Startseite Foren Halle (Saale) Neue Partei: Bündnis Grundeinkommen gründet Landesverband Sachsen-Anhalt

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  • #280405

    Das bedingungslose Grundeinkommen hat in der Theorie seinen Reiz. Ob es dauerhaft umsetzbar ist, kann niemand vorhersagen, damit muss man tatsächlich erstmal experimentieren, bevor man es weiß.

    #280410

    Anonym

    Das ist wie Rente, nur dass man dafür nicht alt und grantig sein muss. Wenn wolli seine paar Mark in Bier umgesetzt hat und im Forum Threads kaputtlöscht, muss er keine Angst haben, den Rest des Monats zu hungern. Solche Spezies gab es schon immer und wird es immer geben.

    Ich als Mitleser frage mich, was das soll. Also, @ronny, was soll das? Soll das witzig sein?

    Ich persönlich finde das schon witzig. Im Grunde ist es aber eine sarkastische Spiegelung. Wer für sich selbst und für die von ihm -nach welchen Kriterien auch immer -akzeptieren Bevölkerungsgruppen Forderungen an den Sozialstaat (bis hin zu irgendwelchen Bänken im öffentlichen Raum) als Selbstverständlichkeit betrachtet, darf anderen nicht pauschal Hilfeberechtigung absprechen und Hilfe apriori verwehren wollen.

    #280413

    Ich sehe hier keine typischen „Verhaltensweisen“ des Users Wolli gespiegelt und auch in den weiteren „Pauschal“-Aussagen nicht wiedergegeben. So habe ich meinen Widerspruch geäußert, und alles darf munter weiterlaufen. Mag jeder so in den Wald hineinschreien, wie er es für richtig, witzig und fröhlich hält.
    Ach ja, noch schnell ein 🙂 im Stile von Ronny hinterherschicken, das relativiert alles. Oder?

    #280467

    Ich bin sehr betroffen, dass mir unterstellt wird, „anderen pauschal Hilfeberechtigung abzusprechen und Hilfe apriori zu verwehren“.
    Wie ich so sehr missverstanden werden kann, ist mir rätselhaft. Für mich ist das eine große Beleidigung.
    Wir diskutieren hier über das BGE und ich habe dazu in einem CDU-Modell des BGE gelesen, dass dann die ganze Sozialbürokratie entfallen kann. Darauf wurde hier entgegnet, dass das natürlich nicht so ist.

    Nachsatz:
    Das Forum dient der Diskussion über Sachthemen und nicht der Diskussion über Teilnehmer.

    #280470

    Eigentlich ein interessantes Thema. Das BGE fusst unter anderem auf der These, dass es schon bald keine Arbeit mehr für alle geben wird, weil die automatisierte Produktion immer weiter fortschreitet, sich zugleich aber nicht genügend neue Arbeitsfelder auftun. Ich habe gewisse Zweifel, ob das statistisch zu belegen ist. Denn dieselbe Behauptung wurde schon in den 30iger Jahren mit der Einführung des Z1 von Konrad Zuse aufgestellt. Auch gab es in den 30iger Jahren nun wirklich keine Vollbeschäftigung, zumal Frauen auch überwiegend Hausfrauen waren. Trotz Automatisierung sind also in den letzten 80 Jahren mehr Arbeitsplätze entstanden. Warum ist das so?

    #280472

    Anonym

    Zum Grundeinkommen gibt es die unterschiedlichesten Vorstellungen.
    (einige davon sind hier zu finden: hier zu finden)

    Und ich glaube nicht, dass ein Grundeinkommen wie das Bürgergeld a la FDP die Situation der sozial Schwachen wirklich verbessert.

    Es ist immer eine Frage der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse, wie hoch (und damit wie menschen(un)würdig) ein Grundeinkommen ausfällt. Und nachdem die Hartz IV-Sanktionen eigentlich nur von den Linken abgelehnt werden, glaube ich nicht, dass ein Grundeinkommen wirklich in einer hilfreichen Höhe kommen wird und dazu noch inflationsbereinigt.

    Sollten wir einen gesellschaftlichen Paradigmenwechsel bekommen, in dem die Armen nicht mehr persönlich für ihre Armut verantwortlich und bestraft werden ( a la Hartz IV), dann würde ich mehr wollen als nur ein Grundeinkommen.Es sollte eine sozial gerechtere Gesellschaft sein.

    Kurz: Die linke Grundeinkommmensdiskussion wirkt lediglich als eine technokratische Antwort auf die Perversionen von Hartz IV. Ich finde es gut, dass damit das Hartz IV – System in Frage gestellt wird, aber die Diskussion geht am Thema vorbei.

