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17. März 2019 um 10:29 Uhr #340562
Die Grünen forden ein Glyphosat-Verbot in Halle, dazu ein Hintergrundbericht zum Glyphosat:
17. März 2019 um 11:47 Uhr #340565Zuständigkeit, Form, Verfahren
Ist die Stadt zuständig: nein
Also gibt es weder eine Form noch ein Verfahren, mit dem die Stadt das durchsetzen kann.
Wie sagte wolli, die Sonne geht auf und unter, ob die Grünen das Wollen oder nicht.17. März 2019 um 12:59 Uhr #340573@Wolli, deiner Liebe zu rechtslastigen Internetseiten sei dahingestellt, aber der ewig Lange Artikel bringt die Sache leider überhaupt nicht auf den Punkt. Allein schon dieser Satz ist grottenfalsch: „Die Bauern würde ein Verbot von Glyphosat in erhebliche Schwierigkeiten bringen. Es gibt trotz intensiver Forschung bisher keine Alternative für Glyphosat.“
Auch wenn man Glyphosat für unschädlich hält – auch ich gehöre dazu – ist der wahre Grund für die Vermarktung von Glyphosat ein ganz anderer – und der dümmliche Tichy-Autor erwähnt es an keiner Stelle (vermutlich, weil er keine Ahnung hat):
Monsanto verdient sein Geld nicht mit Glyphosat, dessen Herstellungspatent längst abgelaufen ist, und das einfach zu produzieren ist. Monsanto verdient Geld mit patentierten genmanipulierten Nutzpflanzen, die gegen Glyphosat resistent sind. Der Kampf von Monsanto für Glyphasat dient lediglich dazu, Patente auf manipuliertes Saatgut zu verteidigen. Ohne Glyphosat wäre dieses nutzlos.
Seitenweise dümmelt Tichy also mit vermeindlichem Faktenwissen daher. Das ist bezeichnend für rechte Autoren, die gerade von naturwissenschaftlich-technischen Dingen keinen Schimmer haben.17. März 2019 um 13:32 Uhr #340576Rechtslastig, dümmlich,keine Ahnung – soll die Stadt nun Glyphosat verbieten wie die Grünen fordern oder nicht?
17. März 2019 um 14:11 Uhr #340580Weißenfels hat es verboten. Oder?
17. März 2019 um 16:51 Uhr #340584Allein schon dieser Satz ist grottenfalsch: „Die Bauern würde ein Verbot von Glyphosat in erhebliche Schwierigkeiten bringen. Es gibt trotz intensiver Forschung bisher keine Alternative für Glyphosat.“
Auch wenn man Glyphosat für unschädlich hält – auch ich gehöre dazu – ist der wahre Grund für die Vermarktung von Glyphosat ein ganz anderer – und der dümmliche Tichy-Autor erwähnt es an keiner Stelle (vermutlich, weil er keine Ahnung hat):
Monsanto verdient sein Geld nicht mit Glyphosat, dessen Herstellungspatent längst abgelaufen ist, und das einfach zu produzieren ist. Monsanto verdient Geld mit patentierten genmanipulierten Nutzpflanzen, die gegen Glyphosat resistent sind. Der Kampf von Monsanto für Glyphasat dient lediglich dazu, Patente auf manipuliertes Saatgut zu verteidigen. Ohne Glyphosat wäre dieses nutzlos.Für die durchaus richtige Aussage ist es doch völlig unerheblich wie Monsanto sein Geld damit verdient. Auch ohne resistente Pflanzen bleibt Glyphosat schwer ersetzbar. Es gibt kein praktikables alternatives Herbizid. Einzig mechanische Bearbeitung des Bodens wäre eine Möglichkeit und diese ist aber auch keine vernünftige Alternative. Damit stimmt die Grundaussage, ein Verbot von Glyphosat würde die (meisten) Bauern vor erhebliche Schwierigkeiten stellen.
Es ist wie so oft eine Abwägung.
17. März 2019 um 18:22 Uhr #340585soll die Stadt nun Glyphosat verbieten wie die Grünen fordern oder nicht?
Meiner Meinung nach nicht. Ausmahmein Gewässernähe. Da ist es m.W. aber sowieso verboten.
