Startseite Foren Halle (Saale) Grundsatzbeschluss zum Ausbau des Wildentenweges mit vielen Fragen

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  • #266953

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    Wer geglaubt hatte, dass es sich nach dem Titel um den Ausbau der Kopfsteinpflasterstrecke (Holperstrecke) des Wildentenweges von der Fuchsbergstraße bis zur Kreuzung zur Äußeren Lettiner Straße mit einer Fahrbahnbreite von 3.10 m handelt, der fühlt sich getäuscht.
    Die Stadtplanung beabsichtigt mit einer Grundsatzbeschlussvorlage vom 28.08.2016 im Planungsausschuss am 13.09.2016 und bereits im Stadtrat am 28.09.2016 eine öffentliche Vorberatung bzw. öffentliche Entscheidung für den Ausbau des unteren Wildentenweges von der Äußeren Lettiner Straße bis zum Rebhuhnweg fällen, um Baurecht für die Errichtung von weiteren 27 individuellen Eigenheimbauten durch einen potenziellen Investor unter Kündigung von 9 bestehenden Wochenendgrundstücken am westlichen Wildentenweg zu schaffen.
    Der Investor verlangt von der Stadt Halle als Voraussetzung für die Flächenentwicklung den Straßenausbau, der ca. 900 000 € kosten soll und durch einen Verkaufserlös von
    700 000 €, durch 65 000 € Straßenausbaubeiträgen von Anliegern und nur 135 000 € Eigenanteilzuschuss finanziert werden soll.
    Der vorhandene Wildentenweg besitzt, wie die vorstehenden Fotos zeigen, zur Zeit nur einen maroden Aphaltbelag ohne befestigten Seitenstreifen mit einer Fahrbahnbreite von ca. 4,10 m, die einen Gegenverkehr vom PKW und LKW nicht zuläßt.
    Deshalb soll der Hauptweg als verkehrsberuhigte Zone in östliche Richtung unter Beibehaltung eines auf der Westseite befindlichen Beleuchtungsstreifens ( 0,80 m ) auf eine Fahrbahnbreite von 5,50 m zuzüglich beidseitiger 0,50 m breiter Seitenstreifen insgesamt auf eine Gesamtbreite von 6,80 m bzw. von 7,30 m bei einer 6,00 m breiten Fahrbahn mit einseitigem Seitenstreifen bis an das Privatgrundstück Wildentenweg 14 bzw. an die vorhandene private und öffentliche “Kleingartenanlage am Donnersberg e.V.”verbreitert warden.
    Dabei wurde unterschlagen, dass mehrere Großbäume und Großgrün, dazwischen liegende
    Parkmöglichkeiten für die Kleingartenanlagen sowie eine an Freileitungsmasten angebrachte Kommuniktationsleitung in Wegfall kommen muß. Ferner ist noch unklar, ob der Straßenausbau grundhaft und mit einer Straßenentwässerung ausgestattet werden soll, denn bei Starkregen läuft das Regenwasser der vorhandene Straße in die Kleingärten.
    Desweiteren ist ungeklärt, ob die vorhandene stadttechnische Versorgung in der Straße überhaupt für die zusätzlichen Eigenheime ausreichend ist und vor dem Beginn des Straßenbaus erweitert werden muß.
    Ferner hat bisher weder eine Bürgerbeteiligung noch eine Information der Straßenanlieger zu dem Ausbauvorhaben stattgefunden.
    All die aufgezählten Unzulänglichkeiten in der Grundsatzbeschlussvorlage lassen darauf schließen, dass hier die Baumschutzkommission, der Planungsausschuss und der Stadtrat erneut überrumpelt werden sollen.

    #266957

    Kenno, darf ich das heute Abend noch einmal als Artikel auf die Startseite bringen?

    Dein Riosal

    #266968

    @Riosal,
    ja, darfst du.Welches Blatt?? Bitte vorher Rebhuhn- in Blesshuhnweg korrigieren !!!
    und an pasender Stelle einfügen, dass die Kleingärtner die wegfallenden PKW-Stellflächen innerhalb der Kleingaretenanlage zu schaffen haben!

    #267037

    Kenno, woher hast du, dass der Investor verlangt, dass die Strasse ausgebaut wird. Wenn ich mir so die gegenwärtigen Entwicklungen anschaue, ist Investoren vieles egal. Vielleicht hat die Stadt an der Stelle dann doch mal festgestellt, dass ihr Straßennetz an mancher Stelle nicht mehr ausreicht.