    #280480

    Ich kann mich ebenso daran erinnern, dass jahrelang als Vorteil des Grundeinkommens aufgeführt wurde, die ganze Verwaltung bei der Prüfung von Anträgen etc. könne wegfallen, da würde man so viel einsparen…
    Das war auch ein gutes Argument und wird ja nach wie vor bei pauschalen Zahlungen anstatt von individueller Prüfung bei Zahlungen im Sozialbereich angewandt.
    Ich habe gerade nochmal recherchiert und finde das in den aktuellen Argumentationen zum Grundeinkommen nicht mehr. Es ist ja auch zulässig, hier über die Jahre zu konkreteren Forderungen zu kommen.
    Ich persönlich halte das Grundeinkommen für politisch nicht durchsetzbar.

    Was die persönlichen Angriffe hier angeht, so ist man es ja fast leid, darauf hin zu weisen.

    #280491

    Anonym

    Ich habe gerade nochmal recherchiert und finde das in den aktuellen Argumentationen zum Grundeinkommen nicht mehr.

    Vielleicht kannst du die aktuelle Argumentation wiedergeben oder wenigstens verlinken, damit sich alle an der aktuellen Argumentation orientieren können?

    #280512

    @Ronny Ich bin davon ausgegangen, dass das Netzwerk Grundeinkommen hier der zentrale Akteur ist: http://www.grundeinkommen.de/die-idee
    Daher habe ich mir auch deren Seite und die dortige Argumentation angesehen.

    Ich kann mich aber auch irren, da ich keinen Überblick über die vielfältige Szene an Initiativen zum Grundeinkommen habe. Ich verfolge das nicht mehr so intensiv seit ich für mich beschlossen habe, die Idee nicht zu unterstützen.

    #292620

    Die Partei „Bündnis Grundeinkommen – BGE“ wird nach Erreichung der notwendigen Unterstützerstimmen zur Bundestagswahl auf dem Wahlzettel stehen und kann mit der Zweitstimme gewählt werden.

    #292623

    Dann funktioniert das Bedingungslose Grundeinkommen ja für ein paar wenn sie genug Stimmen bekommen.

    #292673

    Na wenn du es nicht haben willst, kannst du gern weiter malochen. Und das BGE auch spenden…

    Ich in meiner „Bedarfsgemeinschaft“, was immer das auch sein soll, hätte schon gern wenigstens ein kleines Taschengeld, für das ich mir vielleicht dann auch die eine oder andere Tätigkeit aufhalsen würde.
    Und wenn jetzt plakathaft die Frage nach einer Arbeit aufkommt: Keine Sorge, da hab ich bereits seit 7 Jahren die Suche darauf, aber mit 62 ist der Ofen eben aus…
    Und jetzt wieder du…

    #292695

    Vor allem würde die riesige Bürokratie ARGE Jobcenter … wegfallen, natürlich auch die vielen Maßnahmeträger. Und Tempel.
    Die Sozialgerichte würden entlastet.
    Sicher würde es welche geben, die das in Alk … umsetzen, aber das machen die sowieso

    • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Jahren, 8 Monaten von rellah.
    #292741

    Eine Bedingung für ein eventuelles Funktionieren des BGE müßte sicherlich die Änderung der Asylgesetze sein. Ich habe bisher auch nicht begriffen, wer dann die Arbeit macht, welche nur ungern übernommen wird, sage ich jetzt mal so. Und die Erfahrungen bisher in Finnland? Ich habe bisher nur gelesen, dass einige Arbeitslose jetzt entspannter einen neuen Job suchen. Von Arbeitsaufnahme stand da nichts.

    #292749

    Anonym

    Wenn meine Grundbedürfnisse bereits durch das Grundeinkommen gedeckt sind, dann braucht der Lohn meiner Arbeit auch nicht mehr meine Grundbedürfnisse decken. Insofern ist das BGE nichts anderes als eine staatliche Quersubventionierung prekärer Arbeitsverhältnisse.

    Abgesehen davon, dass die Höhe des BGE sicher nicht in einem Wünsch-Dir-Was Verfahren ermittelt wird. Das BGE ist eine sozialpolitische Sackgasse zu Lasten der abhängig beschäftigten.

    #292759

    Anonym

    @fractus bringt es auf den Punkt.

    #292760

    Es würde eine Dreiklassengesellschaft zementieren.
    3.Klasse: die das Maul halten soll, weil sie dankbar sein müssen, für die Alimentation
    2. Klasse: die noch irgendetwas produziert
    1. Klasse: Die den Gewinn abschöpft und sich darüber freut, dass der Transfer zwischen 1 und 2 funktioniert, und deshalb unbehelligt bleibt.

    #292848

    Wenn meine Grundbedürfnisse bereits durch das Grundeinkommen gedeckt sind, dann braucht der Lohn meiner Arbeit auch nicht mehr meine Grundbedürfnisse decken.

    Und wer „brauchen“ nicht mit „zu“ gebraucht, braucht „brauchen“ gar nicht zu gebrauchen. 😛

    Aber Spaß beiseite: Die Theorie ist ja, dass, wenn die Grundbedürfnisse bereits durchs Grundeinkommen gedeckt sind, man nicht mehr dazu gezwungen ist, sich in Lohnsklaverei zu begeben, sondern in der Tätigkeit aufgehen kann, die man gerne macht/machen möchte. Das würde auch bedeuten, dass unangenehme Arbeiten, die niemand machen will, mit extra viel Zusatzlohn vergütet werden müssten, damit sie noch attraktiv sind.

