Startseite › Foren › Halle (Saale) › Insolvenz: Schutzschirm-Verfahren für die Bühnen Halle
- Dieses Thema hat 269 Antworten und 33 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 9 Jahre, 5 Monaten von
Nachrichtenticker.
-
AutorBeiträge
-
6. Juli 2013 um 18:42 Uhr #54385
Die, die das sinkende Schiff schon Richtung rettendes Ufer verlassen haben, werden jetzt ganz laut.
Sehr glaubwürdig.6. Juli 2013 um 20:26 Uhr #54430@ SfK
Ich finde Steffens Wortmeldung auch sehr glaubwürdig!
Offenbar ist ihm das Schicksal der TOOH und seiner Ex-Kollegen auch nach seinem Weggang aus Halle nicht gleichgültig. Und ohne auf seinen ehemaligen Dienstherrn Rücksicht nehmen zu müssen, kann er jetzt Klartext reden. Gut so!6. Juli 2013 um 21:39 Uhr #54434„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
Als scheidender GMD der Oper-und Staatskapelle Halle habe ich lange an mich gehalten, angesichts der desaströsen Neuigkeiten, welche man aus Halle hört. Aber nun muss es gesagt und gefragt sein :
Wieviel Porzellan kann man als neuer OB einer Stadt wie Halle in den wenigen Monaten seines Amtes denn zerschlagen? Erst setzen Sie angesichts der schrecklichen Saale-Flut auf völlig unverständliche Weise die Händel-Festspiele ab und berauben ihrer Stadt damit internationaler Solidarität und wichtiger Aufmerksamkeit. Sie liefern die Händelfestspiele einer nicht zu kontrollierenden Regressflut aus, so dass diese sich mit Sicherheit nur sehr schwer sanieren werden können .
Dann dienen Sie sich als Erfüllungsgehilfe den unsäglichen Kultureinsparungsplänen ihrer Landesregierung an, indem Sie die Kultur-GmbH in die Insolvenz laufen lassen wollen. Ergebnis einer solchen Handlung wäre ja der Übergang z.B. des Orchesters zurück an die Stadt, mit der daraus resultierenden Möglichkeit, alle zu kündigen, um dann ein neues, kleines Orchester zusammenzustellen, welches weniger kostet. Selten hat ein Kommunalpolitiker offen so infam gedacht und zu handeln versucht.
In der Öffentlichkeit hören Sie nicht auf zu betonen, wie sehr Sie die kulturelle Vielfalt Halles erhalten wollen, nach innen aber bombardieren Sie zusammen mit den Landesministern ihre Stadt wieder zurück in die kulturelle Steinzeit. Als ich vor 5 Jahren mein Amt übernahm, verpasste ich gerade die glorreiche Festveranstaltung, bei der alle Granden der Stadt und des Landes die Gründung unserer Staatskapelle feierten. Ein stolzes Versprechen für die Zukunft, von dem 5 Jahre danach nicht mehr viel übrig zu sein scheint. Auch wurde die Kultur-GmbH gegründet, mit dem besten und umsichtigsten Leiter den man sich vorstellen kann, Rolf Stiska, für den Sie seit Ihrer Amtsübernahme nur Verleumdung und Störmanöver übrig haben. Dieser Mann stellt sich immerhin vor seinen Betrieb und nicht wie Sie, gegen ihn.
Noch einmal: Wieviel Porzellan kann man eigentlich in solch einer kurzen Amtszeit zerschlagen, ohne den Eindruck zu erwecken, dass man entweder gar keine oder sehr schlechte Berater hat. Oder bestätigt sich damit doch der Eindruck, den viele meiner Gesprächspartner im In-und Ausland gewonnen haben, dass es sich hier in Halle um die Handlungen eines brutalen „Abwicklers“ handelt, dem im tiefsten Innern jegliche Anteilnahme am Thema fehlt. Als scheidender GMD möchte ich Ihnen zurufen, dass Kunst-und Kultur die Seele eines Gemeinwesens sind! Sie versuchen gerade, diese Seele zu ignorieren. Mit dem scheinbar logischen Demografie-Argument einer schwindenden Bevölkerung haben ihre technokratischen seelenlosen Landeskollegen unser Bundesland eigentlich schon aufgegeben. Schlimm genug, aber warum dienen sie sich diesem desaströsen Denken für Ihre Stadt an? Sie könnten kämpfen. Mit uns zusammen, nicht gegen uns.
Ihr sehr besorgter
Karl-Heinz Steffens“7. Juli 2013 um 09:43 Uhr #54508Ludwigshafen vs. Halle
Einkommenssteuerkraft je Einwohner 266€ vs. 153€
Gewerbesteueraufkommen je Einwohner 1.279€ vs. 45€ !!!
Und nein da ist leider kein Schreibfehler dabei und ich frage jetzt lieber nicht ob die Ringkosten 50:50 verteilt sind.