17. März 2019 um 18:25 Uhr #340588. Es gibt kein praktikables alternatives Herbizid. Einzig mechanische Bearbeitung des Bodens wäre eine Möglichkeit und diese ist aber auch keine vernünftige Alternative
Natürlich gibt es eine Unzahl anderer Herbizide. Und die Erfindung des Pfluges sollte sich auch in Halle herumgesprochen haben.
17. März 2019 um 20:36 Uhr #340592Natürlich gibt es eine Unzahl anderer Herbizide.
Welches vergleichbare? Meines Wissens nach, kann man es nur mit mehreren Herbiziden in Kombinationen ersetzen, welche dann wohl unter anderem deutlich schädlicher sein sollten. Also gibt es keine praktikable Alternative.
Und die Erfindung des Pfluges sollte sich auch in Halle herumgesprochen haben.
Hier hat man einen extrem hohen Aufwand, es ist nicht überall vernünftig möglich und ist ebenfalls nicht sonderlich gut für die Umwelt. Stichwort Bodenerosion und deutlich erhöhter CO2 Ausstoß. Es würde zudem die Kosten ordentlich in die Höhe treiben. Also auch keine sinnvolle Alternative. Oder wie der Autor richtig formuliert hat, es brächte „erhebliche Schwierigkeiten“ mit sich.
Wie gesagt, ein paar Nischen wird es geben, in denen es Bauern deutlich weniger treffen würde.
17. März 2019 um 22:55 Uhr #340593Pflügen würde zwar die Produkte verteuern, aber 1 Zentner Weizen muss auch nicht nur wie jetzt 10 Euro kosten. Dadurch kommen doch die billigen Fleischpreise zustande.
18. März 2019 um 00:16 Uhr #340594Da würde ich Dir recht geben, @Wolli. Im übrigen gibt es interessante Forschungsansätze, die vergleichbare Herbizide wie Glypho im Fokus haben, und wie dieses den Shikimisäureweg in der Pflanze blockieren.
Aber so lange genmanipuliertes und patentiertes Saatgut in der EU nicht zulässig ist, kann die Landwirtschaft meinetwegen auch Glyphosat spritzen. Wohlgemerkt: im zulässigen Rahmen. Die Anwendung des Herbizides zur Siccation (Reifspritzen, totspritzen) von Getreide ist mittlerweile zu Recht verboten.18. März 2019 um 07:41 Uhr #340610Der Pflug wurde in Halle erfunden, vom hallischen Grünflächenamt!
18. März 2019 um 07:58 Uhr #340611Ihr diskutiert ernsthaft, welches andere hochgiftige Pflanzenschutzmittel (herrliches Wort in dem Zusammenhang) eine Alternative zu einem hochgiftigen Pestizid ist?
Aber gut dass Wasser nur da da ist, wo man es sieht. Dieses Grundwasser, niemand hat es je gesehen, dieses Hirngespinst.Auch schön, dass man sich jetzt anscheinend wundert, dass die Insekten sterben, nachdem Jahrzehntelang Insektenvernichtungsmittel gesprüht wurde. Mysteriöse Sache.
18. März 2019 um 11:52 Uhr #340614Hans mit seiner Saskia- Flasche an seiner Seite? Ist wohl eher Wodka drin, statt Woda.
18. März 2019 um 15:02 Uhr #340629einem hochgiftigen Pestizid
Glyphopsat ist nicht „hochgiftig“
18. März 2019 um 21:18 Uhr #340650Seitdem ich weiß, dass Glyphosat nicht giftiger als Kochsalz ist, würze ich immer mit Glyphosat. Botulinumtoxin trinke ich meist pur und Aflatoxine nehme ich als Ersatz für Waldpilze.
19. März 2019 um 00:43 Uhr #340654Eure Neigung zu feiner Differenzierung ist bewundernswert. Wo lernt man das?
19. März 2019 um 07:28 Uhr #340663Das hängt damit zusammen, dass wir in Mathe beim Differenzieren einfach anders herangegangen sind. Hier waren Extremwertberechnungen sehr beliebt. Diese tiefe Liebe zu Extremen hat sich zwangsläufig auf das alltägliche Leben übertragen.
