Startseite Foren Halle (Saale) Netzbetreiber "Tennet" warnt vor zu viel Strom!!

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  • #29415

    Nachfolgende Nachricht wurde heute vom MDR verbreitet:

    „Zum ersten Mal in diesem Winter müssen Reserve-Kraftwerke angeworfen werden. Das teilte der süddeutsche Netzbetreiber Tennet mit. Das sei notwendig, damit die Haushalte weiter stabil mit Strom versorgt werden könnten. Es gebe aber nicht zu wenig Strom. Vielmehr bestehe die Gefahr einer Überlastung. In den nächsten Tagen werde eine starke Windfront erwartet und damit gebe es zu viel Windstrom.
    Das Netz müsse deshalb an anderer Stelle gestärkt oder entlastet werden.
    Kohlekraftwerke sollen diese Schwankungen als Puffer, auch Kaltreserve genannt, ausgleichen.“

    Ausgerechnet der Netzbetreiber, der für den Anschluß der Offshore-Windkraftanlagen und für den Übertragungsnetzausbau in den Süden Deutschlands verantwortlich ist, muß diese Nachricht verbreiten, wo er doch gerade wegen des schleppenden Offshore-Anschlusses wegen Finanzierungsproblemen verklagt worden ist.
    Und die Zeche müssen nun die Stromverbraucher mit der Zahlung der Haftungsumlage auf den Strompreis bezahlen.
    Wie wäre es, wenn nicht die Kohlekraftwerke den Ausgleich für den durch zu viel Wind in den nächsten Tage erzeugten Windstrom erbringen, sondern die Onshore-Windanlagen gedrosselt würden?

    #29424

    wie wäre es wenn wir auf den überflüssigen, unzuverlässigen und teuren Windstromunsinn ganz verzichten?

    #29434

    @Hallma: die „Klimalüge“ist Wunschdenken.

    Was ich aber auch nicht verstehe, warum man „überflüssigen“ Strom mit noch mehr Strom kompensieren muß, statt ihn notfalls beispielsweise einfach nur zu „verheizen“.

    #29438

    @Hei-wu,

    das ist ganz einfach, du brauchst nur in euerem Gut Gimritz die erste Windkraftanlage der Stadt Halle aufstellen und euch mit der gleichzeitigen Aufstellung einer eigenen Pufferbatterie vom EVH-Netz abzuklemmen bzw. den überschüssigen Strom an die EVH abzugeben oder diesen zum Antrieb von Wärmepumpen für die Beheizung und Warmwasserbereitung euerer Gebäude zu nutzen.
    Das wäre doch mal ein Alleinstellungsmerkmal nicht nur für euere „Republik“!!

    #29441

    Das beantwortet aber nicht meine Frfage, was wäre denn schlimm, wenn der Wind mal stärker weht, wir den nicht selbst verbrauchen können, unsere Batterien voll sind, und die EVH den Strom auch nicht braucht?
    Gar nichts ist dann. Dann wird der Strom halt weggeschmissen und gut is.

    #29444

    Die EVH muß diesen Öko-Strom auf jeden Fall abnehmen und dafür den Kondensationsstrom im HKW Helle-Trotha zurückfahren und ihr könnt ja über die Wärmepumpe und einen größeren Warmwasserspeicher die EE auf Vorrat speichern!!

    #29457

    Naja im Sommer kann man mit dem überschüssigen Wind- und Solarstrom wenigsten die Elektrogrills betreiben, nur wer grillt jetzt im Winter und der Weihnachtslichterwahn ist auch weg, wo man den überschüssigen Strom verballern könnte.
    Oder einfach mal ne Tüte Strom in die Biotonne werfen.

    #29458

    @heiwu
    Strom kannst du halt so wenig wegschmeißen wie man einen radioaktiven Strahler nicht ausknipsen kann.
    Ich kann mich an einen Fernsehbericht erinnern. Wegen einer Schiffspassage im Nord-Ostsee-Kanal wurde ein darüber verlaufendes Höchstspannungkabel abgeklemmt. Verzögerungen bei der Passage und viel Stromerzeugung führten seinerzeit zu einer gefährlichen Situation. Hängt irgendwie mit einem Einfluss auf die Netzfrequenz zusammen (Überhitzung?). Kann ich als Laie nicht so genau darstellen. „Retter“ war damals das Pumpspeicherwerk Goldisthal.

