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16. September 2013 um 15:45 Uhr #67032
@NT
„Bezüglich des Parallelbetriebes. Das dieser aufgegegeben werden soll steht in allen (politischen) Papieren drin denn nur darin wurde die Möglichkeit zur Verkleinerung des Orchesters gesehen. Meines erachtens war dies auch eine bindende Vorgabe bei der GmbH Gründung.“Da Du hier von allen immer Belege für deren Aussagen forderst, bittesehr:
Wo steht das schwarz auf weiß?Ich habe das genaue Gegenteil Deiner Aussagen hier schwarz auf weiß.
16. September 2013 um 16:04 Uhr #67033Das findest Du alles hier: http://www.halle.de/push.aspx?s=downloads/de/Kultur-Tourismus/Kulturpolitik//Sanierung-TOOH/stadtratsbeschluss_26.11.2008_u_berfu_hrung_der_sta_dt._kultureinrichtungen_in_die_tooh-o1_1__kopie.pdf
„Die deutliche Verringerung der Orchesterstärke bedeutet die Aufgabe des
Anspruchs, zu jedem Zeitpunkt parallel eine Konzert- und Opernbespielungzu
gewährleisten.“16. September 2013 um 17:25 Uhr #67035Zu deutsch: ein Haus wird immer leer stehen… sehr ökonomisch gedacht.
16. September 2013 um 18:05 Uhr #67039@NT:
In allen politischen Papieren, das ist doch Plural…?@SfK:
Wie argumentieren auf Landesebene doch genauso.
Mit 0,07% Ersparnis saniert man keinen Haushalt, richtet aber einen riesigen unwiederbringlichen Schaden an. Die Frage Warum? stellen wir genauso wie Ihr und bekommen dieselbe Antwort, nämlich keine.Es ist wirklich ganz einfach:
Es ist den Landespolitikern schlicht scheissegal was mit der Theaterlandschaft Sachsen-Anhalts passiert, da sie zum großen Teil persönlich daran desinteressiert sind und wir absolut keine parteiübergreifende Lobby im Landtag haben.Was macht uns Musiker denn zu einem privilegierten Haufen?
Dass wir gute Tarifverträge haben?
Sollte das nicht eigentlich der Normalfall sein?
Und Du machst jetzt jeden einzelnen Musiker dafür verantwortlich, dass Ihr offensichtlich keine so guten habt?Nur zur Erinnerung, 2008 haben wir folgenden Kompromiss geschlossen:
Wir verzichten auf pauschal 10% unseres Einkommens, damit es nicht zu Kündigungen kommen muss.
Weiterhin nehmen wir nicht an Tariferhöhungen und Ost-West Ausgleich teil bis wir auf einem Niveau von -20% angekommen sind.
Erst dann steigen die Löhne wieder mit den Tarifaufwüchsen, wie gesagt 20% unter Flächentarif Ost.Reicht Dir noch nicht, gell? Tja, dann kann ich es auch nicht ändern.
16. September 2013 um 18:32 Uhr #67045Das sind die GmbH Gründungsunterlagen und diese sind eindeutig formuliert. Mehr benotigt man zum Thema eigentlich nicht.
Diesen Beschluß vorgelagert war ein Grundsatzbeschluß des Stadtrates im Jahr 2007 wo das auch so drin steht. Der „Rest“ sind Gutachten u.s.w.
Das Bild was sich jetzt eindeutig ergibt zeigt, es gab die Vorgabe von 99 VZS mit der Möglichkeit dies über einen HTV zu gestalten aber verbunden mit der Aufgabe einer Strukturanpassung des Aufgabengebietes. Gemacht wurde daraus ein HTV der das alte Aufgabengebiet 1:1 abdeckt noch dazu offensichtlich nicht unter Einhaltung des Kostenzieles von 99 VZS.
Ich habe mal die Personalkostenentwicklung der GmbH aus den GB’en notiert: (Mio €)
Für 2007 wurden 28,142 wurden als IST vor dem Übergang in die GmbH benannt. Danach wurden bilanziert: 2008 -> 28,958; -> 29,687; -> 29,313 und für das GJ 11/12 dann 28,554 was wohl durch den (erneuten) Verzicht der Angestellten für eine Thalia-Rettung erreicht wurde. Musiker waren hier nicht beteiligt und was das für das Thalia gebracht hat haben wir erlebt.
16. September 2013 um 18:39 Uhr #67047„Mit 0,07% Ersparnis saniert man keinen Haushalt, richtet aber einen riesigen unwiederbringlichen Schaden an.“
Da sind wir uns einig.
Das Grundübel ist für mich das Fehler einer festgeschrieben Prozent-Quote in der Landesverfassung, wie viel Geld wir für Bildung und Kultur (mindestens) jährlich ausgeben wollen/müssen. Stattdessen wird alles eingedampft, bis effektiv nichts mehr da ist.
