Startseite Foren Halle (Saale) Fahrradweg von Nietleben nach Dölau

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  • #10040

    Danke, jugendwert, endlich einer, der das Problem kennt. Muss erst ein Kind totgefahren werden, ehe die Stadt sich bewegt.
    Bald-OB Wiegand packen Sie das Problem an!

    #10304

    Solange die Lösung solcher Konflikte immer nur darin gesehen wird, den Radverkehr von der Straße zu nehmen – hier auch noch bei gleichzeitiger Vernichtung einer Eisenbahnstrecke – wird sich das Problem nur immer wieder verstärken.

    Tempo 30 aufgrund der geringen Straßenbreite, des Radverkehrs und der vielen unübersichtlichen Querungen (Wanderer, Jogger). Und natürlich regelmäßige Kontrollen, nicht nur der Geschwindigkeit, sondern auch des Überholverhaltens. Sonst lernt kein Autofahrer dazu; im Moment lernen sie eher, dass Radfahrer auf der Straße nichts zu suchen hätten.

    #10307

    Hier geht es nur um die Strasse von Nietleben nach Dölau und nicht um eine Grundsatzfrage:
    – es ist unrealistisch, auf dieser Strasse mit 30 Km/h dahinzuzockeln
    – die Bahn kann dort mangels Nutzung nicht ökonomisch betrieben werden, diese Strecke hat ausgedient und kann weg.
    – ein Radweg ist dort wichtiger als eine ab und zu betriebene Hobbyeisenbahn

    #10312

    – es ist unrealistisch, auf dieser Strasse mit 30 Km/h dahinzuzockeln

    Sehe ich nicht so. Ich denke, dass die von dir geschilderten regelmäßig vorkommenden gefährlichen Situationen durch Tempo 30 entschärft werden könnten. Ist dies tatsächlich der Fall, ist eine Anordnung eines Tempolimits problemlos möglich.

    #10333

    Eben Wolli, darum geht es. Gewissen Leuten fehlt aber die Fähigkeit zum logischen denken, um das zu begreifen.
    Schon in der Bibel steht „jegliches hat seine Zeit“ Dies gilt auch für die HHE-Eisenbahn

    #10337

    Gewissen Leuten fehlt aber die Fähigkeit zum logischen denken, um das zu begreifen.

    Ich gratuliere zur erstmaligen Selbsteinsicht und hoffe, dass du diese Errungenschaft auch auf andere Bereiche übertragen kannst.

    #10343

    Ich stimme geraldo zu. Und @wolli, vielleicht erhöht sich ja die potentielle Nutzung einer Bahn, wenn die Geschwindigkeiten im Autoverkehr gesenkt werden und somit der Zeitvorteil entfällt.

    Ich weiß genau, dass du davon ausgehst, dass hier Stadträte mitlesen (und von Olli P. und Swen K. weiß ich, dass sie es auch gelegentlich tun), und deshalb finde ich es umso verwerflicher, dass du hier mit populistischen Parolen à „muss denn erst ein Kind totgefahren werden“ aufwartest, um den Leuten subtil ins Gewissen zu reden. Wenn ich mal aus einer Publikation der Gruppe unabhängiger Verkehrswissenschaftler zitieren darf:

    Es sind in erster Linie die hohen Geschwindigkeiten, die den Verkehr, wie wir ihn heute kennen, erzeugt haben.

    R. Pfleiderer, „Das Phänomen Verkehr„, 2009

    Das Problem sind nicht die Radfahrer oder die Autofahrer, sondern die Geschwindigkeiten. Und diese haben im Übrigen auch dazu geführt, dass die Bahnlinie neben der Straße nach heutigen Maßstäben unrentabel geworden ist. Dabei ist es fatal, zu sagen „diese Strecke hat ausgedient und kann weg“. Mit diesem Argument hat schon die Autolobby in den 30er-60er Jahren sämtliche Straßenbahngesellschaften in den USA in den Ruin getrieben. Mittlerweile werden sogar (wieder) neue Bahnen gebaut, etwa in New Jersey, aber auch in Paris oder in Jerusalem.

    Sobald die zulässigen Geschwindigkeiten reduziert werden, wird das Zeitbudget, das die Leute für Mobilität aufwenden höher und somit überlegen sich manche erstens einmal mehr, ob sich ein Weg lohnt oder nicht, und andererseits wird dadurch eventuell ein anderes Verkehrsmittel (wieder) attraktiver. Dazu werden mögliche Unfälle durch geringere Geschwindigkeiten weniger gravierend und somit würde die Dölauer Straße auch für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sicherer.

