Startseite Foren Halle (Saale) Kleingartenwesen in Halle

  • Dieses Thema hat 21 Antworten und 9 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 9 Jahren, 1 Monat von Anonym.
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  • #137776

    Ich mache mal – da der Frühling vor der Tür steht, und das Problem offensichtlich unter den Nägeln brennt, ein neues Thema auf: wie steht es um die Kleingärten in Halle ?

    Ich nehme mal ein paar Beiträge aus anderen Threads hier rein, die m.E. gut illustrieren, wo es gerade brennt.

    #137203

    Und wieder eine Kleingartenanlage ausradiert. Sang- und klanglos verschwunden.

    Wenn sich die alteingesessenen Gartenfreunde und insbesondere die Kleingartenvorstände nicht wie grantelnde Provinzfürsten benehmen würden, wenn sie nicht von jungen interessierten Gartenpächtern erwarten würden, dass diese trotz Vollzeitarbeit in der heutigen verdichteten Arbeitswelt in ihren Garten genauso viel Zeit und Gründlichkeit investieren wie Arbeitslose und Rentner, wenn sie nicht erwarten würden, dass diese jungen Leute trotz schwerer Arbeitswoche am Samstag 7:00 Uhr zum Arbeitseinsatz bereitstehen, wenn diese Provinzfürsten durch übergroße Strenge gegen Neulinge nicht ihre eigenen Regelverstöße zu kompensieren versuchten, beharrlich als Gewohnheitsrecht verteidigt (Dauerwohnen, TV, Wasserklo, Goldfischteich, Erholungswiese), dann, ja dann hätten die Gartenanlagen nicht so einen Leerstand zu beklagen und dann hätte der Verband eine andere Position, um solche Umwidmungen zu verhindern.

    #137777

    Es steht gesamt gegen die Gärten: zuviele davon, und und zu wenige Pächter, die sich den Stress mit Vorständen und Bundeskleingartengesetz (der Name ist schon Blasphemie) antun wollen.

    #137781

    Ich habe das Posting von @Geraldo mal als Starter genommen, auch deshalb, weil es mir persönlich (natürlich auch Kleingärtner) aus der Seele schreit. Wobei ich, @Schulze, das Bundeskleingartengesetz tatsächlich eher als einen wirkungsvollen Schutz für kleingärtnerische Freiräume betrachte. Im Gesetz sind keine Vorschriften enthalten, wie ein Garten auszusehen hat, Hauptsache, er dient vorwiegend zur Erzeugung von Gartenprodukten. Das sollten sich m. E. einige Gartenvorstände einmal verinnerlichen, denn: Ordnung und Sauberkeit sind keine gärtnerische Erzeugnisse im Sinne des Kleingartengesetzes. Wer das Kleingartenwesen retten möchte, sollte junge Menschen für die gärtnerische Idee begeistern können. Es ist doch absurd, dass auch in Halle eine Urban-Gardening-Guerilla entsteht, während sich Kleingärtner ängstlich hinter ihren Zäunen verschanzen.

    #137783

    Naja, Wenn man so manch Altherrenriege sieht…frei nach dem Motto „wir kommen mit jedem klar , der sich uns anpasst…“

    Ich finde es ehrlich gesagt beispielsweise nervig, daß viele Anlagen sich selber Satzungen geben, die rigider sind als die Satzung der Oberingos vom Stadtverband…beispielsweise wenn man Samstags überhaupt nicht und Wochentags nach 18.00 Uhr mit Elektrogeräten nicht mehr werkeln darf….und Mittagspause auch bitte eingehalten werden soll…
    Ach ja und Kinder sollen bitte weder Radfahren in der Anlage, noch haben die einen Spielplatz…Familienfreundlich geht anders.

