Startseite › Foren › Halle (Saale) › Nach ARD-Monitorsendung (“Justizskandal ohne Ende“): Linke wirft Staatsanwaltschaft “Lüge“ vor, Justizministerin soll zurücktreten
- Dieses Thema hat 89 Antworten und 15 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 6 Jahren, 4 Monaten von redhall.
-
AutorBeiträge
-
2. Dezember 2017 um 23:20 Uhr #303140
Steffen Könau schrieb:
„Die Minuten an jenem 7. Januar 2005, als der Asylbewerber Oury Jalloh in Zelle 5 des Dessauer Polizeireviers an einem Hitzeschock starb – Quelle: https://www.mz-web.de/6939064 ©2017“Nicht einmal das ist sicher, denn er könnte schon tot gewesen sein, als die Flammen kamen.
3. Dezember 2017 um 10:09 Uhr #303164Danke für den Link der MZ!
Er bestätigt nicht nur meine eigenen Erfahrungen, sondern auch die Zustände während der Dienstschichten der Polizei – landesweit.
Stillschweigend nimmt es die Politik und die Bevölkerung hin, dass bei Polizei und Justiz auf Teufel komm raus Personal gespart wird, dass Schichten unterbesetzt sind, sodass solche Problemfälle wie stark alkoholisierte Personen, nicht wie vorgeschrieben ständig und unmittelbar überwacht werden können, wieso sitzen denn nur die kleinen Beamten auf der Anklagebank? Wer interessiert sich denn für die Arbeit in den Revieren, für die Zustände unter denen die Beamten im Justizvollzug täglich arbeiten müssen, wen kümmert es den wirklich? Niemand!
Deutsche Polizisten haben Oury Jalloh ermordet? So oder ähnlich ist doch die Aussage in Hamburg, Halle oder Dessau auf „Plakaten“. Die deutsche Justiz, Staatsanwälte und Politiker werden für den „Mord“ verantwortlich gemacht? Wem dienen diese denn alle? Dem Staat und wer ist das? Der Staat sind WIR! WIR haben Oury Jalloh getötet! Weil WIR wegschauen, bei den Zuständen, die in Polizeirevieren und Vollzugsanstalten herrschen, weil es UNS egal ist, ob 3 Polizisten die Arbeit machen, die eigentlich 5 machen müssen, dass hinter Gittern 1 Beamter pro Schicht 50 oder mehr Gefangene betreuen muss.
Die 400 Demonstranten gestern sind für mich genauso schuldig am Tod des Oury Jalloh, wie die 2005 amtieren Politiker. Niemand von denen käme auf die Idee, sich für mehr Polizeipräsenz oder mehr Vollzugspersonal einzusetzen, wozu auch, es ist doch so viel einfacher sich den kleinen Dienststellenleiter rauszupicken und an die Wand zu nageln, oder mit dem Finger auf den diensthabenden Beamten zu zeigen, in dessen Schicht sich ein Gefangener aufgehangen hat und laut Mörder zu schreien.
Hätte jemand, wie es Vorschrift gewesen wäre vor der Tür gesessen, oder wären Kameras in der Zelle gewesen, wir würden heute kein Wort mehr darüber verlieren. Aber auch hierfür werden sich genug Leute finden, die gegen solche „unmenschlichen“ Maßnahmen der Überwachung auf die Straße ziehen und Zeter und Mordio schreien…Unsere Gesellschaft ist vom Stamm bis in die Wurzel krank – nur erkennen will das keiner! Jeder von uns sollte mal in sich gehen und nachdenken, wo in dieser Kette er seinen Fehler gemacht hat…
3. Dezember 2017 um 10:53 Uhr #303165@heiwu: Sicher ist im Rechtsstaat, was durch ein Gerichtsurteil (in diesem Fall mehrere in mehreren Instanzen) festgestellt wurde. Punkt.
