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21. Februar 2015 um 22:15 Uhr #140434
Rente mit 63 und Mindestlohn: Firmen in Halle wollen Jobs abbauen
Und hier ist zu lesen, wie die Meinung von Frau Fahimi kommentiert wird.
21. Februar 2015 um 22:18 Uhr #140435„Wer es als Arbeitgeber nicht schafft, einen Stundenzettel ordentlich auszufüllen, ist entweder ein Gauner – oder schlichtweg zu doof.“
Das hat sie doch recht.
21. Februar 2015 um 22:35 Uhr #140441Apropo Mindestlohn …
So sind die Christdemokraten. Der eine bekommt 8Euro50 und der andere den Hals nicht voll…..21. Februar 2015 um 23:15 Uhr #140473Wer seine „Firma“ nur mit unlauteren Methoden am Leben erhalten kann, ist schlichtweg ein Gauner, oder eben zu doof. Aber solange andere nicht übervorteilt oder beschissen werden, kann jeder Unternehmer was unternehmen, auch wenn er dafür 12-18 Stunden am Tag arbeitet…
Achja, und der „Fachkräftemangel“ besteht nur darin, daß man für gute Arbeit nicht gut bezahlt oder eben in der Firma selbst keine Qualifizierung betreibt. Solange Fachleute noch genötigt werden, vierschichtig auf Montage in Süddeutschland zu gehen, gibt es einen solchen Mangel hier nicht. Jammern auf hohem Niveau und Schlechtreden… aber wie geschrieben: IHK…
22. Februar 2015 um 23:03 Uhr #140659“Wer es als Arbeitgeber nicht schafft, einen Stundenzettel ordentlich auszufüllen, ist entweder ein Gauner – oder schlichtweg zu doof.”
Das hat sie doch recht.
Wenn du selbstständig bist…freust du dich wenn du noch für jede Hilfskraft einen Stundenzettel ausfüllen musst….hast ja sonst nix zu tun.
Nicht falsch verstehen…jeder soll seinen Mindestlohn bekommen…nur der bürokratische Aufwand ist abartig.22. Februar 2015 um 23:27 Uhr #140663Naja, aber wie kannst du sonst die Arbeitsleistung einschätzen, wenn kein Stundenzettel vorliegt? Übrigens kann den auch der Arbeitnehmer ausfüllen… wenn er kommt, und wenn er geht…
So einfach ist das. Und ein besonderer bürokratischer Aufwand ist das nun mal nicht, sondern ganz normale Buchhaltung. Muß eigentlich auch sein; ist eine Art von Buchführung…
23. Februar 2015 um 07:12 Uhr #140675Man kann sicher so einen Stundenzettel auch automatisch elektronisch ausfüllen.
Übrigens: Die Stechuhr ist schon über 100 Jahre alt.23. Februar 2015 um 07:51 Uhr #140677
AnonymWobei selbst die 8.50 Euro auch Augenwischerei sind. Wer soll vernünftig von diesem Geld leben und Rentenansprüche gibt es erst ab 10.20 Euro!
Übrigens, es kam ja immer das Thema, dass man viele MA nicht nach Zeit sondern nach Leistung berechnet werden und das dies ja so nicht zu berechnen ist. Erntehelfer aus Polen würden im Leben nicht für 8,50 Euro arbeiten. Bedeutet, Chef muss nur genau die Stunden notieren, der Rest ist unproblematisch.
Elektronisch ist nicht so billig und ggf Mitbestimmungspflichtig übrigens auch.
Rente mit 63, wo liegt das Problem? Fachkräfte haben oft so lange studiert, dass die nicht auf die Arbeitsjahre kommen und wenn jemand 45 Jahre arbeitet, hat dieser Mensch reichlich für das Solidaritätssystem genug geleistet!23. Februar 2015 um 09:56 Uhr #140691Elektronisch muß eben nicht sein, Stechuhr genügt, auch handschriftliche Listen sind gestattet…
Man kann halt immer Probleme irgendwo sehen wollen…
23. Februar 2015 um 09:59 Uhr #140692@Schulze, es wurde aber der hohe manuelle Aufwand beklagt.
Es gibt preiswerte elektronische Erfassungssysteme:
http://www.zeiterfassung-einfach.de/stempeluhren/index.html23. Februar 2015 um 12:29 Uhr #140728Eben…und Stechkarten aufzubewahren kann auch kein großes Problem sein…
Btw. irgendwo mußten doch auch die zu verrechnenden Arbeitszeiten hergekommen sein, oder irre ich da so?
