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8. Mai 2013 um 23:49 Uhr #44956
AnonymDie DDR plante an der Spitze ein großes Kulturhaus. Der Bautrupp war im heutigen Friedemann-Bach-Haus untergebracht.
In der neuen Dauerausstellung im Stadtmuseum ist ein Modell des Kulturhauses zu sehen:
9. Mai 2013 um 01:05 Uhr #44961Und die Arbeiten hatten zudem schon begonnen. Die Spitze wurde ja damals großräumig abgerissen, danach wurden mehrere Tausend recht lange (wenn ich mich richtig erinnere waren die durch die Bank 18m lang, korrigiert mich bitte, wenn das länger oder kürzer war) Stahlbetonpfähle in den losen Schwemmgrund an dieser Ecke gerammt.
Am Ende wurde eine Betonplatte drübergegossen, die wahrscheinlich teuerste Gründung, die man je im Bezirk Halle Saale gesehen hat…Dann gabs den Baustopp und man witzelte unter der Hand,daß das „Cafe Böhme“ nun die Materialien des „Freizeitzentrums“ für seinen Erweiterungsbau bekommen hat, mit Blick auf die damals völlig unbüblichen getönten Fenster…9. Mai 2013 um 01:31 Uhr #44998@Knetterwilly, wenn du dich an die Länge der Pfähle erinnern kannst, dann können es nur Spundwandprofile zur Sicherung der Baugrube gewesen sein.
Ansonsten wurden auch damals schon Bohrpfahlgründungen mit anschließender Stahlbetonbodenplatte analog der Saale-Klinik eingesetzt, wobei man als Laie die Länge nicht feststellen konnte.9. Mai 2013 um 02:24 Uhr #45002naja…damals wo das gebaut wurde, da war ich recht lange mit der Untersuchung der Gewölbe der Gerbersaale beschäftigt. Jedenfalls hab ich mir Tagelang die Ramme nebenan antun müssen. Da ging es meist drum, bestehende Risse zu kontrollieren, ob diese durch die Erschütterungen sich verstärken…
Auch bei den Plattendruckprüfungen und der Bestimmung der vorhandenen Materialien, im Verbund mit einem Bohrbetrieb, ich glaub das war der aus Roßla damals, der dann die tieferen Schichten anbohrte um irgendwann endlich mal durch die ganzen Schichten Asche und Sedimente auf festen Grund zu kommen im Zuge der Baufelderkundung dort und mittels Densitometer und im Labor dann den entsprechenden Verdichtungsversuchen(Proctordichte) war man ja oft genug vor Ort…Irgendwas wummerte immer dort und an Spundwände kann ich mich nicht erinnern, die kamen dort doch erst nach der Wende, als man dort das Loch gegraben, die ganze Ecke um einiges tieferlegte und die damaligen Pfähle wieder teilweise wieder ausgebuddelt hat…Wie gesagt, ich weiß es nicht mehr so ganz genau, was wie wann dort genau gebaut wurde, die Erinnerungen lassen auch mich ab und an im Stich….Wenn Du mir jetzt sagst, es war eine Bohrpfahlgründung, dann hat die Ramme vielleicht doch ne Spundwand eingeschlagen ,die ich einfach nicht mehr vor dem geistigen Auge habe…
9. Mai 2013 um 04:18 Uhr #45003Ich bezweifele sehr stark, dass dort im Loch an der Spitze schon die Gründungsarbeiten bis zur Errichtung der Bodenplatte für das angedachte Kulturhaus stattgefunden haben.
Wenn du vom Bohrbetrieb in Roßla sprichst, dann können es auch nur Baugrunderkundungsarbeiten gewesen sein.9. Mai 2013 um 09:54 Uhr #45006Was soll die „Streiterei“ unter Fachleuten. Bringt doch heute nichts mehr. Halle hat immer darunter gelitten, keine Stadthalle zu haben. Später sollte dann ja eine in Halle-Neustadt entstehen, oder vorher, ich weis es nicht mehr.Das vorliegende Model könnte doch heute umgesetzt werden…
9. Mai 2013 um 10:53 Uhr #45014Die Bohrer haben laut meiner Erinnerung die gesamte Fläche perforiert bzw. bestückt. „Bohrpfahlgründung“ klingt plausibel für das Bild. Auf keinen Fall waren das Proben oder Vorbereitungen einer Spundwand.
Beim späteren Ausschachten für die jetzige Bebauung müsste man ja auf die Pfähle gestoßen sein.Und: Ein Glück, dass dieser Klotz dort nicht gebaut wurde! Das wäre heute eine (weitere) schwere Altlast.
9. Mai 2013 um 14:09 Uhr #45034@Kenno, der Bohrbetrieb in Roßla hat uns bei der Baufelderforschung damals unterstützt, da hast Du grad was in den falschen Hals bekommen. Wir konnten nur so tief, wie die Schlitzrammsonde sich reinfraß, also je nach Untergrund bis zu 7m, mehr Gestänge hatte man nicht dabei. War eh schon ab 50cm eine Schweißtreibende Angelegenheit…Manpower.