    Und warum kommst du gleich mit umgehen von Gott und die Welt? Ich lese, sollen wir überhaupt anfangen zu planen oder nicht? Mehr ist das erst mal nicht.

    #267040

    @Hans,
    dafür macht der Investor die innere Straßenerschließung, ansonsten baut er die 27 Eigenheime nicht.Das ist nun heute mal so!

    #267047

    Darum geht es im Artikel und in deinem Post aber gar nicht.

    Wobei auch dazu zu bemängeln wäre, dass die Stadt sich aus ihrer Aufgabe, der öffentlichen Erschließung zurück zieht.
    Landauf landab bauen oder übernehmen die Gemeinden später desolate Privatstraßen von plötzlich insolventen Investoren. Aber vorher wurden ein paar Dukaten gespart.

    #267069

    Die Stadtverwaltung hat selber festgestellt,dass das Projekt
    Wildentenweg ein Beispiel dafür ist, dass die Stadt in bevorzugten Lagen nur noch Grundstücke für eine bauliche Nutzung bereit stellen kann, wenn Investitionen in vorgelagerten Straßen- und/oder Erschließungsnetzen getätigt werden.
    PS.:Für mich war nur wichtig, was vor unserer Kleingartenanlage passieren soll!

    #267089

    Bei der untergeordneten Bedeutung des Wildentenweges muß eine weitere Frage gestellt werden, warum muß der „Weg“ eigentlich auf eine Fahrbahnbreite von 5,50 bzw.6,00 m ausgebaut werden?
    Bei der nördlichen Merseburger Straße wird man sich doch auch mit einer überbreiten Fahrbahn von 5,00 m zufrieden geben müssen.
    Für den Ausbau des Wildentenweges gäbe es da ja auch noch die billigere Variante, die jetzige Fahrbahnbreite von etwas über 4,00 m nach einer grundhaften Erneuerung und Anlegen einer Kanalisation zur Straßenentwässerung beizubehalten und in gewissen Abständen Ausweichbuchten zur Gewährleistung des Fahrzeuggegenverkehrs einzurichten, etwa so, wie man es auch auf der Straße zu den Pulverweiden gemacht hat.

    #267103

    Nein,
    denn in der GS-Beschlussvorlage gibt es keine Zeitangaben und auch keine Angaben zum Investor.

    #267131

    LKW trifft LKW im Gegenverkehr ohne Anhalten und Spiegeleinklappen und Bord zerfahren.
    Dafür gibt es Regelwerke.

    Du triffst es richtig Kenno. Wird interessant zu beobachten sein, ob der Stadtrat in Kröllwitz die Entwicklung der Randlagen wirklich stoppen wird.
    Wenn ich schon sehe, wie an der Kröllwitzer Straße der Innenhof zugebaut wird.
    Ich bin da leider kein Tiefbauer, aber auch mir scheint der Preis für die Straße etwas hoch. Ich wüsste nur nicht, warum das Tiefbauamt das hoch rechnen sollte. Eigentlich müsste es daran interessiert sein, funktionierende Straßen zu haben.

    #267133

    @Hans,
    dafür macht der Investor die innere Straßenerschließung, ansonsten baut er die 27 Eigenheime nicht.Das ist nun heute mal so!

    Na, dann bleibt es eben so, wie es ist, und die Stadt hat auch ihre Beiträge dazu gespart…

    #267137

    @schulze,
    da wird die Stadt aber nicht mitmachen, solange noch eine erhebliche Nachfrage nach Eigenheimbauten besteht.
    So, wie die Stadt an die Ausweisung der Flächen am Wildentenweg und besonders an die Gewährleistung der äußeren stadttechnischen Versorgung herangehen will, hat nichts mit einer komplexen Betrachtungseise zu tun bzw. ist zu kurz gedacht.
    So besitzt das Baugebiet und der Wildentenweg auf Grund der fehlenden Vorflut keinen Kanalisationsanschluss und die Abwässer nur der vorhandenen Eigenheime werden über eine im Wildentenweg befindliche Abwasserdruckleitung hoch zur Lettiner Straße gepumpt.
    Die vorhandene Pumpstation sowie die Abwasserdruckleitung dürften mit Sicherheit für die weiteren Eigenheime nicht ausreichend sein.
    Dies könnte bei Nichtbeachtung zu erneuten Straßenaufbrüchen eines nur fahrbahnsanierten Wildentenweges führen.

    #267206

    Das mag ja so sein, aber warum soll die Stadt, und damit jeder einzelne Bürger das bezuschussen???

    #267207

    Damit die Voraussetzungen für den weiteren Bau von Eigenheimen geschaffen werden können !!!

