Startseite Foren Halle (Saale) Handwerksbäcker um die Ecke

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  • #18615

    Mal ein richtig interessanter Artikel im aktuellen Wochenspiegel.

    […] die Zahl der kleinen, selbständigen Bäckereien hat auch im Handwerkskammerbezirk Halle rapide abgenommen. Seit 1995 hat sie sich halbiert – von einst gut 400 Betrieben existieren heute noch 215. Noch dramatischer sieht das bei den Fleischern aus. Im Vergleich zu 1995 ging die Zahl der Betriebe um 65 Prozent auf derzeit noch 208 zurück.

    Und im gleichen Zeitraum ist die Zahl der unpersönlichen Industriebackfilialen geradezu explodiert. Unmündige Lohnsklaven statt selbstständiger Bäckermeister, minderqualifizierte Hilfskräfte statt Fachverkäuferinnen. Eingeschweißte Wurstimitate statt echte Wurst und Aufbackteiglinge statt richtige Brötchen — jetzt darf sich jeder mal fragen, inwiefern er/sie dazu beiträgt, dass es so ist. Wir haben die wirtschaftliche Situation unseres Umfelds, unserer Region selbst in der Hand.

    Auch Steinecke, Schäfer’s, Teddy’s und Wendl sind übrigens Industriebäcker, keine richtigen Handwerksbäcker.

    #18617

    Guten Morgen Zahlensalat, und das meine ich nicht auf die Uhrzeit bezogen. Schön dass Du das auch bemerkst. DAS ist der Trend seit Jahren, dazu braucht man keinen Wochenspiegel. Die Welt ist halt etwas größer als Dein Anti-Auto-Blickwinkel.

    #18637

    Anonym
    #18668

    Ja wo gibt es denn in Halle noch schmeckende Brötchen. Es ist doch mittlerweile so, dass auch in den kleinen Bäckereien nur noch unschmeckende verkauft werden. Dann kann ich auch zu den Teddys u.ä. gehen und bezahle weniger. In Halle gab es in der unteren Brunnenstraße sehr leckere Brötchen, da bin ich jedes WE hingefahren (mit dem Fahrrad natürlich), aber jetzt? Da gibt es die unsinnige Bezeichnung Ossibäcker, die Brötchen schmecken wie von Schäfers nebenan. Damit ruinieren sich die Bäcker selbst, den Preiskampf können sie nicht gewinnen.

    #18672

    Anonym

    ich hole meine Brötchen unter anderem bei Taubert, die Mittwochs auf dem Markt stehen… zum empfehlen sind zum Beispiel die Maronenkrüstchen. Dienstags steht auf dem Markt der Bäcker mit dem Steinofen, auch hier gibts ein gutes Angebot…

    #18673

    Neubauer in der Kuckhoff und Jentzsch in der Geiststr.

    Die Zeit attestiert eine Verlagerung noch mehr zu den Handelsketten: http://tinyurl.com/c8qk5gm

    #18674

    Geheimtipp: Bäcker Pohl in Kröllwitz

    #18681

    Oh ja, die Brötchen. Ich kann mich erinnern, als wir kurz nach dem Fall der Mauer, Verwandte im „Westen“ besuchten, dass die Brötchen so garnicht nach unserem Geschmack waren. Aufgeblasen, trocken, krümelig. Jetzt sind die Dinger auch bei uns angekommen. Es gibt wenige Bäckermeister und von denen wiederum wenige, die ihr Handwerk noch verstehen. Nicht ganz unschuldig ist aber auch die Geiz ist geil Mentalität der Kunden selbst. Vielen ist es egal, wie das Zeug schmeckt, oder wie viel Chemie in den Dingern steckt. Die Handwerksbäcker spüren den Preisdruck und die Mühlen machen es ihnen leicht, in dem sie fertige Backmischungen anbieten. Dann brauchen sie nicht mehr früh um drei in der Backstube stehen und den Sauerteig, den sie am Abend vorher um sechs angesetzt haben, zu Broten zu formen.
    In dem von Enrico Seppelt verlinkten Beitrag im NDR, ist das Problem sehr gut beschrieben. Es bleibt zu hoffen, dass es noch weiter Bäckermeister gibt, die sich auf gute alte Handwerkstradition besinnen und genug Durchhaltevermögen haben. Guten Appetit.

    #18682

    Nachrichtenticker, einen der 2 von dir genannten Bäcker meinte ich mit dem Aufkleber Ossibäcker. Da kaufe ich aktuell, überzeugt mich aber nicht, werde mal den anderen testen.