    #29464

    @Tanc,
    das war damals bei dem Blackout eines Teilnetzes ein Schaltfehler in der Verbundnetz-Zentrale, welche auch die Frequenzüberwachung (50 Hertz)zu steuern hatte und dabei spielte die schnelle Bereitstellung von Reserveleistung aus dem größten Pumpspeicherwerk Goldisthal eine wichtige Rolle.

    #29465

    @Tanc: „Wegschmeißen“ im engeren Sinne geht natürlich nach dem Energieerhaltungsgesetz nicht, aber man kann ihn in Wärme überführen. So macht es beispielsweise die Bahn, da wird der Bremsstrom einfach in Wärme umgewandelt, deswegen flimmert manchmal die Luft über den E-Loks im Bahnhof – da wird einfach heiße Luft in den Himmel geblasen.

    #29486

    @Hei-wu,
    diese Erklärung für das Flimmern war wohl voll daneben.
    Ich erkläre es dir mal beim nächsten Stammtisch, nur vorab, es hat mit der Bahnstromfrequenz von 16 2/3 Hertz zu tun!!

    #29488

    @hei-wu:
    Alles klar, durch zu viel erneuerbare Energie wird die globale Erwärmung voran getrieben. 😉

    #29501

    Wie wäre es damit? Aufhebung der Liberalisierung des Strommarktes. Überführung aller Netze und Erzeuger in eine öffentliche Instutition. Dort werden unabhängig von Gewinnmaximierung Ausbau und Bedarfe geplant und durchgeführt. Das ist in meinen Augen die einzige volkswirtschaftlich sinnvolle Option für den Energie“markt“. Vollkommen unabhängig von der ewigen Diskussion ob Atomstrom gut ist oder nicht. Wenn man die Befriedigung der grundlegenden Versorgung der Bevölkerung in die Hände gewinnorientiert Unternehmen legt, bekommt man genau das, was man aktuell hat. Marode Infrastrukturen. Wir werden hier bald Zustände bekommen, wie sie bereits in den USA vorherrschen. Und das hat nix zu tun mit Atomstrom.

    #29503

    @Zufall:
    Das ist Unfug. Ob der Wind sich nun an der nächsten Hausecke oder im Wald bricht, oder im Windrad zu Strom umgesetzt wird . . am Ende wird aus der Energie 100% Wärme.
    Also nix mit „Touché“, sondern Gasse.

    @Kenno, glaub ich nicht. Mit „Flimmern“ meine ich diese typischen „Schlieren“ von heißer Luft, wie man sie an/über Wärmequellen beobachten kann. Das hat doch nix mit der Stromfrequenz zu tun !

    #29507

    @Hei-wu,
    laß es sein, du bist auf dem Holzwege!!

    #29511

    Kenno, schau mal in der schlauen Wikipedia nach http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolokomotive, da gibt es
    „Bremswiderstände mit Kühllüfter (wird bei modernen Loks mit Nutzbremse oft nicht mehr benötigt)“
    Oder hier, zur Baureihe E19 der Deutschen Bundesbahn: „Zur Einhaltung des Bremswegs bei unverändertem Vorsignalabstand bei 180 km/h wurde die mechanische Bremsanlage verstärkt sowie eine elektrische Widerstandsbreme eingebaut. Die Bremswiderstände, die vom Trafolüfter gekühlt werden, sind zwischen dem Trafo und den Lüftungsgittern angebracht.“
    (ja ich weiß, Abwärme kommt auch vom Trafo, aber eben auch von den Bremswiderständen.)

    #29512

    @Hei-wu,
    das Flimmern kommt aber von dem Stromabnehmer an der Oberleitung und schwingt im Takt der 16 2/3 Hz Bahnstromfrequenz der Spannung von 15 000 Volt.

