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Anonym.
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14. Oktober 2012 um 15:57 Uhr #14846
Die Verkehrsplanung der Stadt Halle führt zur Zeit auch in Zusammenarbeit mit der Verkehrs-und Infrastrukturplanung der TU Dresden eine Befragung ausgewählter privater Haushalte der Stadt Halle zum Mobilitätsverhalten durch.
Damit sich die Verkehrsplanung an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren kann, sollen aktuelle Daten zum Verkehrsverhalten der Bürger aller Altersgruppen ermittelt werden.
Im Mittelpunkt der Befragung stehen Informationen zum Haushalt und zu den Wegen aller Haushaltsmitglieder an einem bestimmten Stichtag.
Die Stadt Halle erhofft sich durch diese Befragung eine dringende Verbesserung der Verkehrsverhältnisse.14. Oktober 2012 um 18:43 Uhr #14872Damit sich die Verkehrsplanung an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren kann, sollen aktuelle Daten zum Verkehrsverhalten der Bürger aller Altersgruppen ermittelt werden.
Die Forscher und Verkehrsplaner sind gut daran gehalten, sich mal den Wikipedia-Artikel zum Thema „Bedürfnis“ durchzulesen, vor allem diesen Absatz:
Ein Großteil der Wirtschaft lebt nicht nur von der Erfüllung, sondern auch von der Weckung und Erzeugung von Bedürfnissen – so die Medienwirtschaft, die Konsumgüter- und Genussmittelwirtschaft sowie der Tourismus und insbesondere die Werbewirtschaft. Man kann also von „wahren“ und „falschen“ Bedürfnissen in diesem Zusammenhang sprechen. Dem Konsumenten wird versucht, glaubhaft zu machen, dass für ihn ein Bedarf besteht bzw. neuer Bedarf entstanden sei.
Wikipedia
Die Politik ist nicht nur dazu da, zu reagieren, sondern auch zu regieren, d. h. eine bestimmte Richtung vorzugeben, in die die Gesellschaft sich ideologisch grundsätzlich bewegen soll. Wenn die Verkehrsplanung also nicht (wieder mal) nur Symptombekämpfung betreiben will, gilt es daher zuerst mal zu untersuchen warum die Menschen ein bestimmtes Mobilitätsverhalten/-bedürfnis an den Tag legen, dann mit den politischen Zielvorstellungen zu vergleichen und darauf basierend ein Konzept zu erarbeiten, dass der Gesamtheit der Menschen nützt, bzw. eine Verbesserung bringt.
Allein die Information, dass Herr Mustermann, wie soundsoviele andere Menschen auch, z. B. am Donnerstag Nachmittag mit dem Auto ins Kaufland fährt, um Lebensmittel für die ganze Woche zu kaufen, ist für sich wenig aussagekräftig. Es muss auch die Frage gestellt werden, warum er das macht und ob er unter anderen Bedingungen eine andere Entscheidung getroffen hätte (oder treffen würde). Und nach diesen Erkenntnissen muss die Verkehrspolitik und -planung ausgerichtet werden. Denn nicht nur die Wirtschaft, auch die Politik kann Bedürfnisse lenken.
Ich hoffe, das wird bei dieser Befragung berücksichtigt.
14. Oktober 2012 um 21:58 Uhr #14883Richtig, ich könnte dir darauf antworten, daß meine nächste kaufhalle, die was wert ist, fußläufig sehr schlecht erreichbar ist. Außerdem bin ich erst Freitag nachmittags hier, um Einkäufe zu erledigen. Das möchte ich dann in möglichst kurzer Zeit ausgestanden haben, denn Einkauf macht mir keinen Spaß, und ich habe dann so mehr Zeit für Familie und soziale Kontakte. Unter anderen Bedingungen, die vor 23 Jahren vorherrschten, habe ich das anders gemacht. Aber heute ist das leider nur noch so möglich.
Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, das bei der Befragung zu antworten…15. Oktober 2012 um 17:55 Uhr #15003@Binärcode und Schulze,
ich glaube kaum, dass Euere Wünsche bei dieser Befragung berücksichtigt werden .
In einem ersten Kurzfragebogen wurde lediglich nach der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen gefragt, ob sie ein PKW besitzen und welche Gesamtfahrleistung im Jahre 2011 damit erbracht wurde.
Weitere Fragestellungen sollen folgen.15. Oktober 2012 um 18:12 Uhr #15005Auch damit kann man eine Befragung kaputtmachen und ad absurdum führen… vielleicht ist es ja so gewollt…
15. Oktober 2012 um 18:25 Uhr #15007@ kenno, vermutlich ist eine Diplomarbeit in Dresden der vorrangige Zweck der Befragung.
Oder wohnen die halleschen Verkehrsplaner alle außerhalb und kennen die Verhältnisse hier nicht?