    Das ist keineswegs eine Grundsatzdiskussion, sondern ein durchaus realistischer Vorschlag. Dein Vorschlag, wolli, ist allenfalls eine kurzsichtige, in konservativen Denkmustern verhaftete Symptombekämpfung mittels Schaffung von nur schwer rücknehmbaren Tatsachen (Entwidmung und dauerhafte Entfernung einer Eisenbahnstrecke). Also lest dies, liebe mitlesende Stadträte: Die einfachste und bessere Methode zur Erhöhung der Sicherheit von Radfahrern in der Dölauer Straße (und nicht nur dort), ist die Reduktion der Geschwindigkeiten für den motorisierten Individualverkehr.

    #10344

    Eine solche Rückwärtsentwicklung in Richtung langsamem Individualverkehr könnte es aber nur mit Ausnahmen( Halle Innenstadt 20 km/h) in einer „Ökodiktatur“ geben, die würde aber allen technischen Entwicklungen widersprechen und ist m.E. politisch nicht durchsetzbar. Die meisten Menschen wollen im Auto schnell fahren und würden auch auf der Strasse von Nietleben nach Dolau die 30 km/h nur bei ständigen Kontrollen und Blitzern einhalten.

    #10345

    Der Stadt sind die Hände gebunden, solange die Eisenbahnfreunde auf Ihrer nicht entwidmeten Strecke beharren. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Ich wette, da passiert die nächsten 5 Jahre gar nichts. Weder werden in diesem Zeitraum Züge noch Fahrräder gesichtet werden, seit denn ein Fahrradfahrer mag über Schienen fahren.

    #10346

    Wolli, das ist doch deren Ziel. Eine kommunistisch orientierte Öko-Diktatur, in welchem der Individualverkehr (ist schließlich reaktionär) verschwindet und alle mit der Bahn/Bus/Straßenbahn etc. fahren.

    Ich könnte der Idee des Schienenverkehrs nach Dölau sogar etwas abgewinnen aber eben bloß dann wenn diese als Straßenbahnlinie erfolgt.

    #10347

    Eine solche Rückwärtsentwicklung in Richtung langsamem Individualverkehr könnte es aber nur mit Ausnahmen( Halle Innenstadt 20 km/h) in einer “Ökodiktatur” geben, die würde aber allen technischen Entwicklungen widersprechen und ist m.E. politisch nicht durchsetzbar.

    Dazu braucht es keine „Ökodiktatur“ (dieses Wort möchte ich an dieser Stelle für das Unwort des Jahres nominieren), sondern Demokratie. Insbesondere in großen Städten ist der motorisierte Individualverkehr schon jetzt in der Minderheit (Berlin 31%, Dresden 38%, Frankfurt 43%, München 37%). In Österreich und der Schweiz ist es noch deutlicher (Bern 24%, Wien 29%, Zürich 25%) – Zahlen jeweils nach dem Urban Audit 2004 der EU-Kommission.

    Unter Berücksichtigung der aktuellen Trends (Spritpreise, Strukturänderungen) ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Autofahrer auch auf Deutschland gesamt gerechnet in der Minderheit sind.

    Aber ich schweife ab, denn für lokale Entscheidungen sind die lokalen Verhältnisse relevant. In Halle entfallen auf den motorisierten Individualverkehr 39% (Forschungsprojekt SrV der TU Dresden, 2008) – also auch hier keine Mehrheit für das Auto. Damit liegt Halle im Mittelfeld unter deutschen Städten (Durchschnitt sind 42%).

    Die meisten Menschen wollen im Auto schnell fahren und würden auch auf der Strasse von Nietleben nach Dolau die 30 km/h nur bei ständigen Kontrollen und Blitzern einhalten.

    Es stimmt, dass viele Menschen im Auto (zu) schnell fahren wollen – ansonsten könnte man auf Tempolimits und ihre Überprüfung verzichten und jeden nach eigenem Ermessen die Geschwindigkeit wählen lassen.

    Allerdings sehe ich hier eine Win-Win-Situation: Eine Gefahrenstelle wird entschärft und die Stadt kann die Einnahmen im Bereich Ordnungswidrigkeiten erhöhen.

    Wolli, das ist doch deren Ziel. Eine kommunistisch orientierte Öko-Diktatur, in welchem der Individualverkehr (ist schließlich reaktionär) verschwindet und alle mit der Bahn/Bus/Straßenbahn etc. fahren.

