Startseite Foren Halle (Saale) Edeka baut am Dessauer Platz

Ansicht von 25 Beiträgen - 1 bis 25 (von insgesamt 28)
  • Autor
    Beiträge
  • #43937

    Anonym
    #43945

    Anonym

    Wieso Schwächung der Innenstadt?

    Wo sollte man denn mit einem Auto sinnvoll und verkehrsgünstig in die Innenstadt fahren um seinen Wocheneinkauf zu erledigen. Da wäre es aus der Frohen Zukunft noch sinnvoller ins Real nach Peißen zu fahren. Ich glaube kaum, das jemand aus diesem Stadtteil sagt „Oh ich schlender mal mit meiner Sackkarre übern Markt“

    #44038

    wenigstens ist das Areal auch in der Stadtgrenze und es kommen Einnahmen in das Stadtsäckl. Nun mal ehrlich ich find es gut. Peißen hat in den letzten Jahren so abgebaut, da fahr ich schon kaum noch hin. Bruckdorf war noch nie so richtig gut zum einkaufen. Die kleinen Kaufhallen werden weiter leben, denn die leben nicht vom Großeinkauf, sondern von den vielen lokalen Käufern, die wegen jedem stück Butter in den Laden rennen. Das Gelände wird endlich sinvoll genutz.

    #44052

    Ich hab’ das Gefühl, das sind so typisch hallische Kommentare, hier oben. Hauptsache viel und billig, aber bloß nicht über die Zusammenhänge nachdenken.

    Große Einzelhandelsmärkte sind grundsätzlich schädlich für das ökologisch-soziale Gefüge einer Gesellschaft. Qualifizierte Arbeitsplätze – sei es als Fachhändler oder als selbstständiger, unabhängiger Landwirt – werden durch unqualifizierte Hilfsarbeiten ersetzt und unabhängiges Unternehmertum (welches im Idealfall auch der Region wieder zugute kommt) wird durch national oder gar global agierende Konzerne zerstört und Massenproduktion und -konsum führen zu schädlichen Monokulturen und Einheitsbrei statt ökologischer und sozialer Vielfalt.

    Aber Hauptsache, man muss sich nur einmal die Woche sein Auto mit konserviertem und ewig haltbarem Industriefressen vollladen – und bloß nicht zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad einkaufen fahren, das wäre ja so anstrengend und unbequem! Und dann wird sich über den nächsten Lebensmittelskandal aufgeregt, weil irgendwelche windigen Geschäftsleute die unmündigen Konsumenten hinters Licht führen.

    Schon allein aus sich selbst heraus ist die Bebauung dort abzulehnen. Aber wie gesagt, der gemeine Hallenser hat (noch) andere Sorgen; erst kommt das Fressen, dann der Verstand (wenn überhaupt).

    #44064

    ich habe heute wieder überhaupt keine Lust, nach Peißen zu fahren und mir zum Wochenende das Einkaufsradiogedudel bei Real,- anzuhören. Leider gibt es zu diesem wöchentlichen „Erlebniseinkauf“ kaum eine sinnvolle Alternative, wollte man nicht noch mehr Lebenszeit für die Beschaffung von Klopapier, Backofenspray, Katzenfutter pp verplempern.

    #44065

    @Osmo,
    es sollen insgesamt nur 400 Parkplätze entstehen. Die erstgenannte Zahl beruht auf einem Schreibfehler und muß 150 Arbeitsplätze heißen!!!

    #44186

    Welche Verbesserungen oder Verschlechterungen der Umbau der Kreuzung Paracelsusstraße/äußere Hordorfer Straße, eine neue Ampel in der Zufahrt zum Einkaufszentrum und die Freigabe der Hermesstraße auf den Verkehrsfluß in der hochbelasteten Paracelsusstraße und den Verkehrsabfluß in den Richtungen Innenstadt/Dessauer Straße haben wird, ist noch nicht abzusehen und dürfte sich erst nach Fertigstellung im nächten Jahr, spätestens nach Einführung der 3.Stufe der Umweltzone am 01.09. 2014 zeigen.
    Hoffentlich hat sich die Verkehrsplanung der Stadt von der Forderung der Polizei zur Errichtung einer 2. Linksabbiegespur von Norden in die Äußere Hordorfer Straße nicht in eine neue Staufalle um den Dessauer Platz locken lassen??

    #44427

    10010110

    Zwei mir bekannte Bio-Landbauern, die ihr Gemüse und Obst ohne Kunstdünger und massiven Einsatz von Pestiziden und mit alternativen Mitteln anbauen , haben versucht ihre Produkte hier in Halle zu verkaufen.
    Nach 6 Monaten haben sie es aufgegeben und verkaufen ihre Produkte jetzt auf den Leipziger Markt.

    Der Hallenser kauft lieber 2 Gurken aus Spanien für 40 cent das Stück beim Discounter, als eine Gurke für 80 cent mit beinahe doppelten Gwicht beim heimischen Bauern zu kaufen.