Auf unseren Baustellen war die Abgabe der vom Auftraggeber/Bauherrn bestätigten Stundenbelege bis 3. des Folgemonats Pflicht, sonst gab es kein Geld…23. Februar 2015 um 13:32 Uhr #140739Arroganter als die Dame geht es kaum. Nie auch nur einmal als Selbstständige oder in der Wirtschaft gearbeitet aber ganz genau wissen das diejenigen welche es machen entweder Gauner oder zu doof sind.
Nur mal so aus dem richtigen Leben. Obwohl wir überhaupt nicht in einer Nachweisbranche unterwegs sind und Mindestlohn überhaupt kein Thema wäre werden wir jetzt mit Anfragen übehäuft ob wir das einhalten. Das „Schöne“ daran ist das dies jetzt garantiert jedes Jahr passiert.
Einfaltige Menschen glauben jetzt bestimmt das es doch positiv ist das ein weiterer Arbeitsplatz für Bürokratie geschaffen wurde.
23. Februar 2015 um 14:28 Uhr #140741Für die staatliche Überwachung des Mindestlohnes wurden 1600 neue Stellen geschaffen.
23. Februar 2015 um 14:47 Uhr #140745@ Schulze
Hier merkt man sofort wer Arbeitnehmer ist und wer nicht.23. Februar 2015 um 17:08 Uhr #140761Genau, und ich war sogar beides, in wechselnden Zeiteinheiten. Aber mir wäre es im traum nicht eingefallen, jemand für 3,5 zur Erledigung meiner Arbeit einzustellen. Bei mir war eben dann der Tag länger und das Wochenende kürzer…
Allerdings gebe ich zu, daß heute nicht jeder Chef so ehrlich oder ggf skrupelloser ist…24. Februar 2015 um 11:09 Uhr #140925
AnonymUnd nicht notwendig, wenn alle Arbeitgeber einen gerechten Lohnzahlen würden und nicht nur die Tarifgebundenen und gut motivierenden Ag. Die sind letztlich die Idioten, wenn durch die Zahlung von fairen Löhnen keine Ausschreibung mehr gewonnen werden kann oder der Auftrag nicht zu realisieren ist! Nicht DIE AG sind die „Bösen“, sondern die, welche den Hals nicht voll bekommen oder die Arbeitskraft nicht schätzen und nur das kann der AN verkaufen.
Hier wird Ursache und Wirkung verwechselt.24. Februar 2015 um 14:08 Uhr #141001Ein Freund hat einen Kleinunternehmer um seine Einschätzung zur Bürokratie des Mindestlohns gebeten, das ist seine Antwort:
„Das ist ein Thema, auf das unsere Buchhalterin sehr gereizt reagiert.
Zum Beispiel:
Für alle staatlichen und sonstigen Stellen (Finanzamt, Krankenkassen, Fördermittelstellen und andere) hat der statistische Monat 173,33 Stunden.
So werden Durchschnittslöhne gebildet, Fördermittel berechnet, Krankengeld gezahlt, usw. Das ganze Bürokratenleben funktioniert so.
Nicht aber bei der Mindestlohnkommission. Die verlangen eine genaue monatliche Abrechnung der geleisteten Stunden. Klingt erst mal nicht schlimm, ist es aber.
Viele gewerbliche Angestellte haben einen festen Monatslohn, sagen wir mal 8,50€ x173,33h=1473€. Das kommt im Jahresmittel genau hin, und würde dem Mindestlohn entsprechen.
Wenn Du aber den längsten theoretischen Monat, das sind 23 Arbeitstage nimmst, kommst Du auf 23x8x8,50€=1564,-€.Also musst Du den gesamten Arbeitsvertrag auf einen Monatslohn von 1564,-€ machen, sonst erfüllst Du den Mindestlohn in diesem Monat nicht. Damit zahlst Du 90€ über Mindestlohn, jeden Monat!
Es interessiert die Mindestlohnkommission nicht, dass Du eigentlich im Februar mit 5 Wochenenden nur 18x8x8,50=1224,-€ zu zahlen hättest.
Und da beginnt der Ärger. Jetzt stellen alle Betriebe auf stundenbasierende Löhne um, an Stelle eines festen Lohnes, wie früher.