19. März 2019 um 09:10 Uhr #340668@Stadt für Kinder: Meinst du Differentialrechnung oder was?
Eine Differenz ist mathematisch das Ergebnis einer Subtraktionsaufgabe, z. b. 7-4=3 Die Differenz ist 3. So lernte ich es in der DDR. Ist das heute anders?
Alles weg- DDR ist out, basta. 🙁19. März 2019 um 09:40 Uhr #340672Hei-wu, unterscheidest du in unterschiedlich giftig? Ein bisschen giftig ist gesünder als toxisch? So einem Quatsch schließe ich mich nicht an. Es gibt eine Grenze, und drüber hinaus ist es egal, was die Skala genau anzeigt. Überhaupt irgendwas giftiges in die Landschaft zu sprühen und gleichzeitig aber um jeden Baum trauern, unserer Gesellschaft fällt diese Perfidität gar nicht mehr auf.
19. März 2019 um 11:37 Uhr #340680Glyphosat ist nun aber mal nicht als Gift eingestuft.
19. März 2019 um 11:48 Uhr #340686Aber Gift ist es trotzdem, Rati.
19. März 2019 um 12:15 Uhr #340689Hei-wu, unterscheidest du in unterschiedlich giftig?
Du wirst lachen: ja, das tue ich. Toxikologen, so habe ich mal gehört, tun das auch. Neu ist diese Ansicht auch nicht: „Alle Ding‘ sind Gift und nichts ohn‘ Gift – allein die Dosis macht, das ein Ding‘ kein Gift ist.“ (Paracelsus, Anfang 16. Jhdt)
19. März 2019 um 16:17 Uhr #340712Hei-wu, unterscheidest du in unterschiedlich giftig? Ein bisschen giftig ist gesünder als toxisch? So einem Quatsch schließe ich mich nicht an. Es gibt eine Grenze, und drüber hinaus ist es egal, was die Skala genau anzeigt. Überhaupt irgendwas giftiges in die Landschaft zu sprühen und gleichzeitig aber um jeden Baum trauern, unserer Gesellschaft fällt diese Perfidität gar nicht mehr auf.
Du solltest das Atmen einstellen, alle Bestandteile der Luft sind leider giftig.
Trinkst du Wasser oder noch schlimmer, Alkohol? Dann habe ich ganz schlechte Nachrichten.
Aber an einem Punkt hast du Recht, man sollte auch nicht um jeden Baum trauern. Gerade hier in Deutschland.
19. März 2019 um 20:28 Uhr #340718Die aktuelle Diskussion um Glyphosat wird von zwei Extrrmpositionen bestimmt.
1) Total giftig, krebserzeugend, muss verboten werden
2) Macht nichts, völlig harmlos, alle Studien sind QuatschDie Realität spielt sich irgendwo dazwischen ab.
Meine Thesen:
1.Glyphosat ist fischgiftig, aber nur, wenn es direkt in die Gewässer gelangt. In den oberen Bodenschichten wird es jedoch bei sachgerechter Anwendung abgebaut.
2. Glyphosat erleichtert den „pfluglosen Ackerbau“. Das kann auch ökologische Vorteile bieten (Humusaufbau), aber auch auf Dauer Nachteile mit sich bringen ( Humusaufbau nur in der obersten Bodenschicht)
3. Es gibt Alternativen zu Glyphosat, und zwar sowohl chemische als ach physikalische (thermische Bodenbehandlung)
4. Mir aber am wichtigsten: in der Glyphosatdiskusdion wird das eigentliche Motiv von Gegnern und Befürwortern konsequent verschwiegen: die Zulassung genmanipulierter, hier Glyphosatresistenter Pflanzen. Der Glyphosatkrieg ist ein Stellvertreterkrieg zwischen Befürwortern von Genpatenten und ihren Gegnern. Beide Seiten lassen diesen Krieg unter schlecht Informierten unter Zuhilfenahme aller emotional besetzten Argumente („Gift“ vs „Welternährung“) austragen. Es wäre m.E. hilfreich, diese Diskussion wieder dahin zu führen, wohin sie gehört. Es geht um die Privatisierung des molekularen, des genetischen Erbes der Menschheit. -
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