Startseite Foren Halle (Saale) Halle-Neustadt nach Ausfall der Brunnengalerie ohne Grundwasserschutz

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  • #50034

    @Kenno

    Vom ZKI wurden Aufnahmen zu den jeweiligen Hochwasserbrennpunkten frei gegeben: http://www.zki.dlr.de/de/article/2374

    Das hier ist die maximale Ausbreitungsfläche in Halle: http://tinyurl.com/qbkshk6

    Man kann sehr gut die Engstellen sehen, es gibt übrigens Bundesländer welche auf der Grundlage der Ausbreitung von 2002 diese Flächen zum Flutgebiet erklärt haben und damit Bebauung u.s.w. unterbunden bzw. sogar rückgebaut haben.

    Das hier ist die Gesamtsituation: http://tinyurl.com/pp5cv4q

    Die Neubauten in der Hafenstraße sind anscheindend wirklich trocken geblieben auch wenn sie einsame Inseln im Meer waren. Sehr gut sieht man auch das Problem bei Hei-Wu.

    #50036

    Roshi, 40 Jahre sind in der Erdgeschichte, zeitlich gesehen, nicht mal ein Wimpernschlag.
    ich habe es in einem anderen Thread geschrieben, die Saale hatte zwischen 1554 und 1956 dreimal einen Pegel von 10 m und zehnmal einen Pegel von 9m in Halle. Da kommen die 8 m, die diesmal gemessen wurden, gar nicht vor.
    Nach DEiner Logik müsste man Ha-Neu schleifen, die Stadt steht auf Wiesen und Äckern, die früher bei Hochwasser überflutet wurden.

    #50050

    Rate mal warum man zwischen 1928-38 die ganzen Talsperren und Becken an Saale, Mulde und Elster errichtet hat.
    Diese Talsperren hatte Ende Mai nur noch 10 % Fassungsvermögen vor Überlauf.
    Wenn man diese Talsperren statt zum Hochwasserschutz zur Energiegewinnung oder sonstigen verwendet, brauch man sich über Hochwasser wie vor 100 Jahren nicht zu wundern.
    Du sagst ja selber das die Saale vor 100 Jahren noch ein gefärlicher und wilder Fluß war.

    Hälts du etwa die ökologischen/wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Maßnhahmen der DDR für richtig, mitten in ein Sumpfgelände an einem Fluß gelegen ein riesiges Neubaugebiet zu bauen.
    Es ist ja bereits das zweite Mal innerhalb von nicht mal 3 Jahren das dieses Gebiet beinahe geflutet worden wäre.

    Entweder baut man jetzt an den richtigen Stellen vernünftig zurück oder investiert jetzt Millionen in neue Dämme und Pumpwerke.

    #50056

    Ich kann mich erinnern, dass der jetzige Standort für die damalige „Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt“ aus 13 um Halle möglichen Standorten ausgewählt worden ist. Maßgeblich dürfte die günstige verkehrstechnische Anbindung nach Buna und Leuna gewesen sein(Pelzerzüge).
    Die Brunnengalerie war damals eine geniale Lösung und sie hat sich ja auch in dem bald 50-jährigen Bestehen von Halle-Neustadt bestens bewährt.
    Daher ist die überfällige Generalinstandsetzung und Modernisierung der Brunnengelerie mit einem geplanten Aufwand von nur 580 000 € auch die sicherste und effektivste Lösung gegenüber einer unsicheren aber mindestens über 10 Mio € teuren Lösung.
    Auch die Hochwasserdämme müssen endlich einer Erneuerung und Erhöhung unterzogen werden.
    @Roshi,
    ein Sumpfgelände war der ehemalige Flugplatz Halle-Nietleben keinesfalls. Lediglich stand der Flugplatz regelmäßig zum Frühjahr unter Wasser.

    #50058

    Mir hat mal zu DDR-Zeiten jemand von der Wasserwirtschaft gesagt, wenn die Pumpen, die Halle-Neustadt trocken halten, nur 48 Stunden ausfallen, schwemmen die Blöcke auf und drohen umzukippen.

    #50061

    @Nachrichtenticker,
    danke für die guten Satelliten-Links.

    #50068

    @Roshi hat Recht.
    Zwangsumsiedlungen jetzt.
    Die Stadt kann sich das sicher leisten. 😉

    #50070

    @Kenno:
    Die Brunnengalerie kann doch bestenfalls nur das Grundwasser auf niedrigem Stand halten.
    Was aber, wenn die Dämme nicht halten und das Hochwasser in die tiefer liegenden Gebiete Neustadts einströmt?

    #50078

    Dann fällt der UP Trotha um ca. 1 cm.

