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22. Oktober 2018 um 12:19 Uhr #327386
Der ganze Text ist auch online nachzulesen. Herr Augustin legt sich gerade mächtig ins Zeug, um den Artikel zu bewerben:
22. Oktober 2018 um 12:29 Uhr #327388Es hätte kein Hahn danach gekräht, wäre die Sendung irgendwo beim ZDF in der „Sparte“ gelaufen. Da bin ich auch schon öfters über Sendungen aus dem „Bauhaus“ gestolpert. Kein Aufreger wert. Erst die öffentliche Erregung von ganz Rechten, AfD und Staatskanzlei (seltsame Koalition übrigens) macht die Band noch bekannter. Vor Chemnitz und die Aufregung um die nordischen Heringshappen und jetzt in Dessau habe ich noch nie von diesen Punkseehunden gehört. Und das wäre wohl auch so geblieben. Vielleicht sollten sich Rechts und Links und Lechts und Rinks etwas weniger aufregen, ist ohnehin nicht gut für die Gesundheit. Darauf einen sahnigen Heringshappen, mit dem Kater geteilt.
22. Oktober 2018 um 12:44 Uhr #327390Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU): „es ist ein falsches Zeichen, wenn der Druck der rechten Szene kulturelle Angebote unterbindet“
22. Oktober 2018 um 13:37 Uhr #327391Es ist ja auch falsch, die Absage mit Druck von der rechten Seite zu begründen, die hätten das mit den demokratiefeindlichen Texten der Band tun sollen.
Wie es ankommt, was meine CDU-Führung von sich gibt, sieht man an den Wahlergebnissen und den aktuellen Umfragen.22. Oktober 2018 um 14:24 Uhr #327393@hei-wu hat das Zitat an der falschen Stelle abgebrochen:
„Zugleich forderte Grütters die Künstler auf, ihrer Verantwortung „für ein von rechtsstaatlichen Werten geprägtes Miteinander“ nachzukommen. Dies sei für die Verteidigung der Kunstfreiheit unverzichtbar, so die CDU-Politikerin. Dabei verwies sie unter anderem auf Texte von „Feine Sahne Fischfilet“, die vor Jahren „wegen linksextremistischer Tendenzen“ zur zeitweiligen Beobachtung durch den Verfassungsschutz geführt hatten.“22. Oktober 2018 um 15:10 Uhr #327399Dann spielen sie eben nicht in der Provinz, sondern in Berlin:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/nach-abgesagtem-konzert-in-dessau-lederer-laedt-feine-sahne-fischfilet-nach-berlin-ein/23214170.html22. Oktober 2018 um 15:51 Uhr #327403Es ist ja auch falsch, die Absage mit Druck von der rechten Seite zu begründen, die hätten das mit den demokratiefeindlichen Texten der Band tun sollen.
Wie es ankommt, was meine CDU-Führung von sich gibt, sieht man an den Wahlergebnissen und den aktuellen Umfragen.Wurde es auch nicht, die Stellungnahme des Bauhaus wird nur gerne in diese Richtung verbogen:
Das Bauhaus Dessau ist historisch und zeitgenössisch ein Ort für alle Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Nationalität. Politische extreme Positionen, ob von rechts, links oder andere finden am Bauhaus Dessau keine Plattform, da diese die demokratische Gesellschaft – auf der auch das historische Bauhaus beruht – spalten und damit gefährden.
Im März 2017 fand vor dem Bauhaus Dessau bereits ein Aufmarsch von über 120 Neonazis und Rechtsradikalen statt. Damals gab es keine rechtliche Möglichkeit einer Gegenwehr.
Um nicht erneut zum Austragungsort politischer Agitation und Aggression zu werden, auch vor dem Hintergrund des Status als UNESCO-Welterbe, hat die Stiftung Bauhaus Dessau in Berufung auf ihr Hausrecht das ZDF aufgefordert, das Konzert abzusagen.
