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25. März 2015 um 10:10 Uhr #146006
AnonymAusbildung in Leuna, Berufsschule in Halle: genau das bemängeln Unternehmen in Sachsen-Anhalt, ergab eine Umfrage zur aktuellen Berufsschulsituation d
[Der komplette Artikel: IHK: Unternehmen bemängeln lange Wege zur Berufsschule]25. März 2015 um 11:04 Uhr #146007Die Pressemitteilung liest sich wie von einem Interessenverband des Kapitalismus, der sich für schnellere „Materialbeschaffungswege“ ausspricht.
„Oft führt die große Entfernung zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb dazu, dass sich ein potentieller Auszubildender noch vor Vertragsabschluss gegen das Unternehmen entscheidet“, so Klaus Olbricht, Präsident der IHK Magdeburg.
Quatsch. Oft sind es die miesen Bedingungen, die niemanden hinter dem Ofen vorlocken.
25. März 2015 um 11:08 Uhr #146008Die räumliche Distanz von Berufsschule und Ausbildungsbetrieb ist doch aber schon eine Eingewöhnung auf spätere Arbeitsformen, bei der die Mitarbeiter vagabundierend durch ganz Deutschland geschickt werden…
Außerdem kann diese Distanz auch charakterbildend bei den Lehrlingen wirken, seine Mobilität zu steigern, seine Zeitkoordination und Pünktlichkeit zu motivieren.Und das Gejammere über die Berufsschulen ist nicht nachvollziehbar, weil sich viele Ausbildungsbetriebe aus von eigenen Einrichtungen zurückgezogen haben und dezentrale Ausbildung auch schon früher existent war…
Eigentlich also nichts Neues; selbst die mateerielle und personelle Ausstattung entspricht nur dem allgemeinen politischen Trend in Sa-Anh.
25. März 2015 um 12:54 Uhr #146009„Oft führt die große Entfernung zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb dazu, dass sich ein potentieller Auszubildender noch vor Vertragsabschluss gegen das Unternehmen entscheidet“
schwachsinn, irgendwas ist immer weit weg vom wohnviertel eines azubis, so gut wie niemand wird in direkter nachbarschaft ausgebildet (handwerksbetriebe in familienbesitz mal ausgenommen). die entfernung zwischen ausbildungsbetrieb und berufsschule ist höchstens für betrieb und schule nicht besonders schön. aber kommunikation findet heute nicht mehr zwingend im persönlichen gespräch statt und bei internet und telefon sind räumliche entfernungen schließlich uninteressant.
25. März 2015 um 16:17 Uhr #146010Desderwegen stehen wir doch früher auf!
25. März 2015 um 21:03 Uhr #146035Und das muß von anbeginn des (Schul)Berufslebens auch geübt werden, wie sollen die Arbeinehmer denn sonst mit den Zigeunerleben in D zurechtkommen? Montage, und zwar 4stimmig gesungen…
25. März 2015 um 21:18 Uhr #146036Es steht den Großbetrieben wie Leuna doch frei, im Saalekreis eine Berufsschule mit zu finanzieren.
26. März 2015 um 00:11 Uhr #146076„Leuna“ ist kein Großbetrieb mehr; das hat man nach 1990 erfolgreich zerschlagen. Jetzt gibt es da nur noch mittelständige kleinere Betriebe, die Leistungen bei anderen mittelständischen und kleineren Betrieben einkaufen…
26. März 2015 um 00:53 Uhr #146078
AnonymIn Leuna gibt es aber z.B. eine relativ große Raffinerie:
In der Raffinerie sind derzeit rund 630 Mitarbeiter beschäftigt, die überwiegend aus der Region stammen. Außerdem bietet das Unternehmen rund 50 Jugendlichen einen Ausbildungsplatz.
Nach den gängigen Einordnungskriterien gerade kein Mittelstand mehr (sondern größer). Und 50 Ausbildungsplätze sind auch mehr als eine Berufschulklasse. Das hat hei-wu mal was Schlaues geäußert.
Dow, Linde, BASF und all die anderen können ja auch beisteuern. Wider den Fachkräftemangel!
26. März 2015 um 01:37 Uhr #146082Das hat hei-wu mal was Schlaues geäußert.
nein, hat er nicht. für eine ausreichende versorgung mit bildungseinrichtungen ist noch immer der staat (also wir alle) verantwortlich. auch bildung gehört zur daseinsvorsorge.
Wider den Fachkräftemangel!
welcher fachkräftemangel? solange millionen arbeitskräfte nicht gebraucht werden, ist der vielbeschworene fachkräftemangel schlicht und ergreifend nichts weiter als propaganda.