    #50080

    Da kam soviel Wasser die Saale runter, daß ein Fußballfeldgroßes 10m tiefes Becken, innerhalb von 75s gefüllt gewesen wäre…

    Da wär die Flutung von HA-Neu in kurzer Zeit erledigt gewesen und der PEgel wär nicht wirklich großartig gefallen.

    #50086

    @J_R_,
    dann ist Land unter. Mit diesem Risiko müssen alle leben die unter Wasserniveau gebaut haben!!

    #50165

    ayo

    Ohne Deichsanierung wird es immer wieder eine aufwändige Zitterpartie mit Sandsäcken!
    Ein Teilrückbau scheint sehr aufwändig, allerdings täte der Neustadt eine Verdichtung im Zentrum ganz gut.

    Eissporthalle und Planetarium stehen allerdings auf der falschen Deichseite.

    @knetterwilly: Richtig: Wäre der Deich gebrochen, hätte sich in Trotha nix getan – das Nadelöhr Kröllwitz regelt. Aber auf Gut Gimritz und in der Klaustorvorstadt wäre der Pegel gefallen.

    #50185

    Weg mit den Dämmen !
    Machen wir aus Ha-Neu das deutsche Venedig .
    Kanäle statt Straßen . Bootsanlegestellen anstatt Hauseingänge !
    Angeln aus dem fenster heraus !
    Mehr Touristen !!! Mehr Geld !!!
    Wooooooooooooooooooooow !!

    Wann gehts los ???????????

    PS: Ach so . Und natürlich einen Wassertunnel in Kröllwitz ! Wenn finanziell machbar ( aber nur dann !!!!! ) gerne bis zur Ostsee.

    #50190

    @Kenno:
    Das stimmt natürlich.
    Aber ob sich die meisten HaNeuer bewusst waren (jetzt sind sie´s wohl), dass sie im Überflutungsgefährdeten Gebiet wohnen?

    Wurde eigentlich bei der Gründung HaNeus öffentlich bekannt gemacht, auf welchem Terrain die Stadt gebaut wird und wie sie trocken gehalten wird?

    #50192

    Dann hätte man ja auch die Straßenbahn zur Heide nicht bauen sollen. Übrigens die zur Zeit des Baus (1927) modernste Straßenbahnstrecke Europas.

    #50193

    @J_R_,
    ja, ich wußte es, obwohl ich nicht dort wohne. Die große Anzahl von Brunnen in engem Abstand war ja nicht zu übersehen und man vertraute dieser Lösung. Wie schon gesagt, dieselbe erreicht nun das 50.te Jahr und hat trotz sträflicher Unterlassungen von notwendigen Sanierungen und Erneuerungen zum Glück nicht versagt.
    Ich werde in Kürze die Frage beantworten, ob wir auf die Brunnengalerie verzichten können und wie die Lösung dazu aussieht.

    #50205

    Zum derzeitigen Zustand der Deiche und den ländseitigen Schäden, die wie folgt geschildert wurden:
    „Aufgrund der Durchnässung des Gimritzer Dammes und des Passendorfer Dammes besteht weiterhin eine erhöhte Gefahrenlage. Betroffen ist auch die unterspülte Straße „Gimritzer Damm“. Diese Bereiche sind für Unbefugte bis auf weiteres gesperrt.“
    ..kann geschlußfolgert werden, dass beide Hochwasserdämme nur noch eine kurzfristige Standsicherheit besitzen und ursprünglich nur im Sinne des Wortes auf Sand gebaut worden sind und daher noch einen gewissen Hochwasserschutz besitzen, aber unterhalb des Deichfußes sich infolge der wasserdurchlässigen Sandschichten ein kommuzierender enormer Wasserdruck auf die angrenzende Fahrbahn aufgebaut hatte, welcher die geschilderten Schäden bewirkt hat.
    Was die Sandschichten in der Saaleaue betrifft, so sprechen die Namen „Sandanger“,“Kiessee“ und „Regattastrecke“ aus denen der Bausand zum Aufbau von Halle-Neustadt gewonnen wurden eine deutliche Sprache.

    #50253

    Kenno, ich respektiere Deinen technischen Sachverstand in vielen Fragen. Aber hast Du Dich mit Deiner Aussage „Ich werde in Kürze die Frage beantworten, ob wir auf die Brunnengalerie verzichten können und wie die Lösung dazu aussieht.“ nicht ein wenig kräftig überhoben? Bisher bist Du hier immer von der Notwendigkeit einer grundhaft überarbeiteten Brunnengalerie ausgegangen.

