Startseite Foren Halle (Saale) Maritim wird abgerissen

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  • #395638

    Wenn dieses Gebäude abgerissen wird und dort was neues gebaut wird, sehe ich da überhaupt kein Problem. Hier melden sich zwar einige Leute, die wegen Erinnerungen an das Hotel (und die muffige DDR) es am liebsten wieder aufgehübscht haben möchten, aber das rechnet sich nicht und ergibt auch sonst keinen Sinn.

    Die Mehrheit der Hallenser wird dem Gebäude keine Träne nachweinen. Der Kasten ist nun wirklich nichts besonderes.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren von Osmo.
    #395641

    „Der Kasten ist nun wirklich nichts besonderes.“

    Und du glaubst wirklich, dass da nun etwas Besonderes hinkommt?

    #395642

    Der Kasten ist nun wirklich nichts besonderes.

    Es wird ein Kasten hinkommen, der auch nichts besonderes ist.

    #395643

    Konnte eben nicht erklären was eine Brigade war.

    Lässt sich doch einfach mit „Team“ erklären. Es gibt auch heute viele Teams mit gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Hat man wohl von den „Brigaden“ gelernt. Unsere Brigade trifft sich heute noch. Nennt man heute „Teamgeist“. Auf Altmodisch „Gemeinschaftsgefühl“.

    Habt ihr das Geld so lange aufgehoben?

    Wieso lange?
    Bis es keinen VEB und keine Brigaden mehr gab.

    #395649

    „Der Kasten ist nun wirklich nichts besonderes.“

    Und du glaubst wirklich, dass da nun etwas Besonderes hinkommt?

    Nein, das glaube ich auch nicht- habe ich aber auch nicht behauptet. Hier wird lediglich alt durch neu ersetzt.

    #395660

    Begriffe wie Stadtentwicklung und Architektur Fremdwörter sind.

    Leider gibt es bei den geschäftstüchtigen, aber fantasiearmen Deutschen nur die Alternative Klotz oder Touristenmagnet mit potemkinschen Fassaden (Berliner Schloss und Frankfurter Altstadt). Architektur hängt aber auch mit der Wertigkeit einer Stadt zusammen. Provinzstadt bekommt eben nur Quader.
    Angenehm überrascht bin ich, dass die Burgstraße 38 keine Quaderarchitektur wird.

    #395661

    Für heiwu und evtl auch andere folgende Information:
    Als Hallenser durfte man im Maritim nicht übernachten, Freunde haben es mal probiert als sie den Schlüssel zu ihrer Wohnung verbummelt hatten(einen Schlüsseldienst wie heute gab es nicht) da haben sie es mal im Maritim versucht, wurden aber abgewiesen und nicht weil kein Zimmer frei war.
    Die Bar mit Tanz war allerdings für alle geöffnet, als der Chefbarmixer die Arbeit für die Stasi abgelehnt hat, musste er gehen, er hat jetzt in einem Buch darüber geschrieben.

    #395663

    Mit Westbesuch ging es immer zum Essen ins Interhotel. Das ist hier zwar die Speisekarte vom Interhotel Gera, Halle war aber ähnlich.
    https://interhotelgera.files.wordpress.com/2014/03/bild-217.jpg

    #395712

    Hallenser* :-)innen konnten sehr wohl dort übernachten.Ebenso im „Roten Ross“, „Stadt Bremen“ (HFC) und „Weltfrieden“
    Du musst dich korrekt ausdrücken, du meintest sicher Personen, die in Halle ihren Wohnsitz haben.

    #395714

    Ja, Personen mit Wohnsitz in Halle, durften nicht im Maritim übernachten.
    Die sollten in ihrer Hornske bleim.

    #395715

    Wer hat das beschlossen?

    Es war doch eine Nachnutzung im Gespräch, Studentenunterkünfte

    oder so etwas?

    Mir hat schon lange der Glaube daran gefehlt das in den Kasten nun ausgerechnet Studenten einziehen würden, und wenn mit Grausen!

    #395717

    ausgerechnet Studenten einziehen würden, und wenn mit Grausen!

    Ich war auch Student. Ich habe mit Grausen in einem Barackenzimmer zu sechst mit 3 Doppelstockbetten gehaust. Sind Studenten heute wirklich so anspruchsvoll? Oder kommt es weniger aufs Studium an?

    #395721

    Stadtentwiclung ala SPD hatten wir lange genug, da blieb nicht mal Muff.

    Abriß war alles, was die Damenschaft sozialdemokratischer Prägung hinterlassen hat, und die Erinnerung an unbeherrschte Hochwasser.

    #395722

    Ich war auch Student. Ich habe mit Grausen in einem Barackenzimmer zu sechst mit 3 Doppelstockbetten gehaust. Sind Studenten heute wirklich so anspruchsvoll? Oder kommt es weniger aufs Studium an?

    Tja, die Zeit lässt sich nicht anhalten. Um das zu wissen und sich damit abzufinden, muss man nicht Physik studiert haben.

    #395728

    Tja, die Zeit lässt sich nicht anhalten.

    Nein, die Zeit lässt sich nicht aufhalten. Der Lebensstandard war vor Jahrzehnten ein anderer. Ich wollte darauf hinaus, dass es auch Studenten gibt, die keine verwöhnten Kinder sind.

    #395724

    https://interhotelgera.files.wordpress.com/2014/03/bild-217.jpg

    Leider etwas unscharf. Ansonsten aus meiner Sicht der schönste Beitrag, den Farbspektrum dem Forum bisher geschenkt hat!

    #395730

    Ich war auch Student.

    Holla, die Waldfee.

    Ich habe mit Grausen in einem Barackenzimmer zu sechst mit 3 Doppelstockbetten gehaust.