Das bedeutet, der Arbeiter geht einen Monat mit 1564,-€, den Nächsten vielleicht mit 1224,-€ nach Hause. Ich bezweifle, ob das für Leute, die von der Hand in den Mund leben, so günstig ist.Des Weiteren kann es auch sein, das der Arbeiter noch einkommensabhängige Zusatzleistungen bezieht, weil er vielleicht eine kranke Frau hat oder so. Da muss dann die Zusatzleistung jeden Monat neu berechnet werden.
Das Beste zum Schluss, nachdem fast alle auf stundenbasierende Löhne umgestellt haben, soll jetzt die gemittelte Variante doch erlaubt werden.
Da wir ein Stechkartensystem bei uns haben, ist der Aufwand nicht so hoch wie bei anderen Firmen. Trotzdem ist es wieder ein Baustein, Deutschland im Wettbewerb zu behindern.Dass Deutschland noch verhältnismäßig gut dasteht ist, nicht das Verdienst der Regierung, sondern trotz unserer Regierung. Ich sage nur Frauenquote, Behindertenabgabe, Erneuerbare Energieabgabe, Kündigungsschutz, Atomausstieg, völlig überzogene Umwelt- und Sicherheitsauflagen, ein Sozialplan, der dich zwingt, die Dümmsten und nicht die Besten zu beschäftigen usw. ….“
25. Februar 2015 um 01:08 Uhr #141113Man kann auch Probleme herbeireden… und die Rechentechnik macht das alles ganz einfach…
und man muß ja nicht bei den 8,50 bleiben, sondern kann eben auch mehr zahlen. da ist dann eben mal der Mindestdurchschnitt 8,50 und der maximaldurchschnitt 9,20 …
Ich vermute, daß der Unternehmer dadurch an den Bettelstab kommt und Insolvenz anmelden muß…
Btw. wer hindert ihn, für seine gesamten Arbeitnehmer einen ausgeglichenen Monatslohn zu zahlen (eben wie Gehalt?) Eher wohl nur sein eigener Ego…
25. Februar 2015 um 08:57 Uhr #141153
Anonym1473,- Euro zu 1564,- Euro, eine Differenz von 91,- Euro. Frage ich mich, wenn der AG den Stress der Stundenerfassung nicht haben möchte, warum zahlt er diesen Lohn („Gehalt“) nicht?
1500,- Euro als Bruttolohn für eine Vollbeschäftigung! Was bleibt da Netto? Bei Steuerklasse 2 mit Kindern irgendwo bei 1150,- Euro Netto!
Als Alleinerziehende(r) = Armut!25. Februar 2015 um 09:42 Uhr #141162Das stimmt so noch nicht ganz, aus meiner Sicht. Die einfachste Lösung für das Problem des befragten Arbeitgebers wäre meines Erachtens die Eirnichtung von Arbeitszeitkonten. Dies ist laut Mindeslohngesetz möglich. Ja, dann arbeitet der Mensch im einen Monat mehr als die 173,xx Stunden und in einem weniger, bekommt aber jeden Monat Gehalt für die 173,xx ausgezahlt und schiebt auf dem Papier nur die Stunden in den nächsten Monat/braucht Stunden aus Vormonaten auf.
Ist auch eine Änderung für die meisten Arbeitsverträge, zugegeben, aber keine die Geld kostet.Gerade bei Jobs ohne zwingende Anwesenheitszeiten (also nicht als Verkäuferin oder Handwerker mit Kundentermienen) kann das auch die Arbeitszeiten ein klein wenig flexibilisieren und führt zur Mitarbeitermotivation durch bessere Arbeitsbedingungen. Arbeitnehmer müssen ja heute immer in allem hoch flexibel sein, Arbeitgeber irgendwie nicht so.
25. Februar 2015 um 10:36 Uhr #141180Was ein Arbeitgeber im Pflegeheim zu beachten hat:
„Es gibt eine Vielzahl von Spezialisten, die von der Pflege direkt oder indirekt finanziert werden und deren Aufgabe darin besteht, die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu kontrollieren. Die nachstehende, gut zehn Jahre alte Auflistung gilt noch immer:Pflegekassen (Pflegesatzverhandlung und Leistungs- und Qualitätsvereinbarung (LQV),
Heimaufsicht (Regelungen des Heimvertrages),
Heimbeirat (ausgedehnte Mitwirkungsrechte),
Medizinischer Dienst der Krankenkassen (Qualitätskontrollen),
staatliche Aufsichtsbehörden (Gewerbeaufsicht, Gesundheitsamt, Hygienekontrollen),
TÜV-Kontrollen
Kontrollen durch die Berufsgenossenschaften,
Kontrollen der Arzneimittelbestände durch den Apotheker,
arbeitsmedizinische Untersuchungen durch den beauftragten Arzt,
Brandschutzbegehung durch die Feuerwehr,
das ausufernde Beauftragen-Unwesen:
Qualitätsbeauftragter,
Sícherheitsbeauftragter,
Hygienebeauftragter,
Beauftragter nach der Medizinproduktbetreiberverordnung,
Arbeitsschutzbeauftragter,
Gefahrenstoffbeauftragter,
Aufzugswärter,
Brandschutzbeauftragter,
HACCP-Verantwortlicher,
Entsorgungsbeauftragter,
Datenschutzbeauftragter,
Praxisanleiter
und so weiter und so fort…“
25. Februar 2015 um 11:29 Uhr #141187
Anonym@wolli: was davon möchtest du am liebsten streichen? Brandschutz? Hygiene? HACCP? Sicherheit?
