Startseite › Foren › Halle (Saale) › Gimritzer Damm: Bauarbeiten für neuen Schutzdamm haben begonnen
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1. November 2014 um 19:21 Uhr #121918
@Kenno: Ich dachte, das ist ziemlich offensichtlich. Ich will damit nachweisen, welche Nachteile der Altstadt durch den Neubau des Gimritzer Deiches entstehen. Bisher behauptet der LHW doch immer „keine“ bzw. „keine erheblichen“. Allein durch die Erhöhung gibt es aber ganz erhebliche Nachteile, weitere (vollkommen unnötige) kommen durch die Vorverlegung und die Linienführung zustande. Ich möchte daraus nicht ableiten, dass der Deich niedriger gebaut werden sollte. Ich selbst vertrete eher die Auffassung, die Höhe ist zu niedrig geplant. Höchststände von 10,20 m Trothaer Pegel sind für die Saale in Halle immerhin bekannt. 2013 liegt irgendwo bei Platz 25 aller bekannter Hochwässer.
Was mir aber wichtig ist: Es muss ganz dringend der Hochwasserschutz für die Altstadt geplant werden, der die neuen Nachteile ausgleicht – und das ist völlig unabhängig von der Deichbauvariante. Diese Forderung hat die IG schon im Januar formuliert. Ich habe dazu bisher kein einziges Wort gehört.1. November 2014 um 20:03 Uhr #121922@feldstudien,
euere neue Fordrung überrascht, zumal wir die Antwort hier schon einmal im Vorjahr diskutiert hatten.
Wenn ihr diese Forderung in der Zeit vom 02.01.2014 bis zum 24.01.2014 während der öffentlichen Auslegung der Planungsunterlagen dem LHW gestellt haben solltet, dann müßt ihr doch dazu auch eine schriftliche Antwort bekommen haben.1. November 2014 um 20:12 Uhr #121924@Kenno: Sorry, diese Forderung ist nicht neu!
1. November 2014 um 20:19 Uhr #121928@feldstudien,
wie lautet denn die Antwort?1. November 2014 um 20:19 Uhr #121929@feldstudien: D.h. Wenn der Deich erhöht wird, dann kann bei höherem Wasserstand das Wasser theoretisch nicht mehr Halle Neustadt überfluten und das ist der Nachteil der Altstadt weil dadurch dort die Wasserstände steigen?.Mit dieser Argumentation dürfte während eines Hochwassers nirgends ein Deich durch Sandsäcke erhöht werden. Das ist aber doch etwas utopisch gedacht.
1. November 2014 um 20:26 Uhr #121931@Frank: Die meisten Deiche verlaufen vermutlich nicht mitten in zu beiden Seiten bebauten Städten. Dieser schon, da macht eine Deicherhöhung nun mal etwas aus. Wenn ich außerdem recht informiert bin, ist der Deich auch erst 2011 zum Deich erhoben worden.
1. November 2014 um 21:56 Uhr #121983Es ist doch wohl unstrittig, dass mit jeder weiteren Deicherhöhung auch die Wasserstände im Überschwämmungsgebiet der Saale steigen. Der Gimritzer Damm war und ist genau, wie der Passendorfer Deich, von Anfang an ein Deich. Er geriet aber in Vergessenheit bzw. wurde nicht mehr in dieser Funktion wahrgenommen und gepflegt, weil es seit Errichtung der Saalekaskade nicht mehr zu extremen Hochwasserereignissen gekommen war.
1. November 2014 um 23:59 Uhr #121993Eine Kompromißlösung vor dem Hintergrund aller Erkenntnisse wäre ja wenigsten eine gerade Deichlinie und die Wiederherstellung einer Abflußrinne auf dem Gelände der ehem. Eissporthalle. Selbst dazu ist der LHW nicht bereit. Das spricht doch Bände.Dem LHW bzw. dem Landesverwaltungsamt geht es ausweislich dieser starrsinnigen Haltung definitiv nicht um den Hochwasserschutz. Wohlgemerkt: Der Stadtrat hat zur geraden Deichführung das Gelände frei gegeben, und die ernsthafte Prüfung der sich geradezu aufdringenden Variante ist Verpflichtung des LHW. Dessen Ausreden werden immer schwächer, es riecht nach Druck von Oben, und der kann nicht lange halten.
