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19. Mai 2018 um 09:32 Uhr #315113
Die MZ hat die kritisierten Abi-Matheaufgaben von Mathe-Doktoranden nachrechnen lassen, das ist löblich, aber die entscheidenden letzten Aufgaben, um die es eigentlich ging, lagen der MZ, wie sie selbst schrieb, gar nicht vor. Ein unüberlegter Schnellschuss also.
Und es kommt noch doller, denn die Doktoranden erklären heute in der MZ:“Wir möchten klarstellen, dass die abgedruckten Notizen keine vollständige Lösung der Aufgaben (a) bis (e) darstellen…. Die Notizen spiegeln nur eine grobe Lösungsidee und -skizze wider. Für eine saubere Abgabe -wie im Abitur gefordert- sind diese Notizen nicht ausreichend…Wir sind keine Stochastiker, sondern beschäftigen uns mit anderen Bereichen der Mathematik. Wir garantieren daher nicht für vollständige Richtigkeit der abgedruckten Notizen“.Peinlich für die Doktoranden, denn sie bedeuten doch wohl im Klartext, dass sie im Matheabi auch durchgefallen wären. Peinlich für die MZ, sie war nicht in der Lage alle Matheaufgaben zu beschaffen und nicht in der Lage, die Aufgaben von Leuten durchrechnen zu lassen, die Ahnung haben – und das in einer Stadt, wo der geniale Mathematiker Georg-Cantor und andere Matheasse gewirkt haben.
Ganz klar, die MZ ist im Mathe-Abi durchgefallen.
21. Mai 2018 um 10:28 Uhr #315186Noch peinlicher, beide Doktoranten haben Mathematik im Lehramt studiert . Also rein theoretisch müssten sie den Schülern die Aufgaben erklären können.
Was haben denn die Lehrer unseres Mathegymnasiums zu den Aufgaben gesagt? Das würde mich mal interessieren.
21. Mai 2018 um 11:08 Uhr #315189Ja, das hätte die MZ berichten sollen, aber sie hat in diesem Fall kläglich versagt.
21. Mai 2018 um 11:14 Uhr #315191
AnonymAn der PH zu DDR-Zeiten gab es eine jährliche Mathematik-Olympiade. Darin wurden den angehenden Diplom-Lehrern Aufgaben aus der offiziellen Mathematik-Olympiade für die Klassen 5-10 vorgelegt.
Es kam höchst selten einmal vor, dass einer der angehenden Lehrer alle Aufgaben richtig und vollständig in den vorgegebenen 90 min gelöst hat. (Wobei die Zeit ausreichend für die Lösung war).
21. Mai 2018 um 12:01 Uhr #315199„Peinlich für die Doktoranden, denn sie bedeuten doch wohl im Klartext, dass sie im Matheabi auch durchgefallen wären.“
Quatsch. Immerhin sind es Mathedoktoranten. Auch du hast irgendwann mal in Mathe ein Abi gemacht. Du fällst nicht gleich durch, wenn du dir nicht ganz sicher bist. Wir würden wohl heute alle im Matheabi ziemlich mies aussehen.
Die Beiden sind aber wahrscheinlich so hochspezialisiert – vielleicht keine optimale Wahl der MZ – wie du deinen Hautarzt vielleicht nicht an deinen Zähnen rumbohren lassen würdest.21. Mai 2018 um 20:10 Uhr #3152171. Diese Art von Journalismus ist so peinlich, dass man glauben möchte, es gäbe bei der MZ keine Jounalisten mehr.
2. Es wundert mich nicht, dass selbst studierte Mathematiker keinen echten Durchblick mehr haben. Das liegt am Schulsystem. Es ist halbwegs belegt, dass mehr als jeder zweite Abiturient nach Verlassen des Gymnasiusm keinen einfachen Dreisatz aufstellen kann. 12 Jahre Mathematik für die Mülltonne, weil man meint, die Dinge einfach durchzuschleifen, anstatt Verständnis für Mathenmatik zu lehren. Da reicht es nicht aus, einen Algorithmus zu erklären, worauf sich der Mathe-Unterricht in vielen Fällen beschränkt.
21. Mai 2018 um 21:25 Uhr #315220Für mich stellt sich da noch eine andere Frage. Hat man hier elegant Minster Tullner einen Denkzettel verpasst? Ich will versuchen meine Gedanken zu erklären. Das LISA macht die Weiterbildung für die Lehrer. Also gibt es auch Abstimmungsrunden, in denen Schwerpunkte zum Rahmenlehrplan gesetzt werden. Und ganz gewiss mischt auch noch der Philologenverband mit, informell ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit angebunden. Also: Das LISA wusste im groben was an den Schulen unterrichtet wurde, man hat ja Weiterbildungen dazu angeboten. Nun wird die Kommission, welche die Aufgaben aus dem Bundespool auswählt, ja auch mit aus dem LISA besetzt. Also… ??? genau das. Und wenn man dann noch den Wiederstand gegen die neue Oberstufenverordnung einbezieht, dann ergibt das alles Sinn, wie oben vermutet. Und natürlich ist alles korrekt, die Aufgaben waren ja auch im Pool, was soll das Ministerium aus anderes sagen …
21. Mai 2018 um 21:38 Uhr #315221Der Philologenverband spielt ohnehin eine seltsame Rolle. Auf jeden Fall war er gegen die Reform der Oberstufenverordnung. Witzigerweise ist der Vorstand im Philologenverband ein gewisser Herr Gaube, Direktor des Giebichenstein-Gymnasium „Thomas-Münzer“. Er unterrichtet nun auch noch Mathematik. Was Schüler und Eltern von seiner Art des „Unterrichts“ halten, sollte jeder sie selbst mal fragen. Da wird Mathe entweder verstanden oder nicht…
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