Um etwas daran zu verbessern, braucht die Stadt Geld, keine Umfragen.15. Oktober 2012 um 23:31 Uhr #15047Vorsicht, asconas, dass du nicht selbst ins Fettnäpchen trittst, denn der Begriff „Ideologie“ ist nur für Nichtselbstdenker allein mit negativen Konnotationen aus NS- und DDR-Zeit verbunden. Dabei ist der Begriff in seiner eigentlichen Form vollkommen wertneutral und bezeichnet einfach die Gesamtheit der gesellschaftlich politischen Ausrichtung, gleich welcher Couleur (soziale Marktwirtschaft/grenzenlose Freiheit/ökologische Nachhaltigkeit/rassische Überlegenheit …) – Wikipedia ist den Freund.
Die derzeitige Ideologie scheint nach meinem Empfinden nur auf „mehr“ und „Wachstum“ ausgelegt zu sein, koste es was es wolle.
16. Oktober 2012 um 00:47 Uhr #15057Hallo Freunde der Mobilität
Ich hab bereits den 2. Teil des Fragebogens bekommen und man wird dann lediglich auf einen bestimmten Tag festgenagelt. Man muß für den Stichtag (der vorgegeben wird) seine Wege aufzeigen.. Also nach dem Motto 4:45 losgefahren 5:30 angekommen. Zweck des Weges Arbeit. So in der Art. Dann möchte man gern wissen mit welchem Verkehrsmittel der Weg zurückgelegt wurde wo das Ziel liegt (Adresse) und wieviele Km zurückgelegt wurden. Wenn PKW ob noch jemand mitgefahren ist. Von den beiden Personen die hier noch mit im Haushalt leben wollten sie keine Daten da sie am Stichtag nicht in Halle anwesend waren.
Wenns denen was bringt habe ich gern mitgemacht.
Lg
17. Oktober 2012 um 11:40 Uhr #15252Nicht der erkennende gesunde Menschenverstand, der auf eine sich ständig verändernde Realität reagiert, ist Grundlage für menschliches Handeln, sondern alles wird dogmatisch an einer bestimmten Ideologie ausgerichtet und ihr untergeordnet.
Du hast das Wort schon verwendet und ich glaube, du verwechselst „Ideologie“ mit „Dogma“. Ein Dogma ist eine feststehene, als unumstößlich geltende Meinung; eine Ideologie ist eine bestimmte, aber nicht genauer spezifizierte Denkrichtung – man könnte auch „Vision“ oder „Idee“ oder „Grundeinstellung“ sagen.
Und dieser oben von mir zitierte Absatz ist auch genau das Problem, das ich meine: „auf eine sich ständig verändernde Realität reagieren“ kann schnell ins wahllose, unentschlossene abgleiten, also ins reagieren statt agieren, bzw. regieren.
Die „sich ständig verändernde Realität“ kann nämlich auch von der Politik und der Gesellschaft gestaltet werden, Realität ist das, was wir draus machen. Und wenn wir mit der Situation zufrieden sind, dass wir jeden Tag mindestens 20km Weg zur Arbeit und zum Einkauf zurücklegen müssen und dass unsere Kinder nicht mehr sorglos und unbeaufsichtigt auf der Straße spielen und zur Schule/Kindergarten gehen können, dann werden halt immer neue Erfordernisse an technische Hilfsmittel zur Fortbewegung gestellt. Und wenn wir damit unzufrieden sind, dann müssen wir daran was verändern. Aber eine Momentaufnahme der momentanen Verhältnisse ohne eine Frage nach möglichen Alternativen lässt keinerlei Rückschlüsse auf das zukünftige Mobilitätsverhalten zu. Und das Ergebnis einer Umfrage ohne eine eigene grundsätzliche Idee der zukünftigen Gestaltung der Mobilität führt ganz bestimmt nicht zu einem Fortschritt.
17. Oktober 2012 um 16:13 Uhr #15279Und auch wenn wir mit der Situation unzufrieden wären, dass wir jeden Tag mindestens 20km Weg zur Arbeit und zum Einkauf zurücklegen müssen, so würde sich doch an der Situation nix ändern, da wir weder für Arbeitsplätze im Wohnumfeld, noch Einkaufsmöglichkeiten dort zuständig sind.
Die Idee der Mischbebauung von Wohn- und Gewerbegrundstücken ist hier seit 1990 zu Grabe getragen worden, wo allerorten auf der grünen Wiese Gewerbe entstand und die stadtnahen/innerstädtischen Betriebe zerstört wurden…30. Dezember 2012 um 11:50 Uhr #25384Die Linken wollen das ja auch bei uns zum Wahlkampfthema machen:
31. Dezember 2012 um 18:17 Uhr #25477Ja, wenn das in Tallin geht, warum eigentlich nicht in unserem Wohlstandsland?
Wäre ja sonst wohl ein Armutszeugnis…
31. Dezember 2012 um 21:40 Uhr #25480
AnonymDeswegen wird es den Esten auch nie so gut gehen wie uns wenn sie Perlen vor die Säue werfen…
Vorsorglich wurde das Tallinn ja schon mal abgerissen vor einigen Jahren…Guten Rutsch..
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