Aus einer Presseerklärung des staatlichen Bauhauses Weimar vom 29. Januar 1920: „Zu den wiederholten Beschuldigungen einer radikal-politischen Parteinahme im Bauhaus haben die Leitung und der Meisterrat schon mehrfach mit der Erklärung Stellung genommen, daß jede politische Tätigkeit im Bauhaus von jeher untersagt war.“
Man konnte sich damals nicht rechtlich gegen diese Demonstration der Neonazis wehren, welche übrigens unabhängig vom Programm usw. in Dessau stattfand, aber jetzt hat man die Möglichkeit Extremisten in die Schranken zu weisen und per Hausrecht nicht auftreten zu lassen. Es geht und ging also niemals um die Furcht von Gegendemonstrationen. Die üblichen Verdächtigen haben es ja versucht auf Seite 1 so aussehen zu lassen.
Zur Referenz:
https://www.mz-web.de/dessau-rosslau/rechter-aufmarsch-vor-bauhaus–diese-stadt-hat-keinen-platz-fuer-nazis–26178842Dann spielen sie eben nicht in der Provinz, sondern in Berlin:
Das passt sehr gut, so hofiert die Linke in Berlin ja auch andere Extremisten bis hin zu RAF Terroristen.
22. Oktober 2018 um 18:15 Uhr #327410Nee, sie dürfen nun doch ion Dessau spielen:
https://www.mz-web.de/dessau-rosslau/-feine-sahne-fischfilet–theater-nimmt-ausladung-zurueck-und-entschuldigt-sich-3147630022. Oktober 2018 um 19:01 Uhr #327414Nee, sie dürfen nun doch ion Dessau spielen:
https://www.mz-web.de/dessau-rosslau/-feine-sahne-fischfilet–theater-nimmt-ausladung-zurueck-und-entschuldigt-sich-31476300Ja, weil man dort, im Gegensatz zum Bauhaus, offensichtlich vor dem Druck von außen eingeknickt ist:
„Nach der heftigen öffentlichen Diskussion hat die Theaterleitung verstanden, dass der Diskurs über Kunst nur geführt werden kann, wenn die Kunst sich unbedingt in aller Freiheit präsentieren kann.“
Hattest du das nicht bemängelt? Ach nein, roter Vogelschiss wäre für dich offensichtlich ganz Knorke.
22. Oktober 2018 um 19:09 Uhr #327415Ich hatte mich schon gewundert, wo doch die Theaterleute meist links verortet sind.
22. Oktober 2018 um 19:20 Uhr #327416Kannst du deine Phrase auch statistisch belegen?
Ich würde sogar so weit gehen, dass es mindestens zu 90% humanistisch aufgeklärte frei denkende Menschen sind.22. Oktober 2018 um 19:30 Uhr #327417humanistisch aufgeklärte frei denkende Menschen
Also, offensichtlich Linksextremisten!
22. Oktober 2018 um 19:47 Uhr #327419Ich würde sogar so weit gehen, dass es mindestens zu 90% humanistisch aufgeklärte frei denkende Menschen sind.
Kannst du deine Phrase auch statistisch belegen?
22. Oktober 2018 um 19:48 Uhr #327420
AnonymDas eigentlich Dramatische an dem Zensurvorgang ist die damit einhergehende Geschichtsfälschung durch die von der Staatskanzlei sekundierte Bauhausstiftung. Dreimal griffen die Rechten das Bauhaus an. Zweimal musste das Bauhaus umziehen, nach dem dritten Male gab es kein Bauhaus mehr. Und da redet die Perren von „politischer Neutralität“. Wie gut, dass das der Bauhausgründer Gropius das nicht mehr hören muss.
Wer so etwas sagt, der hat das künstlerische Konzept vom Bauhaus nicht verstanden. Der trennt das Bauhaus von seinem historischen Konzept und wandelt es in eine seelenlose Hülle und inhaltsleere Markenware um. Und genau das hat ja die Perren auch in ihrem Statement verkündet.
Was da passiert ist, ist nichts anderes als die Gleichschaltung des international ehemals bedeutenden Bauhauses auf eine ahistorische Line eines reaktionären Kunstverständnisess der CDU und die Rückstufung auf einen provinzielle Horizont.Mal sehen, wie lange noch chinesische Studenten in Dessau studieren wollen.
Hinzu kommt die offene Zensur, unwürdig eines unabhängigen Rundfunks.
Die finanziellen Lage des Anhalter Theaters in Dessau ist katastrophal, das Theater hängt an der finanziellen Leine des in Personalunion mit der Staatskanzlei geführten Kultusministeriums.