    Gerade in der verdichteten Arbeitswelt ist nun mal nur noch wenig Zeit nebenher.
    Wir leben auch nicht mehr in Zeiten des Mangels, wo Kleingärten bei der Nahversorgung eine wichtige Rolle spielten und der Wettbewerb „Mehr Kartoffeln /Äpfel/Kirschen braucht die Anlage, wir müssen den Plan übererfüllen!“ galt.
    Hochleisungsgärtner im Wettbewerb.

    Im Gegensatz zu Dir sehe ich im Bundeskleingartengesetz verdammt viel kleinkarierten Regulierungswahn. Dinge von Anno Knips, die sich längst überholt haben.
    Alleine vorzuschreiben, was ich in meinem Garten schön finden soll, welche Pflanzen mir verboten sind…für mich ist ein Kleingarten ein kleiner Garten, ein Stück Land bis rund 500m² groß und mehr nicht in dem ich mich kreativ austoben kann.
    Mir muss es gefallen und da will ich mich erholen und nicht mit krummen Rücken da weiter machen, wo ich im Job vorher aufgehört habe, weil mich irgendein Gesetz von Anno Knips zwingt, soundsoviel Prozent meiner Gartenfläche dem Anbau von Nutzpflanzen zu widmen.
    Ich find aber die Bienen und Blumen zu betrachten viel schöner als auf den Knieen im Beet herumzurutschen und Zwiebeln zu pflanzen.
    Wenn ich Bock auf Erdbeeren habe, dann pflanze ich mir die. Wenn ich aber viel lieber auf einer Wiese voller Gänseblümchen den lieben Gott nen guten Mann sein lassen will…warum nicht? Warum fühlen sich da einige berufen, mir das zu vergällen? Die Bienen, die meine Gänseblümchen besuchen, die bestäuben auch den Kirschbaum in Nachbars Garten…

    Daß es zu viele Gärten sind, wage ich zu bezweifeln, der Kleingarten erlebt gerade eine ungeahnte Wiedergeburt in vielen Städten. Warum will man Anlagen schleifen und den Bestand verkleinern, wenn die gegenteilige Entwicklung in Halle bisher nur noch nicht eingesetzt hat? Man kann doch froh sein über jeden Flecken Grün der existiert und über jede Anlage, die noch steht. Wenn sie weg sind, werden sie irgendwann fehlen und dann geht das Geschrei wieder los, warum hat man doch damals…

    #137784

    Mittagspause auch bitte eingehalten werden soll…; Ach ja und Kinder sollen bitte weder Radfahren in der Anlage, noch haben die einen Spielplatz…; Im Gegensatz zu Dir sehe ich im Bundeskleingartengesetz verdammt viel kleinkarierten Regulierungswahn. Dinge von Anno Knips, die sich längst überholt haben; in dem ich mich kreativ austoben kann; da will ich mich erholen und nicht mit krummen Rücken da weiter machen, wo ich im Job vorher aufgehört habe; Ich find aber die Bienen und Blumen zu betrachten viel schöner als auf den Knien im Beet herumzurutschen und Zwiebeln zu pflanzen;
    Den letzten Absatz kann man unterstreichen. Ansonsten nur als Einzelmeinung zu werten. Für das „Ich“ braucht man keinen Kleingarten und keinen Verein.
    Ansonsten Bio 5. Die Bienen, die meine Gänseblümchen besuchen, die bestäuben auch den Kirschbaum in Nachbars Garten…Oder du hast doch einen Kirschbaum. Und für Kinder hast du in deinem Garten wohl auch keinen Platz vor lauter Gänseblümchen?
    Und wie du dir vorstellst, in Ruhe die Bienen zu betrachten, wenn dein Nachbar 13:30 Uhr die Motorsense rausholt, erschließt sich auch nicht.