    #267580

    Aufgrund eines Protestschreibens von mehreren Anliegern des Wildentenweges und des Blesshuhnweges an den Planungsausschuss wird die Beratung zum GS-Beschluss zum Wildentenweg von der heutigen Tagesordnung genommen.

    #267595

    Hätte man ja trotzdem aber mal beraten lassen können mit der Information, dass es da Anwohner gibt, die das ganz überraschend nicht wollen.
    Das ist nun wieder ein sehr ungradliniger Schnellschuss, dass nun „Not in my backyard!“ wohl immer eine ziehbare Karte werden wird.

    #267596

    Es gibt aber auch noch einen Vorderhof!!!!
    Eine Hauruck-Aktion lieben die Stadträte auch nicht mehr!

    #267597

    Danke für Deinen Artikel, @Kenno. Tatsächlich lieben wir Stadträte solche Schnellschüsse nicht. Gut, dass es ein paar aufmerksame Menschen gibt, die Ungereimtheiten aufdecken.

    #267754

    „So besitzt das Baugebiet und der Wildentenweg auf Grund der fehlenden Vorflut keinen Kanalisationsanschluss und die Abwässer nur der vorhandenen Eigenheime werden über eine im Wildentenweg befindliche Abwasserdruckleitung hoch zur Lettiner Straße gepumpt.“

    Wohin entwässert dann das Niederschlagswasser des Baugebietes.
    Wenn jetzt schon die Kanalisation nicht ausreicht, bekommen dann die Eigenheime ihre Abwässer wieder frei Haus?

    #267763

    @redhall.
    diese Frage kann ich nicht beantworten und wäre Gegenstand einer stadttechnischen Versorgungsanalyse mit erforderlichen Leitungserweiterungen und -ergänzungen.

    #267780

    Danke für Deinen Artikel, @kenno. Tatsächlich lieben wir Stadträte solche Schnellschüsse nicht. Gut, dass es ein paar aufmerksame Menschen gibt, die Ungereimtheiten aufdecken.

    Auch die langsamen Schüsse stellen sich immer wieder als Rohrkrepierer heraus.

    Wenn ich ne Straße bauen will, muss ich doch wenigstens eventuelle Leitungserweiterungen in Bedracht ziehen, was machen die bloß?
    Wollen sie die ganze Stadt mit Bürgerinitiativen überziehen, die dann ihre Arbeit machen, oder was ist da los?

    #267783

    Erst mal muss man doch das hinterfragen: https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenwidmung, was haben den die Planer gelernt?
    Und dann mal hier nachschauen
    http://www.landesrecht.sachsen-anhalt.de/jportal/?quelle=jlink&query=StrG+ST&psml=bssahprod.psml&max=true&aiz=true

    #267803

    @Christian Seeburg,
    Ich habe das Protestschreiben von 2 Seiten von 4 Anliegern des Wildentenweges und des Blesshuhnweges, wovon einer Rechtsanwalt ist, nicht im Besitz, aber überflogen.
    Die Gründe gehen bis auf das Zerfahren der Talstraße hinaus und befassen sich auch mit der Unverhältnismäßigkeit der Erhebung von Straßenausbaubeiträgen.
    Es hat erst einmal ausgereicht, um das Vorhaben zu stoppen. Jetzt müssen erst einmal die Schularbeiten der Stadtplanung gemacht und Bürgerversammlungen durchgeführt werden.
    Wie ich hörte, wird auch die Kleingartenanlage gegen den Wegfall der Stellplätze eine Unterschriftenaktion starten.

    #267759

    Nun es ist ja sicher auch richtig, dass Halles Norden ein schönes Wohngebiet ist und Bau- / Grundstücke rar sind. Auch finde ich es beachtlich, dass sich überhaupt jemand über die Zufahrt und Versorgung mit Medien gemacht hat! Vergessen wird, dass der Hauptteil des Stadtteil seit Jahren vernachlässigt wird. Der Zustand der Infrastruktur ist gelinde gesagt eine Katatstrophe! Aus meiner Sicht ist es nicht nur wichtig auf sein Grundstück zu kommen sondern auch der Rest sollte sich ohne Geländewagen befahren lassen. Das Thema Entwässerung ist sicher auch so eine Sache. Bei Starkregen lässt sich auch im Bereich Kreuzung Talstrasse / Dölauer hervorragend Boot fahren. Und das der größte Teil eine Tempo 30 Zone ist, interessiert auch keinen mehr – was bei den Straßen eigentlich verwunderlich ist.

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