26. März 2015 um 06:20 Uhr #146086Der ganze Schul- und Berufsschul-Tourismus ist bestimmt auch sehr motivierend. Wer kommt auf die Idee, eine Berufsschule am A**** von Halle in Osendorf einzurichten? Oder in Reideburg?`Die Schüler werden unnötig durch ganz Halle geschickt. Genau wie dieser Unsoinn der Schulfreiheit. Ammendorfer Schüler fahren nach Trotha. Trothaer nach Neustadt. Dölauer in die Innenstadt. Reideburger nach Ammendorf i.t.d. . Es wird Zeit, diesen Unsinn der Schulfreiheit durch den Gesetzgeber zu beenden. Was da an Lebenszeit sinnlos dafür drauf geht, um Schüler von A nach B zu befördern. Dann gibt es noch einige sehr spezielle Schüler, die sich in den Verkehrsmitteln nicht benehmen können und die Bahnen zerlegen. Und niemand sagt: „Hör auf!“. Schöne neue Welt!
26. März 2015 um 12:03 Uhr #146124Der ganze Schul- und Berufsschul-Tourismus ist bestimmt auch sehr motivierend. Wer kommt auf die Idee, eine Berufsschule am A**** von Halle in Osendorf einzurichten? Oder in Reideburg?`Die Schüler werden unnötig durch ganz Halle geschickt.
da wird schulze wohl recht haben:
Die räumliche Distanz von Berufsschule und Ausbildungsbetrieb ist doch aber schon eine Eingewöhnung auf spätere Arbeitsformen, bei der die Mitarbeiter vagabundierend durch ganz Deutschland geschickt werden…
Und das muß von anbeginn des (Schul)Berufslebens auch geübt werden, wie sollen die Arbeinehmer denn sonst mit den Zigeunerleben in D zurechtkommen? Montage, und zwar 4stimmig gesungen…
26. März 2015 um 12:09 Uhr #146128welcher fachkräftemangel? solange millionen arbeitskräfte nicht gebraucht werden, ist der vielbeschworene fachkräftemangel schlicht und ergreifend nichts weiter als propaganda.
Arbeitskräfte sind eben keine Fachkräfte.
26. März 2015 um 12:26 Uhr #146135
AnonymDa hat hei-wu mal was Schlaues geäußert.
nein, hat er nicht.
Wär ja auch zu schön gewesen.
für eine ausreichende versorgung mit bildungseinrichtungen ist noch immer der staat (also wir alle) verantwortlich.
Nach dieser Theorie sind also auch die Unternehmen in Leuna bzw. deren Eignetümer als Teil von „wir alle“ verantwortlich.
Aber auch der Saalekreis und die Gemeinde Leuna sind als Teil des Staates verantwortlich und könnten mit dem von Unternehmen zur Verfügung gestellten Geld eine Bildungseinrichtung errichten und unterhalten, die räumlich näher am Bedarf platziert ist.
welcher fachkräftemangel?
In diesem Fall geht es um Nachwuchs. Und da sieht’s an manchen Stellen finster aus. Ansonsten hat es @adiop bereits auf den Punkt gebracht.
26. März 2015 um 12:52 Uhr #146146Arbeitskräfte sind eben keine Fachkräfte.
7 mill. nicht oder kaum benötigte arbeitskräfte alle ohne qualifikation? sehr unwahrscheinlich. davon mal abgesehen, so ein problem ist kein über nacht hereinbrechendes schicksal, längst hätte man strategien im bildungssystem, sowohl der nachwachsenden generation wie der im „besten alter“, dagegensetzen müssen, wenn es die gefahr eines wirklichen fachkräftemangel geben würde. der gesunde menschenverstand gebietet bei abzusehenden problemen – und darum handelt es sich – gegenstrategien. warum wurden solche strategien unterlassen? es gibt nur zwei schlussfolgerungen: man war zu blöd, das problem rechtzeitig zu bemerken, oder man bezweckt etwas damit.
es gibt genügend wirtschaftsweise und menschen, die tatsächlich wirtschaftsweise sind – sind die alle urplötzlich von der realität überrollt worden? wer ist denn so naiv und glaubt das ernsthaft? es geht darum, die preise zu drücken und mit dem totschlagargument des herbeiphantasierten fachkräftemangels alles mögliche durchzusetzen.
26. März 2015 um 13:59 Uhr #1461547 mill. nicht oder kaum benötigte arbeitskräfte alle ohne qualifikation? sehr unwahrscheinlich.
Den Chemiefacharbeiter kann man an einer CNC-Maschine eben nicht gebrauchen.