Auf der anderen Seite ist das Verteilungsproblem unter den Kunstschaffenden. Da habt ihr Musiker in den letzten Jahren einiges falsch gemacht. Ich habe Freunde und Bekannte in allen Sparten. Und ich kann euch sagen: es herrscht keine Einigkeit, sondern Feindschaft hinter den Kulissen zwischen den Sparten. Als es um das Thalia ging, seid ihr Musiker im wesentlichen schön opportun gewesen und habt auf gut Deutsch gesagt, dass Maul gehalten, weil man ja weiß, wie dünn der Ast schon ist. Aber genau das war die falsche Strategie. Alle 538 Beschäftigen hätten damals sofort auf die Straße gehen müssen, um den Widerstand zu organisieren. Was die Damen und Herren in Stadt und Land nun dazu gelernt haben, ist es, wie man euch am besten auseinander dividieren kann. Da funktionieren bereits gestreute Gerüchte ganz gut, um Lagerdenken zu erzeugen. Insgesamt stellt sich die Hochschullandschaft da geschickter an…
17. September 2013 um 00:59 Uhr #67077Meine Güte, als es um das Thalia ging hatten die Musiker schon ihren HTV mit Gehaltsverzicht. Wir waren die Ersten die minus 10% hatten, erinnere Dich mal bitte.
Für andere Sparten kam der ganze Mist doch erst später.
Für einen weiteren Gehaltsverzicht (also mehr als die maximalen 20%, s.o.) hätten wir unseren HTV einseitig kündigen müssen. Welcher Mensch mit klarem Verstand hätte das wohl getan?
Suche Dir doch bitte ein anderes Feindbild, bei uns ist da wirklich nichts zu holen.
Für mich ist hier Schluss mit dem Geschichtsunterricht.17. September 2013 um 06:58 Uhr #67090Dann habt ihr einen gewaltigen Fehler in der Kommunikation gemacht. Es kommt bei den anderen genau umgekehrt an. Und über das Gehaltsniveau eures Tarifvertrages einerseits und den anderen Sparten andererseits, wollen wir lieber nicht reden.
17. September 2013 um 08:45 Uhr #67099Na ja ganz redlich ist die Aussage nicht. Alle Mitarbeiter hatten mit dem GmbH Start bereits einen Verzicht geleistet und nur die Nicht-Musiker haben ein 2. mal für das Thalia verzichtet und das auch noch für die Katz. Ob diese dann nicht bei klarem Verstand waren möchte ich lieber nicht kommentieren.
Was SfK jetzt macht ist auch eine Form von gegeneinander ausspielen was ja sonst der Vorwurf ist. Mal ganz nüchtern, es werden in Halle für die Musiker übliche Gehälter bezahlt. Den HTV mal außen vor gibt es hier keine Besonderheiten. Warum die einzelnen Sparten des Kunstbetriebes so unterschiedlich zahlen verstehe ich auch nicht so richtig. Fakt ist aber das dies kein hallesches Phänomen ist.
Es muss aber in jedem Fall innerhalb der GmbH gewährleistet werden das es nicht zu einseitigem Verschiebungen bei der Mittelverteilung kommt. Hier hat der GF m.M.n. viel zu große Freiheiten denn der Stadtrat hat sich da gar nicht positioniert sondern nur allg. die Sparten formuliert.
Der beste Weg ist das jetztige Niveau beibehalten ABER! wirklich 99 VZS bei den Musikern einführen und eine Mittel- und Langfristplanung mit Tarifsteigerungen machen.
17. September 2013 um 09:37 Uhr #67105Und doch noch einmal: Falsch!
Der Verzicht bei den Musikern begann bereits VOR der GmbH Gründung!17. September 2013 um 09:47 Uhr #67109Sorry aber der HTV der Musiker wurde NACH der GmbH Gründung abgeschlossen. Wenn Du jetzt meinst das wegen der Orchesterfusion verzichtet wurde dann sind das 2 verschiedene Paar Schuhe. Diese wurde gemacht weil es für das eine Orchester schlicht keinen Träger mehr gab.
17. September 2013 um 10:11 Uhr #67115@Nachrichtenticker
Ich spiele keine Interessen aus, wenn ich lediglich darauf hinweise, dass ein Orchester sich durchaus verkleinern kann, wenn damit der Erhalt einer anderen Sparte möglich ist.17. September 2013 um 10:32 Uhr #67119@NT:
Für Dich sind das zwei verschiedene Paar Schuhe, für uns kommt es auf dasselbe raus, 2x Gehaltsverzicht Jahre vor den anderen Sparten.@SfK
Ich finde es genauso traurig, aber Tatsache ist leider: Das Orchester wird sich verkleinern und die andere Sparte wird trotzdem nicht erhalten.17. September 2013 um 10:50 Uhr #67122Ich möchte mal einen Auszug aus den kulturpolitischen Leitlinien der Stadt Halle zum Besten geben:
„Der demografischen Wandel bringt mehr ältere Menschen und damit ein wichtiges Kulturpublikum. Sie verfügen über ein erhebliches Freizeitkontingent und besitzen gegenwärtig in der Regel auch die erforderlichen finanziellen Mittel für »Kulturkonsum«.“
Dorgerloh und Bullerjahn geben ja immer gerne als Grund an, man reagiere mit den Einsparungen auf den demographischen Wandel.