    Damit ist mein Plan, über eine Tempo-30-Beschränkung auf der Waldstraße die Diktatur des Proletariats einzuführen, wohl aufgeflogen.

    #10350

    Zitat: „Dazu braucht es keine “Ökodiktatur” (dieses Wort möchte ich an dieser Stelle für das Unwort des Jahres nominieren), sondern Demokratie.“

    Genau, halten wir einen Volksentscheid über dieses Thema ab, dann herrscht Klarheit wie künftig weiter verfahren werden soll.
    Ob allerdings alles das umgesetzt wird, was Du forderst, wage ich zu bezweifeln.

    #10352

    Genau, halten wir einen Volksentscheid über dieses Thema ab, dann herrscht Klarheit wie künftig weiter verfahren werden soll.
    Ob allerdings alles das umgesetzt wird, was Du forderst, wage ich zu bezweifeln.

    Ich bin da zuversichtlicher – wobei ich mir gut vorstellen kann, dass ein Volksentscheid zu diesem Thema 2012 floppen würde. 2022 – wenn der Sprit aufgrund der massiv gestiegenen Ölförderkosten bei gleichzeitig abnehmender Fördermenge zehn Euro pro Liter kostet (oder 20 DM für diejenigen, die an den Zusammenbruch des Euros glauben) – kann es schon ganz anders aussehen.

    #10363

    stimmt, in der Zukunft wird alles besser, das war schon immer das Credo, nicht bloß der Kommunisten.

    da passt ganz gut, was Franz-Joseph Strauß über diese Spinner sagte. „Das Eigenartige an den Sozialisten ist doch, das sie ihre Lehren aus der Vergangenheit ziehen, in der Gegenwart versagen aber für die Zukunft goldene Berge versprechen“

    #10365

    Ich denke, jeder aufmerksame Leser dieses und der anderen Halle-Foren weiß, wer hier tatsächlich eine Diktatur anstrebt.

    #10368

    Hatte die Stadt keinen Einfluß auf die Vergabe dieser Eisenbahnstrecke an die Eisenbahnfreunde?

    #10369

    Lasst uns doch mal nicht zu sehr in globale Zusammenhänge abschweifen und bei der Dölauer Straße bleiben: Was hat es denn mit „Öko“ zu tun, die durch einen Zeitgeist der grenzenlosen Beschleunigung verloren gegangene physische Sicherheit und körperliche Unversehrtheit für Menschen wieder zurück gewinnen zu wollen? Na gut, für manche scheint ja schon „Öko“ zu sein, ganz normale Wege nicht mit dem Auto zurück zu legen. Aber dann frage ich mich, warum „Öko“ als Negativ-Wort gebraucht wird?

    Ich sag’s nochmal, falls es nicht richtig verstanden wurde: Das Problem ist nicht der Autoverkehr an sich, sondern die Geschwindigkeiten. Es geht hier um die Sicherheit von Menschen, nicht um Umweltschutz, Klimawandel oder sonst irgendwas „widerlich ökologisches“. Und es geht um eine kostengünstige, realistische und legal zu realisierende Lösung. Die Entwidmung der Eisenbahnstrecke ist erstens nur mit juristischen Mitteln und viel Zeitaufwand zu realisieren und zweitens eine nahezu unumkehrbare Schaffung und Zementierung von Tatsachen. Wer sagt denn, dass die Strecke in ein paar Jahren nicht wieder nützlich sein könnte?

    Wenn wir jetzt mal bei einer strikten Trennung von Kraftfahrzeug- und Radverkehr bleiben wollen: Es gibt neben der Dölauer Straße bereits einen Waldweg. Den könnte man genauso ohne schwerwiegende Eingriffe in die Natur ausbauen, dass er bequemer zu befahren ist (Aber wieso eigentlich um die Umwelt Gedanken machen? „Öko“ ist ja schließlich sowieso was schlechtes.).

    Im Übrigen finde ich es scheinheilig und unglaubwürdig, lieber wolli, mit dem Auto durch die Heide zu fahren und dann für die „armen, vom bösen Straßenverkehr gefährdeten“ Radfahrer eintreten zu wollen. Wenn du konsequent an deren Sicherheit interessiert wärst, müsstest/würdest du dich selbst mit deinem Auto möglichst zurückhaltend im Straßenverkehr bewegen. Ansonsten muss ich dir entweder egoistische Motive (Fahrräder weg von der Straße; mehr Raum für Autos) oder politisches Kalkül (subtile Beeinflussung der städtischen Politik aus egoistischen Motiven) unterstellen.

