Startseite Foren Halle (Saale) und der Rest der Welt LMBV im Fall Nachterstedt unglaubwürdig?

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  • #23402

    Der Bergbausanierer LMBV teilte nun dreieinhalb Jahre nach dem Erdrutschdrama in Nachterstedt mit, dass er die einsturzgefährdete Siedlung „Am Ring“ vom Januar bis April nächsten Jahres abreißen will, nachdem die Bewohner der bisher gesperrte Häuser ihr Hab und Gut bergen konnten.
    Die Freigabe der Sperrzone war erfolgt, obwohl die Unglücksursache vermutlich erst Mitte 2013 erwartet wird und noch keine Sanierungsmaßnahmen zur Verhinderung weiterer Erdbewegungen eingeleitet, aber dringend erforderlich sind.
    Die LMBV wird damit erneut unglaubwürdig.

    #23472

    Anonym

    Willkommen @Steinhuber , hier dein erster freigeschalteter Beitrag:

    Die Freigabe der „Sperrzone“ – damit sind sicherlich die betroffenen Häuser in Nachterstedt Am Ring gemeint – ist nach gutachterlicher Freigabe erfolgt. Dazu sind den zurückliegenden drei Jahren umfangreiche Such- und Brunnenbohrungen vorgetrieben worden, Brunnengalerien errichtet und eine Wasserabsenkung in der Altkippe erfolgt, die bei ursprünglich geplanter schneller Flutung nicht notwendig geworden wären. Damit kann das Gelände nun für Arbeiten genutzt werden. Die LMBV hat damit Wort gehalten und bleibt bei ihrem Kurs, eine künftig sichere Böschung herzustellen, der auch einen Rückgriff auf die vormalige Wohnbebauung notwendig macht.

    #23540

    Wer sind denn die Gutachter?
    Welche Rolle spielte denn das LAGB?
    Andere externe Bergbauexperten, wie Dr.Lersow, behaupten, dass Eile geboten ist, weil immer noch ein starker Druck auf der Rutschböschung liegt und ständig artesisches Grundwasser aus der Harzregion in die Schichten GW 63 und 72 nachströmt und die Haltbarkeit der 70 Grad Böschung ein Risiko darstellt und durch den Technikeinsatz bei den jetzt geplanten Abrißarbeiten erneut stark strapaziert und zum Versagen angeregt werden könnte.

    #23671

    Anonym

    @Seaside: in Halle gibt es große Diskussionen um die Betriebskosten der Brunnengalerie. Wer trägt denn in Nachterstedt die Kosten?

    #23680

    Gutachter: Für die LMBV ist ein Gutachter-Team unter Leitung des renommierten Experten Prof. Dr. Katzenbach von der TU Darmstadt tätig. Alle Arbeitsschritte im Sperrgebiet erfolgen auschließlich nach seinem „grünen Gutachterstempel“ und immer nur mit der Zustimmung der zuständigen Bergbehörde. Diese wiederum „bedient“ sich weiterer anerkannter, von ihr beauftragter Gutachter. Dr. Lersow gehört (noch) nicht dazu, treibt aber eigene, unabhängige Untersuchungen voran – quasi eine hilfreiche Gewaltenteilung auch in der Experten- und Gutachterwelt.

    #23686

    @Steinhuber,und was ist mit dem von der Staatsanwaltschaft beauftragten Gutachter Dr.Clostermann? Wie ist da der Stand der Ermittlungen?Haben Sie und die LMBV sich mal Gedanken gemacht, warum die Rutschungsgrenze ausgerechnet identisch ist mit den vor Jahren entfernten Werkspfeilern der ehemalige Brikettfabrik, des Kraftwerkes und des Sportplatzes Nachterstedt und warum die jetzige 70-Grad-Böschung seit der Rutschung vor 3 Jahren so stabil geblieben ist?
    Wenn so viele Gutachter hier beteiligt sind, wird es dann auch eine Verteilung der Verantwortung für das entstandene Desaster in Nachterstedt geben?

    #23689

    Diese Frage ist wohl an die StA zu stellen. Dr. Clostermann ist sowohl für LAGB und StA tätig. // Grad eben ist lt Kenno Eile geboten und der Bereich unsicher, nun wieder stabil.// Die Rutschungskonturen hängen sicherlich u.a. auch mit dem verbliebenen Restkohlepfeiler, aber auch untertägigen Hohlräumen, Fließrinnen in den GWL u.v.a.m. zusammen – da kann man auf die Ursachengutachten in 2013 gespannt sein.