Nun, das Zitat oben sagt doch genau das Gegenteil:
Der größeren Anzahl älterer Menschen in der Zukunft wird man demnach doch mit einem erweitertem Kulturangebot gerecht…?
17. September 2013 um 11:02 Uhr #67127Sorry aber da endet wirklich mein Verständnis. Im realen Leben wäre die eine Firma dicht gemacht worden und die andere Firma hätte einige MA je nach Bedarf übernommen.
Mir ist bekannt das es immer noch reichlich Musiker und insbesondere einen Freundeskreis gibt der die Realität nicht anerkennt: Es gibt kein Land oder Staat der sich das Orchester als Träger leistet sondern nur eine Stadt die versucht hat die Realität abzufedern. Jetzt schlägt das leider mit den Kürzungen des Landes auch noch voll durch. (ich habe immer noch eine kleine Hoffnung)
Wegen der Leitlinien … und weil sie in der Regel über die finanziellen Mittel verfügen sollte die öffentliche Hand für diese Zielgruppe die Kultursparte mit den höchsten Subventionsanteil anteilig immer stärker fördern ? Das ist wirklich eine verquere Aussage.
17. September 2013 um 13:02 Uhr #67168„Wir waren die Ersten die minus 10% hatten, erinnere Dich mal bitte.
Für andere Sparten kam der ganze Mist doch erst später.“Das ist leider nicht wahr. Die TvöD-Arbeiter in Oper und NT haben ihren ersten HTV bereits 2003/2004 abgeschlossen.
17. September 2013 um 13:26 Uhr #67172
MirrorWie lange wollt ihr noch diskutieren was damals war und wann kommen Argumente was die Handelnden heute tun sollen?
17. September 2013 um 14:34 Uhr #67184Na ja, um heute zu handeln, muss man erstmals die Zusammenhänge verstehen. In der Regierung sitzen Leute, sie denken wie NT und genauso wenig/falsch informiert. Danke an @antikörper für die sachlichen Ausführungen, vor allem die Bemerkung, dass auch wenn das Orchester kleiner wird, wird man nicht alle Sparten erhalten können, die stimmt leider. Und @SfKonline wenn du schon so gegen das Orchester hetzt – ja, wenns um den gehaltsverzicht geht – komme ich noch mit, bei drohenden Entlastungen nicht mehr, es tut mir leid
17. September 2013 um 14:56 Uhr #67187Ich hetze nicht, sondern bin für einen sachgerechten Ausgleich vorhandener Mittel. 17 Leute vom Thalia zu streichen, während das Orchester in prunkvoller A-Besetzung weiterspielen soll, ist nicht sachgerecht.
Wenn die Sparte Orchester nicht einlenkt, wird die Insolvenz kommen und dann hat niemand mehr in der Hand, was passiert.
17. September 2013 um 15:22 Uhr #67189Du willtest Dich doch bestimmt korrigieren und noch sagen das u.a. Du hier ständig etwas falsches in Bezug auf das derzeit vorhandene Personal der Musiker behauptet hast.
17. September 2013 um 15:26 Uhr #67190@SfK
„Wenn die Sparte Orchester nicht einlenkt, wird die Insolvenz kommen und dann hat niemand mehr in der Hand, was passiert.“
Würdest Du mal bitte ganz klipp und klar darlegen auf welche Weise in der jetzigen Situation das Orchester einlenken soll, damit die Insolvenz nicht kommt?
Ich bin sehr gespannt.
17. September 2013 um 16:09 Uhr #67195Freiwilliger Stellenabbau.
17. September 2013 um 16:15 Uhr #67199ja ne is klar *facepalm*
du verlangst echt von Leuten sich zu überlegen ob sie sich erst das rechte oder lieber das linke Bein abschneiden sollen?
17. September 2013 um 16:19 Uhr #67200Danke für Deine offenen Worte.
Dein Vorschlag hieße im Klartext:
Ich kündige und gehe freiwillig mit 50 Kollegen in die Arbeitslosigkeit, damit das Thalia bleibt.
Meine Antwort: Nein, das tue ich nicht freiwillig.17. September 2013 um 17:35 Uhr #67216Wo ist denn der Unterscheid, wenn man sich freiwillig verabschiedet oder der Insolvenzverwalter kündigt? Könnte mir durchaus vorstellen, dass einige ältere Orchestermitglieder ohnehin nicht mehr wollen und gegen Abfindung gehen würden.
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