    Das Ergebnis sehen wir dann darin, das riesige Felder mit Monokulturen entstehen, Energiepflanzen wie Mais und Raps auf riesigen Feldern angebaut wird, und die Nahrungsmittelwirtschaft ihr Gemüse und Getreide im Ausland einkauft.

    Und Menschen die im Durchschnitt von Jahr zu Jahr immer dicker werden.

    #44448

    Anonym

    „Nach 6 Monaten haben sie es aufgegeben und verkaufen ihre Produkte jetzt auf den Leipziger Markt.“

    Wenn in Halle Bio-Markt ist, dann erfreut sich dieser eigentlich immer großer Beliebtheit. Und auch der Bio-Stand, der fast täglich auf dem Markt präsent ist, bringt seine Produkte ganz gut an den Kunden. Aber stimmt schon, „der Hallenser“ kauft ja lieber Auslandsgurken, während „der Leipziger“ vernünftig ist. 🙄

    #44450

    Was hat der Ausflug in die Bio-Welt jetzt mit der EDEKA-Bebauung am Dessauer Platz zu tun??

    #44451

    Die Beherrschung der deutschen Rechtschreibung und Grammatik wird immer mehr zur großen Kunst…

    #44473

    Anonym

    ein Großteil der Bevölkerung verfährt so wie es @roshi schrieb. Das ist aber nicht nur in Halle so. Ein Problem des halleschen Wochenmarktes ist es, dass die meisten Händler genau das anbieten, was Edeka auch anbieten – weil sie es im gleich Großmarkt holen. Schaut mal auf dem Markt hin, da steht sogar teilweise noch „abgepackt für Edeka“ drauf…

    #44491

    Der Markt für Bio-Produkte ist die eine Seite, die Produktion die andere. Junge Bauern, die es mit Bioprodukten versuchen würden, kommen doch gar nicht an Land, weil die reichen Agrarkonzerne jeden Hektar grapschen, um die 300 Euro/ha Fördermittel der EU zu kassieren und dann Mais und Raps anbauen.
    Schuld trägt die Agrarpolitik von CDU/SPD/FDP, – in Sachsen-Anhalt vor allem die CDU.

    #44496

    @Roshi:
    – Gemüse vom heimischen Bauern zu kaufen, ist eine romantische Vorstellung im Agrarindustrieland Mittteldeutschland.

    – spanische Gurken schmecken besser. Zur Entwicklung des Aromas wird viel Sonneneinstrahlung benötigt. Mir schmecken kleine Gurken besser als „einheimische von doppelten Gewicht“.

    #44497

    Das Angebot auf Wochenmärkten im Westen sieht aber anders aus als bei uns, heiwu. Das liegt auch an der Struktur der Landwirtschaft.

    #44509

    Das aber qauch erst seit den 70er/80er jahre, als Zuwanderer den Deutschen den Blick für die mögliche Vielfalt und Qualität des Gemüses geöffnet haben. Zuvor galten selbst Paprika als exotisches Gemüse. Das Angebot war verhältnismäßig trist und übersichtlich.

    #44571

    Wenn die Spanier so weitermachen gibts bald höchstens noch Feigen oder Pistazien aus Spanien, falls diese überhaupt wegen der Nitrat und Pestizidbelastung überhaupt noch für Lebewesen essbar ist ohne irgendwelche Schäden im Organismus zu hinterlassen.

    http://www.heise.de/tp/blogs/8/114660

    und 4 Jahre später ist es noch schlimmer geworden, 2012

    http://www.wasser-macht-schule.de/sendungen/spaniens-durstige-erde/
    http://www.br.de/themen/wissen/inhalt/umwelt/wueste-desertifikation100.html
    http://diepresse.com/home/panorama/klimawandel/526462/Wenn-die-Sahara-in-Spanien-beginnt

    Und zum Thema Arbeitskräftebedarf für die Landwirtschaft, die uns mit billigen Gemüse in den Discountern beglücken.

    Die Gewächshaus-Sklaven

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/diereportage/637512/

    Aber wenigstens man hat billig Paprika und Gurken im Discounter kaufen können und denkt man würde diesen Ländern etwas Gutes tun, wenn man Gurken das gesamte Jahr über aus Spanien kaufen kann.

    #44634

    Hier ein aktueller Artikel zum Anbau von Bioprodukten in Deutschland, er stützt meine Meinung:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bio-lebensmittel-boom-geht-an-deutschen-bauern-vorbei-a-898447.html

    #44646

    Danke, für den Link, @Wolli. Besonders das hier trifft es auf den Punkt: „Es drohen bei den Biobauern Kürzungen auf EU-Ebene, wohingegen die industrielle Landwirtschaft fast ungeschoren davonkommen soll“, kritisiert die grüne Vize-Fraktionschefin Bärbel Höhn. Statt den Ökolandbau zu unterstützen, setze die Bundesregierung auf den Export von Billigschnitzeln. Das räche sich in Riesenställen, der Verunreinigung des Grundwassers und Mais-Monokulturen.