    #137806

    Momentan stehen wohl viele Gärten leer; sind nicht verpachtet. Daraus folgt für mich, daß es entweder ein Überangebot an Parzellen gibt, oder insgesamt zu wenige Pachtwillige, oder die Bedingungen der Sparten der Verpachtung entgegenstehen.
    Mag sich nun jeder seinen passenden Teil raussuchen…

    #137807

    @ Schulze
    Du hast völlig recht. Aber die Diskussion sollte in den Vereinen nach oben stattfinden und nicht von außen hineingetragen werden. Aber selbst die Bundeskleingärtner setzen das Wort (Klein)Garten nur noch in Klammern. http://www.kleingarten-bund.de/bundesverband/portrait/gartentrends_2015
    Hier ist die Richtung (der Trend) schon vorgegeben. Den Kleingärtnern können keine besseren Kenntnisse zugemutet werden als den Experten. (Stadt-, Landes- und Bundesverband)
    Der Leerstand von Kleingärten in Halle hat mittlerweile 7,2% erreicht.

    #137824

    Da beim Stadtverband der Gartenfreunde Halle nichts zu finden war, habe ich mal bei den Magdeburgern nachgeschaut. Die scheinen ja ihre Kleingärtner auf den Untergang des Kleingartens vorzubereiten.
    „Packen wir diese an, reden als Pächter und Verpächter, Bauherren und Kleingärtner auf Augenhöhe miteinander und verschließen wir nicht die Augen vor den anstehenden Aufgaben.“
    http://www.gartenfreunde-md.de/Pdfs/Gartenblatt04_2014.pdf

    #137841

    Ich bin schon der Ansicht, dass die Diskussion um und über Kleingärten nicht interne Angelegenheit der Vereine ist.
    >Schließlich trägt das Bundeskleingartengesetz der Tatsache Rechnung, dass das Kleingartenwesen eine Öffentliche Angelegentheit ist, und Kleingärtner schon durch die niedrige Pacht privilegiert werden.

    Dazu sollten sie sich schon an die vom Gesetzgeber vorgegeben Richtlinien halten. Und diese orientieren eben eindeutig nicht auf Ordnung und Sauberkeit, auch verlangt der Gesetzgeber nicht die Einhaltung von Ruhezeiten und verbietet auch nicht das Radfahren in der Kleingartenanlage. Ziel des Kleingartenwesens ist die nichtkommerzielle Anzucht von Kulturpflanzen, Naturschutz (z.B. Erhalt der Artenvielfalt) usw.
    Viele Gartenvorstände kujonieren lieber ihre Mitglieder, wenn der Garten nicht „ordentlich“ aussieht, aber sehen mit allen Augen weg, wenn die Laube langsam zum Ferienbungalow wird, die Anlage mit Terrassen zubetoniert wird, Koniferenhecken das Anwesen abschotten und allenfalls eine Reihe symbolischer Radieschen noch dem ursprünglichen Kleingartenzweck entspricht. Wenn dann der Grundeigentümer die Pacht erhöhen will, oder gar mit Aufhebung des Pachtvertrages droht, ist das Geschrei groß. Da hilft es dann nicht, wenn doch alles so schön ordentlich aussieht – das ist eben das falsche Kriterium.

    #137844

    Hier beim http://www.sv-gartenfreunde-halle.de/index.htm sieht es aber ganz gut aus.
    Der Grundstückseigentümer hat aber auf die Pachthöhe bei Kleingartennutzung keinen Einfluß. Anders sieht es bei Datschen aus.

    #137850

    @ Hei-Wu
    „dass das Kleingartenwesen eine Öffentliche Angelegentheit ist,“ mag ja stimmen, aber der Verein ist nicht öffentlich, und auch die gepachtete Parzelle ist nicht öffentlich. Und auch die Wege usw. sind nicht öffentlich, da für alles der Kleingärtner bezahlt. (ist bei Euch in der Anlage eventuell nicht so)
    Und das „Kleingärtner schon durch die niedrige Pacht privilegiert werden“, dafür fehlt mir auch das Verständnis.
    Im Bundeskleingartengesetz steht: „Als Pacht darf höchstens der vierfache Betrag der ortsüblichen Pacht im erwerbsmäßigen Obst- und Gemüseanbau, bezogen auf die Gesamtfläche der Kleingartenanlage verlangt werden.“
    (Obwohl die Pacht so immer noch erschwinglich ist)
    Ach so, das Bundeskleingartengesetz spricht von Anlage, spricht von Einfriedung. Braucht eine öffentliche Angelegenheit eine Einfriedung?
    @ Kenno http://www.halle.de/push.aspx?s=downloads/de/Rathaus-Stadtrat/Stadtentwicklung/ISEK-Halle-2025/Dokumentationen-zu-d-07966//3-Buergerkonferenz-07972/3_BK_Vortrag_Dr_Lange.pdf
    So in Ordnung ist es ja wohl nicht. (Wo ist Dr. Lange)

