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- Dieses Thema hat 14 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 10 Jahren, 7 Monaten von Kenno.
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14. September 2013 um 06:47 Uhr #66607
Da hier einige sehr kundige Hallenser unterwegs sind, habe ich mal eine Frage.
In meiner Familie gab es vor kurzem eine Dikussion. Da ging es um den Abbau in der Frohen Zukunft. Der Abraum wurde mit Lohren bzw. einer Seilbahn angeblich bis nach Trotha gebracht.
Weiß jemand, bis wann diese Bahn aktiv war und wann diese Anlage abgebaut wurde?
Die Familie war sich nicht wirklich einige. Angeblich sah man diese „Seilbahn“ noch Anfang der 60er.Gibt es davon eventuell irgendwo Bilder?
14. September 2013 um 11:10 Uhr #66617Nicht der Abraum, sondern die Kohle wurde zum Heizkraftwerk Trotha befördert.
Kenno weiß das genauer und hat sicher auch Fotos.14. September 2013 um 13:37 Uhr #66642@buffalobill,
da mein Internet momentan zu langsam ist kurz nur ein Link zum Nahverkehrsforum Halle, wo ich unter Hajo viel geschrieben habe.Auch Bilder sind zu sehen und ein Link zum früheren Halleforum, wenn es noch geht.
Melde dich, wenn noch Fragen offen sind.
http://nahverkehrhalle.siteboard.eu/f2t1789-lastenseilbahnen-in-halle.html14. September 2013 um 17:25 Uhr #66654Es gab m.E. auch eine Seilbahn über die Saale von der ehem. Papierfabrik ans andere Ufer für den Transport der Holzstämme.
14. September 2013 um 17:38 Uhr #66656Danke euch beiden schon einmal. 🙂
Recht interessant. Weiß zufällig noch jemand, wann diese Bahn abgebaut wurde?Wenn ich den Link im Forefox öffne, stürtzt der gleich ab.
Im Internet Explorer geht das.14. September 2013 um 19:07 Uhr #66658Vom Grubenfeld der Grube „Glück auf“ zwischen Trotha und Seeben sowie Sennewitz und Gutenberg gab es auch noch eine Seilbahn zum Bahnhof Halle-Trotha bis 1927.
Die Seilbahn zum Kraftwerk Trotha wurde ca.1959 abgebaut und durch eine Waggon-Stirnkippanlage und Förderbandanlage auf der Kraftwerks-Nordseite ersetzt.
Als die Reichsbahn die Kohleanlieferung auf 40-Tonnen-00t-Waggons umstellte, wurde 1963 auf der Südseite des Kraftwerkes ein Entladetiefbunker mit Kohlelagerplatz und Förderbandanlage zum Kesselhaus in Betrieb genommen.
Demnächst folgen hier noch einige Bilder.14. September 2013 um 20:24 Uhr #66660Einfach super die Infos. Könnte sowas jeden Tag lesen. Schon sehr spannend, was so alles in der Umgebung passiert ist.
Vielen Dank, Kenno. 🙂
14. September 2013 um 20:52 Uhr #66661Ein Foto findet man im Bildband „Halle- zwischen Gestern und Morgen, Herausgeber: Rat der Stadt Halle, Abt. Kultur, Fotos: Gerhard Royé, um 1954 ersch.
15. September 2013 um 12:55 Uhr #66736@Einbeck,
sehr schön. Sollen wir uns jetzt alle den Bildband besorgen?
Kannst du uns nicht das eine Foto mal beschreiben.
Könnte es die schräge Überführung über die Magdeburger Chaussee in Höhe der heutigen Tankstelle zeigen?
Übrigens die wichtigsten Straßen und die Eisenbahnstrecke waren gegen herabfallende Braunkohle mit engmaschigen Stahlnetzen geschützt, die an stählernen Brückenkonstruktionen befestigt waren, wie sie heute noch an der B80 in Halle-Neustadtzu sehen sind und als Fußgängerübergang genutzt werden.
An der Magdeburger Chaussee wurde die Stahlbrücke noch einige Jahre später ca. 1965-70 für die Anbringung einer Ferndampf-und Kondensatleitung als Zwischenlösung zur Wärmeversorgung der ersten mit Fernwärme in Halle versorgten Plattenbausiedlung Halle-Nord (2484 WE) nachgenutzt. Die endgültige Fernwärmeversorgung der Wohnstadt Halle-Nord erfolgte dann nach 1970 über die Heißwassertrasse 2, die im hinteren Teil der Köthener Straße auch weitere Betriebe, wie das ZIS und das Amt für Bergbau und Geologie mit Fernwärme versorgt.15. September 2013 um 14:22 Uhr #66755@Kenno, es gab mal Zeiten, da konnte man Bilder problemlos hochladen. Die sind aber lange vorbei! Kann das Bild aber gerne an Interessierte senden. (halle_saale@gmx.de)
15. September 2013 um 14:27 Uhr #66757Einen auführlichen Bericht über den Braunkohlenbergbau im Norden von Halle findet man in: Osterloh, Albert – Chronik Mötzlich 2012, S. 182 – Kapitel 13 – Bringezu, Horst, Der Braunkohlenbergbau um Halle-Mötzlich.
15. September 2013 um 15:33 Uhr #66763Das Problem mit dem Copy-Schutz kenne ich doch auch, deshalb kannst du doch das einzige Bild mal beschreiben.
Das Thema“Braunkohlenbergbau im Norden von Halle“ ist ein gesondertes Kapitel. Hier ging es mehr um die Seilbahn zum Kraftwerk Trotha.15. September 2013 um 16:47 Uhr #66779Braunkohlenbergbau im Norden von Halle und Seilbahn zum Kraftwerk Trotha gehören zusammen! Das Bild zeigt die Magdeburger Chaussee mit alten LKWs und der Seilbahn. Der Standort des Fotografen war etwa an der Einmündung Brachwitzer Straße mit Blick nach Norden. Links des Fotografen befand sich die Fernfahrergaststätte.
15. September 2013 um 18:05 Uhr #66781Genau, auf dieses Bild hatte ich doch getippt, hättest es doch bestätigen können!
18. September 2013 um 21:22 Uhr #67437Hier nun ein Bild von der 1,8 km langen Kohleseilbahn von der Grube „Carl-Ernst“ in der Frohen Zukunft zum Kraftwerk Halle-Trotha kurz nach der Inbetriebnahme 1926.
http://img31.imageshack.us/img31/2186/krm.JPG
Das Bild zeigt, wie die Seilbahn die heutige Brachwitzer Straße überquert und in die Kesselbunkeranlage der ersten Baustufe des von Stadtbaurat Wilhelm Jost erbauten Kraftwerk-Trotha eintrat. Zu sehen ist auch der 104,5 m hohe Schornstein Nr.1, dem dann 1936 und 1952 zwei weitere Schornsteine folgten und bis 1995 den Anblick des Kraftwerkes prägten.
Die Seilbahn transportierte Wagen mit einem Fassungsvermögen von 600 Kg und förderte pro Stunde 100 Tonnen Braunkohle. Dabei wurden die Seilwagen durch Lösen einer Klemmkupplung vom Zugseil getrennt und kippten die Braunkohle in die Kesselbunker ab.
Die nach der Verbrennung anfallende Asche wurde in die auf dem Bild im Vordergrund zu sehenden Absetzbecken eingespült und nach dem Absetzen mittels Feldbahnloren in die nahegelegenen Tongruben verbracht. -
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