2. November 2014 um 00:59 Uhr #121996Was steht eigentlich in den Akten, was wir nicht wissen dürfen ?
2. November 2014 um 08:52 Uhr #122052Am 3. November um 19:30 ins Palais S, die SPD-Stadtratsfraktion lädt ein zur Erläuterung des neuen Gimritzer Damms durch den LHW-Chef Henning.
2. November 2014 um 09:18 Uhr #122056Was mir aber wichtig ist: Es muss ganz dringend der Hochwasserschutz für die Altstadt geplant werden, der die neuen Nachteile ausgleicht – und das ist völlig unabhängig von der Deichbauvariante. Diese Forderung hat die IG schon im Januar formuliert. Ich habe dazu bisher kein einziges Wort gehört.
Da habt ihr meine Unterstützung nur der Neustädter Deich muss erst mal fertig werden. Durch das aufhalten des Neubaus verschieben sich aber auch andere Maßnahmen, somit schneidet man sich nur in das eigene Fleisch. Das Geschrei wird im Ernstfall natürlich groß.
Die meisten Deiche verlaufen vermutlich nicht mitten in zu beiden Seiten bebauten Städten. Dieser schon, da macht eine Deicherhöhung nun mal etwas aus. Wenn ich außerdem recht informiert bin, ist der Deich auch erst 2011 zum Deich erhoben worden.
Eine Deicherhöhung macht u.U. auch 100km vor oder hinter einer Stadt etwas aus.
Das mit 2011 war wenn nur Verwaltungstechnisch. Ein Damm war das schon seit den 20ern.
2. November 2014 um 11:55 Uhr #122065Am 03.11.2014 findet aber auch die konstituierende Sitzung des Hochwasserschutzbeirates statt, auf der die Geschäftsordnung beschlossen werden soll. Hoffentlich beißt sich das nicht mit dem von der SPD-Fraktion geplanten Veranstaltung.
@feldstudien,
ich warte immer noch auf eine Antwort zur Wahl der neuen Deichhöhe des Gimritzer Damms, die ihr im Januar 2014 dem LHW gestellt haben wollt.
Im Hochwasserschutzbeirat wäre ja dazu noch eine Gelegenheit, bis dann „Vorschläge für nachhalige Hochwasserschutzmaßnahmen für alle im Überschwwemmungsgebiet der Saale und auch zwischen den Saalearmen liegenden Wohnbebauungen“ erarbeitet werden.2. November 2014 um 13:18 Uhr #122084Ich denke es wäre an der Zeit den Deichbau so wie geplant umzusetzen damit nicht noch mehr Porzellan zerschlagen wird.@ HeiWu:Das klingt bei Dir immer so als wäre eine Klage schon beschlossene Sache und die Flinte bereits geladen.dann sollen doch die Verwaltungsrichter entscheiden. Aber hoffentlich schnell. Ich weiß auch nicht was die SPD jetzt damit bezweckt jetzt unmittelbar vor dem Baubeginn nochmals eine große Diskussion anzustrengen.Es gibt doch keinen neuen Stand. Der Deichbau wurde im Planungsausschuß des Stadtrates vorgestellt und da waren auch SPD Leute mit dabei. Wie ich gelesen habe ist auch ein Schreiben an den Petitionsausschuss versand worden. ich lach micht tot. Glaubt hier wirklich jemand ernsthaft das sich der Landtag in ein laufendes Verfahren einklinkt? Viel wichtiger sind doch jetzt Ideen für die Altstadt zu finden. Das ist schon schwierig genug. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen wie das Wohngebiet am Sophienhafen gegen Hochwasser zu schützen wäre. Schon gar nicht gegen Pegelstände jenseits der 10 m Marke.Einmauern? Dann ist der schöne Wasserblick auch dahin.Vielleicht gibt es da aber schon Ideen von der IG? Ich würde nicht darauf vertrauen das die Pressestelle der Stadt Ergebnisse aus dem Hochwasserbeirat publiziert.Gebt dochmal einige Ideen bekannt damit auch hier darüber diskutiert werden kann.