    Andererseits sehe ich die Möglichkeit, dass das BGE nur eine Art Euphemismus-Tretmühle wird, also dass es nur dem Begriff „Hartz-IV“ einen positiven Anschein geben wird, ohne das gesellschaftliche Ansehen zu verändern. Man definiert sich also weiterhin über die Arbeit/Tätigkeit, der man nachgeht. Das heißt, jeder, der „nur“ vom BGE lebt, ist ein „Assi“, und die, die zusätzlich produktive Arbeit machen, fühlen sich als was besseres.

    Aber ein bedingungsloses Grundeinkommen, dass wirklich so hoch ist, dass man bequem leben kann, ohne zusätzlich arbeiten zu müssen, würde wirklich massive und nicht vorhersehbare Auswirkungen auf die Wirtschaft und Lebensweise haben. Man kann viel spekulieren, aber muss es erst probieren, bevor man’s weiß.

    #292850

    Anonym

    ich wollte nur darauf hinweisen, was denn z.B. Daimler oder VW bei den nächsten Tarifverhandlungen sagen werden, gä eebs für ihre Arbeiter noch zusätzlich zum Lohn ein BGE.

    Solange es Profite gibt, die aus Lohnarbeit resultieren, kann das BGE nicht funktionieren. Das bedeutet also, solange es ein Privateigentum an Produktionsmitteln gibt. Damit landen wir dann bei der alten kommunistsichen Formel: jeder nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Fähigkeiten. Im Kapitalismus geht ein BGE nach hinten los. Leider scheint die neue Partei sich noch nicht zu dieser Erkenntnis durchgerungen zu haben.

    Ich denke für die Probleme von @Schulze ist das BGE sicher keine Lösung,weder kurzfristig noch langfristig. Leider.

    Auch wenn ich nicht unbedingt ein Freund der Linken bin (als Partei) da finde ich das Wahlprogramm der Linken doch sehr viel hilfreicher.

    #292852

    Was? Du bist kein Freund der Linken? Du wirfst doch hier die linkesten Thesen von allen in den Raum.

    ich wollte nur darauf hinweisen, was denn z.B. Daimler oder VW bei den nächsten Tarifverhandlungen sagen werden, gä eebs für ihre Arbeiter noch zusätzlich zum Lohn ein BGE.

    Daimler oder VW brauchen aber (noch) Arbeiter, um zu produzieren. Wenn jetzt wegen des auskömmlichen BGE niemand mehr Lust hätte, für die zu arbeiten, dann müssten die bei der nächsten Tarifverhandlung also noch eine Schippe drauflegen, damit Leute das machen.

    Richtig ist allerdings, dass dies die Produkte deutlich verteuern würde, weshalb das BGE wieder nicht ausreichen würde, um sich allein davon ein Auto leisten zu können. Aber vielleicht braucht man auch kein Auto mehr, wenn man nicht mehr „darauf angewiesen“ ist, um zu seiner Arbeitsstelle zu gelangen?

    Wie gesagt: alles Spekulation. Nur der Versuch macht klug.

    #292853

    Für einen Mindestlohn tritt schon lange niemand mehr bei Volkswagen und Co. an. Die Schippe für Fachkräfte wurde schon in den 1970er Jahren draufgelegt.

    #292927

    Anonym

    deswegen gibt es ja auch die billigeren Leiharbeiter. Und nicht ist gut bezahlte Fachkraft in einem tarifgebundenem Großkonzern.

    #292929

    Aus dem von dir richtigerweise erwähnten Dilemma beim bedingungslosen Grundeinkommmen könnte man allenfalls herauskommen, wenn man den Mindestlohnsatz erhöht.

    #292931

    Die Idee mit dem Einsparen der ganzen überflüssigen Behörden, habe ich vertreten. Gerade wenn man jung und mobil ist, macht so ein BG Sinn, man kan seine Weg ohne Sorgen finden. In dem Alter ist man noch nicht so anspruchsvoll, und es werden sich Unternehmen darauf einstellen, das man für das Geld auch was erleben kann.

    #292933

    Anonym

    Der gleiche Effekt wird auch durch ein Sanktions- und repressionsfreies und bedarfsgerechtes Arbeitslosengeld (und später Mindestrente) erzielt. Dann hat jeder ebenso die freie Wahl zu arbeiten oder nicht wie beim BGE

    Denn wichtig ist, dass @schulze seinen Lebensabend in Würde verbringen kann und nicht, dass die Ingenieur bei Daimler noch etwas zu seinem Lohn draufbekommt.

    Die Argumentation mit der Bürokratie halte ich dagegen für eine Nebendebatte, bislang war solch ein Abbau Domäne der FDP-

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