Wenn das nicht mehr gilt, sondern es möglich ist, im Nachhinein glaubhaft zu machen, dass die Sachverhalte anders gewesen sein könnten und deshalb ein anderes Urteil nötig ist, dann legt man die Axt an die Wurzel des Jechtsstaates. Ja, der ist fehlbar, ja, und er macht wirklich Fehler.
Aber ernsthaft zu behaupten, dass nicht nur die Bematen des Dessauer Revieres einen Mörder aus den eigenen Reihen gedeckt haben, sondern auch die Ermittler, die Staatsanwaltschaft Dessau und neuerdings auch noch die Stawa Halle mit unter der Decke stecken, um, ja was eigentlich?, ist eine reine Verschwörungstheorie.
Natürlich ist es immer reizvoll, „Tötungsgdelikte“ herbeizuphantasieren, weil das einem Sterben irgendwie noch einen Sinn verleiht. Aber wenn die „Fakten“, die dafür sprechen, Gutachtermeinungen sind, die anderen Gutachtermeinungen widersprechen (der Nasenbeinbruch ist vor Gericht als Folge der Temperaturentwicklung erklärt worden), dann ist das sehr dünnes Eis.
Was die Vorwürfe von @teu anbelangt: Den Tatablauf schildere nicht ich, ich war ja nicht dabei. Sie schildert die Urteilsbegründung. Das Grundproblem – abseits der Verschwörungstheorien – bestand aus meiner unmaßgeblichen Sicht in diesem Fall daraus, dass vorgesetzte Behörden bis ins Ministerium über Jahre Zustände geduldet hatten, die nicht rechtmäßig waren. Als die dann mehr als nur begünstigend dafür sorgten, dass Jalloh in der Zelle starb, ohne dass festgestellt werden kann, unter welchen genauen Umständen das geschah, wurde das zum Problem. Und am Ende wurde der Dienstgruppenleiter für Dinge verurteilt, auf die er außer durch Remonstration keinerlei Einfluss hatte.
Angesichts der politischen Brisanz des Geschehens war aber da nun wenigstens einer, der wegen irgendwas verurteilt werden konnte. Hatte ich damals alles auch mal aufgeschrieben. https://goo.gl/JDvamy
Warum der Text über den Polizisten? Weil jede Medaille zwei Seiten hat und die Jalloh-Medaille medial dennoch nur eine hatte.
Letztes noch: Eine Forderung, die „Es war Mord – Aufklärung jetzt“ lautet, nimmt das Ergebnis der Aufklärung in der Aufforderung schon vorweg. Wohin soll das führen? Wer am lautesten schreit, bekommt das Ermittlungsergebnis, das er haben möchte? Und wenn es dann immer noch nicht passen würde? Was machen wir dann? Wird dann noch weiter aufgeklärt? Bis wann? Bis zum Wunschergebnis?
- Diese Antwort wurde geändert vor 6 Jahren, 4 Monaten von steffen koenau.
- Diese Antwort wurde geändert vor 6 Jahren, 4 Monaten von steffen koenau.
3. Dezember 2017 um 13:34 Uhr #303170Herr Koenau, da sie so viel wissen: wie gelangte das Feuerzeug in die Asservatenkammer? Und warum fehlten daran die einschlägigen Spuren?
3. Dezember 2017 um 15:57 Uhr #303174Ich bin zwar nicht gefragt, aber Sherlok Holmes würde sagen, es kann nur jemand gewesen sein, der den Schlüssel für die Kammer hat und die Spuren wurden entfernt oder waren nie dran.
3. Dezember 2017 um 16:38 Uhr #303178Wer sich für Einzelheiten interessiert, findet hier so ziemlich alles, was in den Prozessen zur Sprache kam. http://www.prozessouryjalloh.de/
Wer aber meint, da habe ein Polizist einen Festgenommenen in der Absicht angezündet, dem das als Selbstmord mit Hilfe eines Feuerzeugs in die Schuhe zu schieben, dann aber vergessen, ein Feuerzeug in der Zelle zu hinterlassen, weshalb das später von anderen, mitverschworenen Polizisten unter die Asservate geschmuggelt werden musste, wird auch davon sicher kaum zu überzeugen sein.
