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redhall.
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2. März 2016 um 10:53 Uhr #233661
Die ganze Sache mit der Poldersteuerung dürfte, wie @Frank schon bemerkte, nicht so einfach werden, denn man müßte ja das zu kappende Hochwasservolumen und den Zeitpunkt des Auflaufens annähernd genau vorausberechnen, damit es nicht zum Überlaufen des Polders kommt. Auch dürfte zu berücksichtigen sein, dass die Schotten des Einlaufbauwerkes nicht schlagartig geöffnet werden dürfen.
2. März 2016 um 18:10 Uhr #233692Jedenfalls sind diese Maßnahme das Gegenteil von „den Flüssen mehr Raum geben“. Stattdessen werden natürliche und naturnahe Auen zu einer wasserwirtschaftlichen Anlage umgebaut.
2. März 2016 um 18:53 Uhr #233695Was willst du da umbauen? Das Wasser läuft so oder so rein…
3. März 2016 um 05:47 Uhr #233747@Schulze,
wir hatten aber doch vom LHW schon gehört, dass insgesamt 70 Mio € Aufwand betrieben werden soll, um durch Eindeichung der Saale erst eine Polderfläche von 14 Mio m3 zu schaffen, in die das Hochwasser nicht so oder so sondern geregelt reinlaufen kann.
Dies meint @geraldo als Umbau der natürlichen und naturnahen Saaleauen-Landschaft zu einer wasserwirtschaftlichen Polderanlage.3. März 2016 um 14:16 Uhr #233844
AnonymDie ganze Sache mit der Poldersteuerung dürfte, wie @Frank schon bemerkte, nicht so einfach werden, denn man müßte ja das zu kappende Hochwasservolumen und den Zeitpunkt des Auflaufens annähernd genau vorausberechnen, damit es nicht zum Überlaufen des Polders kommt. Auch dürfte zu berücksichtigen sein, dass die Schotten des Einlaufbauwerkes nicht schlagartig geöffnet werden dürfen.
Ich würde da mal nicht so viel Angst vor haben. Die Entwicklung solcher Modelle für verschiedene Hochwasserszenarien sollte mittlerweile state of the art sein. (Was nicht heißt, dass es trivial wäre). Wenn man mehrere Millionen in den Aufbau der Polder steckt bzw. stecken will, dann sollten einige Hunderttausend Euro für die Entwicklung solcher Modelle drin sein. Sinnvollerweise bevor die wichtigen Entscheidungen getroffen worden sind, damit man sieht, was alles wie sinnvoll ist.
Ansonsten kam ja immer wieder raus, dass das eigentliche Problem beim Polderbau die drastischen ökologischen Eingriffe in die bislang nur gering geregelte Auen-Landschaft im Süden von Halle sind.
3. März 2016 um 15:03 Uhr #233853Wenn der Mensch regelnd in das Hochwasser eingreifen will, nützt ein Polder in Halle allein nichts. Zumindest wäre ein Kauf der Talsperren in Erwägung zu ziehen. Und mit den Nachbarländern ein gemeinsamer Wasserbetrieb Saale- Weiße Elster.
3. März 2016 um 15:09 Uhr #233855Wenn der Mensch regelnd in das Hochwasser eingreifen will, nützt ein Polder in Halle allein nichts.
Rechne das doch mal vor.
3. März 2016 um 16:06 Uhr #233870Redhall will doch nur vom Thema Polder ablenken, denn die Talsperren können uns doch nicht helfen, wenn die Niederschläge unterhalb der Sperren niedergehen.
Wir können uns in Halle auch nicht immer auf die Hilfe von Leipzig verlassen, die uns mit ihrem Auenpolder beim letzten Hochwasser immerhin beachtliche 500m3/s abgenommen haben.3. März 2016 um 16:24 Uhr #233877Auenpolder? War das nicht vor allem das zum Polder gemachte Tagebaurestloch Zwenkau?