    #44673

    … und in Einzelhandels-Großmärkten wie die zahlreichen Kauflands, Reals und Edekas wie der in der Merseburger Straße und das, was da jetzt auf dem Hermes-Areal auf Teufel komm’ raus hingeklatscht werden soll.

    Aber wir sind ja „unterversorgt“.

    #44703

    Man kann sich die Menschen eben nicht so zurechtbiegen, wie man es möchte. Ich kenne genug Leute, die keine Zeit haben jeden Tag von Neuem einzukaufen und stattdessen lieber Zeit mit ihrem Kind verbringen. Und gerade hier im Halleforum ist doch die Kritik am lautesten, wenn auf dem Marktplatz Einzelhändler stehen und ihre Waren anbieten.

    Dass neue Händler mit z.B. Bioprodukten lieber nach Leiptzig gehen, liegt zum einem daran, dass Leipzig einfach mehr Einwohner hat. Wenn 10 Prozent der Bevölkerung Bioprudkte nachfragen, sind das in Leipzig eben 50.000 Leute und hier nur 25.000. Der Aufwand, in Leipzig zu verkaufen ist in etwa genauso hoch wie in Halle. Ein weiterer Grund ist, dass Halle einen schlechten Ruf hat was das Marktwesen angeht. Die Organisation ist eher mittelmäßig, teuer, und der Wochenmarkt auf dem Marktplatz steht abseits der Laufrichtung und macht es damit Neueinsteigern schwer.

    #44745

    Ich kenne genug Leute, die keine Zeit haben jeden Tag von Neuem einzukaufen und stattdessen lieber Zeit mit ihrem Kind verbringen.

    Dann kennst du genug Leute, die offensichtlich dem Trugschluss erlegen sind und noch nicht begriffen haben, dass man nicht mehr Zeit gewinnt, indem man alles schneller macht, denn es ist erwiesen, dass viele Menschen, je mehr Zeit sie zur freien Verfügung haben, genau diese mit mehr Sachen vollstopfen, was dann dazu führt, dass sie wieder das Gefühl haben, keine Zeit zu haben für Dinge, die sie gern machen wollen. Der Sender 3sat hatte dazu vor einiger Zeit eine interessante Sendung – scheint nicht mehr online zu existieren, nur noch dieser Kurzbeitrag: „beschleunigte Gesellschaft“.

    Und hier schließt sich auch wieder der Bogen zum Thema: Wenn man die Besorgung von Waren des täglichen Bedarfs nicht als lästige Pflicht betrachtet, bevor man sich seinem Kind widmen kann, sondern genau diese Tätigkeiten gemeinsam mit dem Kind vollzieht, dann bekommt das Leben gleich wieder eine andere Qualität, weil man nicht nur von A nach B hetzt und für nichts Zeit zu haben scheint.

    In diesem Zusammenhang auch ein paar interessante – zugegebenermaßen subjektive – Beobachtungen aus meinem Alltag: Menschen, die zum Bäcker, Fleischer oder sonstigen Fachhändler um die Ecke zum Einkaufen gehen, wirken oftmals wesentlich weniger gestresst und deren Kinder sind weniger quengelig und gelangweilt als Menschen, die einmal die Woche einen Großeinkauf in einem riesigen Supermarkt voller Reizüberflutung und automatisierter Kassenabläufe gehen, wo Kinder regelmäßig austicken und Eltern genervt sind.

    Ein weiterer Grund, warum solche Großmärkte abzulehnen sind. Ich sagte bereits: sie schaden nur dem ökologisch-sozialen Gefüge einer Gesellschaft.

    #44783

    Zahlensalat, du redest/schreibst wie ein Blinder von der Farbe. Wieviele Kinder hast du im Alter bis 5 Jahre in der täglichen Bespaßungseinrichtung? Und dann geh mal mit den müden Kleinen noch einkaufen…

    Deshalb möglichst alles schnell beinander haben und ohne Kinder… da bleibt mehr Zeit für diese: danach.

    #44815

    Du redest Unsinn, Schulze, was mal wieder beweist, dass du nicht verstanden hast, worum es eigentlich geht. Aber du scheinst dich als im Kreis laufender Lemming ja offensichtlich wohl zu fühlen. Wenn du nicht fähig bist, die Zeit, die du mit deinen Kindern haben könntest, sinnvoll zu nutzen, dann tut es mir leid — für deine Kinder.

    #44877

    @Schulze Ich kenne mindestens fünf Familien mit mehreren Kindern, die nichtmal ein Auto haben. Geschweige denn, daß sie zum Wocheneinkauf zu Real oder anderswo auf die grüne Wiese fahren. Ich kann allerdings bei diesen bedauernswerten Eltern und Kindern keinerlei Benachteiligung oder Zurückbleiben ausmachen. Eher im Gegenteil. Achja, natürlich beide Eltern berufstätig. Aber da für dich nicht sein kann, was nicht sein darf ….

Ansicht von 25 Beiträgen - 1 bis 25 (von insgesamt 28)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.