Startseite Foren Halle (Saale) Geplante Polder sollen Hochwasserpegel an der Saale senken

  • Dieses Thema hat 217 Antworten und 15 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 8 Jahren von redhall.
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  • #205651

    @Sagisdorfer8,
    Für die Wasserwirtschaftler erfüllt aber ein Damm nicht die Funktion eines Deiches und deshalb sollte man über eine Namensänderung von Straßen u.a.auch des zukünftigen Gimritzer Deiches mal nachdenken.

    #205652

    In dem von Kenno verlinkten Plan sind doch nur Flächen für Polder ausgewiesen, die beim letzten Hochwasser bereits überflutet waren, oder täusche ich mich da?

    Genau, das ist es doch, sie sind bereits bei leichtem Hochwasser überflutet. Um sie als Hochwasserpolder zu benutzen, müssten sie komplett eigedeicht werden und mit einem Regulierungsbauwerk versehen werden, welches nur bei bedrohlichen Hochwasserständen geöffnet wird.

    #205653

    @fractus,
    deine Frage ist berechtigt, aber es geht wegen der Existenz von Ha-Neu und anderer bereits geschützter Wohnbereiche nicht anders.

    #205662

    Die Wasserwirtschaftler finden den Damm, äh Deich auch so.

    @Sagisdorfer8, Für die Wasserwirtschaftler erfüllt aber ein Damm nicht die Funktion eines Deiches und deshalb sollte man über eine Namensänderung von Straßen u.a.auch des zukünftigen Gimritzer Deiches mal nachdenken.

    #205664

    Anonym

    Das heißt, der Bau der Polder verbaut zwar Flächen, die dann nicht mehr „zufällig“ sondern bei Bedarf geflutet werden, aber bei großem Hochwasser ist die Entlastungswirkung für Halle vernachlässigbar.

    Bei welchen Hochwasserständen wirken diese Polder denn überhaupt entlastend oder läuft das ganze lediglich auf eine Kanalisierung der Saale hinaus?

    #205665

    @fractus,
    gerade bei dem Auftreffen der Flutscheitelwelle soll der Polder seine höchste Wasserspiegelabsenkung erwirken, denn es geht hier immerhin um 900-1000 m3/Sekunde und da spielen 400-500 m3/Sekunde bzw.die vom LHW genannte Wasserspiegelabsenkung schon eine Rolle. Es geht hier um Sekunden und Minuten, die mit einer elektronischen Steuerung und elekronischen Wasserspiegelvorhersage durchaus machbar sind.
    Schau mal nach Northeim/Salzderhelmen

    #205666

    Das hieße aber auch, dass die natürliche Aue eingeht.

    #205667

    Anonym

    ok, durch die Polder werden die Überflutungsflächen erst kurz vor der Scheitelwelle freigegeben. Der Effekt durch die Überflutung ist damit nachvollziehbar.

    Solange aber die Polder (vor der Scheitelwelle) zunächst geschlossen bleiben, erhöht sich der Wasserstand in der Saale, da die natürlich vorhandenen Retentionsflächen nicht genutzt können (sie sind ja als dann Polder eingedeicht und stehen zunächst nicht mehr zur Überflutung zur Verfügung) .

    Kurz: Den Wasserstand in der Saale bei Hochwasser zunächst künstlich zu erhöhen um ihn dann künstlich abzusenken zu können, schafft bei mir gewisse Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahmen.

    #205668

    Anonym

    Es geht mehr um das Kontrollieren einer Scheitelwelle. Also weniger die Menge des Wasser insgesamt, als viel mehr die Geschwindigkeit des Anstiegs soll beeinflusst werden.

    die natürlich vorhandenen Retentionsflächen

    Polder werden meistens auch noch ausgebaggert, um den das Volumen zu erhöhen.