Straßen konnten wir gut bohren, für tiefe Erdbohungen gabs Roßla. Man arbeite damals ja Hand in Hand, Das Zentrallabor in Halle hatte ja diverse Ansprechpartner für Spezialsachen, die man nicht aus eigener Hand bewerkstelligen konnte.Schachtarbeiten waren zu DDR Zeiten dort niemals angedacht, es sollte eine Pfahlgründung werden, es wurde ja auf die vielen Pfähle auc noch eine Betonplatte gegossen. Diese Betonplatte bekam dann den später unter den mir bekannten Ingenieuren den Spitznamen „Der teuerste Parkplatz der DDR“ weil das „Freizeitzentrum“ ja dann doch nicht gebaut wurde und man dann die Fläche zum Teil dafür nutzte bis man dann alles wieder wegbuddelte, als man den Komplex MDR und Händelhalle hochzog und das berühmte Loch entstand. Da war dann was mit Spundwand…
9. Mai 2013 um 17:31 Uhr #45036Also doch was mit Spundwand am jetzigen Loch, von dem ich ausgegangen war und nicht vom MDR-und Händelhallen-Komplex!!
11. Mai 2013 um 01:29 Uhr #45184
Anonym@wolfgangstauch: und wer braucht so eine Halle?
11. Mai 2013 um 09:24 Uhr #45194Das ist natürlich eine berechtigte Frage, Enrico.
11. Mai 2013 um 09:52 Uhr #45195Dabei müßte man erst einmal prüfen, was das für eine Markthalle werden sollte, ein Großmarkthalle für Blumen und Gemüse oder eine Konzerthalle für kulturelle Großveranstaltungen.
11. Mai 2013 um 12:10 Uhr #45198Also, jetzt geht es etwas durcheinander. Zum einen ist da die in DDR-Zeiten sehnsüchtig erwartete Stadthalle und zum anderen eine von mir heute sehnsüchtig erwartete Markthalle; für Fisch, Fleisch, Gemüse, Obst, Blumen – für alle die, welche heute den Marktplatz von Montag bis Samstag besiedeln. Und natürlich solche Händler, die Neues und ursprüngliches nach Halle bringen aber keinen Billigramsch, den gibts überall.
Mit der Stadthalle ist es offensichtlich doch etwas komplizierter. Es müsste hier alle die kulturellen großVA abgefangen werden, die heute auf dem Marktplatz, bzw. Hallmarkt stattfinden, z.B.11. Mai 2013 um 12:27 Uhr #45199Ich bin definitiv für eine Markthalle.
Dank deppischer, sorry, doppischer Haushaltsführung „fließt“ ja der Wert des Gebäudes nach Errichtung wieder zurück in den Haushalt. Somit wäre es eine haushaltsneutrale Investition, von ein paar Bankzinsen mal abgesehen. 🙂11. Mai 2013 um 13:03 Uhr #45200Markthalle? Eine sehr romantische Vorstellung. Aber realitätsfern.
Die Markthändler wären schön blöd, von dort wegzugehen! Der Markt ist die viel bessere Adresse und wäre auch leer und trist ohne Marktgeschehen. Man müsste sie schon des Platzes verweisen. Eine für alle grausige Vorstellung.12. Mai 2013 um 09:53 Uhr #45262ayo Schöne Plätze sind niemals leer und trist.
12. Mai 2013 um 11:05 Uhr #45265Der Platz bleibt vorerst frei, denn unsere Nachfahren wollen auch noch einen schön Platz in der Innenstadt zum Bebauen haben.
12. Mai 2013 um 14:23 Uhr #45273
Anonym@wolfgangstauch er redete aber vom Marktplatz mit seinem Einheitsgrau 😉
12. Mai 2013 um 15:45 Uhr #45293Wie hättest du ihn denn gern, Enrico Seppelt? Meine Idealvorstellung ist der Patz vor dem Landtag in Magdeburg. Aber unserer ist nun mal so, wie er ist und auch schön. Basta!
14. Mai 2013 um 15:54 Uhr #45516
AnonymAlso eigentlich ist unser Marktplatz alles andere als schön… vielleicht hilft ja das Grün etwas, das geplant ist.
15. Mai 2013 um 09:57 Uhr #45617Bitte nicht schon wieder eine Marktplatzdiskussion!
Nur zur Klärung des Missverständnisses, @wolfgangstauch : Ja, den Wochenmarkt vom Markt zu nehmen, ist eine grausige Vorstellung, und der Markt wäre ohne Markt trist und leer. Und den Händlern eine Markthalle zu verordnen, wäre alles andere als eine Verbesserung. Aber zum Glück ist das eine theoretische Diskussion.Zurück zum Thema: Ich habe in Erinnerung, dass angeblich mehr Pfäle gebohrt werden mussten als eigentlich für nötig erachtet. @knetterwilly, weißt Du näheres?
15. Mai 2013 um 11:00 Uhr #45632Es geht doch hier um das Loch und ich glaube, dass dort ohne Projekt überhaupt noch keine Bohrpfähle gesetzt worden sind.
Beim Objekt Saaleklinik weiß ich genau, dass dort entgegen der Planung statt über 100 Pfähle nur ca.70 Pfähle gesetzt werden mußten.15. Mai 2013 um 11:26 Uhr #45635Ganz heißer Tip für @Kenno und andere Lochspezialisten:
http://www.betreuteloecher.de/- Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 9 Monaten von admin.
15. Mai 2013 um 11:40 Uhr #45638@Hei-wu,
den Tip mußt du an die Stadtverwaltung weitergeben!!!17. Mai 2013 um 19:35 Uhr #46066Ich habe nachgefragt, (Vater) bereits zu DDR Zeiten hatte das SBTK dort begonnen und es wurde die Firma aus Roßla beauftragt jedoch dann abgebrochen. Unmittelbar nach der Wende wurde wieder begonnen und einige Jahre danach bis zur Schließung des Lochs noch einmal. Es waren aber wirklich Bohrpfahlgründungen (der Lärm war die Ramme für die Spundwände welche wochenlang hämmerte) aber es gibt nicht tausend sondern eine kleine 3 stellige Zahl an Bohrpfählen.
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