Startseite Foren Halle (Saale) Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst in Coronazeiten ist unmoralisch

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  • #383937

    Verdi hat für den öffentlichen Dienst eine Gehaltserhöhung von 3,7 % erkämpft, das Geld stammt von denen, die in Coronazeiten schwer zu kämpfen haben oder der Pleite entgegengehen, da kann doch jetzt keine Gehaltserhöhung erfolgen. Ich gehe noch weiter, Rentner und Pensionäre müssten ab einer festzulegenden Einkommenshöhe jetzt auch ein Opfer bringen.

    #383938

    Ist es auch unmoralisch, wenn Pflegekräfte mehr Lohn fordern?

    #383942

    Man sollte zwischen Erhöhung und Angleichung unterscheiden.

    #383959

    Pflegekräfte sind m.W. zu gering bezahlt und jetzt brauchen wir sie dringend, da muss natürlich Geld in die Hand genommen werden. Ich meine die Millionen Büroarbeiter im öffentlichen Dienst. Dich übrigens auch und ich schließe mich als Rentner ein.

    #383970

    Anonym

    Interessante Vorstellung, da die öffentlichen Haushalte weitgehend auf dem Rücken der abhängig Beschäftigten finanziert werden sind
    die Folgen von Corona auch aus deren Taschen (entweder Lohnverzicht oder Zusatzsteuer) aufzubringen. Dagegen werden Leute vom Typ Merz, Papenburg, Springer, Rossmann, Krupp, Krauss, Maffei, Thyssen oder Thurn&Taxis gar nicht erst in die Überlegungen einbezogen.

    #383973

    Jeder der er sich leisten kann, sollte einbezogen werden, denn Corona trifft uns alle. Ich habe nur aktuellem Anlass den öffentlichen Dienst genannt. Ewig kann nicht die Kultur, die Kneipen etc. aus neu gedrucktem Geld oder Schuldenmachen bezahlt werden.

    #383976

    Ich meine die Millionen Büroarbeiter im öffentlichen Dienst

    Und die Millionen Büroarbeiter in der Privatwirtschaft nicht?

    #383984

    Verdi hat für den öffentlichen Dienst eine Gehaltserhöhung von 3,7 % erkämpft, das Geld stammt von denen, die in Coronazeiten schwer zu kämpfen haben oder der Pleite entgegengehen, da kann doch jetzt keine Gehaltserhöhung erfolgen. Ich gehe noch weiter, Rentner und Pensionäre müssten ab einer festzulegenden Einkommenshöhe jetzt auch ein Opfer bringen.

    Das bring mal der eh schon Sozial+Hartz4-feindlichen Elfriede nahe. Wird sicher eine lustige Diskussion, vielleicht sogar im Dialekt?

    #383985

    B2B

    Der Öffentliche Dienst wurde in Coronazeiten nicht in Kurzarbeit geschickt. Ist schon ein Vorteil, wenn man nicht auf einen Teil des Gehalts in schwierigen Zeiten verzichten muss.

    #384010

    Anonym

    Der Öffentliche Dienst wurde in Coronazeiten nicht in Kurzarbeit geschickt.

    ich stelle mir jetzt vor, wie in der aktuellen Situation wegen Corona das Gesundheitsamt auf Kurzarbeit gesetzt wird oder aber das Arbeitsamt (Kurzarbeitergeld), das Ordnungsamt, oder die Müllabfuhr.

    Wir leben in einem Stadt wo die reichsten 10% etwa 2/3 aller Vermögenswerte besitzen, die untere Hälfte dagegen gerade auf höchstens 18% der Vermögen kommen. Dort den unteren Teil der Menschen gegeneinander auszuspielen und dabei den reicheren Teil unangetastet zu lassen, das hat wirklich was von Gerechtigkeit.
    [edit] Wie wäre es eigentlich mit einer Corona – Vermögensabgabe, eine Vermögenssteuer gab es ja bereits früher einmal.

    #384014

    3,7 % erkämpft, das Geld stammt von denen, die in Coronazeiten schwer zu kämpfen haben oder der Pleite entgegengehen, da kann doch jetzt keine Gehaltserhöhung

    Das klingt nach einer Neid-Debatte, wegen jährlich im Schnitt für 1,233 % Angleichung. Auch solche „unwichtigen Sesselfur… r“ sorgen auch in Krisenzeiten dafür, dass du deine Rente erhälst,Arbeitslose Arbeitalisengeld 1 oder 2und andere Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten. Die Beispiele kannst du beliebig fortsetzen.

    Sind die etwa nicht systemrelevant?