    #18687

    Das Angebot wird von der Nachfrage bestimmt.
    Und letztlich scheint es den meisten Kunden vollkommen egal zu sein, ob die Brötchen nun aus Teiglingen aufgebacken werden oder von „Hand“ in der Knetmaschine des Bäckers zusammengerührt sind.
    Das Ergbenis ist ähnlich, und wer meint, die „Bäckerbrötchen“ enthielten weniger Zusatzstoffe als die Industrieteiglinge, der irrt sich gewaltig.

    #18714

    Um Zusatzstoffe geht es mir nicht, sondern um Geschmack. Und der kann sich ganz erheblich unterscheiden. War neulich in Weimar, Werbung für Ostbrötchen beim Bäcker, sehr teuer, aber saulecker. Es geht also! Und dort standen die Leute Schlange, habe locker 10 Minuten angestanden Sonnabend früh.

    #18722

    Anonym

    @urbanepolemik hatte als neuer User was geschrieben, da hatte was mit der Freischaltung nicht funktioniert. Deshalb der Text noch mal auf diese Weise:

    Ich kann Gutes berichten von:

    – Tannert, Krausenstr.
    – Neubauer, Adam-Kuckhoff-Str.
    – Kolb, Humboldtstr.
    – Jentzsch, Geisstr.
    – der Steinofenbäcker auf dem Markt ist auch ganz gut. Dass der eine Verkäufer Kleidung der Marke „Thor Steinar“ trägt, lässt mich jedoch fern bleiben

    #18728

    Jetzt versteh ich auch, warum im Osten Schlangen vor den Bäckereien waren, im Gegensatz zum Westen. Das lag nicht etwa an der Mangelwirtschaft, sondern an der qualitativen Überlegenheit der sozialistischen Backwaren.

    #18731

    @hei-wu, ich darf dich versichern, dass in der DDR nicht bei jedem Bäcker Schlangen standen. Bei einigen allerdings schon. Daran hätte sich auch nichts geändert, wenn der Bäcker seine Brötchen hätte für 10 oder 15 Pfennige verkaufen dürfen. Bei Fleischern war das ähnlich.
    Hatte bei beiden was mit Qualität zu tun.

    #18887

    Hei-wu, glaube mir, auf dem Feld hast du keine Ahnung. Das muß und kann man auch mal akzeptieren. Es ist im übrigen die Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU, welche diese dämliche Mär der Schlangen aus Brotmangel vor Bäckereien offiziell verbreitet, auch mit deinem Steuergeld!

    #18946

    Anonym

    @asconas: zumindest die verschiedenen Kuchensorten lassen nicht darauf schließen.

    #19089

    Danke für den H9nweis auf die CDU-Propaganda und denm Schlangestehen. das habe ich natürlich nicht gewußt, und es ist erschreckend, wie fleißig diese Bliockflötenpartei immer noch dieses Gerücht verbreitet:
    http://www.forum-ddr-grenze.de/t3116f109-DDR-Mythos-Schlange-vor-Geschaeften-1.html

    #19107

    Was ist eigentlich ein Handwerksbäcker? Dürfen da nur Handwerker einkaufen?

    #19108

    Das ist eine Fortbildngseinrichtung für Handwerker, die sonst nichts gebacken bekommen.

    #19111

    Danke für den H9nweis auf die CDU-Propaganda und denm Schlangestehen. das habe ich natürlich nicht gewußt, und es ist erschreckend, wie fleißig diese Bliockflötenpartei immer noch dieses Gerücht verbreitet:

    http://www.forum-ddr-grenze.de/t3116f109-DDR-Mythos-Schlange-vor-Geschaeften-1.html

    Geht mal sonnabends früh zur Fleischerei Hündorf in der Georgstraße, da könnt ihr aber gucken, wie ihr da bis nach draußen in einer Schlange stehen dürft.

    #19127

    Mußte halt mal die anderen Wochentage zum Einkaufen nutzen…

    #19134

    In der Hühndorfschlange hab ich auch schon gestanden; die Wartenden werden da aber kostenlos mit Glühwein versorgt. Angeblich hat das Schlangestehen bei Hühndorf Kultstatus.

    #19138

    Hündorf ist m.W. der Vors. der Fleischerinnung und hat sich auf Bio spezialisiert(ist auch entspr. teurer), vielleicht bekommt er auch Fleisch von Tieren, die nicht im Schnellkurs gefüttert wurden. Dieses Fleisch ist tatsächlich besser und hat nichts mit Ost oder West zu tun.

    #19139

    @Wolli

    Willi Hündorf ist bereits 2009 verstorben, ansonsten mal das lesen: http://tinyurl.com/bs48xsu

    #19140

    Aha, da lag ich doch aber gar nicht so sehr daneben.

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