Startseite Foren Halle (Saale) Internationale Schule: Kogge lehnt bilingualen Unterricht wegen hoher Auslastung ab

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  • #111741

    Anonym

    In Halle (Saale) wird es voraussichtlich auch weiterhin keine Internationale Schule geben. Das stellt Bildungsdezernent Tobias Kogge in einer Mitteilu
    [Der komplette Artikel: Internationale Schule: Kogge lehnt bilingualen Unterricht wegen hoher Auslastung ab]

    #111742

    „An allen anderen städtischen Gymnasien und Gesamtschulen wird auf Grund der hohen Auslastung der Schulobjekte die Erweiterung mit bilingualem Unterricht als nicht umsetzbar eingeschätzt“

    Dann gibt es offensichtlich zu wenig Schulgebäude und Lehrer, richtig?

    #111743

    hohe auslastung der schulobjekte heißt, hohe auslastung der objekte. d.h. es müssten mehr räume her, deren anzahl bekanntlich durch die vorliegenden bauten begrenzt sind.
    wie so „sei-fern“ hier postuliert, dass damit die anzahl von lehrern im zusammenhang steht, ist mir unerklärlich:

    rein mathematisch passt die these in bezug auf die lehreranzahl überhaupt nicht.

    #111755

    Ich hätte eher Zweifel, dass es genug Lehrer gibt, die in der Fremdsprache Geografie, Biologie et cetera unterrichten können.

    #111758

    Eher letzteres dürfte das Problem sein. Die Gebäude müssen ja nicht englisch sprechen.

    #111759

    Ach, bilingual ist doch Schnee von gestern. Kinder moderner Helikopter-Eltern werden Trilingual erzogen. Je mehr Spachen sie lernen, umso schlauer und erfolgreicher werden die Kinder später. Und wenn irgendein Kind schlechte Noten bekommt, dann liegt es nicht an der Dummheit des Kindes oder an schlechter Erziehung im Elternhaus, sondern an der Schule und den Lehrern.

    Wer Sarkasmus findet, darf sich freuen, dass er’s verstanden hat.

    #111767

    hohe auslastung der schulobjekte heißt, hohe auslastung der objekte. d.h. es müssten mehr räume her, deren anzahl bekanntlich durch die vorliegenden bauten begrenzt sind. wie so “sei-fern” hier postuliert, dass damit die anzahl von lehrern im zusammenhang steht, ist mir unerklärlich: rein mathematisch passt die these in bezug auf die lehreranzahl überhaupt nicht.

    Wenn nicht gleichzeitig auch Lehrer fehlen würden, dann müssten sich jetzt die Lehrer in den vorhandenen Schulgebäuden drängen und aus Raummangel vielleicht öfter im Keller oder im Freien den Unterricht abhalten…

    Außerdem weiß ich aus verlässlichen Quellen, dass die Klassen immer „größer“ werden (sprich, z.B. aus drei Klassenzügen eines Jahrgangs eben aus Lehrermangel nur zwei gebildet werden) und es mittlerweile auch üblich ist, Lehrer an andere Schulen zwangsauszuborgen, um die größten Löcher zu stopfen, da es zu wenig Lehrer gibt – zumindest welche „in Lohn und Brot“.

    #111794

    Die staatlichen Grundschulen , werden also laut Herrn Kogges Aussagen keinen bilingualen Zweig eröffnen, damit war aud den mehrfach beschrieben Gründen (Raum, Personal, Geld) zu rechen. Was mich interessiert, war nicht eigentlich die Wissenschaft/Wirtschaft an der Eröffnung solch einer internationalen Schule für die Kinder ihrer (englischsprachigen)Mitarbeiter interessiert?! Ein Schule in freier Trägerschaft, mit Unterstützung aus der Wirtschaft, wäre aus meiner Sicht jedenfalls  ein Diskussionsvorschlag. Gibt es nicht im Paulusviertel einen bilingualen Kindergarten, nach einem ähnlichen Vorschlag/Modell?

    #111810

    Halle braucht keine Edel-Schule, sondern einen vernünftigen Schulentwicklungsplan.

     

    #111811

    Was mich interessiert, war nicht eigentlich die Wissenschaft/Wirtschaft an der Eröffnung solch einer internationalen Schule für die Kinder ihrer (englischsprachigen)Mitarbeiter interessiert?! Ein Schule in freier Trägerschaft, mit Unterstützung aus der Wirtschaft, wäre aus meiner Sicht jedenfalls ein Diskussionsvorschlag. Gibt es nicht im Paulusviertel einen bilingualen Kindergarten, nach einem ähnlichen Vorschlag/Modell?

     

    Genau. Halle möchte gern ein wichtiger Wissenschaftsstandort sein. Rekrutiert man aber jemanden mit Familie aus dem Ausland wird es in Halle richtig finster. Allein die Wartezeit in der englischsprachigen Kita des Eigenbetriebes: 3-4 Jahre. Bis dahin sind die Stellen lange ausgelaufen und die Leute wieder zu Hause…

    #111853

    @ Stadt_für_Kinder:

     

    beim Schulentwicklungsplan stimme ich dir zu (der soll wohl in diesem Herbst im Bildungsausschuss/Stadtrat auch Thema sein) , aber zum Thema Edelschulen ist zu sagen, der Wunsch nach einer (englisch/deutsch)bilingualen Grundschuel kam aus Wissenschaft und Wirtschaft und ist daher wie von Sepp Herberger dargestellt als Standortfaktor zu sehen, d.h. ganz so einfach wegwischen kann man das nicht und die hallesche (staatliche) Schulplanung ist eine ganz andere Diskussion wert!

