Startseite Foren Halle (Saale) Giftstoffe im Hufeisensee entdeckt

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  • #194005

    @HansimGlück,
    Meinerseits falsch dargestellt, die Stadt hat ohne Deponiegelände keine Planungshoheit. Was soll sie machen, wenn ein anderer Grundstückseigentümer über das Deponiegelände verfügt?

    #194029

    Auch dann hätte die Stadt immer noch die Planungshoheit. Denn die hat die Gemeinde, außer für die Bahngelände, die unter Obhut des Eisenbahnbundesamtes liegen, immer.
    Dass weiterhin ein Patt besteht, ist aber richtig.

    Naja, kann aber auch nicht so sein, dass die LMBV ihre Altlasten loswerden kann. Für die Abwicklung des Treibens ihrer Vorgänger bekommen die ne Menge Bundesmittel. Wenn das nicht reicht, liegt da irgendwo auch das Problem.

    #194033

    @HansimGlück,
    hier liegt die komplizierte Situation vor, dass nicht der LMBV sondern die Stadt Halle für die Altlastenentstehung verantwortlich zeichnet.

    #194094

    Die Brühe tritt am westlichen Ufer des östlichen Hufeisenzahnes also Richtung Süden aus. Vom Nordufer ist nicht die Rede. Der Grundwasserleiter aus Richtung Büschdorf kommend strömt in den See von Norden nach Süden in Richtung Deponie. Was am Ende für Gifte in Richtung Süden ins Grundwasser ausgeschwemmt wird weiß keiner.

    Ich lach mich scheckig. Wir reden hierbei von diffus austretendes Schichtenwasser aus dem Deponiekörper. Gute Argumentation immer wieder, dass sich dieses nicht mit darüber liegenden Wasserschichten mischt oder territorial begrenzt bleibt.
    Wenn ich mich nicht irre, ist in diesem Teil die Wasserskianlage, welche für Durchströmungen der Wasserschichten sorgt.

    Und eine nur notdürftig, nicht nach DepV, abgedeckte Deponie ohne Basisabdichtung neben einem Badegewässer. Seitdem ich dies alles weiß, gehe ich nicht mehr dort baden. Und wer die chemische Belastung als unbegründet ablehnt, selbst schuld, er brauch sich dann nicht über die gesundheitlichen Folgeerscheinungen (wobei eher die LHKW die entscheidenden sind) wundern.

    #194100

    Sollte das Baden im Hufeisensee gefährlich sein, braucht ja nun niemand mehr zu vermuten, dass es nur noch Baden gegen Bezahlung gibt.

    #194102

    Es wurde doch erklärt, das unter der Deponie Lochau sich sogenanntes gespannte Grundwasser befindet, das heißt es tritt Grundwasser in die Deponie ein, es fließt jedoch keins heraus!
    Jetzt auf einmal erzählt Kenno das Wasser aus der Deponie zum Hufi fließt. Da passt was nicht.
    Und wird das gesammelte Wasser der Deponie Lochau nicht aufbereitet?
    Findet man da auch VC?
    Und werden nicht Altdeponien standartmäßig entlüftet?

    #194113

    @redhall,
    es hat bisher niemand behauptet, dass kein kontaminiertes Grundwasser aus der Deponie in den Hufi austritt.
    Da hast du aus den vorstehenden Beiträgen etwas falsch verstanden.
    Und wo lebst du, wenn du fragst, ob das Deponiewasser gesammelt und aufbereitet wird?
    Ja, auch diese Deponie wird standardmäßig entlüftet.

    #194115

    Anonym

    Es wurde doch erklärt, das unter der Deponie Lochau sich sogenanntes gespannte Grundwasser befindet, das heißt es tritt Grundwasser in die Deponie ein, es fließt jedoch keins heraus!

    Wer erzählt denn sowas? Rein aufgrund der Massenerhaltung (Physik, Kl. 6) gilt:
    Wenn Wasser in die Deponie hineinströmt, dann muss es auch irgendwo herauskommen. Da die Oberseite der Deponie wasserdicht abgedeckt ist, bleibt nur ein Abfluss über eine Grundwasserströmung.

    Alternativ wäre lediglich noch eine ruhende Verbindung (stehendes Gewässer) möglich, wobei durch Diffusion entlang des Konzentrationsgefälles ein Schadstoffaustrag aus der Deponie zwar langsam, aber unaufhaltsam erfolgt.

    der Begriff „gespanntes Gewässer“ ist zudem erklärungsbedürftig. In einer Flüssigkeit bereitet sich ein Anliegender Druck allseitig gleichmäßig aus. Was hier wie gespannt werden soll, würde mich echt mal interessieren!