Oder kannst du dich darauf verlassen, dass du nie und wenn doch, dann nur zu Hause von deinen Verwandten gepflegt werden musst?
Und dein Bekannter, der einen Bekannten fragt, ob der schon mal gehört hat, was andere zum Thema Mindestlohn sagen, kannst du mal fragen, wieviel Angestellte der „Kleinunternehmer“ hat, die wie beschrieben entlohnt werden. Denn schon bei nur einem Angestellten übersteigen die Lohnkosten die Umsatzgrenze für „Klein“unternehmer.
25. Februar 2015 um 11:48 Uhr #141196Natürlich kann man jede Vorschrift begründen, die Vielzahl der Vorschriften kann allerdings nur noch von Großunternehmen (wo ausreichend viele Mitarbeiter und Spezialisten bezahlt werden können) beachtet werden.
Als Beispiel sei die Verwendung einer Leiter in einem Einzelhandelsgeschäft angeführt. Dass „…der Arbeitgeber .. Beschäftigten nur solche Leitern zur Verfügung stellen (darf), die nach ihrer Bauart für die jeweils auszuführende Arbeit geeignet sind“, ist eine Selbstverständlichkeit, die keiner gesetzlichen Regelung bedarf. In der Praxis meldet der Mitarbeiter seinem Chef, wenn eine Leiter defekt ist. Aber welchem Einzelhändler ist schon bekannt , dass er „..dafür zu sorgen (hat), dass Leitern wiederkehrend auf ihren ordnungsgemäßen Zustand überprüft werden.“ Die turnusgemäßen Prüfungen sind in einem besonderen Buch zu dokumentieren. So schreibt es die
„Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei der Arbeit, über die Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen und über die Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes (Betriebssicherheitsverordnung) vom 27. Sept. 2002, Anhang 2 (Mindestvorschriften zur Verbesserung der Sicherheit des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Benutzung von Arbeitsmitteln), Abs. 5.3, vor (BGBl. I S. 3777)“
vor.
25. Februar 2015 um 15:18 Uhr #141253Ja, und? Wo ist das Problem, eine Leiterprüfung aufzuschreiben??? Und wir hatten nicht nur x Leitern, sondern auch noch eine Vielzahl elektrischer Handwerksmaschinen, die auch einer Kontrolle zu unterziehen waren…
Und es ging und wurde auch dokumentiert, gleich nach der Prüfung eingetragen war auch kein Problem.
Übrigens kann man sich bei Berufsgenossenschaften und Interessenverbänden dazu kundig machen… auch mal so ganz im Überblick. Die haben da Juristen für sowas…
Übrigens hat der genannte Kleinunternehmer (oder wie auch immer) wohl noch keinen Durchblick in puncto Ausgeglichener Monatslohn … das wäre dringend mal erforderlich. Offenbar hat er bisher immer nach der kleinsten Stundenzahl bezahlt, und damit den Mitarbeiter betrogen….
25. Februar 2015 um 16:54 Uhr #141293
AnonymDass „…der Arbeitgeber .. Beschäftigten nur solche Leitern zur Verfügung stellen (darf), die nach ihrer Bauart für die jeweils auszuführende Arbeit geeignet sind“, ist eine Selbstverständlichkeit, die keiner gesetzlichen Regelung bedarf.
Ja, in der Theorie. Erstes Ergebnis bei Google:
Leiterunfälle mit schwerwiegenden Folgen
Darin: 26.000 Leiterunfälle pro Jahr in der gewerblichen Wirtschaft; häufige Unfallursache: Verwendung einer ungeeigneten und/oder schadhaften Leiter
Die Welt ist komplexer als eine Bibliothek…
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