    Die tun mir auch leid. Es war halt ne scheiß Zeit.

    #395731

    Es war halt ne scheiß Zeit.

    Nein, es war keine Scheißzeit. Es wird der Fehler gemacht, die Vergangenheit mit den Augen der Gegenwart zu betrachten. Die Wohnverhältnisse der Familien waren damals beengter, auch im Westen. Als mein Westonkel zu Besuch war und wir uns über Fernsehfilme unterhielten, meinte er, ich solle bloß nicht glauben, dass im Westen alle in Villen mit Swimmingpool wohnten. Hatte ich auch auch nicht, ich habe nicht nur Ost- sondern auch Westfernsehen kritisch verfolgt. Vielleicht ist mir die Serie „Acht Stunden sind kein Tag“ deshalb so im Gedächtnis geblieben, weil sie sich so realitätsnah vom Glamour-TV absetzte.
    Ich könnte mir vorstellen, dass heutige Studenten ein Zimmer im Maritim mit Kusshand genommen hätten, wenn sie 190 Mark Stipendium bekämen, von dem lediglich 10 Mark für Miete und Betriebskosten abgezogen wurden.(Übrigens sollte der Zuschnitt der Zimmer verändert werden.)

    #395733

    @ farbi, du hast ja so recht.WIR haben oder mussten unsere Bedürfnisse an die Bedingungen, an das Vorhandene anpassen und kannten u. U. andere Möglichkeiten gar nicht. Ich hatte nicht die Möglichkeit westfernsehen zu empfangen, der Helpter Berg war 13 km entfernt…jede Antenne auf dem Dach oder Boden wäre verräterisch gewesen. Radio ging auch nicht, sollte ich die Kinder in Zwiespalt bringen? Nicht mal zum Kindergottesdienst durfte er “ nur mal mit“ mit Peter, der hinging. Meine Erklärung, wir seien nicht in der Kirche und das koste Geld veranlasste ihn zu der Bitte:“denn gib mir doch mal ne Mark!“
    Was da losgewesen wäre! ( Einer, Parteimitglied SED, beerdigte seine Frau kirchlich, weil sie gläubig war, der wurde entlassen und fing sozusagen in der Produktion an danach.
    Der Pfarrer hätte meinen Sohn bestimmt nicht rausgeschmissen….
    Um die Kinder mal „Kirche schnuppern“ zu lassen, habe ich das im Urlaub gemacht…Eine Geschichte für sich…
    Ach, @ hei-wi, du kannst noch 20 Jahre hier wohnen und weißt doch nicht alles. Bei einigen Dingen, wenn ich heute die Angebote sehe, kommen mir noch immer die Tränen, wegen des Mangels damals ( Kinderkleidung).In der DDR muss man gelebt haben…
    Und weil heute heute ist: Vor 76 Jahren haben die Frauen Kuchen gebacken, da war Ostersonnabend und 9.30 Uhr fielen die Bomben, gerade da- am Riebeckplatz..

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren von Elfriede. Grund: 2 Worte ergänzt
    #395742

    jede Antenne auf dem Dach oder Boden wäre verräterisch gewesen.

    Ich habe keine Antenne gesehen, die nicht nach Westen orientiert war. Leider reichte auch ein Verstärker nicht aus, um von Berlin das ZDF zu bekommen. Es gab es Zwei-System-Farbfernseher (PAL und SECAM) mit denen man West in Farbe gucken konnte.

    Radio ging auch nicht,

    Wir haben als Jugendliche immer Radio Luxemburg gehört. Uns Beatles-Noten besorgt, auf die Gitarre einen Tonabnehmer geschraubt und ans Radio als Verstärker angeschlossen.

    Einer, Parteimitglied SED, beerdigte seine Frau kirchlich,

    Kinder in der Parallelklasse an der EOS waren kirchlich und nicht in der FDJ. Ich bin bei den Jungen Pionieren gewesen und ein paar Jahre zum Konfirmationsunterricht gegangen. Später ohne Zwang nicht mehr.

    #395749

    Ich war auch Student. Ich habe mit Grausen in einem Barackenzimmer zu sechst mit 3 Doppelstockbetten gehaust. Sind Studenten heute wirklich so anspruchsvoll?

    Ich habe auch in einem Barackenzimmer, allerdings nur mit 2 Doppelstockbetten dafür aber mit Ofenheizung gehaust, das war kein Vergnügen und hat sicherlich bei vielen den Studienerfolg beeinträchtigt. Fast alle haben darum gekämpft, da raus zu kommen, nach dem 4 Semester war es dann meist so weit.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren von micha06de.
    #395755

    Ich habe während der Semesterferien beim Einräumen neuer Studentenwohnheime geholfen. Das waren Zweibettzimmer. Ich kam allerdings nicht in den Genuss dort wohnen zu können. Da habe ich auch den Kapitalismus kennengelernt. Eine Privatfirma räumte ein. Chef: „Ihr klotzt tüchtig ran, ich zahle Euch eine Zwischenprämie.“ Und am Schluss bei der Lohnauszahlung: „Die Prämie musste ich natürlich abziehen.“

    #395772

    Wer hat kann abreißen und dafür noch belohnen. Anderswo gibts nicht das nötigste zu essen. Aber, selber schuld, gelle.

    #395805

    > Meine Freundin hat dann Weinbergschnecken bestellt, die wurden in Gehäusen auf Salz serviert, ich fand das eklig und degeneierten Kapitalistenfraß.
    Es roch also zu Anfang nicht nach Zone sondern nach Westen.

    Der stinkende und faulende Kapitalismus eben 😉

    #395807

    > Es wird ein Kasten hinkommen, der auch nichts besonderes ist.

    Nicht ganz. Es werden viele kleine Kästen hinkommen 🙁

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