2. November 2014 um 13:23 Uhr #122085Ich weiß auch nicht was die SPD jetzt damit bezweckt jetzt unmittelbar vor dem Baubeginn nochmals eine große Diskussion anzustrengen
Mitgliederbetreuung.
2. November 2014 um 15:22 Uhr #122089@Frank schrieb: „Ich lach mich tot“
Das ist genau die Arroganz Eures Amtes, die wir Bürger so zu schätzen wissen.
Was die Flinte betrifft: ich glaube, Du hast den Schuß nicht gehört.2. November 2014 um 15:53 Uhr #122091Das muss heißen: Du hast den letzten Schuß noch nicht gehört!
Und die SPD hätte das Problem,als sie noch in Verantwortung war, alles längst lösen können.
Aber nein, das Auflösen der für das Hochwasser zuständigen Ämter und die Schaffung neuer Posten für Parteimitlieder war wichtiger!2. November 2014 um 16:11 Uhr #122093Was kann er schon erzählen?:
http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/a-z/video174114_letter-E_zc-80da7807_zs-dea15b49.html
2. November 2014 um 20:38 Uhr #122114@Kenno: Wie der LHW das Problem sieht, hat Frank ja schon geäußert. Weil der Deich virtuell quasi als unüberwindliche, unsichtbare Mauer zu verstehen ist, gibt es für den LHW keinerlei Auswirkungen für die Altstadt. Das Amt tut so, als ob damit jede Erhöhung schon gegeben sei. Eine sehr interessante Rechtsauffassung. Der neuere Sprachduktus war dann am 2. April schon „keine erheblichen“ Auswirkungen, da einige gesetzliche Sprachregelungen auch diese zulassen. Der Deich wird zwar nach vorne verlegt, er wird fast quer zur Fließrichtung gebaut und auf 79 NHN erhöht: Aber das Amt kann keine Auswirkungen auf das rechte Flussufer erkennen. Daher erübrigt sich praktischerweise jede Ausgleichsmaßnahme. Überdies sieht der LHW die Aufgabe des Hochwasserschutzes mit dem Deich erledigt, für alles andere sei angeblich die Stadt zuständig. Nun ist es aber leider so, dass wir alle in der Altstadt beobachten konnten, wohin die Deicherhöhung führt, denn diese wurde 2013 ja real praktiziert. Daher glaubt leider niemand an das Märchen vom LHW. Wie so oft scheint mir das Geld das einzig ausschlaggebende an dieser Argumentation. Den Deichbau finanziert man ja jetzt ganz locker aus der Hochwasserhilfe, das kostet das Land kein eigenes Geld. Daher ist man ja plötzlich auch so freigiebig, ganz im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren. Ausgleichsmaßnahmen für die Altstadt müssten bisher selbst finanziert werden, da es dafür noch keine Förderung gibt.
2. November 2014 um 21:08 Uhr #122116@Frank: Ganz ehrlich – ich hoffe das meinst Du jetzt nicht ernst: „Der Deichbau wurde im Planungsausschuß des Stadtrates vorgestellt und da waren auch SPD Leute mit dabei.“ Ich habe mir die Sitzung selbst angetan. Der LHW hat 15 Minuten lang seine Folien gezeigt und ist dann unmittelbar darauf gegangen. Es durfte aufgrund der Maßgabe des Vorsitzenden des Planungsausschusses keine einzige Frage gestellt werden. Es gab bei der ganzen Planung noch nicht eine offene Diskussion. Es war stets immer schon alles entschieden und es gab nie eine Risikoabwägung/stategische Entscheidung durch den Stadtrat. Der wurde genauso wie die Bürger völlig vor vollendete Tatsachen gestellt. Am 2. April wurde die Sitzung nach ein paar Fragen abgebrochen. Ich allein kenne noch ein gutes Dutzend Menschen, die an diesem Abend Fragen mitgebracht hatten. Sie kamen gar nicht erst dazu, diese zu stellen. Der LHW hat versprochen, das Protokoll öffentlich zu machen. Alles Fehlanzeige! Uns wurde dann vom LHW gesagt, wir könnten dies beim Landesverwaltungsamt einsehen. Aber auch dort war es nicht zu bekommen, da der Vorhabensträger (=LHW) dieses herausgäbe. Also @Kenno, von einer schriftlichen Antwort auf Fragen kann man vielleicht träumen, Wirklichkeit ist dies nicht.
