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18. August 2019 um 19:21 Uhr #353157
@kenno: Er, bzw. Frau R-H meinen keinen Grenzwert, sie meinen die „Ermessenserwägung“ mit „Grundlage der Entscheidung war die hydrologische und ökologische Beurteilung durch die untere Wasserbehörde.“
Gestern fragte ich nach den Kriterien und wer das beurteilt, die Antworten waren sehr ausweichend. Für eine Entscheidungsfindung müssen aber Kriterien vorhanden sein, und eine Beurteilung darf nur durch dafür qualifizierte Personen durchgeführt werden.Die Gründe dafür warum es den Mindestwasserspiegel nicht mehr gibt (von dem schon 2016 der Rede war -> http://www.gruene-fraktion-halle.de/2016/08/10/anfrage-zur-wasserentnahme-aus-dem-hufeisensee-zur-bewaesserung-des-golfplatzes/ ) müssen unbedingt aufgeklärt werden! Wurde er einfach abgeschafft um die Wasserentnahme zu legitimieren – das wäre ein starkes Stück…
18. August 2019 um 19:28 Uhr #353158Warum fordert eigentlich keiner die Schadstoffsanierung der problematischen Flächen ehemaliger Chemiehandel Reideburger Strasse und Bahngelände. Solange dort immer noch Schadstoffe ins Grundwasser sickern brauchen wir uns über die Badeseefreigabe nicht unterhalten. Die Problme mit den Altlasten sind schon seit mindestens 2012 wenn nicht weit früher bekannt aber passiert ist nichts.
18. August 2019 um 20:47 Uhr #353159McPoldy,
deine Forderung zur Schadstoffsanierung kann nur der OB beantworten, wie er sich vorstellt, sein Wahlversprechen in absehbarer Zeit zu realisieren,18. August 2019 um 20:53 Uhr #353160Jetzt gefunden, in der Anfrage der Grünen ist auch die Quelle für die Festlegung aufgeführt: „in der Antwort auf unsere schriftliche Anfrage im
Maistadtrat 2016 (VI/2016/01947) wurde der Golfpark Hufeisensee GmbH & Co KG im
September 2015 die wasserrechtliche Erlaubnis für die Entnahme von Oberflächenwasser
aus dem Hufeisensee erteilt, wobei die Wasserentnahme auf max. 60 Tm³/a in der
Anwachsphase bzw. 42 Tm³/a in der normalen Betriebsphase begrenzt ist. Eine Entnahme
unterhalb eines Wasserspiegels von 91.50 m NHN im Hufeisensee ist untersagt.“
Es ist also untersagt (gewesen?) jetzt nicht mehr.Lieber Herr Wiegend, bitte klären sie auf!
18. August 2019 um 21:17 Uhr #353161Die Festlegung existiert(e) tatsächlich. D.h. auch wir wurden gestern von Frau Ruhl-Herpertz vera…
19. August 2019 um 01:04 Uhr #353191Lasst uns noch einmal auf das Thema Algenwuchs und Düngemittel kommen. Am Kanal in Ha-Neu breiten sich gerade großflächige Algenteppiche aus, die das Baden zu einer eher ekligen Angelegenheit geraten lassen.
Der Grund sind Phosphateinträge von der benachbarten konventionell genutzten landwirtschaftlichen Fläche (mal Weizen, mal Raps, die übliche mitteldeutsche Fruchtfolge).
Hier reicht schon die Auswaschung durch normalen Regen, dass das Gewässer eutrophiert wird. Der (übrigens notwendige, unvermeidbare) Düngemitteleintrag eines Golfrasens erfolgt in den Dimensionen, wie sie auch in der Intensivlandwirtschaft üblich sind. Das weiß auch jeder Greenkeeper.Nun kommt der Bewässerungskreislauf hinzu. Wasser wird aus dem See gepumpt, reichert sich im frisch gedüngten „Green“ mit den dort ausgebrachten Phosphaten an, und findet aufgrund des Gefälles seinen Weg in den See.
Das passiert am Kanal schon ohne Pumperei, am Hufi werden wir den Effekt Dank aktiven Umwälzens der Düngemittel schneller feststellen.Facit: seht Euch den Kanal heute an, und begrabt schnell Eure Vorstellung von einem idyllischen Strandleben am Hufi.