@Beobachter,(Beleidigung gelöscht) hier mal die Stellungsnahme desjenigen der das Kinder- und Jugendtheater mal eben so übernommen hat:
Sollte die GmbH, oder besser die Stadt das „Thalia“ wirklich schließen, dann sollten sie bedenken, dass es nie wieder ein Kinder- und Jugendtheater geben wird. Dass die gesellschaftliche Phantasie da nicht ausreicht, so etwas gemeinsam zu verhindern, sondern dass man sich so was auch noch juristisch erklären muss, finde ich sehr traurig. Ein bitterer Verlust, den wir übrigens als nt nicht einfach auffangen können, wir und das Puppentheater sind gar nicht in der Lage, das Jugendtheaterangebot mit vereinzelten Inszenierungen zu ersetzen. Ich würde mir vorkommen wie ein Beuteteiler und darauf verzichte ich gern.
Quelle: http://www.kulturfalter.de/index.php?id=mathias_brenner
7. Juli 2013 um 09:55 Uhr #54510So wie Steffens poltern eigentlich nur Politiker im Bundestag. Ohne den OB in Schutz nehmen zu wollen, er macht es richtig, dass er auf diesen Offenen Brief nicht antwortet.
7. Juli 2013 um 15:20 Uhr #54530Sehe ich auch so. So sehr ich persönlich mit den Anliegen der Kulturschaffenden sympathisiere, tut Steffens mit diesem Brief weder sich noch jenen einen Gefallen. Das ist leider nur Betroffenheitspolemik, ohne dass irgendwelche sachlichen Argumente oder gar Vorschläge für Alternativen gebracht würden. Mit dieser Darstellung könnte jede Anspruchsgruppe. die von Einsparungen betroffen ist, ebenso ihre Rechtw einfordern.
Nicht Deiner Meinung bin ich beim Thema Geschäftsführergehälter ggü. Eigenbetriebsleiter/ Wahlbeamte. Es ist bei diesem Vergleich bitte zu beachten, dass Geschäftsführer meist befristete Verträge, keinen Kündigungsschutz und keine Pensionsansprüche etc. haben, außerdem haften Geschäftsführer für das was sie tun, mit ihrem persönlichen Vermögen. Ich wette, die meisten GF würden für die Rechte,
die Wahlbeamte/Eigenbetriebsleiter haben, gerne auf 40% ihrer Bezüge verzichten.7. Juli 2013 um 16:29 Uhr #54533Eigentlich braucht er ja auf überhaupt nix mehr zu antworten:
L’etat c’est moi… (Ludwig IVX)
Natürlich kann nicht nur, nein, muß jeder seine Rechte einfordern, deshalb sind wir doch hoffentlich 1989 auf die Straße gegangen. Oder war es bei dir nur die Forderung nach Bananen? Wer in dieser gesellschaft nix fordert, der bekommt nix und wird untergebuttert. Bestes Beispiel Blindengeldeinsparung, Erschwerniszulagen der Polizeibeamten… etc
7. Juli 2013 um 20:52 Uhr #54548Steffens Selbstverliebtheit ist ja kaum zu überbieten. In Wahrheit hat er nicht einmal ansatzweise ein Konzept erkennen lassen, wie es weiter gehen soll.
Interessant ist auch die offene Briefform. Wahrscheinlich liegen bei der Staatskapelle schon die Nerven blank, weil sie über Parteikanäle nichts mehr erreichen können. Sie werden es auch nicht erreichen. Denn der Kuchen wird und muss in Zukunft anders verteilt werden, es sei denn, es gibt eine Mehrheit, die Halle einzig und allein mit Klassik verbinden will.
7. Juli 2013 um 22:32 Uhr #54555wieso ist mein Beitrag verschwunden, ohne Erklärung?
7. Juli 2013 um 22:48 Uhr #54556das vllt für diejenige, die viel rechnen und nichts fühlen
7. Juli 2013 um 23:14 Uhr #54557Dick ins Stammbuch geschrieben…
8. Juli 2013 um 06:58 Uhr #54575Die Allerjüngsten werden selbst im Kinder- und Jugendtheater als Zielgruppe meist vernachlässigt. Ich finde es viel interessanter, über die Mittelverteilung zu reden, anstatt über den so harten Alltag eines Orchestermusikers.
Gute Musiker benötigen keinen unbefristeten Anstellungsvertrag. Sie sind gewollt, weil sie gut sind und müssen sich jeden Tag auf das Neue beweisen. So geht es zumindest – ganz überwiegend – international zu. In Deutschland haben wir praktisch Beamtenorchester, ganz in der Tradition der Marschorchester.
8. Juli 2013 um 07:39 Uhr #54615Oh ja jetzt fühlen diejenigen nichts welcher lieber auf die Schei.. Zahlen hinweisen. Reicht es jetzt bei Dir auch mal um Realitäten und das Ausmaß zu erfassen ?
Bezüglich der Musiker, die verdienen zurecht ihr Geld und ich hasse Neiddiskussionen. Die Gesellschaft muss sich das aber leisten können und wollen. Halle gibt als Stadt schon überproportional viel für Kultur aus, das Land allerdings nicht. Um das wenigstens mal zu verstehen benötigt es die Zahlen.