    #29568

    Anonym

    Mit dem Strom ist das immer so eine Sache. Wo kein Strom benötigt wird, fließt auch keiner.
    Wenn die Verbraucher also keinen Strom benötigen, kann auch keine Überlastung entstehen. Dieses Märchen der Netzbetreiber wird immer wieder gerne erzählt.
    Eine Überlastung kann nur durch zu viel Abnahme an Strom entstehen. Wenn man seine Taschenlampe ausschaltet, explodieren die Batterien ja auch nicht, weil keiner mehr den Strom abnimmt. Genau wie im Auto, wenn die Batterie voll ist, wird sie einfach nicht mehr geladen. Da passiert garnichts.
    Der einzige Grund zum Jammern der Betreiber sind die Kosten.
    Weht nun viel Wind, müssen sie ihre Kraftwerke herunterfahren. Das kostet sie natürlich viel Geld, da in dieser Zeit atürlich kein Geld verdient werden kann. Angesichts von Millarden Gewinnen der großen Stromerzeuger, kann es so schlimm um sie nicht stehen. Das Problem sind dann wieder die Anlegenr und Börsenspekulanten. Verdeient das unternehmen kein Geld, bekommen sie auch keins.
    Und hier liegt das einzige wahre Problem. Ob die Förderung jetzt richtig oder falsch ist, darüber bin ich mir auch noch nicht ganz im Klaren.
    Und wer sagt dass man zwischen Netzbetreibern und Kraftwerksbetreibern unterscheiden müsste, liegt falsch. Hier gibt es wie immer nur die 3 großen, auch wenn sie andere Namen tragen.

    #29570

    Danke @Toni, das ist eine einleuchtende Erklärung.

    #29572

    Anonym

    @gucki
    absoluter blödsinn – ganz ehrlich…

    die stadtwerke gehören zu 100 % der stadt halle, trotzdem is die infrastruktur marode:

    Straßenbeleuchtung kaputt: Geiststraße wird zur Geisterstraße

    wenn ich mal zitieren darf:
    „Gestern Abend gab es im Straßenbeleuchtungsnetz eine Flächenstörung im Bereich des Mühlwegviertels. Ursache waren mehrere Kabelfehler”

    das straßenbeleuchtungsnetz ist von mehreren seiten ans mühlwegviertel angebunden. erst als der letzte klingeldraht seinen geist aufgab („mehrere kabelfehler“), haben die stadtwerke reagiert. das mehrere kabel gleichzeitig über den jordan gehen, is sehr unwahrscheinlich. man kann nur hoffen, dass das niederspannunsnetz besser gewartet wird, sonst wird es für die stadtwerke teuer….

    lange rede, kurzer sinn: öffentliche verwaltung kann ränkespiel, mehr traue ich denen aber nicht zu….

    #29573

    @toni
    Deine Erklärung mag zwar einleuchtend erscheinen ist aber leider nicht korrekt.
    Die Überlastung entsteht durch den Transport von zuviel Energie im Norden (Wind) nach Süden (Verbrauch). Motivation für die Elektronen sind Spannungsunterschiede. Um diese Auszugleichen werden die Kraftwerke im Süden hochgefahren.
    Ich dachte jedoch dass die meisten WEA inzwischen durch den SDL Bonus des EEG in der Lage sein müßten, auch Blindleistung zu generieren. Aber evtl. ist es einfach viel zu viel :-).

    @alle Verstaatlicher
    Ich glaube nicht, dass dann das Problem gelöst ist, da ja Trassen fehlen bzw. eine noch nicht ausgereifte Technik (Gleichstromübertragung) eingesetzt werden sollen. Für beides gibt es aber lange andauernde Genehmigungsverfahren und Widerstand in der Bevölkerung (egal ob Hochspannungsmast oder Erdkabel).

    #29576

    Anonym

    @hei-wu
    bei windgeschwindigkeiten von über 100 km/h schalten sich windkraftanlagen selbständig ab. da dies innerhalb von minuten geschieht, muss schnell reagiert werden und genau dafür ist die kaltreserve da.

    #29578

    @psychofred

    Neue Anlage insbesondere in Starkwindregionen machen das wohl nicht mehr. Die können die Blätter aus dem Wind drehen und so konstant Umdrehungszahlen erreichen.
    Außerdem kann man kein Gaskraftwerk innerhalb von Minuten hochfahren.

    #29585

    Doch kann man.
    Ich habe noch keine Windkraftanlage gesehen, die sich bei Starkwind dreht.

    #29604

    @tdoe Ein gewinnorientiert Betrieb wird immer nur da investieren, wo es nötig ist. Entsprechend veraltet sind die Netze auch in Deutschland (im Schnitt wohl über 30 Jahre). Das hat noch gar nichts mit neuen Trassen oder so zu tun. Die katastrophalen Netzzustände allein auf Leute zu schieben, die sich gegen neue Trassen aussprechen, ist schon ein wenig unsinnig.

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