Und diese Polder hat man nicht Halle zuliebe gebaut. Ohne diese hätten die Deiche an der Elster nicht gehalten, was, so zynisch es klingen mag, Halle zum Vorteil gereicht hätte.
Deswegen halte ich die gewünschte Zusammenarbeit auch für pures Wunschdenken. Leipzig steuert seine Polder so, dass die maximale Wassermenge abgeleitet wird. Würde mit Halles Polder nicht anders laufen…
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Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahre, 3 Monaten von
geraldo.
3. März 2016 um 16:30 Uhr #233878Der auch, der Name fiel mir nicht gleich ein, aber die 500 m3/s standen in der Gesamtbilanz.
3. März 2016 um 16:36 Uhr #233881Der auch, der Name fiel mir nicht gleich ein, aber die 500 m3/s standen in der Gesamtbilanz.
Im Gegensatz zu Halle immerhin ein zusätzlicher Wasserspeicher, nicht nur eine zum gesteuerten Polder umgebaute, die schon wirksam war.
5. März 2016 um 15:46 Uhr #234150@fractus chrieb;
„Ansonsten kam ja immer wieder raus, dass das eigentliche Problem beim Polderbau die drastischen ökologischen Eingriffe in die bislang nur gering geregelte Auen-Landschaft im Süden von Halle sind.“
Der NABU-Deutschland kratzt schon mit den Hufen und fordert genau, wie ich, die Sünden der Vergangenheit, die auch im Stadtgebiet von Halle zur Zuspitzung der Hochwasserereignissen geführt haben, rückgängig zu machen.5. März 2016 um 15:59 Uhr #234152
AnonymSünden der Vergangenheit, die auch im Stadtgebiet von Halle zur Zuspitzung der Hochwasserereignissen geführt haben
Meinst du nicht vor allem die Auswirkungen der Hochwasserereignisse? Also z.B. Sachschäden in Gebieten mit Uferbebauung?
Der Flusslauf selbst ist (im Stadtgebiet) ja schon eine Weile unverändert, oder?. Es sei denn, du meinst mit „Vergangenheit“ einen wesentlich größeren Zeitraum.
5. März 2016 um 16:41 Uhr #234157Ich meine in der Tat einen Zeitraum von über 120 Jahren.
Auch hatte die Saale einmal 7 Flußarme.6. März 2016 um 21:51 Uhr #234263Beim TRL Zwenkau erfolgte die Flutung doch nicht gezielt, auch dort sollte die Flutung über Jahre erfolgen. Stichwort Böschung!
Das Wasser war aber schneller. 😉6. März 2016 um 22:00 Uhr #234264@redhall,
Das war aber eine andere Flutung zur Herstellung eines touristisch zu nutzenden TRL`s.7. März 2016 um 05:31 Uhr #234278Die Erzählung aus Senftenberg, wo eine Raupe in einer nicht befestigten Böschung verschwunden sein soll, beweist doch die Gefährlichkeit einer von Böschungen am Rand von ehemaligen TRL.
Das andere weißt Du ja selbst.Eine Nutzung von TRL als wasserwirtschaftliche Anlage wird ja immer wieder vorgeschlagen, und immer wieder abgelehnt. Stichwort Pumpspeicherwerk.
Das vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist da nicht sehr ausgeprägt.
Seltsam, das diese Ängste bei einem Betreiben einer Aue als Polder nicht bestehen.
Ich bezweifele sehr, das die Hallenser in die Saaleaue ziehen, um nicht ausreichens ausgelegte Deiche dort zu verteidigen, während das Wasser in Halle über die Dämme tritt.7. März 2016 um 15:37 Uhr #234336@redhall,
zu deiner Orientierung. Der Deichbau für Flußläufe,Polder und Oberbecken für Pumpspeicherkraftwerke hat überhaupt nichts mit der Böschungssanierung an Tagebaurestlöchern zu tun.Das sind unterschiedliche Aufgaben.22. März 2016 um 19:44 Uhr #236660In der MZ von Heute (22.03.2016) werden unter Bezugnahme auf Quellen des LHW weitere Details zu den geplanten Poldern „Röpzig“ und „Weiße Elster“ veröffentlicht.