    #50260

    Gestern habe ich erlebt, wie ein ordentlicher Deich funktioniert. Ich fuhr über die Elbebrücke in Torgau und bog dann rechts auf die B183 Richtung Bad Liebenwerda ab. Die folgenden Kilometer erstreckte sich rechts neben der Straße ein gewaltiger Deich, mindestens sieben Meter hoch. Natürlich vorschriftsmäßig ohne Bewuchs von Sträuchern und Bäumen nicht wie bei uns in Halle. Am Fuße des Deiches sickerte Wasser durch und überschwemmte die Straße. Die entgegenkommenden Trucks kümmerten sich natürlich nicht um die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30kmh und donnerten an mir vorbei. Mein Auto traf ein gewaltiger Wasserschwall, und ich dachte mir, toll, jetzt fährste mit ner stinkenden Karre durch die Gegend. Aber weit gefehlt!. Das Wasser war klar wie Leitungswasser. Nicht eine Spur von Schlamm und Dreck. Mir sagte heute ein Kollege, der die ganze letzte Woche als Feuerwehrmann im Einsatz war, dies sei eine neue Art, Dämme zu bauen. Da wird wohl Kies oder Kiesel in die Deiche eingebaut. Wenn dann was durchsickert, ist das schon geklärt und hat fast schon Trinkwasserqualität. Ja, so läufts in Sachsen. Da ist Halle noch weit entfernt.

    #50271

    Ja, im Symptome bekämpfen sind die Sachsen genauso gut wie alle anderen Deutschen. Bloß nicht an den Ursachen was ändern, da müsste man ja auf einmal auf manche Bequemlichkeit verzichten, an die wir uns über die Jahre so gewöhnt haben.

    #50275

    Ja, was willste denn machen? Der Elbe freien Lauf lassen? So was war noch üblich, als Deutschland ein paar Millionen Einwohner hatte. Aber bei derart dichter Besiedelung geht das nun nicht mehr. Und was ist gegen einen ordentlichen Deich einzuwenden. Jaja, Umweltschutz und das ganze Gedöns. Aber der Mensch als Krönung dessen, was der Planet hervorgebracht hat, gehört mit allem Nachdruck auch zur Umwelt! Und diesen Menschen gilt es genauso zu schützen!

    #50289

    @Mugger,
    ich habe mich mal über den modernen Deichbau schlau gemacht (Google) und da werden Bodenarten wie „Klei“ verwendet.
    Der Boden setzt sich aus höchstens 50 % Sand zusammen. Die Bodenart ist demnach tonig bis schluffig.
    Infolge des Sandanteiles ist dieser immer noch geringfügig wasserdurchlässig und damit wird das Sickerwasser gefiltert!!
    Dieses müßte eigentlich landseitig in einem Graben abgeleitet werden und nicht über die Straße laufen!!!

    @Max Anton,
    warte doch erst einmal ab. Du weißt doch noch garnicht, was ich schreiben werde und ob ich meine Meinung zur Notwendigkeit der Brunnengalerie geändert habe!!!

    #50299

    Mirror

    Die Awarness kurz nach der Katastrophe sollte genutzt werden, um alle Möglichkeiten in Angriff zu nehmen; nicht Einzelthemen in Gremien zerreden. Dabei ist sowohl der Schutz als auch die Anpassung zu optimieren:
    – Portfoliomanagement der möglichen Maßnahmen; nicht nur auf große Bauwerke hoffen, sondern auch schnell zu realisierende Einzelmaßnahmen vorziehen.
    – Hochwasserschutz unter Berücksichtigung neuer Zielmarken umsetzen.
    – Gebiete und Gebäude für zeitliche Überflutungen ertüchtigen.
    – alle möglichen Retentionsflächen aktivieren.
    – Intelligente Finanzierungsformen, die den großen Berg der Investitionen vorziehen können und nicht der jährlichen öffentlichen Haushalte gerecht werden müssen. Dabei sind auch PPP-Projekte (schlimme Sache!?) mit Schadensversicherern und privaten Investoren eine Option.

    #50394

    ayo

    Wenn der Wasserdruck den Deich gefährdet durch Über- oder Unterströmen, nützen alle Pumpen nichts. Ein Durchbruch entlang der langen Deichlinie vor Neustadt reicht, um in kürzester Zeit erheblichen Schaden anzurichten. Deshalb muss gründlich abgewogen werden zwischen teilweisem Rückbau und Deichertüchtigung.

    Und: Es bleiben zwei Probleme – Hochwasser und Grundwasser.

    #50489

    Eben kam im mdr ein anschaulicher Bericht über die Grundwassersituation und den Brunnenriegel. MdL Weihrich kritisierte die Stadt, die die bereitgestellten Mittel des Landes zur Sanierung der Grundwasserhaltung nicht abgerufen hat.

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