Startseite › Foren › Halle (Saale) › Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst in Coronazeiten ist unmoralisch
- Dieses Thema hat 26 Antworten und 9 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahren, 5 Monaten von redhall.
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28. Oktober 2020 um 10:04 Uhr #383937
Verdi hat für den öffentlichen Dienst eine Gehaltserhöhung von 3,7 % erkämpft, das Geld stammt von denen, die in Coronazeiten schwer zu kämpfen haben oder der Pleite entgegengehen, da kann doch jetzt keine Gehaltserhöhung erfolgen. Ich gehe noch weiter, Rentner und Pensionäre müssten ab einer festzulegenden Einkommenshöhe jetzt auch ein Opfer bringen.
28. Oktober 2020 um 10:06 Uhr #383938Ist es auch unmoralisch, wenn Pflegekräfte mehr Lohn fordern?
28. Oktober 2020 um 10:17 Uhr #383942Man sollte zwischen Erhöhung und Angleichung unterscheiden.
28. Oktober 2020 um 11:21 Uhr #383959Pflegekräfte sind m.W. zu gering bezahlt und jetzt brauchen wir sie dringend, da muss natürlich Geld in die Hand genommen werden. Ich meine die Millionen Büroarbeiter im öffentlichen Dienst. Dich übrigens auch und ich schließe mich als Rentner ein.
28. Oktober 2020 um 12:15 Uhr #383970
AnonymInteressante Vorstellung, da die öffentlichen Haushalte weitgehend auf dem Rücken der abhängig Beschäftigten finanziert werden sind
die Folgen von Corona auch aus deren Taschen (entweder Lohnverzicht oder Zusatzsteuer) aufzubringen. Dagegen werden Leute vom Typ Merz, Papenburg, Springer, Rossmann, Krupp, Krauss, Maffei, Thyssen oder Thurn&Taxis gar nicht erst in die Überlegungen einbezogen.28. Oktober 2020 um 12:41 Uhr #383973Jeder der er sich leisten kann, sollte einbezogen werden, denn Corona trifft uns alle. Ich habe nur aktuellem Anlass den öffentlichen Dienst genannt. Ewig kann nicht die Kultur, die Kneipen etc. aus neu gedrucktem Geld oder Schuldenmachen bezahlt werden.
28. Oktober 2020 um 13:01 Uhr #383976Ich meine die Millionen Büroarbeiter im öffentlichen Dienst
Und die Millionen Büroarbeiter in der Privatwirtschaft nicht?
28. Oktober 2020 um 14:59 Uhr #383984Verdi hat für den öffentlichen Dienst eine Gehaltserhöhung von 3,7 % erkämpft, das Geld stammt von denen, die in Coronazeiten schwer zu kämpfen haben oder der Pleite entgegengehen, da kann doch jetzt keine Gehaltserhöhung erfolgen. Ich gehe noch weiter, Rentner und Pensionäre müssten ab einer festzulegenden Einkommenshöhe jetzt auch ein Opfer bringen.
Das bring mal der eh schon Sozial+Hartz4-feindlichen Elfriede nahe. Wird sicher eine lustige Diskussion, vielleicht sogar im Dialekt?
28. Oktober 2020 um 15:09 Uhr #383985Der Öffentliche Dienst wurde in Coronazeiten nicht in Kurzarbeit geschickt. Ist schon ein Vorteil, wenn man nicht auf einen Teil des Gehalts in schwierigen Zeiten verzichten muss.
28. Oktober 2020 um 21:01 Uhr #384010
AnonymDer Öffentliche Dienst wurde in Coronazeiten nicht in Kurzarbeit geschickt.
ich stelle mir jetzt vor, wie in der aktuellen Situation wegen Corona das Gesundheitsamt auf Kurzarbeit gesetzt wird oder aber das Arbeitsamt (Kurzarbeitergeld), das Ordnungsamt, oder die Müllabfuhr.
Wir leben in einem Stadt wo die reichsten 10% etwa 2/3 aller Vermögenswerte besitzen, die untere Hälfte dagegen gerade auf höchstens 18% der Vermögen kommen. Dort den unteren Teil der Menschen gegeneinander auszuspielen und dabei den reicheren Teil unangetastet zu lassen, das hat wirklich was von Gerechtigkeit.
[edit] Wie wäre es eigentlich mit einer Corona – Vermögensabgabe, eine Vermögenssteuer gab es ja bereits früher einmal.28. Oktober 2020 um 23:38 Uhr #3840143,7 % erkämpft, das Geld stammt von denen, die in Coronazeiten schwer zu kämpfen haben oder der Pleite entgegengehen, da kann doch jetzt keine Gehaltserhöhung
Das klingt nach einer Neid-Debatte, wegen jährlich im Schnitt für 1,233 % Angleichung. Auch solche „unwichtigen Sesselfur… r“ sorgen auch in Krisenzeiten dafür, dass du deine Rente erhälst,Arbeitslose Arbeitalisengeld 1 oder 2und andere Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten. Die Beispiele kannst du beliebig fortsetzen.
Sind die etwa nicht systemrelevant?
- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 5 Monaten von Porbitzer.