Ich empfehle mal das Lesen der aktuellen Fachkräfteanalyse:
statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Fachkraeftebedarf-Stellen/Fachkraefte/BA-FK-Engpassanalyse-2014-12.pdf
26. März 2015 um 14:04 Uhr #146155Den Chemiefacharbeiter kann man an einer CNC-Maschine eben nicht gebrauchen.
man könnte ihn aber umschulen.
zu den ausgebliebenen strategien für ein abzusehendes problem hast du wohl keine erklärung?26. März 2015 um 16:07 Uhr #146164Adiop schrieb:
„Den Chemiefacharbeiter kann man an einer CNC-Maschine eben nicht gebrauchen. “Nein, denn die CNC-Fräse ist nämlich schon die Fachkraft.
26. März 2015 um 16:30 Uhr #146170man könnte ihn aber umschulen.
Er könnte aber auch selbst darauf kommen. Du hattest den gesunden Menschenverstand erwähnt.
zu den ausgebliebenen strategien für ein abzusehendes problem hast du wohl keine erklärung?
Du setzt voraus, dass das Problem abzusehen war, und entstanden ist, weil die in Deutschland angebotenen Bildungswege in der jüngeren Vergangenheit Jahren versagt haben und bietest z.B. Umschulung als Lösung an?
Ich möchte mich mit einem Verschwörungstheoretiker nicht weiter über Arbeitsmarktpolitik unterhalten. btw: Ich finde übrigens das Ignorieren der Großschreibung unhöflich.
26. März 2015 um 16:34 Uhr #146172Adiop schrieb:
“Den Chemiefacharbeiter kann man an einer CNC-Maschine eben nicht gebrauchen. ”Nein, denn die CNC-Fräse ist nämlich schon die Fachkraft.
Wieviel Chemiefacharbeiter ersetzt denn eine CNC-Fräse? 🙂
26. März 2015 um 16:36 Uhr #14617326. März 2015 um 17:02 Uhr #146175was wohl eine Fräse fräße, wenn sie eine Fresse hätte?
26. März 2015 um 22:52 Uhr #146248Ja, man könnte, wenn man denn wollte…
Aber Umschulung, auch in fachaffine Bereiche, kostet Geld. Mir hat man auf die Notwendigkeit einer Übernahme als Schweißprüfer und die Fortbildung mit der kleinsten Schweißerzertifizierung vom Amt geantwortet: Solange es irgendwo in Deutschland noch freie Stellen als Schlosser gäbe, wäre es nicht notwendig, mich weiterzubilden. Da mußte ich meinen Traum, bei einem Unternehmen im Saalekreis (weiter)arbeiten zu können, begraben…
Daher bin ich immer noch der Meinung, daß der sog. „Facharbeitermangel“ nur vorgeschoben ist von Leuten, die damit ihr Süppchen kochen wollen in puncto Lohn- und Arbeitsbedingungen.
Zu den Berufsschulen: Ja, das gab es auch früher schon, daß diese sich nicht unmittelbar am Ort des Lehrbetriebes befanden und daher eine Anfahrt am Berufsschultag notwendig war…
26. März 2015 um 23:50 Uhr #146254
AnonymFachkräftemangel heißt nicht nur, dass es insgesamt zu wenig gibt. Wenn du also nicht umziehen oder pendeln willst, bleibst du arbeitsloser Schlosser in Heide-Nord. Damit hast du dich ja abgefunden. Der Arbeitgeber, der Schlosser sucht, aber keine findet, beklagt zu Recht einen Mangel an eben jenen Fachkräften.
btw: die Fortbildung hätte auch der Saalekreis-Betrieb zahlen können, oder – halt dich fest – du!
27. März 2015 um 00:11 Uhr #146258Ja, ich, gewiss… nur wovon? 1800 aufwärts schüttelt man ja nicht so aus dem Handschuh, noch dazu auf blauen Dunst und warme Worte eines Arbeitgebers… inzwischen kennen wir sie…
Und ja, klar erkannt: Umziehen konnte ich nicht; gependelt 700km habe ich 7 Jahre, das sollte dann reichen 😉 . Die Folgen von Pendelei habe ich übrigens auch vom Gleis und von der Straße gesammelt… nicht so schön und überhaupt nicht lohnenswert…
Inzwischen bin ich auch in einem Alter, wo das keinen Spass mehr macht und man sich das nicht mehr zumuten sollte…Aber zum Thema zurück: Hausgemachte Probleme von „Arbeitgebern“, die auch jahrelang nix in Mitarbeiter, Mitarbeitergewinnung und Nachwuchs investiert haben…
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