Ich finde es toll, das trotzdem die Theaterleitung ihre künstlerische Freiheit verteidigt und nicht in vorauseilendem Gehorsam einknickt.
22. Oktober 2018 um 19:49 Uhr #327421Ich hatte mich schon gewundert, wo doch die Theaterleute meist links verortet sind.
Du bist ein „Schauspieler“, und zweifellos link, aber kein Künstler.
22. Oktober 2018 um 21:32 Uhr #327428Anstand und Moral sind wieder zurück:
22. Oktober 2018 um 21:53 Uhr #327430Ach Nein, jetzt versteht der Ideenlose nicht mal mehr Ironie. Ich mache mir echt Sorgen.
Aber um es mal zu unterlegen, ja, ich habe durchaus eine Hoffnung in den Menschen, dass er in dem mindestens von mir genannten Umfang wirklich menschliche Werte vertritt und frei denkt. Das wirst selbst du nicht anzweifeln, hoffentlich.22. Oktober 2018 um 21:53 Uhr #327431Das eigentlich Dramatische an dem Zensurvorgang ist die damit einhergehende Geschichtsfälschung durch die von der Staatskanzlei sekundierte Bauhausstiftung. Dreimal griffen die Rechten das Bauhaus an. Zweimal musste das Bauhaus umziehen, nach dem dritten Male gab es kein Bauhaus mehr. Und da redet die Perren von „politischer Neutralität“. Wie gut, dass das der Bauhausgründer Gropius das nicht mehr hören muss.
Politische Neutralität ist aber auch wirklich böse. Und ich habe das Gefühl, du missbrauchst Gropius für deine Zwecke, er schien selbst nicht sehr „politisiert“.
Wer so etwas sagt, der hat das künstlerische Konzept vom Bauhaus nicht verstanden. Der trennt das Bauhaus von seinem historischen Konzept und wandelt es in eine seelenlose Hülle und inhaltsleere Markenware um. Und genau das hat ja die Perren auch in ihrem Statement verkündet.
Ich glaube Herr Gropius fängt gerade das rotieren an.
Was da passiert ist, ist nichts anderes als die Gleichschaltung des international ehemals bedeutenden Bauhauses auf eine ahistorische Line eines reaktionären Kunstverständnisess der CDU und die Rückstufung auf einen provinzielle Horizont.Mal sehen, wie lange noch chinesische Studenten in Dessau studieren wollen.
Weil man keine linksextreme Punkrockband spielen lassen will? Wusste gar nicht das gerade Chinesen so Punkrockig unterwegs sind. Oder meinst du wegen der angeblichen Zensur?
Ich glaube wenn hier irgend etwas im Kontrast zum Bauhaus steht, dann wohl Punkrock.
Hinzu kommt die offene Zensur, unwürdig eines unabhängigen Rundfunks.
Erstens, wer zensiert hier denn den Rundfunk? Da kann man sich auch Fragen wie unabhängig der Rundfunk ist, wenn er für Extremismus so offen ist.
Ich finde es toll, das trotzdem die Theaterleitung ihre künstlerische Freiheit verteidigt und nicht in vorauseilendem Gehorsam einknickt.
Schade, du hast den Artikel nicht gelesen. Das Theater hat vernünftigerweise abgesagt, ist dann aber vor dem öffentlichen (politisch motivierten) Druck eingeknickt.
22. Oktober 2018 um 22:00 Uhr #327432„Weil man keine linksextreme Punkrockband spielen lassen will? Wusste gar nicht das gerade Chinesen so Punkrockig unterwegs sind. Oder meinst du wegen der angeblichen Zensur?
Ich glaube wenn hier irgend etwas im Kontrast zum Bauhaus steht, dann wohl Punkrock.“
Spekulation. Die Konservativen damals hätten Schönberg und Brecht als Punk bezeichnet, wenn sie schon gewusst hätten, was das ist.
https://www.stern.de/kultur/musik/-dreigroschenoper–in-berlin-punk-rock-und-brecht-3602182.html
Um mal den Fokus auf die Musik zu richten, um die es gar nicht geht, sondern um den Einknicken vor der Gefahr eines rechten Protests vor dem Bauhaus,
nehme ich mal ein Statement aus den Kommentarspalten der überregionalen Presse auf. Hätte man auch den radikalen Barenboim nicht auftreten lassen, weil man Angst vor Protesten gehabt hätte?22. Oktober 2018 um 22:18 Uhr #327434
AnonymDas Theater hat vernünftigerweise abgesagt, ist dann aber vor dem öffentlichen (politisch motivierten) Druck eingeknickt.
