Startseite Foren Halle (Saale) Jagd auf Radfahrer

  • Dieses Thema hat 224 Antworten und 25 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 8 Jahren von nix idee.
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  • #237632

    Scheinbar wollen einige nicht wahr haben, dass es sich hier um eine Ordnungswidrigkeit und keine Staftat handelt. Die Ergreifung des „Täters“ um jeden Preis ist hier ebensowenig angezeigt wie beim Diebstahl eines Apfels von einem überhängenden Ast.

    Woher hast du die Information? Rotlichtverstöße können Problemlos eine Straftat sein, Flucht vor der Polizei kann das auch schnell werden. Stichwort Verkehrsgefährdung. Genaues wissen wir frühestens wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind.

    So wie die Polzei gefahren ist, war der Straßenverkehr tatsächlich gefährdet.

    #237633

    Die Forderung nach einem „dann muss man ihn ziehen lassen“ ist grundverkehrt.
    Ne muss man nicht.
    Wenn die Polizei einen anspricht und kontrollieren will, dann hat man diese Kontrolle über sich ergehen zu lassen und gegebenenfalls eine Kröte zu schlucken, wenn man was ausgefressen hat.

    Wer sich versucht dem zu entziehen ist einfach nur Lebensunfähig, oder hat nicht kapiert, daß die Polizei bei einer Widerstandshandlung oder Flucht jederzeit unmittelbare Gewalt bis hin zur Anwendung der Schusswaffe einsetzen darf.
    Die Polizei ist dafür mit den notwendigen Befugnissen ausgestattet. Die Polizei hat als Vertreter des Staates das Gewaltmonopol in Deutschland.

    Die Polizei ist zudem kein studentischer Debattierclub, wenn man aktuell Mode ist, dann sollte man im Eigeninteresse kooperieren, Eine Ansage erfolgt und ich mach den Adler an der Wand….denn alles was dann folgen würde tut weh. (Tonfa, Pfefferspray, Handschellen….Dienstwaffe?) und im Nachgang noch mal 4Stellig der Applaus vom Richter + Bewährungs oder Freiheitsstrafe ob meiner Widerstandshandlung.

    Was wäre denn passiert, wenn der Radfahrer die Polizei nicht ignoriert hätte? Nischt….Dann hätte er angehalten, einen Punkt in Flensburg und 70€ bekommen (oder so ähnlich) und es wär gegessen gewesen. Lächerlich. Wir wissen nicht was ihn auf seinen Egotrip geschickt hat. Das Ergebnis ist aber um vieles Schlimmer als die Konsequenz seiner Rotlichtfahrt und Kooperation.
    So liegt er nun mit Kopfverletzungen im Krankenhaus. Ganz schlau gelle?

    (Neue Diskussion wäre , ob das mit Helm auch so schlimm gewesen wäre…Helmpflicht für Radfahrer? )

    Warum ist er dahin gekommen? Sicher nicht weil der Polizist in dem Fahrmanöver die einzige Möglichkeit sah, den Delinquenten zu stoppen und womöglich die Geschwindigkeit des Radfahrers falsch eingeschätzt hat beim Anhalteversuch.
    Er liegt da drinnen, weil er meinte, sich auf einem besonderen Egotrip zu begeben und dem Anhaltewunsch der Polizei durch ignorieren und Flucht zu entziehen.

    Tja, nun muss er die Konsequenzen seines Handelns möglicherweise für den Rest seines Lebens tragen. Schade drum aber hoffentlich die Warnung an viele selbstverliebte Egomanen, daß nicht ihr eigener kleiner Dunstkreis das Maß aller Dinge ist.