Bezüglich Sachsen-Anhalt vs. Thüringen, wenn es in Thüringen gelingt vom Land mehr Mittel zu bekommen dann hat der demokratische Prozess dort funkioniert an welchem sich die Kulturschaffenden offensichtlich in anderer Form als nur mit offenen Briefen und Beschimpfunge beteiligen.
8. Juli 2013 um 08:21 Uhr #54618
AnonymWährend beim Peißnitzhaus noch auf den alten „Watschenmann“ eingeprügelt wird, hat die Künstlergang im hiesigen Klassikkietz schon einen neuen gefunden: Stahlknecht. Der bekommt auch ein paar Watschen ab, der Gute.
watscht lieber a bissel den Restaurator, Die Oberschamanin
8. Juli 2013 um 09:14 Uhr #54621Du bist eine wissenschaftliche Sensation denn der Beweis ist nun erbracht. Proleten gab es schon in der Antike.
8. Juli 2013 um 09:22 Uhr #54624
AnonymNa, Bub, in der Steinzeit, exakt: Mesolithikum. Nur, um Deine Bildung aufzufrischen! Und dort war ich Elite.
die geborene Füh… äh Schamanin
23. Juli 2013 um 12:10 Uhr #5709723. Juli 2013 um 12:37 Uhr #57105FDP im Wahlkampfmodus?
Es liegen doch schon die „5 vor 12“-Listen aus, die den gleichen Zweck haben.23. Juli 2013 um 12:57 Uhr #57111Wieder so ein nett gemeinter Aktionismus der nichts bringt. DIE LINKE hat einen konkreten Gesetzentwurf eingebracht welchen der Hr. Minister so ungefähr gern umsetzen möchte dabei aber auf Freiwilligkeit setzt. Hier die Reaktionen der 3 kreisfreien Städte: http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/schlafen-fuer-die-kultur-grosse-kommunen-uneins-bei-einfuehrung-einer-bettensteuer,20641266,23782130.html
Genau jetzt kommt der OB ins Spiel, warum will Halle eine solche Lösung nicht ?
23. Juli 2013 um 13:55 Uhr #57118Gibt es in anderen Städten schon seit bald 10 Jahren…1-2 € pro Nacht …
23. Juli 2013 um 14:06 Uhr #57120@nachrichtenticker: weil Wiegand ohnehin an Beschlüsse des Stadtrates gebunden wäre. Und der hatte die Bettensteuer abgelehnt. Hier dazu ein älterer Artikel von mir:
Die Stadt Halle (Saale) wird zur Finanzierung ihrer Kultur auch in Zukunft keine Bettensteuer erheben. Der Stadtrat lehnte am Mittwoch einen entsprechenden Antrag der Fraktion MitBürger ab.
Die MitBürger wollten pro Übernachtung eine Kulturförderabgabe von Hotelgästen kassieren, um damit Museen und Theater zu finanzieren. Mit Mehreinnahen von 300.000 Euro im Jahr wurde gerechnet. OB Szabados hatte um Zustimmung geworben, um so den Haushalt zu sanieren.
23 Räte waren für den Antrag (MitBürger, Grüne, Teile der Linken, OB- 1x SPD), 28 dagegen (CDU, FDP, SPD). Ein SPD-Rat enthielt sich.
Tom Wolter (MitBürger) sprach von einer Sicherung der kulturellen Vielfalt. Rudenz Schramm (Linke) sagte er kenne keinen Hotelier, der die Abgabe begrüße. Zudem sei es von der Stadt versäumt worden, mit den Betroffenen zu reden. Schramm befürchtet, dass Gäste nun in den benachbarten Saalekreis ausweichen. Gertrud Ewert (SPD) erklärte, durch den Antrag werde der Mittelstand geschwächt. Ulrike Wünscher (CDU) stellte heraus, dass das Geld ohnehin nur in den allgemeinen Haushalt fließe, weil Steuern nicht zweckgebunden seien. Bernhard Bönisch (CDU) mochte sogar finanzielle Einbußen ausmachen. Denn was die Stadt über die Bettensteuer einnehme, ziehe das Land an Landeszuweisungen (FAG) ab.
24. Juli 2013 um 18:46 Uhr #57416Enrico, Du scherzt. Seit wann ist der OB an Stadtratsbeschlüsse gebunden ???
3. September 2013 um 10:04 Uhr #64673Das war also nur die Ruhe vor dem Sturm…
Der eine labert von Schutzschirm, der andere will die TOO in die Insolvenz führen, aber beide sind sich soweit einig daß 132 Hallenser mehr ohne Lohn und Brot dastehen sollen.
Das sind also die „Konzepte“ von Geschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzenden?
Keiner ist also auf die Idee gekommen diese saudämliche Idee von einer Theater GmbH endlich aufzugeben und die Theater wieder als städtische Regiebetriebe arbeiten zu lassen.3. September 2013 um 10:32 Uhr #64679
MirrorOB will man für die Studentenseminare ein Insolvenz mit Schutzschirm ausprobieren. Da er nicht mit seiner eigenen Existenz spielt, wird in keiner daran hindern.
3. September 2013 um 12:25 Uhr #64690Mal sehen, wie der Stadtrat reagiert: Wiegand will nun das Schutzschirmverfahren
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.