    #23692

    Es ist schon wieder unglaubwürdig, warum dieser Sperrbereich erst unsicher ist und dann stabil geworden ist.
    Nein,die Rutschungskonturen hängen,wie ich schrieb, eindeutig mit dem Verlauf der entfernten Stützpfeiler zusammen.
    Die jetzige Stabilität ergibt sich nach meiner Meinung aus den jahrzehntelangen Rüttelbewegungen infolge der Unwuchten der damaligen Brikettpressen!!!
    Wenn man erneut in diesen künstlich verdichteten Bereich vordringen will und diesen durch das Anlegen einer neue Böschung anschneiden und schwächen will, dann könnte sich das Drama wiederholen.

    #23696

    Die Glaubwürdigkeit – auch von kenno – wird nicht höher, wenn immer wieder neue Laien-Hypothesen und unbewiesene Behauptungen aufgestellt werden. // Noch mal: Die eingeleiteten Entwässerungsmassnahmen in der bebauten Altkippe haben zur Entscheidung über die beabsichtigten Abbruchmassnahmen beigetragen. Eine Wiederholung des „Dramas“ will niemand – und sollte auch keiner herbeireden.

    #23699

    @Steinhuber,
    Auch das ist eine unbewiesene Behauptung:
    „Die eingeleiteten Entwässerungsmassnahmen in der bebauten Altkippe haben zur Entscheidung über die beabsichtigten Abbruchmassnahmen beigetragen.“

    Übrigens bei meiner Laien-Hypothese verweise ich auf die Erkenntnisse von Dr.Lersow!!!

    #23725

    In einem Leser-Kommentar in der MZ wird auch mit Besorgnis zu den bevorstehenden Aktivitäten der LMBV gefragt:
    „Obwohl man nicht genau weiß, warum das Ganze damals zum Einsturz gekommen ist, beginnt man jetzt schon mit dem restlichen Abriss ? ? ?
    Wer gibt denn jetzt die Garantie, dass so etwas nicht noch einmal an der gleichen Stelle passiert – wer haftet denn für den Schutz der Abrissfirma bzw.deren Mitarbeiter ? ? ?“
    Die Begründung mit der Absenkung des Grundwasserspiegels in der der Altkippe kann auch nach hinten losgehen.
    Jeder Hydrogeologe weiß, dass unter Wasser stehende Altstollen und Grundwasserleiter wegen der Inkompressibilität von Wasser einsturzsicher sind, während diese Hohlräume durch das Abpumpen in der angelegten Brunnengallerie instabiler werden können (hydraulischer Grundbruch).

    #23864

    Aber Kenno hier stehen doch eindeutig finanzielle Interessen im Vorgergrund, wie kannst du nur Zweifel daran hegen , das man für die Allgeminheit aus besten gütigsten Gründen den Concordia als Naherholungsgebiet und Wohngebiet ausbauen will.

    Wie man deutlich sieht ist die Siedlung die man unter den Namen Nachterstedt am Concordia See kennt, eine typische Nachwende Siedlung.
    Wo man an einem bald möglichen Naherholungsgebiet wie einem See , Bauland ausgeschrieben hat und dann ein typische Nebausiedlung der Nachwendezeit hochgezogen hat.

    Das es dann aber gerade die Häuser getroffen hat, die dort seit fast 80 Jahren stehen, ist schlimm für die Altbewohner.
    Aber ein Glück für die Eigenheimbesitzer die dort bauen wollten. Der Hang hätte rutschen können nachdem man den See zugebaut hat. Statt 2 oder 3 Toten, hätte es vielleicht 200 oder 300 Tote geben können.

    Hier ist die Neubausiedlung und deren Ausmaße am Rand des Sees gut zu sehen.

    http://www.fotos-aus-der-luft.de/luftbild/2083-8/Nachterstedt_und_Concordia-See

    Und so sieht es aus wenn eine Uferböschung rutscht und daraus ein Steilhang wird.

    http://kamelopedia.mormo.org/images/4/4c/Nachterstedt.jpg

    #23867

    @Roshi,
    die auf dem Luftbild zu erkennende Nachwendesiedlung ist aber der Ort Neu-Nachterstedt, der schon vor dem Beginn des Aufschlusses der Tagebaus errichtet wurde, denn der alte Ort Nachterstedt mußte dem Braunkohlentagebau weichen!!!