    Außerdem muss man das Ganze auch mal aus der Sicht der Beamten sehen.
    Keiner der nur über ne Rote Ampel kullert ist so doof und versucht dann vor der Polizei abzuhauen, die direkt neben ihm fährt und spätestens wenn die ihn über Megaphon anspricht. -„Halten sie sofort an, oder wir sorgen dafür“ – so oder ähnlich kommt die ultimative letzte Ansage vor der Gewaltanwendung, dann hält selbst der verbockteste Rotlichtsünder an.
    Die Erfahrung der Beamten ist meist auch, daß einer der abhaut meist noch viel mehr Dreck am Stecken hat und da erheblich mehr im Busch sein könnte, wenn einer Fersengeld gibt. Zudem weiß keiner von uns, was für ein Lagebild herrschte. Vielleicht gabs ja einen Raubüberfall mit Radfahrer als Täter? Vielleicht nahm man auch an, daß im Rucksack des Radfahrers ein Kilo Heroin herumlümmelt, wer weiß.
    Flucht macht eben verdächtig, Ignorieren macht die Beamten richtig sauer und sorgt eben dafür daß der „Jagdtrieb“ erwacht. Der Beamte ist ja kein Hellseher, er sieht nur einen Verdächtigen den er anzuhalten versucht und der sich dem Begehr versucht zu entziehen.

    Also hat der Beamte das folgerichtig das Fahrzeug des Verdächtigen mit seinen zur Verfügung stehenden Mitteln gestoppt. Hier mit dem eigenen Dienstfahrzeug. Er wäre durchaus auch berechtigt gewesen ,die Flucht mit Anwendung der Dienstwaffe zu beenden.
    Sicher versuchte er, kurz vor dem Radfahrer einzuscheren, was misslang. Ein Fahrmanöver, was man oft sieht. Wie man das auch bei Autos und Motorrädern macht.
    Da kräht kein Hahn danach, wenn die von der Straße gerammt werden, weil sich ein Polizist verrechnet oder im Falle von Motorradfahrern oftmals billigend in Kauf genommen wird, daß das den Biker aufs Maul haut. Warum haut er ab?

    Aber nun hats einen „armen Jungen“, deutlich über 20, auf dem Fahrrad erwischt, DAS ist ja nun mal eine ganz andere Dimension… Ich würde diese Diskussion verstehen, wenns ein 11 jähriger Pimpf gewesen wäre, aber kein erwachsener Mann.

    Klar Mama und Angehörige sind entsetzt, sie sind fassungslos….aber Mama muss sich auch meiner Meinung nach fragen lassen, was sie in der Erziehung falsch gemacht hat, wenn ihr „Junge“ als erwachseneer Mann meint, in der Polizei eine Spaßtruppe zu sehen, die man freiweg ignorieren kann oder der gar in der Polizei ein Feindbild sieht, der man sich duch Flucht entziehen kann und ihr Junge nicht ansatzweise begriffen hat, daß er in einem solchen Falle garantiert mit Konsequenzen rechnen muss die Weh tun.

    Von daher wünsche ich mir, daß der „arme Junge“ das Ganze ohne Spätfolgen übersteht und was fürs Leben gelernt hat. Daß die Kopfverletzungen sich auf eine Gehirnerschütterung und ne mächtige Beule am Kopf , möglicherweise ner kleinen Platzwunde am Ende reduzieren, die einem für 14 Tage Kopfschmerzen bereiten und alle was fürs Leben gelernt haben.

    #237642

    Threadverläufe wie dieser hier zeigen, wie wichtig die Gewaltenteilung in der Demokratie ist. Die Unfähigkeit vieler Schreiber hier, die Unverhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes zu erkennen, spricht eine deutliche Sprache. Der Radrowdie gehört gestoppt, gerne auch mit allen Mitteln im Sinne der AfD.

    #237648

    Und noch einmal: Man zeige mir den Polizeibericht, wo ein Auto fahrender „Rotlichtsünder“ nach kurzer Verfolgung über wenige hundert Meter mit massiver Gewalt gestoppt worden wäre. Zu solchen Eingriffen entscheidet sich die Polizei normalerweise erst, wenn der Verfolgte sichtbar Amok läuft und mehrfach Unbeteiligte gefährdet hat.

    #237650

    Und dieser Threadverlauf zeigt auch, wie gefährlich es ist, Hilfspolizisten nach Schnellbesohlung mit Schusswaffen auf die Straße zu schicken. Schwerste Körperverletzung wegen einer Ordnungswidrigkeit, wegen erwachtem Jagdtrieb, wegen eines vagen Anfangsverdachts? Ich kann kaum glauben was ich hier lesen muss.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 8 Jahren von geraldo.
    #237652

    Und ich wiederhole mich: Wir reden von geschätzt 300m, die reichen kaum, um zum Mikrofon zu greifen und einen vollständigen Satz zu sprechen.