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 5 Monaten von Porbitzer.
    #384043

    B2B

    Wir leben in einem Stadt wo die reichsten 10% etwa 2/3 aller Vermögenswerte besitzen,

    Der Großteil des Vermögens der Reichen steckt direkt in Unternehmen oder indirekt über Aktien. Die Verstaatlichung der Unternehmen hat schon mal in die Pleite geführt. Diese Lernrestistenz ist wirklich bedauerlich.

    #384050

    mit der Kollektivierung der Verluste (Beispiel „Banklenrettung“) hast Du aber kein Problem, oder?

    #384056

    B2B

    Vornehmlich die Verluste der Landesbanken wurden kollektiviert; ergo die Eigentümer haben die Verluste ihrer Bank über Steuergelder ausgeglichen.

    #384064

    Und was war mit der Commerzbank?

    #384073

    B2B

    Ist bezüglich Commerzbank schon bekannt, wieviel der Staat durch Wertsteigerung seiner Anteile verdient hat?

    #384099

    Und dann gab’s da noch die Hypovereinsbank…

    #384100

    Ist ja alles nicht so wichtig, aber richtig mit komme ich bei der Diskussion nicht mehr. Die Beteiligung bei der Commerzbank war für den Staat sicher keine gewinnbringende Investition, und was die Hypovereinsbank betrifft, ist da vielleicht die Hypo Real Estate gemeint?

    #384103

    Ja 🙂

    #384105

    B2B

    Das Beispiel Hypo Real Estate hatte ich früher erwartet. Ursprünglich Ausgründung der Hypovereinsbank haben sie die die Staatsbank Depfa gekauft und sind jetzt wieder zu 100% in Staatsbesitz. Irgendwie ein komisches Geflecht. Ich vermute, der Staat hat mit der Rettung seine eigenen Schuldenbeziehungen gerettet.

    #384115

    Ursprünglich Ausgründung der Hypovereinsbank haben sie die die Staatsbank Depfa gekauft und sind jetzt wieder zu 100% in Staatsbesitz. Irgendwie ein komisches Geflecht. Ich vermute, der Staat hat mit der Rettung seine eigenen Schuldenbeziehungen gerettet.

    Als die Hypo Real Estate die Depfa übernahm, war die Depfa schon seit einigen Jahre privatisiert. Als der Staat die Hypo Real Estate rettete, wollte er nicht seine eigenen Schuldenbezihungen retten, was immer das heißen mag, sondern fürchtete, zurecht oder zu Unrecht, dass eine Hypo Real Estate-Insolvenz eine systemische Bankenkrise in Deutschland auslösen könne.
    Der Löwenanteil der öffentlichen Verschuldung in Deutschland läuft nicht über Bankkredite, sondern über den Kapitalmarkt.

    #384117

    B2B

    „Durch diese Pleite wären die von der Depfa gehaltenen deutschen Staatsanleihen zur Makulatur geworden, deshalb musste der deutsche Staat eingreifen. Die Depfa und die HRE wurden verstaatlicht. „

    #384120

    Anonym

    Es bringt an der Stelle, glaube ich, recht wenig, jeden einzelnen Fall durchzukauen, ohne substantielle fachliche Basis. Denn schließlich ist es egal, ob der Staat Milliarden in die Rettung von Banken, Lufthansa, Rüstung oder anderen Unternehmen versenkt oder von vorneherein auf Mrd. Einnahmen wie bei den cum-ex-Geschöften oder der Abschaffung der Vermögenssteuer verzichtet.

    Die Perversion dieses Ungleichgewichtes von den Regierenden vertretener Interessen wird klar, wenn man dagegen die Brotkrumen von Hartz IV stellt, die angeblich zum Leben reichen sollen.

    Die unterschiedliche Partizipation an den demokratischen Prozessen zeigt denn auch deutlich, für wen die Demokratie in diesem Staat gemacht ist.

    #384121

    „Durch diese Pleite wären die von der Depfa gehaltenen deutschen Staatsanleihen zur Makulatur geworden, deshalb musste der deutsche Staat eingreifen. Die Depfa und die HRE wurden verstaatlicht. „

    Die von der Depfa gehaltenen deutschen Staatsanleihen wären bei Insolvenz nicht Makulatur geworden, sondern in die Insolvenzmasse gewandert und letztlich den Gläubigern übereignet worden.

    #384126

    B2B

    Denn schließlich ist es egal, ob der Staat Milliarden in die Rettung von Banken, Lufthansa, Rüstung oder anderen Unternehmen versenkt oder von vorneherein auf Mrd. Einnahmen wie bei den cum-ex-Geschöften oder der Abschaffung der Vermögenssteuer verzichtet.

    Es bringt an keiner Stelle etwas, viele Schlagworte in einen Topf zu werfen und kräftg rühren.

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