Startseite Foren Halle (Saale) Genscher-Ehrung

  • Dieses Thema hat 258 Antworten und 30 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 7 Jahren von redhall.
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  • #277602

    Stadtrat Feigl wird heute wörtlich in der Hans-Dietrich-Genscher-Zeitung zitiert mit: „Wir fühlen uns überfahren von öffentlicher Stimmungsmache“.
    Damit hat er völlig recht, gemeint sind HDGZ und BILD.

    #277612

    Die von der Lehrer/Schüler/Elternschaft gewählten Vertreter der Gesamtkonferenz haben sich für den Namen Hans-Dietrich Genscher entschieden. Dies erfolgte nach ausführlicher Befragung unter den Lehrern und Schülern . Es ist aus meiner Sicht völlig richtig,dass die dort Lernenden und Arbeitenden entscheiden, wie eine Schule heißt.
    Genausogut kann jeder persönlich sein Kind nennen wie er es für richtig hält. Ob jemand Hans-Dietrich , Kevin oder Wolfgang heißt, entscheiden die Eltern und sonst niemand!
    Weder ein Schulze, noch ein Meyer oder ein Müller 😀

    #277614

    Nicht ganz, Blümelein, die Entscheidung der Schul-Gesamtkonferenz bedarf der Zustimmung durch den Stadtrat, und das ist aus leicht erklärbaren Gründen auch ganz vernünftig.

    #277629

    Es ist aus meiner Sicht völlig richtig,dass die dort Lernenden und Arbeitenden entscheiden, wie eine Schule heißt.

    Nein. Es ist nicht ihre Schule, oder ist sie etwa privat finanziert?

    #277637

    Volkseigentum!

    #277638

    Stadtrat Feigl wird heute wörtlich in der Hans-Dietrich-Genscher-Zeitung zitiert mit: „Wir fühlen uns überfahren von öffentlicher Stimmungsmache“.
    Damit hat er völlig recht, gemeint sind HDGZ und BILD.

    Stadtrat Feigl wird heute wörtlich in der Hans-Dietrich-Genscher-Zeitung zitiert mit: „Wir fühlen uns überfahren von öffentlicher Stimmungsmache“.
    Damit hat er völlig recht, gemeint sind HDGZ und BILD.

    Da Fehlt aber einer! 😉

    #277655

    Anonym

    Es ist aus meiner Sicht völlig richtig,dass die dort Lernenden und Arbeitenden entscheiden, wie eine Schule heißt.
    Genausogut kann jeder persönlich sein Kind nennen wie er es für richtig hält. Ob jemand Hans-Dietrich , Kevin oder Wolfgang heißt, entscheiden die Eltern und sonst niemand!
    Weder ein Schulze, noch ein Meyer oder ein Müller

    Seltsame Sichtweise! Oder auch Paradebeispiel eines hinkenden Vergleichs.

    Eltern sind immer, nicht nur temporär, die Eltern ihrer Kinder. In der Regel und in gewissem Maße kommen sie auch für ihre Kinder selbst auf. Die in einer Schule Arbeitenden und Lernenden kommen und gehen. Gleichbleibend sind nur die Meyers, Schulzes, Müllers der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die als Sozialgemeinschaft Schuleinrichtungen gründen und unterhalten und gegebenenfalls ihre Sprösslinge für eine begrenzte Zeit in die eine oder andere Schule schicken.

    Ergo: Wie eine Schule heißen soll, ist grundsätzlich Sache von Schulze, Mayer, Müller und nicht (ausschließlich) eines Blümchens, das zufälligerweise im Zeitpunkt der Namensgebung stolze Mutti eines Schülers oder einer Schülerin der Einrichtung ist.

    #277775

    Dass Genscher bereits Ehrenbürger ist(oder muss man bei Verstorbenen war schreiben?) wird gar nicht erwähnt.

    #277925

    Heute argumentiert die HDGZ mit Leserbriefen gegen den Stadtrat, konkret gegen Stadtrat Feigl, der für die GRÜNE Fraktion den Antrag in die Ausschüsse verwiesen hat. Gerade Stadtrat Feigl, der sich seit vielen Jahren für die Rettung von Baudenkmalen in Halle einsetzt, hat diese
    Kritik nicht verdient.
    Demokratie ist ein schwieriges Geschäft, die HDGZ hätte viel zu tun, um dazu Aufklärung zu betreiben, anstatt den Stadtrat zu beschimpfen.