Interesssant dabei ist für uns in Halle der Lageplan vom Polder Röpzig, der im Internet veröffentlicht sein soll.
Wer kann helfen, diesen zu finden?22. März 2016 um 19:57 Uhr #236665
AnonymZum Beispiel hier:
oder da:
wahlweise auch dort nochmal:
23. März 2016 um 10:20 Uhr #236730Danke für die links!
Ist irgendwo ersichtlich, welche Höhe die neuen Deiche (zu beiden Seiten) erhalten? Ab welchem Pegelstand „schwabt“ die Saale unkontrolliert in den Polder bzw. läuft der Polder wiederum über?
Wenn man die Gesamtkosten aller Hochwasserschutzanlagen zusammenrechnet, kommt man da wirklich „billiger“ weg, als mit einem vernünftigen Talsperrenmanagement?!
Und noch eine Frage aus der Kategorie „Milchmädchenrechnung“ (die haben wir hier ja so gern 😉 ):
Bei einer Aufnahmekapazität von 14 Mio. m³ Wasser und einem Durchfluss von 900m³ pro Sekunde (wie z.B. gemessen am UP Trotha wie beim Hochwasser 2013), wird wieviel von diesen 900m³ in den Polder geleitet und wann ist er dann „voll“?23. März 2016 um 10:35 Uhr #236732
AnonymIst irgendwo ersichtlich, welche Höhe die neuen Deiche (zu beiden Seiten) erhalten?
Nein. Aber den Zeichnungen lässt sich entnehmen, dass entweder neu gebaut oder die bisherige Höhe angehoben wird.
Rein milchmädchentechnisch lässt sich anhand der Grundfläche und des Volumens und der idealisierende Annahme eines Quaders eine (mittlere) Höhe von 2,25m berechnen. Aber wie man daran erkennen kann, ist Mathematik für den Alltag völlig unbrauchbar.
Ab welchem Pegelstand „schwabt“ die Saale unkontrolliert in den Polder bzw. läuft der Polder wiederum über?
Wenn der Pegel über der Deichkrone ist. Sofern der flussseitige Deich niedriger als der landseitige Deich ist, kann das Wasser aus dem Polder nicht zurück „schwappen“. Da macht die Physik nicht mit. Die braucht aber erst recht niemand. 🙂
Zu den Kosten fragst du am besten beim Ministerium nach. Die geben das Geld aus.
23. März 2016 um 11:59 Uhr #236754Ab welchem Pegelstand „schwappt“ die Saale unkontrolliert in den Polder bzw. läuft der Polder wiederum über?
Wenn der Pegel über der Deichkrone ist. Sofern der flussseitige Deich niedriger als der landseitige Deich ist, kann das Wasser aus dem Polder nicht zurück „schwappen“. Da macht die Physik nicht mit. Die braucht aber erst recht niemand.
Schon klar. Deswegen die Frage nach der Höhe der Deichanlagen. Auch der landseitige Deich kann irgendwann „überschwappen“ – mich interessiert(e), bei welchem Pegel bzw. bei welcher HQ 😉
23. März 2016 um 12:03 Uhr #236755
Anonymmich interessiert(e), bei welchem Pegel
Da die bisher existierenden Deiche erhöht werden, sollten auch bisher auftretende Pegel abgefangen werden können. Zusätzlich zu den weiteren flussaufwärtigen Maßnahmen, wäre ein 2013-Pegel demnach keine Gefahr.
23. März 2016 um 14:03 Uhr #236788@sagisdorfer8,
danke für die Links, aber ich suchte nur den MZ-Lageplan aus der Hauszeitung, auf den man weitere Diskussionen aufbauen könnte. -
Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahre, 3 Monaten von
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