    Siehe hier:

    man gräbt sie erst weiter aus

    Hat farbi bestimmt auch „überlesen“. Oder er war grad draußen spielen, als @Kenno das geschrieben hatte. 🙂

    Namensänderung von Straßen

    Bitte nicht. Auch wenn das in Halle lange Tradition hat. Manche Namen scheren sich nicht um Fachbegriffe der unterschiedlichen Branchen und Gewerke.
    Halle hat auch kein Dach. Aber frag mal einen Hochbauingenieur oder Architekten, was ein Gebäude zu einer Halle macht…

    #205669

    Natürlich kann das gesteuerte Flutpoldersystem nur mit einem elektronisch überwachten Wasserstandssystem funktionieren und nicht wie im Juni 2013, nachdem die Flutwelle schon längst am UP Trotha gemessen wurde.
    Ich habe da keine Bedenken. Schau dir bei Google unter „gesteuerte Flutpolder“ die bereits ausgeführten und anderswo geplanten Lösungen an.
    Auch dürften dem weiteren Gedeien der Saaleaue keine Nachteile entgegenstehen.

    #205672

    Du merkst, Kenno, es ist nicht einfach.

    #205673

    Aber in einem Punkt gebe ich dir nicht Recht „natürlich kann das gesteuerte… usf.“ Natürlich können wir auch eine freiwillige Brigade bilden, die, bei Bedarf und im Wechsel die Schieber betätigt. Wir sparen die teure Elektronik.

    #205674

    Zumal auch @sagisdorfer noch nichts von einer kurzzeitigen Bypassregelung gehört hat, sodaß mit weniger Wassermenge auch die Fließgeschwindigkeit und die Wasserspiegelhöhe der Saale für die Unterlieger im Stadtgebiet abnehmen werden.

    #205675

    Anonym

    eine freiwillige Brigade bilden

    Das wär aber an der falschen Stelle gespart. Wer sollen denn die freiwilligen Schieberbetätiger sein? Wie lange bleiben die in einem Hochwasserfall von zu Hause und ihrer Arbeit fern? Wer gibt die Anweisungen zum Schließen und Öffnen? Wer misst den Wasserstand und vergleicht und berechnet? Alles Freiwillige?

    Die Elektronik dafür ist übrigens das Billigste.

    Zumal auch @sagisdorfer noch nichts von einer kurzzeitigen Bypassregelung gehört hat

    Manchmal habe ich den Eindruck, dieser Sagisdoofi ist gar nicht so schlau, wie er immer tut. 🙂
    Wo kann denn an der Stelle ge“bypass“t werden?? Denke bitte daran, dass der „Kanal“ dafür nicht (mehr) geeignet ist.

    #205677

    @sagisdorfer8,
    bitte, ich habe das nicht von den freiwilligen Brigaden geschrieben.
    Und der Polder ist der Bypass!!!

    #205678

    Anonym

    Das mit dem falschen Zitatzuordnung ist ein Fehler in der Matrix. Ich hatte den Beitrag von @wolfgangstauch zitiert…

    Der Polder kann als Bypass genutzt werden, ja. Aber erst, wenn er mal existiert.

    #205680

    Der und die Polder werden bestimmt ein Jahrhundertprojekt vom Land Sachsen-Anhalt.

    #205683

    Ich möchte mal etwas zur allgemeinen Information beitragen.Der LHW stand und steht teilweise berechtigt aber auch teils unberechtigt bezüglich des Deichbaus am Gimritzer Damm heftig in der Kritik der Öffentlichkeit.Ein Kritikpunkt war die angeblich nicht durchgeführten Überlegungen zu möglichen Rückhalteräumen. Die jetzt vorgeschlagenen Polderstandorte im Bereich der Weißen Elster (Elster-Luppe Aue) und gerade an der Saale unmittelbar vor Halle, können den Hochwaserschutz für die Stadt erheblich verbessern. Die Idee dabei ist, wie kenno schon richtig bemerkt hat, die Flächen, die jetzt bereits bei kleineren Hochwassern ungesteuert und zwangsläufig geflutet werden, erst dann zu Fluten, um die Spitze eines großen Hochwassers zu kappen. Dazu muss der vorgesehene Bereich, wie auch schon bemerkt wurde, eingedeicht und mit entsprechenden Ein- und Auslaufbauwerken versehen werden. Um die vorhandene Aue nicht dauerhaft auszutrocknen, was niemand möchte und auch darf, können sogenannte ökologische Flutungen des Bereiches durchgeführt werden.Aber eben nicht wenn ein Hochwasser vor der Tür steht, welches aller Wahrscheinlichkeit nach den vorhandenen Grundschutz der Stadt überschreitet.Es ist klar das das keine leichte Planung ist und die Ideen erst am Anfang stehen.Aber die Idee ist nicht am Biertisch auf der Rückseite eines Bierdeckels entstanden, sondern Ergebnis umfangreicher Berechnungen. Damit das System funktioniert, muss parallel dazu auch das Hochwasservorhersagesystem verbessert werden. Alles in allem, keine leichte und schnelle Aufgabe, aber lösbar. Dem LHW ist schon klar, dass für die Umsetzung dieser Planung eine Menge Aufklärung gehört. Dazu wird es in nächster Zeit auch Informationsveranstaltungen geben. Ich bin auch gern bereit an dieser Stelle die eine oder andere Erläuterung schon vorab zu geben. Sage aber auch gleich, beleidigen oder blöd anmachen lasse ich mich nicht.

