:49 Uhr #55874Ich frage mich ernsthaft, wer hier direkt vom Deich betroffen sein könnte.
Eher wohl nur die Grundeigentümer und ihre Mieter, auf deren grund das Bauwerk errichtet wird. Alle anderen sind da außen vor… nobody zwingt dich…
16. Juli 2013 um 16:10 Uhr #55876@10010110beta
Die Fläche reicht grob überschlagen 2h-3h (bei den 900-1000m³) wenn man das Gebiet gezielt Fluten könnte. Da schlägt ja der Pegelmesser nicht mal aus. Dafür Milliarden Euro vernichten und Zehntausende umsiedeln? Wirklich sehr sozial.
Und Leipzig will aber nicht mal ein wenig im Stadtkern ein paar Häuser wegreißen um Platz zu schaffen. Für blinden Aktionismus können wir auch ein paar Landwirtschaftliche Flächen aufkaufen und vor und hinter Halle ein paar Planschbecken anlegen. „Effektiver“ deutlich billiger und nicht so unsozial.16. Juli 2013 um 16:44 Uhr #55878Halle hat seine „Pflicht“ mit den Flutungsflächen zwischen Planena und Angersdorf/Pferderennbahn erfüllt.
16. Juli 2013 um 16:48 Uhr #55879Jaja schon klar und die Bagger müssen nicht so weit fahren…
Als ob die immer ausreichend Personal/Fahrzeuge/Material rumstehen haben um von heute auf morgen solche Projekte angehen zu können.
16. Juli 2013 um 17:44 Uhr #55884Ein Becken, groß wie ein Fußballfeld und 10m tief wäre bei der letzten Flut in weniger als 100s gefüllt gewesen. Was bitte für „Polder“ sollen da also auf der kleinen, verfügbaren Fläche entstehen? Überflutungsflächen innerhalb einer Stadt sind also eher Makulatur, sinnlose Geldvernichtung. Das Geld wäre in der Stadt sicher viel besser in Schutzanlagen investiert.
Das einzige was großmaßstäblich gegen künftige Flutkatastrophen hilft, ist ein Umsteuern des Begreifens, wie man im Einzugsbereich eines Flusses sich mit selbigem Arrangieren muss. Daß man den Flüssen, dort wo möglich ist, viel Raum geben muss, dort wo es nötig ist aber mit ausreichend, nein besser zukunftsfähig dimensionierten Hochwasserschutzbauten das Wasser fernzuhalten versucht. Dabei nicht mit Scheuklappen nur den eigenen Bereich sieht, sondern das komplette hydrologische System versucht zu begreifen und einzubeziehen.
Als ersten Schritt würde ich, wie schon angemerkt, alle Hochwasserbauwerke, welche ausschließlich irgendwelche Äcker schützen, auf die Höhe zurückbauen, die das mittlere Hochwasser noch verkraften, Extremhochwasser jedoch überlaufen lassen, in den Städten rund um die Dörfer jedoch Deichanlagen errichten, welche das Dorf bzw die Stadtteile zu Inseln im Strom werden lassen. Die Zersiedelung müsste man auch langsam mal eindämmen, wenn man sieht, was für „Schuldenhügel“ und schlimmer „Schuldenniederungen“ sich im Speckgürtel der Städte gebildet haben…manch eine Nachwende-Siedlung ist mittlerweile größer als das Ursprungsdorf.
Das dürfte meines Erachtens nach, nach der Errichtung von Siedlungen auf aufschwimmenden Pontons, so ziemlich der gangbarste Weg sein, künftige Fluten mit den geringsten Schäden zu überstehen.
Hoffen wir nur, daß es in Deutschland niemals Monsun Regen wie in Asien gibt…Dann wär ich der erste, der sich ein Boot als Wohnung zulegt.
16. Juli 2013 um 18:05 Uhr #55889Kannst auch zu mir auf den Berg ziehen… 100%ig hochwassersicher…
16. Juli 2013 um 19:22 Uhr #55892@knetterwilly
„Dabei nicht mit Scheuklappen nur den eigenen Bereich sieht, sondern das komplette hydrologische System versucht zu begreifen und einzubeziehen.“Das ist richtig! Das Problem dabei – die „Scheuklappen“ sind die (Landes-) Grenzen. Das fängt schon damit an, dass die Datenqualität in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich ist
16. Juli 2013 um 19:24 Uhr #55893An diejenigen, die immer von einem „Herbsthochwasser“ als nächstmögliche Gefahr ausgehen – das „Jahrhunderthochwasser“ 2002 war Mitte August! Es kann jederzeit passieren und damit ist Handeln auf Basis „Gefahr in Verzug“ auch gerechtfertigt.
16. Juli 2013 um 19:38 Uhr #55894Das halte ich fuer eine unsinnige Argumentation. Gefahr im Verzug bestand an diesem Deich, seit er errichtet wurde. Es sollte auch Zeit genommen werden, der Gefahr besonnen vorzubauen. Unüberlegte Schnellschüsse können in die Hose gehen. Ich bin auf jeden Fall dafuer, Nägel mit Koepfen zu machen. Aber nicht dafür, unüberlegt Nägel krumm zu kloppen.
16. Juli 2013 um 19:45 Uhr #55895
AnonymSchön das jetzt alle wissen, dass Schulze auf einen Berg lebt und andere Eigenheimbesitzer ihm völlig egal sind.Wenn das der typische Wiegandwählerstil sein soll dann sei uns Gott gnädig… Ja nee, geht klar, Papenburg hat hunderte Baumaschinen und Arbeiter auf Lager, welche bis heute auf so selbstlose Projekte wie den G.Damm warten.Als nächstes erklären die Wiegandjünger, das Papenburg ohne Gewinnabsichten den Damm errichten musste. Wiegand nachts möglich…
16. Juli 2013 um 19:50 Uhr #55896Kann ich hei-wu nur zustimmen, zumal es nicht mit einem Griff in die Portokasse getan ist. Dazu gehören auch gründliche Baugrunduntersuchungen und diverse hydraulische Betrachtungen. Gibts die schon?