19. August 2019 um 04:49 Uhr #353196Am Kanal mwar es früher soooo schöööön.
19. August 2019 um 06:18 Uhr #353205„Der Grund sind Phosphateinträge von der benachbarten konventionell genutzten landwirtschaftlichen Fläche “
Wie hoch ist denn der Phosphatgehalt im Kanal?19. August 2019 um 07:41 Uhr #353211Quelle: https://www.golf.de/publish/panorama/panorama-news/60114244/duenger-check-fuer-golfplaetze
„So überrascht die vom Verband präsentierte Tatsache nicht, dass auf einem Golfplatz nur rund 30 Prozent des Stickstoffs, 14 Prozent des Phosphats und 24 Prozent des Kali im Vergleich zur landwirtschaftlichen Nutzfläche zur Düngung verwendet werden. Auch der Anteil von Pflanzenschutzmitteln beläuft sich laut der Verbandsaufstellungen auf weniger als zehn Prozent. Selbst wenn man also Grüns, Fairways, Rough und Abschläge auf die gesamte Ackerfläche hochrechnen würde, bliebe der Golfplatz unter dem Wert des Weizen-, Raps- oder Gerstenfeldes“19. August 2019 um 08:23 Uhr #353212fake – news von hei-wu?
19. August 2019 um 08:25 Uhr #353213
AnonymNa hei-wu. Deine Horrorszenarien funktionieren nicht.
Da kannst du nur weiter neidisch auf die Golfer schielen.
19. August 2019 um 10:09 Uhr #353214@redhall, das sind glaub ich die Werte für „normale“ Golfplätze, für Golfplätze die das Siegel des DGV „Golf&Natur“ anstreben sind die Grenzwerte und die nutzbaren Mittel noch begrenzter.
19. August 2019 um 10:26 Uhr #353215So überrascht die vom Verband präsentierte Tatsache
Welcher Verband?
19. August 2019 um 10:49 Uhr #353226Will der Greenkeeper nich eher einen nicht wuchernden Rasen und verzichtet eher auf Dünger?
Erst nachdenken hei-wu!19. August 2019 um 12:07 Uhr #353235nich eher einen nicht wuchernden Rasen und verzichtet eher auf Dünger?
Ein solcher Rasen wird täglich gemäht und der Schnitt entsorgt. Da ist „Kunst“dünger nun mal notwendig, um den Nähstoffverlust auszugleichen.
19. August 2019 um 12:33 Uhr #353237@heu-wu, setz den Aluhut ab der Druck bekommt deinem Hirn nicht, täglich gemäht, dir ist echt nicht zu helfen in deiner Traumwelt. Kein Golfplatz kann sich erlauben täglich zu mähen, geschweige denn ist es überhaupt nicht notwendig von der Wachstumsrate der verschiedenen Gräser. Wenn dann 1 mal in der Woche und da meist auch nur auf den intensiv genutzten Abschlägen und Grüns, die werden im übrigen auch nur speziell behandelt, weil dass die am intensivst genutzten Flächen sind und somit die meiste Pflege brauchen. Während der Pflegearbeiten ist der Bereich übrigens für Nutzer gesperrt, es findet dort also kein Spielbetrieb statt, diese Sperre kann sich kein Golfplatz der Welt täglich leisten. Man sperrt übrigens dann in 9er Sektoren, die ersten 9 Spielbahnen und dann die zweiten 9 Spielbahnen, also steht während der Pflegearbeiten nur die hälfte des Platzes zu Verfügung. Diese Pflegearbeiten finden auf den meisten Golfplätzen Montags statt, da am Wochenende der meiste Stress für den Platz statt findet, entweder durch Turniere oder durch die zahlende Kundschaft die hauptsächlich am Wochenende Zeit hat.
- Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren, 8 Monaten von McPoldy.
19. August 2019 um 12:57 Uhr #353239@McPoly, bevor du mir den Aluhut aufsetzt:
„AbschlägeUnsere Abschläge werden mit Spindelmähern 3 – 4mal in der Woche (je nach Witterung) auf eine Schnitthöhe von 12 mm gemäht.
GrünUnsere Grüns werden täglich vor Spielbeginn von einem Spindelmäher auf 3,5 – 5 mm zurückgeschnitten. Die Schnelligkeit eines Grüns hängt von der Höhe des Rasens ab und wie oft es mit Sand bearbeitet und gewalzt wird.“
19. August 2019 um 13:23 Uhr #353240Heißt immer noch nicht „Dünger wie in der Intensivlandwirtschaft“. Der Rasen soll nicht noch mehr wachsen.
19. August 2019 um 13:29 Uhr #353241micha06de,
noch eine Frage:
Wer hat denn die Tolleranzbreite von 91,5 zu 91,35 festgelegt, wo steht das und wo befindet sich der Wasserspiegel heute?19. August 2019 um 14:51 Uhr #353248@kenno Das würde ich auch gern wissen. Frau Frau Ruhl-Herpertz stellte 91,5 m als „Normalwert“ dar und sage, dass wir jetzt 18 cm darunter liegen (gegen Ende des Videos https://www.youtube.com/watch?v=2ByDI1mWm98). Der Wasserspiegel lag am 14.08.2019 bei 91,32 m und ist seit dem 01.07. um 16 cm gesunken.
Das es einen Grenzwert für die Entnahme in der Wasserrechtlichen Genehmigung gibt, wurde von Frau R.-H. mehr als einmal negiert.