    #205684
    #205687

    Und was ist mit Abgrabungen im Bereich der Saale? Was wird da unternommen?

    #205690

    @Frank.
    vielen Dank für deine Bereitschaft zu Vorabinformationen und ich wünsche eine gute Zusammenarbeit.

    #205710

    Anonym

    Schön, dass sich hier allmählich eine sachliche Diskussion entwickelt. Und allmählich beginne ich die einen oder andern Ansätze zu verstehen.

    Es ist nun so, dass keine Zustätzlichen Überflutungsflächen geschaffen werden, wohl aber dass die bereits jetzt vorliegenden, natürlich entstandenen Flächen durch Eindeichung besser für den Hochwasserschutz genutzt werden können. Eine automatisierte Steuerung auf der Basis geeigneter Strömungsmodelle finde ich, ist dafür eine Voraussetzung.

    Da das zunächst einmal ein Nullsummenspiel ist (keine neuen Überflutungsflächen) kann das Hochwassermaximum nur dann geringer werden, wenn vor dem Eintreffen des Scheitels weniger Wasser im halleschen Saaletal vorhanden ist. Das heisst also, dass bei geschlossenen Polder die Ablußmenge durch das Saaletal erhöht sein muss, so dass das Wasser vor dem Scheitel zunächst schneller abfließen kann. Dann wird ein Öffnen der Polder merkbare Effekte auf das Hochwassermaximum in Halle haben. Die Erhöhung der Abflussmenge vor dem Öffnen der Polder am Hochwasserscheitelpunkt (z.B. messbar in Trotha) sollte das Maß für den Nutzen des Poldersystems darstellen.

    Da ja das letzte Hochwasser halbwegs gut dokumentiert ist, würde ich ganz gerne wissen, ob es eine Abschätzung gibt, inwieweit sich die Wasserabfluss bei den aktuellen Planungen gegenüber dem realen Hochwasserszenario geändert hätte. Die einfache Rechnung (xx m3 Poldervolumen entsprech yy cm weniger Hochwasserscheitel) halte ich für unzureichend, und in der Realität auch für grob fehlerbehaftet.

    Ich frage deswegen so oft nach, da ich wirklich sehr gerne durch das Saaletal südlich von Halle radele und ich um den jetztigen naturnahen Zustand der Aue-Landschaft beim Bau von Poldern bange.

    #205712

    Anonym

    keine Zustätzlichen Überflutungsflächen

    Hier ein paar Dokumente vom Ministerium zur Konzeption, inkl. potenzieller Überflutungsflächen in Sachsen-Anhalt:

    http://www.mlu.sachsen-anhalt.de/themen/wasser/hochwasserschutz/hochwasserschutzkonzeption-bis-2020/

    da ich … um den jetztigen naturnahen Zustand der Aue-Landschaft beim Bau von Poldern bange

    Hier ein Bild von einem von @Kenno erwähnten Leine-Polder:

    http://www.myheimat.de/einbeck/natur/mitten-im-polder-m3221412,2626875.html

    #205713

    Anonym

    Hier ein Bild von einem von @Kenno erwähnten Leine-Polder:

    http://www.myheimat.de/einbeck/natur/mitten-im-polder-m3221412,2626875.html

    schrecklich langweilig. KEINE AUE mehr zu sehen.

    #205714

    Anonym
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