    #10371

    stimmt, in der Zukunft wird alles besser, das war schon immer das Credo, nicht bloß der Kommunisten.

    da passt ganz gut, was Franz-Joseph Strauß über diese Spinner sagte. “Das Eigenartige an den Sozialisten ist doch, das sie ihre Lehren aus der Vergangenheit ziehen, in der Gegenwart versagen aber für die Zukunft goldene Berge versprechen”

    Wie schon Lenin sagte, „Kommunismus, das ist Sowjetmacht plus Tempolimits im ganzen Land.“

    #10376

    Wenn es keine Möglichkeit gibt, die Gleise für einen Radweg zu nutzen, so sollte ein Radweg durch die Heide ins Auge gefasst werden.

    #10380

    Ist damit das Thema zutreffend beschrieben? Ich weiß, das ist Meinungsfreiheit und jeder Andersdenkende muss unbedingt brutalstmöglich beleidigt und mit Vernichtungsphantasien überzogen werden. Nur wer mag dauerhaft so diskutieren?

    Ich jedenfalls nicht. Hoffentlich erhöht sich das Niveau bald wieder, aber ich befürchte, ohne massive Eingriffe wird das nichts.

    Wenn es keine Möglichkeit gibt, die Gleise für einen Radweg zu nutzen, so sollte ein Radweg durch die Heide ins Auge gefasst werden.

    An dieser Stelle möchte ich dir eine Frage stellen, die du nicht unbedingt beantworten musst – aber zumindest nachdenken solltest du darüber.Wir haben an dieser Stelle grob gesagt einen Konflikt zwischen zwei Interessensgruppen: motorisierten Verkehrsteilnehmern (Autofahrern, Motorradfahrern, …) und nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmern (Fußgängern, Radfahrern, …)Warum sollten die nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer den motorisierten Verkehrsteilnehmern weichen, und nicht umgekehrt? Gibt es dafür insbesondere bei dieser Strecke durch ein Naherholungsgebiet einen Grund – oder denkst du nur so, weil es bisher eben immer so war?

    #10385

    Anonym

    „Warum sollten die nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer den motorisierten Verkehrsteilnehmern weichen, und nicht umgekehrt?“

    @mako Du stellst gerade alle Radwege infrage. Sinnvoll ist das nicht. Ich persönlich habe keine Lust ständig Autofahrer im Nacken sitzen zu haben, nur weil ich fürs Ego meine Gleichberechtigung durchsetzen muß.

    #10386

    Eine Straßenverbindung zwischen Dölau und Halle-Neustadt halte ich für notwendig, deshalb ist ja die Straße wohl auch mal angelegt worden. Der Wald ist durch den Autoverkehr auf dieser Strasse weder eingegangen noch beschädigt worden.

    #10391

    Ich habe einmal ausgerechnet, wie sich Tempo 30 auf die konkrete Fahrzeit auswirken würde.

    Die Waldstraße ist von der Stadtforststraße bis zur Nordstraße 1,7 km lang (laut Google Maps). Unter der Annahme, dass man durchgehend die erlaubte Geschwindigkeit fährt, ohne abzubremsen, schafft man bei Tempo 50 einen Kilometer in 72 Sekunden und bei Tempo 30 in 120 Sekunden.

    Das bedeutet bei 1,7 km eine Gesamtfahrzeit von 122,4 Sekunden bei Tempo 50 und 204 Sekunden bei Tempo 30.

    Die Differenz beträgt also höchstens 81,6 Sekunden, weniger als eineinhalb Minuten.

    #10394

    Anonym

    Auf der Waldstraße galt mal Tempo 70. Die Verkehrssituation hat sich gegenüber damals aber in keinster Weise geändert. Vielleicht sind ein paar Radfahrer dazu gekommen, aber das war sicher nicht der Grund für die Geschwindigkeitsreduzierung.

    Würde man nun auf Tempo 30 gehen, wäre das eine Tempoverringerung um beinahe die Hälfte. Und das auf einer gut ausgebauten Straße. Noch realitätsfremder gehts kaum.

    #10398

    Das ist die Theorie, mako, aber auf so einer Strasse mit 30 , da hast Du als Autofahrer das Gefühl du stehst.

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