    #278090

    Erklärung von Christian Feigl:
    Alles Genscher? oder der schwierige Weg zur angemessenen Ehrung
    21. Dezember 2016
    Die angemessene Ehrung von Persönlichkeiten der Zeitgeschichte ist eine schwierige Aufgabe, gilt es doch das herausragende Wirken der Person zu bewerten, aber auch das weniger positive Handeln dagegen abzuwägen, um ein möglichst objektives Bild des zu Ehrenden darstellen zu können. In der Regel geschieht ein solcher Abwägungsprozess in einer Kommission,
    die sich dazu die nötige Zeit nimmt. Zuletzt hat sich der Hallesche Stadtrat mit dem Fall von Fritz Hartnagel und Alfred Bauer zwei Offizieren der Wehrmacht, die in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkriegs die Heeres- und Luftwaffennachrichtenschule kampflos übergaben, beschäftigt. Am Ende stand der Beschluss, an die Geschehnisse mit einer Tafel im heutigen Institutsgebäude der Universität zu erinnern. Wesentlich schwieriger war das jahrelange Ringen um die Umbenennung der Emil-Abderhalden-Straße. Hier gab eine wissenschaftliche Studie der Humboldt-Universität Berlin den
    entscheidenden Ausschlag, diese fallen zu lassen. Auch wenn solche Prozesse ihre Zeit brauchen, so ist doch der Erkenntnisgewinn wichtig für die Meinungsbildung derer, die am Ende per Abstimmung in den Parlamenten darüber zu befinden haben.

    Im Falle von Hans-Dietrich Genscher scheint die Lage eindeutiger. Der große deutsche Politiker wird seit der Wende 1989/90 immer wieder mit Ehrungen in seiner Heimatstadt bedacht. Im öffentlichen Bewusstsein ist er gegenwärtig und es wird mit (mehr oder weniger originellen) Aktionen an ihn erinnert. Schaut man sich die regionale Liste derEhrbekundungen
    an, kann es nur verwundern, wie eine mediale Öffentlichkeit unter Meinungsführerschaft der Mitteldeutschen Zeitung zu der Wahrnehmung kommt, Halle müsse nun endlich dem “wohl bedeutendsten Sohn seiner Zeit
    der Stadt Halle“ ein Gedenken zuteil werden lassen:

    1991 Ehrenbürger der Stadt Halle

    1991 Ehrenschwager der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle

    1992 Ehrensenator der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    1993 Ehrensenator der Leopoldina

    2010 Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt

    2012 Eröffnung der „Begegnungsstätte deutsche Einheit“ im Genscher-
    Geburtshaus

    2016 Hallescher Geschichtstalerâ des Numismatischen Vereins Halle

    Seit mehreren Wochen sind zahlreiche Vorschläge für eine weitere Ehrung in der Diskussion. Diese sind unter anderem die Umbenennung einer Straße, eines Platzes, einer Schule oder des Flughafens Leipzig-Halle bis hin zu dem Ansinnen, ein Denkmal zu errichten. Die Suche nach einem Vorschlag entwickelte eine Eigendynamik, die den Eindruck erweckt, es könne gar nicht genug Ehrungen geben.

    Doch bei einer erneuten Würdigung Genschers kann es meines Erachtens nur um die Frage gehen, „welche“ und nicht „wie viele“. In der Abwägung ist die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Bei Mehrfachehrungen ist die Grenze zwischen angemessener Würdigung und Personenkult schnell überschritten.

    Dazu sollte eine offene und ehrliche Diskussion geführt werden: Was bedeutet uns Genscher heute? Welche seiner Verdienste für unsere Stadt veranlassen uns zu der Ehrerbietung? Dies sind Fragen, die in der bisherigen, aufgeheizten Diskussion kaum eine Rolle gespielt haben. Doch diese Selbstvergewisserung braucht es, um ehrlichen Herzens eine richtige Form zu finden.

    Und letztlich ist es der Stadtrat, der eine Entscheidung fällen muss. Manchmal braucht dies etwas Zeit. Das ist nicht weiter schlimm. Eine wohlüberlegte Entscheidung ist allemal besser als ein verfehlter Schnellschuss, denn der kann schnell zur Peinlichkeit werden, und nicht der Entscheidungsprozess.

    Christian Feigl

    Stadtrat Bündnis 90/ Die Grünen

    #278173

    Ein unabhängige Zeitung würde Stadtrat Feigl zu Wort kommen lassen.

    #278194

    na wolli, aber wo gibt es noch „unabhängige“ Zeitungen, die das nicht nur im namen führen? Noch nicht einmal mehr die TAZ ist unabhängig…

    #278196

    Einseitige Berichterstattung wird sich für die Medien auf Dauer nicht auszahlen.
    Ich werde die Stellungnahme von Stadtrat Feigl mit meinen Möglichkeiten in den sozialen Netzwerken verbreiten.

    #278197

    Und dann weiß es die ganze Welt !