    #23906

    Auf dem von @Roshi eingestellten Luftbild-Link:
    http://www.fotos-aus-der-luft.de/luftbild/2083-8/Nachterstedt_und_Concordia-See
    ..ist auf der freien Fläche zwischen Nachterstedt und Hoym südlich der B6n ein viereckiger Turm zu sehen.

    Wer kann Hinweise auf dessen Funktion geben??

    Möglicherweise könnten daraus Rückschlüsse auf das Erdrutschdrama von Nachterstedt am Concordiasee abgeleitet werden.

    #23909

    Ergänzung zum vorstehenden Beitrag:
    Hier ist der gesuchte Turm mal maximal vergrößert:
    http://maps.google.de/maps?q=halle&ll=51.788328,11.334465&spn=0.001027,0.003141&oe=utf-8&gl=de&t=k&hnear=Halle+(Saale),+Sachsen-Anhalt&z=19

    #24229

    Wie meinerseits in einem anderen Thread (Hufeisensee/Mülldeponie Kanena) angedeutet, hat die LMBV auf Verlangen der Stadt Seeland den Concordia-See nebst zugehörende Ländereien für 800 000 € zurückgekauft.
    Die Folge war, dass kürzlich die Bürger aus den verlassenen Häusern beim erneuten Besuch das zur Mitnahme ausgesuchte Eigentum von der LMBV käuflich erwerben mußten.
    Findet Ihr dies richtig??

    #24230

    Der See-Rückkauf von der Kommune und die erfolgte Entschädigung der betroffenen Bürger durch die LMBV sind zwei völlig verschiedene „Paar Schuhe“. Die betroffenen Bürger sind auf der Basis einzelner notarieller Verträge für Ihre Verluste entschädigt worden (sofern dies materiell überhaupt möglich ist). Doch Geld ist nicht immer alles. Es gab/gibt von Anfang an auf Wunsch der Betroffenen die Option , falls noch persönliche Dinge geborgen werden können, dass diese noch an die Eigentümer übergeben werden, wenn diese dies wünschen. Sofern dafür bereits von der LMBV ein Ausgleich gezahlt worden ist, schreibt der Geldgeber Bund dann auch eine Abgeltung vor. Dafür haben die Betroffenen bisher Verständnis.

    #24267

    Danke @Steinhuber,
    bei allem Rechtsverständnis, man hätte es mit der Abgeltung auch lassen können.
    PS.: Wann ist denn die nächste Information der Presse und vorallem der Bürger über die geplanten nächsten Schritte der LMBV vorgesehen??

    #24269

    @Steinhuber,
    Aus welcher Tiefe saugt denn die errichtete Brunnengalerie das Grundwasser ab, welches Wasserniveau wird gehalten und zeigt sich schon ein Rückgang der Vernässungen bei den Ackerflächen der „Neu-Seeland Agrar GmbH e.G.“?

    #24270

    @kenno: Meines Wissens ist in Medientermin vor Ort am Sperrbereich zum Beginn der Abbrucharbeiten Ende Januar 2013 von LMBV vorgesehen, aber noch nicht mit den Behörden endgültig abgestimmt. An den Betroffenen- bzw. Bürger-Informationsveranstaltungen in N. auf Einladung der BM wird festgehalten – jedoch ist noch kein neuer Termin gefixt.

    #24271

    @kenno: Aus verschiedenen GWL. Weiß leider ich aber nicht genau. Für jeden Brunenen gibt es Vorgaben des LBGR bzw. der Gutachter. vernässte Agrar-Flächen sind nicht vom Betriebsplan der LMBV erfasst. Hier wurde bspw. mit Unt. Wasserbehörde nach Lösungen gesucht – Ausgang kenne ich nicht.

    #24274

    Ist es richtig, dass jetzt wegen der Errichtung der Brunnengalerie ein weiterer spezialisierter Landesbetrieb, das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR), eingeschaltet wurde?

    Auch wenn die vernässten Agrarflächen nicht Bestandteil des Betriebsplanes der LMBV sind, gibt es doch einen geo-hydraulischen Zusammenhang zwischen dem Wasserstand im Concordiasee und dem Grundwasserstand der dem See umgebenen Flächen oder sehen Sie das nicht so?

    #24708
    #24807

    Soweit ich mich erinnere, gab es 3 Tote. Sind die nun wenigstens geborgen und ordentlich beigesetzt worden ?

    #24822

    Anonym

    nee, die hat man nicht gefunden.

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