Startseite Foren Halle (Saale) Nach der Revolution zerstört und heute bereut

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  • #384677

    Damals ist das Brot nicht nach 3 Tagen verschimmelt und Milch war vielleicht wegen Planerfüllung verdünnt, allerdings schmeckte sie und es schwamm nach einer Weile Fett oben drauf. Recht auf Arbeit und bezahlbarer, spekulationsfreier Wohnraum hätte auch heute genügend Anhänger. Was unterscheidet eigentlich einen Unrechtsstaat mit subventionierter Volkseigentum-Produktion von einem Staat, der während einer Leben bedrohenden Pandemie vorwiegend Steuer-Geld für tote, steuersparende Privatunternehmenskonstrukte locker macht und überarbeiteten, ackernden, systemrelevanten Arbeitern mit vorgetäuschten Extrazahlungen mehr Arbeit herauspresst und letztendlich mit Klatschen und Privat-Freizeit-Verboten abspeist?

    #384678

    Na ja, denk mal drüber nach, wie die DDR auf die Pandemie hätte reagieren können.

    #384722

    Na wie denn, hei-wu?

    #384730

    Reiseeinschränkungen scheinen sich Umwelt- und Coronabedingt als äußerst wirksam und fortschrittlich zu erweisen. Globalisierung ist der Pandemie recht zuträglich. Vielleicht sind „Freiheiten“, wenn sich, wie sich zeigt, jeder als Umweltsau benimmt, in Zukunft, durch Flucht in Lösungen der Vergangenheit, Geschichte? Wie sähe eine Welt, mit dem heutigen Wissen, zu Zeiten vor der Industrialisierung aus. Vielleicht ist das ein Weg. Braucht auch einen ganz unbelasteten Namen – ganz ohne politische Wertung. Wir können Former ganz neuer Strukturen sein – wir müssen uns nur einig sein – vielleicht Verzicht erst lernen und Vorbild sein. Spätere Generationen können sicher noch besser werden, nur muss für sie eine Zukunft möglich sein. Grundsätzlich waren das auch die Gedanken der Erschaffer beider Deutscher Staaten nach den irrsinnigen Weltkriegen. Oder liege ich völlig falsch? Sind wir die letzten und das Allerletzte?

    #384741

    Und auch erwähnenswert, auch wenn wolli das wohl ausblendet, ist die Zerstörung der Stadtteilbibliotheken, und seine ständige Bettelei um den Erhalt der Restinstitution…

    Ist natürlich(?) alles auch so nicht wahr…

    Wenigstens erhalten, und gestärkt unter einer befähigten Kulturdezernentin, ist der Bestand des Konservatoriums, auch wenn es sehr am Kränkeln ist, bezüglich Material- und Lehrkräfteausstattung. Das wollte nämlich ein Herr Kogge (von welcher gelobten Partei war der?) auch abwickeln bzw privatisieren…

    #384748
    #384753

    Hans, mit dem heutigen Wissen bezweifle ich deine These, dass die „Erschaffer beider deutscher Staaten“ wirklich einen neuen und besseren Anfang wollten. In den entsprechenden Parteiprogrammen in Westdeutschland kanns du tatsächlich so etwas lesen – gemacht haben sie etwas völlig anderes, wie auch mit Globke, Filbinger und co. Und Adenauer war auch nicht besser. Die DDR hat es zumindest versucht.
    Wie kann es z.B. sein, dass die Akten zum Verbrecher Eichmann noch immer nicht vollständig zugänglich sind?

    #384765

    Anonym

    @heiwu
    Das chemische Härten ist mittlerweile in der Glasindustrie ein Standardverfahren. Es wir mittlerweile auf Hochseeyachten (sturmfestes Glas) ebenso eingesetzt, wie das Pentagon seit den 90er Jahre seine Jeeps damit wüstentauglicher macht (es gab damals mehrere Forschungsaufträge us dem Pentagon dazu). Man kann damit auch richtig Gewicht sparen, die Gläser sind viel dünner.

    Hochfestes Glas, welches kaum kaputt geht ist für die Glashütten allerdings ein wenig lukratives Produkt. Es würde zwar das Klima massiv entlasten (die energieintensive Glasindustrie gehört zu den größten CO2-Emittenten der BRD), aber den Umsatz massiv einbrechen lassen, wenn das Glas nicht mehr so oft kaputt geht. Also musste die DDR-Glashütte durch die Treuhand kaputt gemacht werden. Eine Neuproduktion wird durch das Kartell der aktuellen Glashersteller bislang wirksam verhindert.