29. Oktober 2020 um 12:43 Uhr #384043Wir leben in einem Stadt wo die reichsten 10% etwa 2/3 aller Vermögenswerte besitzen,
Der Großteil des Vermögens der Reichen steckt direkt in Unternehmen oder indirekt über Aktien. Die Verstaatlichung der Unternehmen hat schon mal in die Pleite geführt. Diese Lernrestistenz ist wirklich bedauerlich.
29. Oktober 2020 um 13:31 Uhr #384050mit der Kollektivierung der Verluste (Beispiel „Banklenrettung“) hast Du aber kein Problem, oder?
29. Oktober 2020 um 13:54 Uhr #384056Vornehmlich die Verluste der Landesbanken wurden kollektiviert; ergo die Eigentümer haben die Verluste ihrer Bank über Steuergelder ausgeglichen.
29. Oktober 2020 um 14:10 Uhr #384064Und was war mit der Commerzbank?
29. Oktober 2020 um 14:33 Uhr #384073Ist bezüglich Commerzbank schon bekannt, wieviel der Staat durch Wertsteigerung seiner Anteile verdient hat?
29. Oktober 2020 um 21:04 Uhr #384099Und dann gab’s da noch die Hypovereinsbank…
29. Oktober 2020 um 22:54 Uhr #384100Ist ja alles nicht so wichtig, aber richtig mit komme ich bei der Diskussion nicht mehr. Die Beteiligung bei der Commerzbank war für den Staat sicher keine gewinnbringende Investition, und was die Hypovereinsbank betrifft, ist da vielleicht die Hypo Real Estate gemeint?
30. Oktober 2020 um 00:13 Uhr #384103Ja 🙂
30. Oktober 2020 um 07:39 Uhr #384105Das Beispiel Hypo Real Estate hatte ich früher erwartet. Ursprünglich Ausgründung der Hypovereinsbank haben sie die die Staatsbank Depfa gekauft und sind jetzt wieder zu 100% in Staatsbesitz. Irgendwie ein komisches Geflecht. Ich vermute, der Staat hat mit der Rettung seine eigenen Schuldenbeziehungen gerettet.
30. Oktober 2020 um 10:18 Uhr #384115Ursprünglich Ausgründung der Hypovereinsbank haben sie die die Staatsbank Depfa gekauft und sind jetzt wieder zu 100% in Staatsbesitz. Irgendwie ein komisches Geflecht. Ich vermute, der Staat hat mit der Rettung seine eigenen Schuldenbeziehungen gerettet.
Als die Hypo Real Estate die Depfa übernahm, war die Depfa schon seit einigen Jahre privatisiert. Als der Staat die Hypo Real Estate rettete, wollte er nicht seine eigenen Schuldenbezihungen retten, was immer das heißen mag, sondern fürchtete, zurecht oder zu Unrecht, dass eine Hypo Real Estate-Insolvenz eine systemische Bankenkrise in Deutschland auslösen könne.
Der Löwenanteil der öffentlichen Verschuldung in Deutschland läuft nicht über Bankkredite, sondern über den Kapitalmarkt.30. Oktober 2020 um 10:28 Uhr #384117„Durch diese Pleite wären die von der Depfa gehaltenen deutschen Staatsanleihen zur Makulatur geworden, deshalb musste der deutsche Staat eingreifen. Die Depfa und die HRE wurden verstaatlicht. „
30. Oktober 2020 um 10:48 Uhr #384120
AnonymEs bringt an der Stelle, glaube ich, recht wenig, jeden einzelnen Fall durchzukauen, ohne substantielle fachliche Basis. Denn schließlich ist es egal, ob der Staat Milliarden in die Rettung von Banken, Lufthansa, Rüstung oder anderen Unternehmen versenkt oder von vorneherein auf Mrd. Einnahmen wie bei den cum-ex-Geschöften oder der Abschaffung der Vermögenssteuer verzichtet.
Die Perversion dieses Ungleichgewichtes von den Regierenden vertretener Interessen wird klar, wenn man dagegen die Brotkrumen von Hartz IV stellt, die angeblich zum Leben reichen sollen.
Die unterschiedliche Partizipation an den demokratischen Prozessen zeigt denn auch deutlich, für wen die Demokratie in diesem Staat gemacht ist.
30. Oktober 2020 um 11:04 Uhr #384121„Durch diese Pleite wären die von der Depfa gehaltenen deutschen Staatsanleihen zur Makulatur geworden, deshalb musste der deutsche Staat eingreifen. Die Depfa und die HRE wurden verstaatlicht. „
Die von der Depfa gehaltenen deutschen Staatsanleihen wären bei Insolvenz nicht Makulatur geworden, sondern in die Insolvenzmasse gewandert und letztlich den Gläubigern übereignet worden.
30. Oktober 2020 um 11:24 Uhr #384126Denn schließlich ist es egal, ob der Staat Milliarden in die Rettung von Banken, Lufthansa, Rüstung oder anderen Unternehmen versenkt oder von vorneherein auf Mrd. Einnahmen wie bei den cum-ex-Geschöften oder der Abschaffung der Vermögenssteuer verzichtet.
Es bringt an keiner Stelle etwas, viele Schlagworte in einen Topf zu werfen und kräftg rühren.
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