    #194124

    Gespanntes Grundwasser haben wir am Hufi nicht. Das wäre ein artesischer Brunnen in einer Senke, wie z.B. bei Hoym zwischen Harz und Hakel.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Artesischer_Brunnen

    #194125

    Gespanntes Grundwasser ist nichts anderes, dass ein Grundwasserleiter im natürlichen Gefälle in seiner Schichtebene oberhalb und unterhalb von Schichtenmaterial umgeben ist, welches als wasserundurchlässig gilt. Das umspannende Material in den Schichten um den Grundwasserleiter weist einen niedrigen kf-Wert aus.
    Dieses Prinzip wird dann beim artesichen Brunnen genutzt. Will heißen, wenn du den GW-Leiter anbohrst, wird durch den Druck, welcher im GW-Leiter vorherrscht, das Wasser nach oben gedrückt wird.

    Ist aber am Hufi egal, da zu vermuten ist, dass das Grundwasser durch die Deponiebasis weiter Richtung Hufeisensee fließt. Mann müsste jetzt wissen, wie Tief dort das Grundwasser anliegt.

    #194145

    @Gork vom Ork,
    entschuldige, aber du beschreibst nur das, was ich unter einem artesischen Brunnen beschrieben habe und dies trifft hier in Halle nicht zu, da beim Anbohren das Grundwasser nicht an die Oberfläche austritt.
    In Halle-Ost steht der Grundwasserspiegel sehr hoch an und hat sich auf das Überlaufniveau des Hufeisensees in die Reide eingestellt.
    Das heißt, dass die Mülldeponie sehr hoch vom Grundwasser durchströmt wird.

    #194155

    Müsste dann nicht das Wasser aus dem See in die Deponie fließen und nicht anders herum, mal so gefragt?

    #194156

    Steht das Wasser im See hoch, fließt es in die Deponie rein, steht es tief, fließt es aus der Deponie wieder raus. Und was ist dann wohl mit drin?

    #194256

    @Gork vom Ork, entschuldige, aber du beschreibst nur das, was ich unter einem artesischen Brunnen beschrieben habe und dies trifft hier in Halle nicht zu, da beim Anbohren das Grundwasser nicht an die Oberfläche austritt. In Halle-Ost steht der Grundwasserspiegel sehr hoch an und hat sich auf das Überlaufniveau des Hufeisensees in die Reide eingestellt. Das heißt, dass die Mülldeponie sehr hoch vom Grundwasser durchströmt wird.


    @Kenno
    : Die Frage war nach dem Begriff „gespanntes Grundwasser“. Ein Arthesischer Brunnen ist eine Folgeerscheinung, welcher dem Umstand des gespannten Grundwassers nutzt. Hydrogeologisch zwei verschiedene Begrifflichkeiten.

    Ansonsten ist das gering unter der Oberfläche stehende Grundwasser immer ein Problem bei Deponien. Und erst recht, wenn nebenan ein offizielles Badegewässer errichtet werden soll, bei welchem seitens der Stadt das Gefahrenpotential sowas von runter gespielt wird. Keine Basisabdichtung, unbekannte Zusammensetzung des Inhaltes. Alles seitens der Stadt zum Inhalt dargelegte basiert nur auf Schätzungen. Wir wissen, das es zu DDR-Zeiten niemanden interessierte, was dort eingebaut wurde, Registerpapiere gibt es so gut wie keine.

    Und wenn ich schon höre, man hat Vinylchlorid nur am Nordostufer gefunden, an anderen Stellen nicht. Als Auslöser den Chemiehandel in der entfernten Reideburger Straße anzuführen, halte ich insofern für bedenklich. Wenn man sich die geringe Fließgeschwindigkeiten im Grundwasser anschaut und die Entfernung zur Reideburger Straße (ca. 1.000 m), dann kann man von einem bereits verunreinigten GW-Leiter sprechen, welcher sich, auf Grund der südöstlichen GW-Fließrichtung in den Hufeisensee ergießt. Das führt auf kurz oder lang zur Anreicherung im Gewässer.
    Und dann kommt noch das Sickerwasser der Deponie Kanena. Na dann Prost!

    #194279

    Die Ignoranz, die von der Stadtverwaltung Halle gegenüber der von der Giftmülldeponie ausgehenden Gefahren an den Tag gelegt wird, dürfte sie noch teuer zu stehen kommen.

    #197415

    Hier mal noch die Situation zur Mülldeponie im Jahre 1963:

    #197478

    Mir fällt gerade auf, @redhall, nicht Deponie Lochau, sondern Kanena.

    #197531

    Wurden den VC Abfälle in der Deponie Kanena abgelagert?

    Die paar Plastetüten, die es zu DDR Zeiten gab, erklären doch keine Kontamination des Grundwassers.

    Erinnert Euch, Stoffbeutel und Papiertüten. 😉

    #197656

    Mir hatten ja nüscht, nich ma Giftmüll.

    #197917

    VC-Abfälle sind vielschichtig. Weniger aus Tüten als vielmehr aus Rohren, Verkleidungen, Behälter, Bodenbeläge, etc.

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