3. Dezember 2017 um 18:26 Uhr #303181Mord wird in einem Rechtsstaat nicht als Fehler bezeichnet, sondern als Mord. Es gibt in Deutschland eine weltbekannten, dauerpräsenten Spezialisten für ungewöhnliche Todesfälle, den könnt ihr doch mal kontaktieren, und der stehtn Euch mit Sicherheit Rede und Antwort, derr sich auch intensiv mit den Märchen der spontanen Selbstendzündung beschäftigt hat,
3. Dezember 2017 um 19:29 Uhr #303190Danke Herr Könau für den Link.
3. Dezember 2017 um 22:34 Uhr #303193Herr Koenau, Sie weichen meiner Frage aus.
4. Dezember 2017 um 07:01 Uhr #303218Woher soll Herr Könau alles wissen, Witzbold?
4. Dezember 2017 um 07:13 Uhr #303219@heiwu: Ich weiche keiner Frage aus. Es gibt gerichtliche Feststellungen darüber, wie es gewesen sein könnte. Danach lebte er, als das Feuer ausbrach. Und es gibt die Möglichkeit, dass das nicht stimmt, etwa weil kein Ruß in seiner Lunge war.
Den gab es bei den NSU-Terroristen auch nicht, obwohl auch dort festgestellt worden ist, dass sie das feuer gelegt haben.
Das ist in solchen Fällen immer aufsehenerregend, weil es Raum für Spekulationen und absurde Verschwörungstheorien lääst. Aber ungewöhnlich ist das nicht – und zu ändern wohl schon gar nicht (siehe Fall al-Bakr in Leipzig), so lange Zellen nicht vollständig videoüberwacht werden. Wer schon einmal dabei war, und gesehen hat, wie in Deutschland Todesfälle untersucht werden, den wird das nicht groß wundern. Siehe hier: https://goo.gl/YhUQUE
4. Dezember 2017 um 10:51 Uhr #303259„Das gab es bei den NSU-Teroristen auch nicht, obwohl auch dort festgestellt worden ist, dass sie das Feuer gelegt haben.“
An dieser offiziellen Version gibt es jedoch erheblich Zweifel, steffen koenau.4. Dezember 2017 um 20:58 Uhr #303299Es zweifeln aber auch viele an 9/11. Wenn die Untersuchungsergebnisse Raum für Spekulationen lassen, ist das immer so. Nichts genaues weiß man nicht. Für den Menschen schwer zu akzeptieren.
4. Dezember 2017 um 21:21 Uhr #303300Vor allem Reichsbürger sind da ja anfällig.
4. Dezember 2017 um 23:45 Uhr #303309Statt Verschwörungstheorien zu folgen, wende ich da lieber – nach abendländischer Wissenschaftstradition – das Ockhamsche Rasiermesser an (Nein, das ist keine verbotene Waffe).
Nach der Spurenlage kann ein einfacher, naheliegender Tathergang als der Wahrscheinlichste rekonstruiert werden, ohne dass viel Hypothetisches dazu erfunden werden muss (wie beispielsweise eine Selbstentzündung).5. Dezember 2017 um 07:56 Uhr #303313@heiwu: Das ist richtig, und so wird das auch gemacht. Es war nach vom Gericht so gewürdigter Beweislage zum Tatzeitpunkt niemand außer ihm in der Zelle, es gab keine zeitverzögernde Zündvorrichtung, keinen Brandbeschleuniger, nichts.
Damit liegt der Schluss am nächsten, dass die einzige in der Zelle befindliche Person den Brand ausgelöst haben muss.