Herr Stäglin, antwortete im Mai 2016 auf eine Anfrage Der Grünen (s. AZ VI/2016/01947):
„Eine Entnahme unterhalb eines Wasserspiegels von 91.50 m NHN im Hufeisensee ist untersagt.“
Das ist alles sehr mysteriös. Es entsteht natürlich der Verdacht, dass die Zahlen „geschönt“ wurden, um die Entnahme und die erfolgte Absenkung in besseren Licht erscheinen zu lassen. Das muss aufgeklärt werden.
19. August 2019 um 15:06 Uhr #353249@heiwu schrieb: „Lasst uns noch einmal auf das Thema Algenwuchs und Düngemittel kommen.“
Das Thema ist auf Grund der Charakteristik des Sees beim Hufeisensee weniger relevant (s. https://www.ufz.de/index.php?de=20939&pub_data%5Bfunction%5D=showFile&pub_data%5BPUB_ID%5D=20544).
Außerdem soll es keine Ableitung des Oberflächenwassers in den See geben:
„Um die Wasserqualität des Hufeisensees nicht zu beeinträchtigen, soll nach den Festlegungen im Bebauungsplan die Einleitung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln insbesondere aus der Golfplatzpflege vermieden werden. Welche Vorkehrungen wurden und werden getroffen, damit kein belastetes Oberflächenwasser in den See abfließt?
Aus dem Bereich des Golfplatzgeländes erfolgt keine gezielte Ableitung von Oberflächenwasser in den Hufeisensee. Dies wird durch Geländemodellierung mit entsprechender Vegetation sichergestellt. Eine Ableitung von Oberflächenwasser ist nur aus dem unmittelbaren Böschungsbereich bei Starkregenereignissen möglich. Dort befinden sich keine Spielbahnen bzw. Bereiche in denen mit Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln umgegangen wird.“Quelle: oben zitierte Anfrage Der Grünen http://buergerinfo.halle.de/vo0050.asp?__kvonr=12852.
@heiwu Lass uns lieber bei den Wasserspiegelwerten bleiben. Wenn die wirklich „angepasst“ wurden, ist das eine ziemlich skandalöse Geschichte. Hier muss eine weitere Aufklärung betrieben werden.19. August 2019 um 15:48 Uhr #353255micha06de.
danke, d.h.die Tolleranzbreite wurde somit unterschritten und es besteht dringender Handlungsbedarf zur Unterbindung der Wasserentnahme.19. August 2019 um 15:58 Uhr #353256Heißt immer noch nicht „Dünger wie in der Intensivlandwirtschaft“. Der Rasen soll nicht noch mehr wachsen.
Düngemittelbedarf Golfrasen:
25-35 g N/ha = 250-350kg/ha
(Quelle: http://www.ninobility.de/dfb/sportplatzbau/index.html#262)Düngebedarf Landwirtschaft:
Weizen (Normalertrag): 220 kg/ha
Weizen (Hochertrag): 230 kg/ha
Wintergerste: 170 kg/ha
Winterroggen 170 kg/ha
Wintertriticale: 200 kg/ha
(Quelle: https://llh.hessen.de/pflanze/marktfruchtbau/wintergetreide/duengung-winter/stickstoffduengung/)
Raps: 240 kg/ha
(Quelle: https://www.rapool.de/index.cfm/nav/178/article/203.html)19. August 2019 um 20:17 Uhr #353257Hei-wu das gilt für konventionelle Golfplätze, für Golfanlagen die das Siegel Golf&Natur Bronze bis Gold anstreben gelten andere Grenzwerte, zu dem gibt es je nach Bundesland verschiedene Grenzwerte. Ein weiterer Punkt ist diese Werte die du hier präsentierst gelten für Abschläge, Vorgrüns und Grüns. Der Anteil dieser Platzkomponenten liegt bei etwa 50 Prozent des Platzes also haben wir etwa die hälfte des gesamten Golfplatzareals welches überhaupt nicht gedüngt wird. Ich hoffe du wolltest nicht suggerieren das da auf 78 ha volle Kanne gedüngt wird.
Um es noch deutlicher zu machen 1 ha gedüngter Weizen ist 1 ha gedüngter Weizen, 1 ha Golfplatz ist aber nicht 1 ha gedüngte Fläche sondern nur etwa 50% gedüngte Fläche da nur die Abschläge, Vorgrüns und Grüns gedüngt werden und die etwa die hälfte des Platzes ausmachen. Geht übrigens auch so aus dem hervor was redhall verlinkt hat.- Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren, 8 Monaten von McPoldy.
19. August 2019 um 20:59 Uhr #353259Na die Grüns usw. Sind wohl eher 10% als 50%.
Aber mal den Schmarrn beiseite, mit welcher Akribie hier Manche das Thema verfolgen und denken, das würde irgendwen oder sogar den OB ernsthaft interessieren, ist echt beeindruckend.
Kinder, es wird nichts passieren. -
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