    #384766

    > Na ja, denk mal drüber nach, wie die DDR auf die Pandemie hätte reagieren können.

    In der DDR wäre die Epidemie heute schon besiegt. Genau, wie es 1982 mit Der Maul- und Klauenseuche gelungen ist. Die drei Nordbezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg waren damals mehr oder weniger abgeriegelt.
    Problem ist, mit dieser Meinung sitzt man heute zwischen allen Stühlen. Man ist bei Coviditen unbeliebt, aber auch bei den „freiheitsverliebten“ Kapitalismusfreunden.
    Die DDR hat es damals geschafft. Wenn der Impfstoff da ist, brauchen wir ihn nicht mehr, weil bis dahin die ganze Bevölkerung durchseucht ist.
    Für CIA, FSB und den chinesischen Geheimdienst ist das ganze vermutlich ein ungeplanter, aber glücklicher Feldversuch. In jeder Beziehung.

    #384780

    Hochfestes Glas, welches kaum kaputt geht ist für die Glashütten allerdings ein wenig lukratives Produkt.

    Unkaputtbare Mehrwegflaschen würde ich gut finden.

    #384794

    Was unterscheidet eigentlich einen Unrechtsstaat mit subventionierter Volkseigentum-Produktion von einem Staat, der während einer Leben bedrohenden Pandemie vorwiegend Steuer-Geld für tote, steuersparende Privatunternehmenskonstrukte locker macht und überarbeiteten, ackernden, systemrelevanten Arbeitern mit vorgetäuschten Extrazahlungen mehr Arbeit herauspresst und letztendlich mit Klatschen und Privat-Freizeit-Verboten abspeist?

    Das z.B. die Leute in Leipzig oder auch Leute die hier im Forum Kritik äußern im Arbeitslager verschwunden wären. Gab es sogar vor der Haustür im Mansfelder Land.

    Aber Hauptsache das Brot schimmelt nicht.

    #384795

    Wenn Sie so arrogant sein wollen, all jene, die hartz4 kriegen, jemals kriegten und jene, die nah daran kratzen, unter der zu vernachlässigenden menge von verlierern subsummieren, die „klar… die Demokratie und alles was sie mitbringt hass[en]“- dann sind Sie weit davon entfernt, ein menschenfreund zu sein. ich hoffe, es sind nicht allzu viele menschen auf Ihre gunst angewiesen.

    Habe ich nie behauptet, ist schon schwer Sachen zu verstehen.

    #384796

    Hochfestes Glas, welches kaum kaputt geht ist für die Glashütten allerdings ein wenig lukratives Produkt. Es würde zwar das Klima massiv entlasten (die energieintensive Glasindustrie gehört zu den größten CO2-Emittenten der BRD), aber den Umsatz massiv einbrechen lassen, wenn das Glas nicht mehr so oft kaputt geht. Also musste die DDR-Glashütte durch die Treuhand kaputt gemacht werden. Eine Neuproduktion wird durch das Kartell der aktuellen Glashersteller bislang wirksam verhindert.

    Ist dein Aluhut auch chemisch gehärtet? Was die Treuhand nicht alles gemacht hat. Schon komisch, dass völlig marode Betriebe nicht Konkurrenzfähig waren.

    #384788

    Anonym

    Hochfestes Glas, welches kaum kaputt geht ist für die Glashütten allerdings ein wenig lukratives Produkt.

    Unkaputtbare Mehrwegflaschen würde ich gut finden.

    Bei Glas-Mehrwegflaschen (ca. 6x Zyklen vor dem erneuten Einschmelzen) ist auch das Gewicht ein Problem (Menge verbrauchten Glases je Flasche, Transportkosten/Kraftstoffverbrauch wenn Flaschen voll oder leer hunderte Kilometer durch das Land geschippert werden.)

    Für das chemische Härten ist ein Flaschenhals leider zu eng. Die DDR-Gläser hatten ja alle eine sehr breite Öffnung. Ich war mal dabei, als deswegen auf der Jahrestagung der DGG/HVG eine österreichische Firma Glasflaschen aus thermisch verspanntem Glas (=thermisches Härten) vorgestellt hatten. Sie konnten das Gewicht so auf 1/3 reduzieren.