Das Theater hat aber zweimal etwas ganz anderes erklärt. Sowohl bei der Absage (da haben sie nicht mit Vernunft argumentiert, sondern dass sie nicht zwischen die Mühlsteine einer durch die Bauhausstiftung aufgezwungenen Debatte geraten wollen) . Als auch bei der zusage, da haben sie mit der Freiheit der Kunst argumentiert, und dass diese öffentlich verteidigt werden müsse. (im Subkontext: auch gegen die sachsen-anhaltinische Kulturpolitik verteidigt werden muss, trotz finanziellem Henkerstrick von Bobra um den Hals).
Aber ich weiss ja, solche Werte und Argumentate kommen auf der rechten Seite des Kunstkitsches und der künstlerischen Wolkenkuckucksheime nicht vor.
22. Oktober 2018 um 23:02 Uhr #327438Die Kunst darf alles, klar, aber es wird doch niemand was dagegen haben, wenn ich mit unserer Nationalfahne und einem Dutzend rohe Eier zum Konzert komme?!
22. Oktober 2018 um 23:28 Uhr #327440Wenn das ein Performance sein soll, bestimmt nicht. Mach mal!
23. Oktober 2018 um 08:38 Uhr #327458Ich verstehe, man kann alles machen, was von Gesetz her eigentlich verboten ist, man muss es nur als Kunst deklarieren.
23. Oktober 2018 um 08:53 Uhr #327460Das Theater hat aber zweimal etwas ganz anderes erklärt. Sowohl bei der Absage (da haben sie nicht mit Vernunft argumentiert, sondern dass sie nicht zwischen die Mühlsteine einer durch die Bauhausstiftung aufgezwungenen Debatte geraten wollen) .
Das ist also deine Wahrnehmung?
Das Theater würde mit der Einladung der Band – unkommentiert und als Symbol – ein politisches Statement geben, zu dem es nicht bereit sei.
Alternativ werde erwogen, am Tag des Auftritts oder zeitnah eine Diskussionsveranstaltung stattfinden zu lassen, um einen differenzierten Diskurs zum Konflikt zwischen Freiheit der Kunst und deren möglichen Grenzen zu führen.
Feine Sahne Fischfilet: Warum nach dem Bauhaus nun auch ein Theater in Dessau einknickt
Ich lese daraus, man wollte politisch Neutral sein. Damit steht dann auch das Statement zur Einladung in einem ganz anderen Licht.
Als auch bei der zusage, da haben sie mit der Freiheit der Kunst argumentiert, und dass diese öffentlich verteidigt werden müsse. (im Subkontext: auch gegen die sachsen-anhaltinische Kulturpolitik verteidigt werden muss, trotz finanziellem Henkerstrick von Bobra um den Hals).
Aber ich weiss ja, solche Werte und Argumentate kommen auf der rechten Seite des Kunstkitsches und der künstlerischen Wolkenkuckucksheime nicht vor.
Bei dir kann man sich nicht mal beschweren wenn du von rechts sprichst, da links von dir kaum Platz ist, schon gar nicht wenn man auf demokratischem Boden stehen will.
Die Pressemitteilung fängt nicht umsonst mit folgenden Worten an:
Nach der heftigen öffentlichen Diskussion um den abgesagten Auftritt der Band Feine Sahne Fischfilet
Die Leine um den Hals kam offensichtlich aus einer ganz anderen Richtung.
23. Oktober 2018 um 10:58 Uhr #327475Wenn nix Idee gar keine Idee mehr hat, bleibt wieder nur noch in die Ecke prügeln übrig. Sad.
„Bei dir kann man sich nicht mal beschweren wenn du von rechts sprichst, da links von dir kaum Platz ist, schon gar nicht wenn man auf demokratischem Boden stehen will.“
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