    #237654

    Anonym

    Man zeige mir den Polizeibericht, wo ein Auto fahrender „Rotlichtsünder“ …

    Zeige uns doch bitte den Polizeibericht des vorliegenden Falls. Dann kommen wir wenigstens etwas aus dem Bereich des Spekulativen heraus.
    Und bei der Geglegenheit kannst du auch gleich mitteilen, was der verletzte Radfahrer zu seiner Motivation zu sagen hat.
    Und ob Fahrrad gegen Auto, Auto gegen Fahrrad oder ob überhaupt ein Zusammenstoß passiert und der Radler nicht nur ausgewichen und dabei zu Fall gekommen ist. Du warst ja offenbar vor Ort und hältst dich an den Grundsatz

    laber nicht so ins Blaue!

    Stimmts? 😉

    #237656

    Es gibt den Zeitungsartikel, der Ort des Rotlichtverstoßes und der Ort des Zusammenstoßes sind bekannt. Und der Schiebeweg des Steinbrockens vor „Rad und Tat“ spricht für sich.

    Der Threadtitel war goldrichtig gewählt, er beschreibt nicht zuletzt auch die Blockwartmentalität manches Hallespektristen.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 8 Jahren von geraldo.
    #237660

    Anonym

    Wir reden von geschätzt 300m,

    bei ca. 20km/h (langsam für einen schnell fahrenden Radfahrer) sind das 54 Sekunden.

    Edit. davor verrechnet

    #237663

    Anonym

    Es gibt den Zeitungsartikel

    Also warst du gar nicht dabei?! Sapperlot!

    54 Sekunden.

    Dann wär das

    die reichen kaum, um zum Mikrofon zu greifen und einen vollständigen Satz zu sprechen.

    ja auch geklärt.

    #237664

    Das Mikrofon war sicher kaputt. 🙂

    #237665

    Leider war kein Wasserwerfer einsatzbereit. 🙁

    #237666

    Wenn ihr Erbsen zählen wollt, dann aber richtig. Entfernung laut Google Maps sind 230m. Dann bleiben noch 41 Sekunden bei angenommen 20km/h als Schnitt, der laut Zeitung sportliche junge Mann könnte auch schneller gewesen sein.

    #237667

    Ich kann knetterwilly nur zustimmen. Völlig seiner Meinung. Das muß mal geschrieben werden.

    #237668

    Anonym

    Erbsen zählen

    Sagen wir er war bergauf mit 40km/h unterwegs, dann sind es sogar nur 20 Sekunden.

    Reichen die für zwei- oder dreimal „Halt! Polizei!“? Oder gar für einen vollständigen, unmissverständlichen Satz?

    #237670

    Sie haben diesen beiden Polizisten jedenfalls für den Einsatz massiver Gewalt gereicht. Bei den radfahrerhassenden Hallespektristen können sie damit ja punkten. Hat die AfD die Eindämmung der Fahrradfahrerflut schon im Parteiprogramm?

    #237671

    Ich kann knetterwilly überhaupt nicht zustimmen, der hat nicht ansatzweise verstanden, wie sich gut ausgebildete Polizisten in einem Rechtsstaat zu bewegen haben (und meist auch wissen).

    Ich kann knetterwilly nur zustimmen. Völlig seiner Meinung. Das muß mal geschrieben werden.

    #237672

    Anonym

    Reichen die für zwei- oder dreimal „Halt! Polizei!“? Oder gar für einen vollständigen, unmissverständlichen Satz?

    und der Mann auf dem von der Fahrbahn abgetrenntem Fahrradweg hat sofort realisiert, dass er von der Fahrbahn her auch gemeint war? und die Polizisten haben seine Reaktion abgewartet?

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, die Situation ist so ungewohnt, dass ich in ähnlicher Situation selber auch nicht auf den ersten Zuruf reagiert habe, insbesondere wenn die Straßen belebt waren (also noch andere Menschen gemeint sein konnten). Und da bin ich langsam gefahren. Erst nach dem zweiten oder dritten Zuruf kam es nach Blickkontakt zu einer Verständigung.