    #111854

    Aber die Schule ist doch unabdingbar für die Entwicklung der Uni und für die Ansiedlung der Schlange stehenden Investoren.

    Oder hat Daggi die auch so verkrault? 😉

    #111895
    #111897

    @SfK: Wenn Du bilinguale Schule als „Edelschule“ abqualifizierst, dann hast Du nicht begriffen, welche fundamentale Rolle Fremdsprachen für die berufliche und persönliche Entwicklung eines Menschen spielen.

    #111917

    hei-wu, du hast meinen Sarkasmus offensichtlich nicht verstanden.

    Fremdsprachen sind hilfreich, keine Frage. Aber dieses ganze Thema wird völlig überbewertet – und führt eben doch zu einer Segregation, auch wenn sie nicht beabsichtigt ist. Da gibt es dann nämlich diese fünfzigjährigen Helikopter-Eltern, die „nur das beste“ für ihr Einzelkind wollen, und wo die Nachfrage groß, aber das Angebot klein ist, wird es zu einer gewissen „Eliten“bildung kommen (zumindest halten diese Eltern sich für sowas). Und statt kulturelle Vielfalt zu vermitteln, wird dann ja doch bloß auf Englisch getrimmt, um später mal willigeres „Humankapital“ hervorzubringen.

    Ich bin nicht zweisprachig aufgewachsen und habe ab der fünften Klasse eine Zweitsprache in der Schule gelernt. Ich bin deshalb nicht dümmer oder weniger erfolgreich als ein Mensch, der schon im Kindergarten zweisprachig erzogen wurde. Wie gesagt: diese ganze Thematik wird vollkommen überbewertet und führt nur zur Denkweise: „Was? Dein Kind wächst nicht mehrsprachig auf? Igitt, das ist ja voll Unterschicht!“

    #111937

    Aber zweisprachig aufzuwachsen ist schon ein riesiger Vorteil, den man sich sonst erst im Berufsleben erarbeiten muss. Schulenglisch ist nur ein Einstieg. Deshalb ist man kein Humankapital. Es ist einfach spannend im Berufsleben über den Gartenzaun zu schauen und mit Menschen unterschiedlichster Kultur zusammenarbeiten.

    Etwas mehr Internationalität würde der Stadt auch im Umgang mit Bürgern fremder Nationalität gut tun.

    #111941

    Etwas mehr Deutsch würde den Bürgern fremder Nationalitäten ebenfalls gut tun. Sie sind schließlich in unserem Land!

    #111943

    @Versteher: Du solltest über Deinen Nic nachdenken.

    Ansonsten erinnerst Du mich an den alten Vopo-Witz: Ein ausländischer Messebesucher fragt in Leipzig zwei Vopos nach dem Weg. Er versucht es auf Englisch. Schulterzucken. Dann auf französisch und auf Russisch. Fehlanzeige. Entnervt geht er von dannen. Da sagt der eine Vopo zum Anderen: Kannste mal sehn: drei Sprachen konnte er. Was hats ihm genützt? Nüscht !

    #111945

    Ich kann nicht beurteilen, ob bilingualer Unterricht sinnvoll ist, aber wenn er es ist, kann es doch nicht an Räumlichkeiten scheitern. Die Zahl der Schulkinder hat doch deutlich gegenüber früher abgenommen, die damals vorhandenen Schulen wurden doch nicht alle abgerissen.

    Da sollte aber der Bildungsausschuss kräftig nachhaken.

    #111950

    Ich möchte kurz einen Teil der Diskussion auf den Kopf stellen:

    Gewünscht war solch eine bilinguale/internationale Schule zuerst aus dem Bereich Wissenschaft und der Wirtschaft und zwar für  die Kinder muttersprachlich englisch sprechender Eltern welche hier arbeiten. So wie es halt deutsche Schulen an einigen Orten auf der Welt für Kinder im Ausland arbeitender deutscher Muttersprachler gibt.  In diesem Zusammenhang wurde eine solche Schule für Halle  als  Standortfaktor beschrieben/gewünscht um entsprchende Fachkräfte hier zu halten bzw. herzulocken.

    Es ging nicht zuerst um eine Schule für besonders (an Fremdsprachen) bildungsinteressierte deutsche Eltern! Aber diese hätten die Schule natürlich auch nutzen können. Herr Kogge hatte überprüfen lassen, da sich kein freier/privater Träger gefunden hatte (wobei ich da  nach wie vor die Wirtschaftsverbände selber da  in der Pflicht sehe!), ob staatliche Schulen diese Aufgabe übernehmen könnten. Dies wurde aber aus den oben schon mehrfach benannten Gründen verneint.

    Und Versteher,  dir möchte ich sagen:  Du hast noch nicht viel verstanden. Die Eltern von denen hier die Rede war, sind Fachkräfte und Wissenschaftler, die meisten können besser deutsch als manch Hallenser, wünschen sich aber erstaunlicherweise trotzdem, dass ihre Kinder ihre eigene Muttersprache auch beherrschen…

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