Den Begriff Selbstentzündung findet man in den Unterlagen übrigens nicht, soweit ich mich entsinne. Da hat sich ja nichts von selbst entzündet, sondern es ist – so wenigstens das urteil – der Matratzeninhalt angesteckt worden.
5. Dezember 2017 um 08:28 Uhr #303314Die von Ihnen dargelegten „Beweiswürdigung“ ist der Stand von vor 5 Jahren und längst überholt. Das wissen Sie doch.
5. Dezember 2017 um 11:46 Uhr #303352Ich denke, das „im Dienst stehende“ Journalisten nicht anders denken und handeln können, im Tiefen Staat. Man weis halt, was sein darf und was nicht. Alles andere wird als Verschwörungstheorie verunglipft und ist also nicht kritikwürdig – „geht garnicht“, Basta. Ich bin übrigens ein Anhänger von Bazon Brock.
5. Dezember 2017 um 12:16 Uhr #303359Polizei- Videos werden nicht gern herangezogen, erleben gerade die G 20 Gegner. Lieber wird das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung mißachtet.
5. Dezember 2017 um 14:08 Uhr #303380Polizei- Videos werden nicht gern herangezogen, erleben gerade die G 20 Gegner. Lieber wird das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung mißachtet.
Jupp.
Wenn man früh gegen sechs Uhr von Vermummten, Bewaffneten, mit Gebrüll, beim Frühstück überfallen wird, dann kann man Sicherheit davon ausgehen, dass es die Polizei ist.
So zu berichten, konnte sich nicht einmal das ZDF, „heute“ – 12 Uhr, verkneifen.5. Dezember 2017 um 14:44 Uhr #303383Polizei- Videos werden nicht gern herangezogen, erleben gerade die G 20 Gegner. Lieber wird das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung mißachtet.
Die Videos waren die Grundlage. Leider wird man vermutlich nur einen Bruchteil der 5000 Gewalttäter verurteilen können. Ich bin auch gespannt aus welcher Richtung die Warnung an die Linken gegangen ist.
5. Dezember 2017 um 17:34 Uhr #303395@heiwu: Das ist die letztverfügbare rechtliche Würdigung, Punkt. Alles andere sind Meinungsäußerungen. Wenn wir danach gehen, können wir den Rechtsstaat auch sein lassen und wir machen uns jeder in jedem Fall unser eigenes Urteil.
@wolfgangstauch: Ich denke und handle immer, wie ich selbst das will. Wenn Sie irgendwas zu widerlegen haben, dann bitte mit Fakten, nicht mit irgendwelchem Geraune.5. Dezember 2017 um 18:13 Uhr #303398Klare Aussagen. Verstehen aber viele hier nicht, weil sie nicht verstehen wollen und außerdem sowieso immer Recht haben. Zur Meinungsbildung ist hier von den Stammschreibern niemand unterwegs.
5. Dezember 2017 um 18:23 Uhr #303399Polizei- Videos werden nicht gern herangezogen, erleben gerade die G 20 Gegner. Lieber wird das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung mißachtet.
Die Videos waren die Grundlage. Leider wird man vermutlich nur einen Bruchteil der 5000 Gewalttäter verurteilen können. Ich bin auch gespannt aus welcher Richtung die Warnung an die Linken gegangen ist.
Was macht jemand, der eine Demo anmeldet, und genau weiß, dass seine Anmeldung ein Heer von vermummten Schlägern, mit Spray, Gummiknüppeln etc. pp., Schlägern, Wasserwerfern, dessen Wasser mit „sonstwas“ versehen ist, samt Video ausgerüstet ist?
Richtig, er versucht sich zu schützen, und im Extremfall, sich zu wehren.Ansonsten: Geschichte wiederholt sich nicht, es sei denn als Farce.
SS und KZ werden in Deutschland nicht mehr stattfinden, da kannste deine Identität drauf verwetten.
5. Dezember 2017 um 18:26 Uhr #303400Das ging natürlich nicht an redhall sondern an nix idee.
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.