2. November 2014 um 21:48 Uhr #122121Als hätten die Hochwasser die Stadt nicht vor vollendete Tatsachen gestellt.
Vor ner OP am offenen Herzen: Laßt uns erst mal darüber Reden!
Toll, wie lange noch?2. November 2014 um 21:56 Uhr #122159@Tja, auch ein Operationsteam macht sich vorher schlau, was es tun will, daher gibt es Anamnese und Befunde…
2. November 2014 um 23:49 Uhr #122160Und man hat lange geforscht und an vielen Affen probiert..
Die Affen sind wir halt jetzt, jedenfalls denkt @Frank, er könne uns so behandeln.3. November 2014 um 00:16 Uhr #122161Affen klettern bei Hochwasser auf den Baum. 🙂
3. November 2014 um 00:32 Uhr #122162Du solltest uns Primaten nicht unterschätzen, @SfK. So ne Kokosnuß auf den Kopf eines auserwählten Weichkopfs macht echt aua.
Hei-Wu
Primas Primatium Gimrorum3. November 2014 um 08:55 Uhr #122181Ich komm nochmal zurück auf den Beitrag von Feldstudien am 2. November. Leider, leider kann auch ich nur bestätigen, dass wenn der LHW „auftritt“, die Meinung bereits gesetzt ist. Die Veranstaltung am 2. April in der Händelhalle war keine Beteiligung der Öffentlichkeit, sie wurde zeitlich und thematisch wirklich beschnitten. Ich sah diese eher als Präsentations- und Werbeveranstaltung des LHW, mit dem Sinn, das hieraus entstehende Protokoll lediglich als Baustein dem Genehmigungsverfahren hinzuzufügen und der Forderung nach Transparenz proforma zu entsprechen. Gleiches gilt für den Vortrag im Planungsausschuss und den Umgang mit Anfragen von Bürgern zum Deichbau in den letzten Monaten. Sehr schnell kommt man aus mehreren Gründen zu dem Schluss, dass hier mit aller Macht Planung auf Bestellung legitimiert werden soll und um jeden Preis umgesetzt werden muss. Dass nun Unterlagen nicht zugänglich sind, tut ein übriges dazu. Ich dachte eigentlich, die Zeiten der Willkür wurden vor 25 Jahren überwunden. Die Rolle des Landesverwaltungsamtes in diesem Vorgang wäre noch zu beleuchten, welches sich mit seinem Verhalten gegenüber Nachfragen besorgter Anwohner in diesen ganzen unsäglichen Filz einreiht. Dazu muss man wissen, dass das Landesverwaltungsamt als Genehmigungsbehörde auf Nachfragen und Einsprüche besorgter Bürger in der vergangenen Zeit immer wieder versichert hatte, dass über die vom LHW vorgelegte Planung längst noch nicht entschieden wäre und dass es auch zu einer ganz anderen Lösung kommen könnte, man solle sich nicht so viel Sorgen machen. Deshalb, so sagte es bereits auch hei-wu, ist unter den Streitparteien auch gegenseitiges Mißtrauen immer weiter gewachsen. Verantwortungsbewußte Politiker und Behörden hätten Position beziehen, gegensteuern und für Konsens sorgen müssen. Diesen Vorwurf mache ich insbesondere hier dem Landesverwaltungsamt und auch dem Umweltminister Dr. Onko Aeikens, der als Auftraggeber des LHW zur Schlichtung der Konflikte hätte beitragen müssen.
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