    (und wenn jemand fragt; Es waren bei mir meist Alkoholkontrollen,bei mir eigentlich immer auf 0,00 Promille)

    #237673

    Geraldo, gut das du mehr weißt. Mir ist klar das du keinen Satz in ca. 40 Sekunden schaffst. Wir können alle spekulieren. Realistisch für jemanden der sich der Kontrolle entzogen hat ist auch das er am Streifenwagen vorbei ziehen wollte und sich verschätzt hat. Ein so erfahrener Radfahrer bremst m.E. sehr schnell.

    #237674

    Anonym

    ich verstehe nicht, dass einige so vehement darauf bestehen, dass die Polizei keinen Fehler gemacht hat. Offenbar steht bei ihnen polizeiliches Handeln außerhalb von Kritik und offenbar auch außerhalb des Gesetzes, welches auch die Regeln von polizeilichem Handeln aufstellt.

    Bislang ist gar nicht klar, von wo der Polizeiwagen kam, ob er Stand und wie lange er gebraucht hat, dann den Radfahrer einzuholen (denn erst ab da kann er erfolgreich Halt geben).

    Auf jeden Fall ist der Fahrradfahrer danach mit schweren Verletzungen im Krankenhaus gelandet, was erst einmal als Fakt gegen die Verhältnismäßigkeit des polizeilichen Vorgehens spricht.

    und es hätten auf jeden Fall auch noch spätere und weniger rabiate Möglichkeiten des Anhalten lassens zur Verfügung gestanden.

    #237675

    und der Mann auf dem von der Fahrbahn abgetrenntem Fahrradweg hat sofort realisiert, dass er von der Fahrbahn her auch gemeint war?

    Wenn ich ein Sondersignal höre, vergewissere ich mich auch, ob es mich betrifft. Und da Radfahrer akustisch nicht abgeschirmt sind und nach eigenem Bekunden aufmerksamer fahren, kann ich dir nicht folgen.

    #237677

    Anonym

    Wenn ich ein Sondersignal höre, vergewissere ich mich auch, ob es mich betrifft.

    Abgesehen davon, dass bisher noch nicht öffentlich bekannt ist, auf welchem Wege der Polizeiwagen dem Fahrradfahrer das Anhalten signalisiert haben will:

    Wenn ich ein Sondersignal höre, das auf einer von mir seperaten Fahrbahn gegeben wird, mit dessen voraussichtlicher Fahrtrichtung ich nicht kollidiere, dann gehe ich davon aus, dass es mich nicht betrifft.

    #237679

    und der Mann auf dem von der Fahrbahn abgetrenntem Fahrradweg hat sofort realisiert, dass er von der Fahrbahn her auch gemeint war?

    Wenn ich ein Sondersignal höre, vergewissere ich mich auch, ob es mich betrifft. Und da Radfahrer akustisch nicht abgeschirmt sind und nach eigenem Bekunden aufmerksamer fahren, kann ich dir nicht folgen.

    Bist ein echter Musterbürger.

    #237680

    ich verstehe nicht, dass einige so vehement darauf bestehen, dass die Polizei keinen Fehler gemacht hat. Offenbar steht bei ihnen polizeiliches Handeln außerhalb von Kritik und offenbar auch außerhalb des Gesetzes, welches auch die Regeln von polizeilichem Handeln aufstellt.

    Bislang ist gar nicht klar, von wo der Polizeiwagen kam, ob er Stand und wie lange er gebraucht hat, dann den Radfahrer einzuholen (denn erst ab da kann er erfolgreich Halt geben).

    Auf jeden Fall ist der Fahrradfahrer danach mit schweren Verletzungen im Krankenhaus gelandet, was erst einmal als Fakt gegen die Verhältnismäßigkeit des polizeilichen Vorgehens spricht.

    und es hätten auf jeden Fall auch noch spätere und weniger rabiate Möglichkeiten des Anhalten lassens zur Verfügung gestanden.

    Nein die meisten bestehen darauf die Ermittlungen abzuwarten. Nur die üblichen Verdächtigen beziehen ziemlich eindeutig Stellung mit weniger als Halbwissen.

    #237681

    Anonym

    ich verstehe nicht, dass einige so vehement darauf bestehen, dass die Polizei keinen Fehler gemacht hat.

    Du meinst die, die ihr endgültiges Urteil zum Hergang und zur Schuldfrage noch nicht gefällt haben? Na denen fällt ja was ein.

    Bislang ist gar nicht klar …

    Eben!

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