    #278205

    Ich finde die Stellungnahme nicht so bemerkenswert!
    Bemerkenswerter ist doch wollis Meinung, von der von ihm in HDGZ/Hans-Dietrich Genscher Zeitung umbenannte Freiheit eine nicht einseitige Berichterstattung zu erwarten!

    • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 4 Monaten von redhall.
    #278286

    Heute bringt die HDGZ unter der Überschrift „Schlechtes Beispiel für die Jugend“ einen Leserbrief von Sabine Schwarz von der „Initiative für Genscher“ am Herdergymnasium.
    Sie schreibt u.a. :
    “ Ist sich der Stadtrat, insbesondere Herr Feigl, bewusst, dass Politiker Vorbilder sein können (wie Genscher) und dies auch sein sollten? Dass man gerade und besonders im Stadtrat Demokratie leben und demonstrieren muss?“

    Frau Schwarz versteht unter Demokratie offenbar das Abnicken von Wünschen durch die gewählten Vertreter der Stadt. Und die HDGZ setzt noch einen drauf, indem sie die Vertagung als schlechtes Beispiel für die Jugend bezeichnet.
    Und ausgerechnet dem Stadtrat Feigl mangelndes Demokratieverständnis vorzuwerfen, der sich in Sachsen Denkmalschutz seit vielen Jahren in außergewöhnlicher Weise für unsere Stadt einsetzt, ist sachlich falsch und gemein.
    Übrigens konnte Stadtrat Feigl nur im Namen seiner Fraktion die Beschlussvorlage in die Ausschüsse verweisen, die bündnisgrüne Fraktion steht also dahinter, aber die Unkenntnis der Geschäftsordnung des Stadtrates werfe ich Frau Schwarz nicht vor.

    Bekanntlich gab es auch Stimmen in der Schulkonferenz, die den Schulnamen Herdergymnasium nicht ihrem ehem. Schüler Genscher opfern, wollten.
    Und angesichts der bisherigen halleschen Ehrungen von Genscher, ich nenne hier nur die Ehrenbürgerschaft, und der zu erwartenden Umbenennung einer Straße oder eines Platzes grenzt es an Personenkult.

    #278294

    Wenn diese Frau Schwarz meint, daß der Name des Dichters und Denkers Herder nicht mehr als Vorbild für unsere Jugend taugt, und stattdessen G.’s politische „Verdienste“, die ich hier mal spare, exemplarisch sein sollten, ist die Bildungslandschaft wirklich in Gefahr. Als nächstes werden dann Trump und Merkel als Vorbilder der Jugend dargestellt…

    #278296

    Als gäbe es den Personenkult nicht mit dem „Genschman“ schon?

    #278497
    #278498

    Anonym

    Wer hätte das gedacht:

    http://www.heute.de/kuba-parlament-verabschiedet-gesetz-und-verbietet-personenkult-um-fidel-castro-46201680.html

    Das war Fidels letzter Wille. Offenbar hören sie noch immer auf ihn.

    #278501

    Die Kubaner werden ihn trotzdem nicht vergessen, da bin ich mir sicher.

    #278502

    Ich trinke heute einen guten Rum auf Fidel.

    #278504

    Alle Achtung, das macht ihn mir posthum sympathisch.

    #278508

    Und das wolli wieder als Sprecher der Grünen arbeitet, macht ihn auch sympatisch.
    präschlau 😉

    #278515

    Ich finde es eine echte Sauerei, was sich der Herr Feigl da im Stadtrat erlaubt.
    Wäre Genscher bei den Grünen gewesen oder Feigl bei der FDP, hätte es nicht schnell genug gehen können, Genscher entsprechend zu ehren.

    Bei Willy Brandt ging es ja auch ganz schnell. Quasi im Schnellverfahren wurde die „Philipp-Müller-Straße“ in „Willy-Brandt-Straße“ umbenannt.
    Da stellt sich mir die Frage, was hat Willy Brandt mit Halle zu tun? Nur weil in der heutigen Schorre früher die SPD gegründet wurde, hätte diese Straße nicht umbenannt werden müssen.
    Ich weiss jetzt noch, was das für Diskussionen bei den Anwohnern gab. Die wurden nämlich nicht gefragt, ob sie das wollten.

    Mein Vorschlag: Delitzscher Straße in „H.-D.-Genscher-Straße“ umbenennen. Bei der Umbenennung der „Willy-Brandt-Straße“ hat es die Stadt auch nicht gejuckt, was das alles kostet. (Stadtpläne neu drucken lassen, alle Adressen der „Philipp-Müller-Straße“ mussten geändert werden, Anwohner mussten ihre Ausweise umändern lassen, etc.).

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