    #137852

    Schon, dass Kleingartenvereine als gemeinnützig eingestuft sind, zeigt, dass sie gesellschaftlich nicht im luftleeren Raum schweben.

    #137898

    @ Hei-Wu
    „Schon, dass Kleingartenvereine als gemeinnützig eingestuft sind, zeigt, dass sie gesellschaftlich nicht im luftleeren Raum schweben.“
    Das mach mal diversen Sportvereinen klar oder den Anglervereinen. Die haben auch ihr Gelände oder ihren Teich gepachtet und sind gemeinnützig. Aber wehe, wenn …

    #137903

    @wunderlich,
    ich sprach nicht von in Ordnung sein, wo ist das in unsere heutigen Zeit schon?
    Erinnerst du dich , dass man vor einigen Jahren versucht hat, die Kleingartenanlagen für die Öffentlichkeit zu öffnen. Das ging aber schief, weil damit die Einbruchsgefahr und sogar Brandstiftung zugenommen hatte. So habe ich nach drei ungeklärten Laubeneinbrüchen aufgegeben, da es auch nach dem erneuten Außenverschluß der gesamten Anlage nicht besser geworden war.

    #137905

    @ Kenno
    natürlich erinnere ich mich. Bei uns zB. 10 Lauben hintereinander aufgebrochen und die Gaststätte. 12 mm starke Fenstergitter. Vandalismus. Aber wir haben weiter gemacht. Heute haben wir die Kleingartenkonzeption, und da Halle sich bei der Erarbeitung mit Leipzig ausgetauscht hat, bin ich voller Hoffnung. http://www.leipzig.de/news/news/foerderung-technischer-praevention-in-kleingartenanlagen/
    Kostet die Stadt mal so schlappe 20000,- € (Im Jahr).

    #137908

    Die meisten Anlagen (zumindest die, wo der Grund der Stadt gehört), gehören zum „öffentlichen Grün“. Das heißt ja nicht, dass man sie nachts nicht abschließen kann.

    #137916

    @ Hei-Wu
    „“Die meisten Anlagen (zumindest die, wo der Grund der Stadt gehört), gehören zum “öffentlichen Grün”.““
    Wo ist da ein Unterschied? Zum SVG Halle gehören alle Vereine / Kleingartenanlagen. Und der SVG hat die Kleingartenkonzeption miterarbeitet. Und die Vereinbarung zu deren Umsetzung ist auch mit dem SVG abgeschlossen. (Im Stadtrat im I.Quartal 2015).
    „Das heißt ja nicht, dass man sie nachts nicht abschließen kann.“ Man kann, aber wenn es konkret wird, läuft sich der arme Vorsitzende die Hacken ab, um einen zu finden, der es macht. Oder er macht es gleich selber. Gottes Lohn ist dann sicher.

    #138599

    Gibt’s auch Großgärten in Halle ? 🙂

    #138711

    Weiß jemand ob die GArtenkneipe hinter dem Nordbad von der Seebener Straße aus noch in Betrieb ist ? Bin vor kurzem da gewesen. Sah verlassen aus.

    #138859

    Anonym

    @ Jotemes: Was wolltsten da? Een siffeln odder Blum‘ kappen? Mache liwwer mit dr Werterkette weiter, awwer bisschen ficks, DU!:-)

    #138860

    Anonym

    🙂 Immer noch!

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