    Das klingt ersteinmal gut. Leider haben die oft im Glas als Verunreinigungen vorkommenden NiS-Nanopartikel die Angewohnheit durch eine spontane Phasenumwandlung mit einer Inkubationszeit von etwa 2 Jahren (oder auch länger) ihre Volumen spontan um etwa 5% zu vergrößern. Bei in der Komperessionszone liegenden NiS-Partikeln führt das zur sofortigen Zersplitterung des Glases (z.B. hier sichtbar:
    https://www.youtube.com/watch?v=KmRQYJSHFDk)
    Das kann natürlich auch in den (befüllten) Flaschen passieren, weswegen allgemeine Heiterkeit im Publikum bei der Frage nach Nickel-Verunreinigungen aufkam (Schwefel ist durch das Läutern sowieso im Glas vorhanden).

    Man kann natürlich in einer Qualitätsprüfung den Spannungsbruch durch den sogenannten Heat-Soak-Test bewusst induzieren und so schlechtes Glas aussortieren. Der im youtube-Video verantwortliche Glashersteller hat hier offensichtlich aus Kostengründen darauf verzichtet.

    #384833

    Anonym

    Nachtrag: Nach dem Thermischen Verspannen (thermisches Härten), zerbröselt bei Beschädigungen das gesamte Glasstück in viele kleine Einzelteile. Wird eine thermisch verspannte Mehrwegglasflasche beim Deckelöffnen beschädigt, so zerlegt sich die gesamte Flasche und der Inhalt verteilt sich entsprechend in der Gegend. Aus diesem Grunde ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich thermisch verspannte Mehrwegglasflaschen jemals auf dem Markt durchsetzen werden.

    #384838

    Der größte Teil der DDR-Betriebe war so veraltet, dass er nur noch Schrottwert hatte. Man nehme nur die Chemieindustrie in Leuna, Buna, Bitterfeld. Einen kleinen Teil hat die westdeutsche Konkurrenz platt gemacht. Ein weiterer kleiner Teil wurde auf dem Parkplatz der Treuhand in Halle gegen eine dicken Briefumschlag vergeben und ein weiterer kleiner Teil hat überlebt. Da in der DDR Streber verpönt waren, gab es auch keinen einheimischen Unternehmernachwuchs.

    #384851

    Anonym

    @dfarbspektrum
    Du solltest dabei auch den Anteil der DM-Einführung nicht ganz außer acht lassen. Eine solche drastische Währungsaufwertung von heute auf morgen würde auch in der Bundesrepublik kaum eine Firma überleben.

    Mit der Losung von Privatisieren vor Sanieren hat sich die Bundesregierung von vorneherein für das Plattmachen entschieden.

    Das käme neben vielen anderen Faktoren, wie die Alt“schulden“regelung, oder die radikale Marktöffnung noch dazu.

    #384858

    @dfarbspektrum

    Du solltest dabei auch den Anteil der DM-Einführung nicht ganz außer acht lassen. Eine solche drastische Währungsaufwertung von heute auf morgen würde auch in der Bundesrepublik kaum eine Firma überleben.

    Mit der Losung von Privatisieren vor Sanieren hat sich die Bundesregierung von vorneherein für das Plattmachen entschieden.

    Das käme neben vielen anderen Faktoren, wie die Alt“schulden“regelung, oder die radikale Marktöffnung noch dazu.

    Die Diskussion wird natürlich immer wieder von neuem geführt. Hier nur zwei Perspektiven, über die man mal nachdenken könnte.

    Was die DM-Einführung betrifft: Die brachte einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit mit sich, weil dadurch insbesondere die Löhne nicht mehr ganz so niedrig gegenüber dem Westniveau waren (übrigens wurden sie danach in Tarifverhandlungen weiter stark angehoben). Wer meint, dass die DM-Einführung schlecht war, weil durch sie die DDR-Wirtschaft ihre Wettbewerbsfähigkeit verloren habe, meint, dass die Ostlöhne im Jahr 1990 zu stark gestiegen seien.

    Was die Altschulden betrifft: In einer Marktwirtschaft gilt im Prinzip: Wenn ein Unternehmen, unabhängig von seiner Finanzlage, wettbewerbsfähig produziert, wird es weitergeführt, egal ob es überschuldet ist oder nicht. Im Fall der Überschuldung geht das Eigentum an die Gläubiger über, und für diese ist es wirtschaftlicher, das Unternehmen weiter produzieren zu lassen oder als Ganzes zu verkaufen, statt es aufzulösen.
    Eine Weiterführung ist deshalb nicht so häufig, weil die Überschuldung im Allgemeinen dadurch zustande kommt, dass längere Zeit über Verluste eingefahren wurden. Wenn dagegen einem gesunden Unternehmen plötzlich aus irgendeinem Grund ein Schuldenberg aufgehalst wird, mag das zwar eine Enteignung der Eigentümer bedeuten, das Unternehmen wird aber in der Regel von anderer Seite fortgeführt werden.

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