Ab 5 Mio müssen meines Wissens Bauleistungen europaweit ausgeschrieben werden. Insofern haben die 4,9 Mio schon ein Geschmäckle.
Der alte Damm sollte allemal noch für 6 m ausreichen.16. Juli 2013 um 19:53 Uhr #55897Dafür Milliarden Euro vernichten und Zehntausende umsiedeln? Wirklich sehr sozial.
nix idee
Also bitte! Nun übertreibe mal nicht so maßlos. Welche Milliarden Euro werden denn vernichtet, wenn man in einem Abstand von 500–1000m vom jetzigen Damm Richtung Halle-Neustadt die Gebäude abreißt? Und wo sind die „zehntausenden“, die da umgesiedelt werden müssten? Ganz Halle-Neustadt hat ca. 45.000 Einwohner, wenn ich micht richtig erinnere.
Und die immernoch stattfindenden Zwangsumsiedlungen für den immernoch stattfindenden Braunkohleabbau oder die Erweiterung des Flughafens sind für dich in Ordnung, oder was? Alles für die Wirtschaft, Natur braucht ja niemand zum Leben?Überflutungsflächen innerhalb einer Stadt […]
Das hat vorhin schonmal irgendwer gesagt, aber rein geografisch gesehen, sind die Flächen, über die wir hier reden, gar nicht mal „innerhalb einer Stadt“. Das sind sie nur auf dem Papier von Behörden, die allein nach Theorie und Zahlen gehen und relativ willkürlich gezogene Stadtgrenzen als Maßstab nehmen. Die eigentliche Stadt reicht bis zur Klaustorvorstadt. Zwischen Halle und Halle-Neustadt ist im Prinzip nichts (von vereinzelten Gebäuden abgesehen). Warum muss also der Damm direkt ans Flussbett gebaut werden wenn da bis zu den ersten Häusern von Halle-Neustadt noch so viel Platz ist (und noch mehr, wenn man die ersten Häuser von Halle-Neustadt abreißen würde – es gibt auch weiter hinten noch schöne Ecken zum wohnen, wem’s in Plattenbauten gefällt)?
16. Juli 2013 um 19:56 Uhr #55898Schulze, die privelegierten Anlieger des Deiches, welche auf Gut Gimritz leben, wollen diesen Deich natürlich nicht, weil sie befürchten, bei der nächsten Flut schneller abzusaufen.
Und HeiWu, an Deiner Stelle als gebürtiger Kölner solltest Du doch wissen, dass Deine Heimatstadt gleichfalls im „Überflutungsgebiet“ liegt. Was willst Du denn da alles abreißen um den Rhein „mehr Raum“ zu geben?
16. Juli 2013 um 20:23 Uhr #55901Na der Dom könnte z. B. weg. Da wohnt ohnehin niemand drin (außer Tauben und vlt noch ein paar Ratten)(-:
16. Juli 2013 um 20:50 Uhr #55902Und wieder wird betont das eine gründliche Planung wichtig sei und offensichtlich kann keiner hier sagen ob es diese gegegeben hat oder nicht. Aber die üblichen Forenteilnehmer wissen es ganz genau aus dem Orakel oder haben das die Genossen oder der Ratshausflurfunk gemeldet ?
@Zahlensalat
Du erinnerst Dich nicht richtig aber vermengst wieder mal Dinge die nicht zusammen gehören.
16. Juli 2013 um 20:56 Uhr #55903Was soll daran merkwürdig sein ? Ich würde sagen es ist normal oder kennst Du auch nur eine Vorplanung aus dem Rathaus für welche es keinen Planfeststellungsbeschluß gibt ?
Die Frage ist doch warum die Dame nichts gemacht hat. Die Antwort ist aber auch naheliegend, es gab keine ergiebige Geldquelle
16. Juli 2013 um 21:30 Uhr #55906Herr Wiegand hat in der Vergangenheit ja öfters betont, dass er für Transparenz ist.
Jetzt könnte er den Beweis dafür erbringen! Was spricht dagegen die Planungsunterlagen, Leistungsbeschreibung etc. zu veröffentlichen. Natürlich wird es einige Kritiker geben, aber die gibt es auch ohne Veröffentlichung.
16. Juli 2013 um 21:36 Uhr #55907Welcher Planfeststellungsbeschluß ?
Ich gehe jede Wette ein, das der gesamte Stadtrat bis vor 4 Tagen keine Ahnung davon hatte, auch darf stark bezweifelt werden das irgendwelche Pläne seit 2 Jahren in irgendwelchen Schubladen rumlagen.Von der Blaulichtkönigin zum zwangsverordnenden Deichgrafen und ihrer Entourage.
16. Juli 2013 um 21:42 Uhr #55908Es ist aber beachtlich das Du begriffen hast das es keinen Planfeststellungsbeschluß gibt weswegen der Vorgang der Öffentlichkeit außerhalb des Rathauses schwerlich bekannt sein kann. Irrierend ist nur das niemand etwas anderes behauptet hat und Du trotzdem so tust.
16. Juli 2013 um 21:42 Uhr #55909Ohne Kenntnis von Details kann man die Vorgehensweise von Herrn Wiegand nicht bewerten.
Aber das, was vor zwei Jahren passiert bzw. nicht passiert ist, kann man bewerten und DASS war Totalversagen.
Und wie gesagt, es gab auch extreme Augusthochwasser…
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