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- Dieses Thema hat 44 Antworten und 15 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 4 Jahren, 12 Monaten von hei-wu.
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2. April 2019 um 08:50 Uhr #341833
Theaterstreit in Halle. Jetzt geht es um Nacktphotos. Wir kommen mit dem Gezeter langsam in die Schmutzwäscheabteilung. Die MZ macht es ja gerne, wenn es gegen Lutz und Co. geht:
Waschcenter Riosal
2. April 2019 um 09:15 Uhr #341834Nackt unter Wölfen?
2. April 2019 um 12:00 Uhr #341851Schlimm und schlimmer noch das die MZ bei Bild abschreibt. Nur gut das ich das Blatt schon vor geraumer Zeit abbestellt hab.
2. April 2019 um 20:06 Uhr #341913
AnonymBundesweit wird schon geredet z.B. wie unmöglich das Gebilde GmbH für die Kultur ist.
Das wäre genau mein Punkt. Es kann doch nicht sein, dass wegen der Auslagerung des Betriebes die Intendanten bei jeder Neuinszenierung die TOOH um die notwendige finanzielle Ausstattung anbetteln müssen, da sie nicht über diese selbst verfügen. Und wie ich die Vorwürfe verstanden habe, nutzt Rosinski diese Machtstellung weidlich aus.
Natürlich ist es für Stadt und Land bequemer die ganzen notwendigen öffentlichen Fördermittel in einen Topf zu werfen und die Ausgestaltung dem Betrieb der TOOH zu überlassen.
Ob für den Kunstbetrieb an den einzelnen Sparten sinnvoll ist, erst die TOOH um die nötige Finanzierung anbetteln zu müssen, wage ich dagegen zu bezweifeln.
War übrigens am Freitag in der Oper. Es war eine sehr spannende, interessante und auf jeden Fall auch aufregende Inszenierung. Ob alles und jede Szene ideal gelungen ist, darüber mag man vielleicht reden. Diese Vorstellung, bei der ein weißes, kulturchauvinistisches Opernwerk radikal in dessen kolonialem und rassistischen Kern dekonstruiert worden ist, macht jedenfalls Lust auf viel mehr! Ich kann nun den ganzen Frust der konservativen Opernliebhaber über die sehr spannende Modernisierung der Oper nachvollziehen, aber definitiv nicht teilen.
2. April 2019 um 20:41 Uhr #341918Du warst in “ l’africaine?“. Berichte mal.
2. April 2019 um 21:03 Uhr #341921„Bundesweit wird schon geredet“
Bundesweit wird viel geredet. Dies und Das, Das ist immer so. Und jeder kann sich etwas rauspicken und behaupten, es sei die vorherrschende Meinung.2. April 2019 um 21:26 Uhr #341924
Anonymich tauge nicht so recht zum Kulturrezensenten. Selber hingehen!
Den historischen Figuren der klassischen Oper von Meyerbeer (historisch korrekt, alles weiße Schauspieler auch die „schwarzen“ Rollen) wurden 5 schwarze Schauspieler gegenübergestellt, welche durch die Oper geführt und diese kommentiert hatten. Die Kommentare gingen weit über die Oper und das ursprüngliche Thema hinaus. Es wurde nach den nicht vorhandenen Opern in Burkina Faso gefragt. Die schwarzen Schauspieler stellten ihre (realen?, künstlerischen) Biografien vor. Es wurde die deutsche Kolonialgeschichte inklusive des ersten Völkermordes an den Hereros und Nama in Form eines Quizes thematisiert.
Fahrt nahm das Konzept bei einem antikolonialen französischen Hip-Hop auf (endlich Gesang der schwarzen Schauspieler, mehr wäre toll gewesen). es wurde das Problem des Alltagsrassismusses anhand der Hautfarbe (farbig=besonders, exotisch, Mensch nur mit! zusätzlichen Attributen, keine Menschen an sich) behandelt, ebenso der Rassismus überzogenen Gutmenschentums in Form eines Zaubertrankes an die weißen Schauspieler. Das war, glaube ich, der stärkste Teil des Abends.
Auch Anspielungen gab es zu hauf. So wurde das Segelschiff Vasco da Gama’s im Stile des Wagens von Brechts Mutter Courage auf die Bühne gefahren. Vasco da Gama spielte mit einer aufgeblasenen Erdkugel im Stile von Charlie Chaplin. Das war ganz witzig, da es Zitate, aber keine billigen Kopien waren.
Dennoch, aus der Erdkugel hätte man mehr machen können, zum Schluss lag der Erdkugel-Ball überflüssig auf Vasco da Gama’s Sofa rum.
Als der Regisseur gegen Ende der Zeit begann, nicht nur die Oper als weißes Konstrukt zu dekonstruieren, sondern gleich auch die schmalzigen Liebesszenen einer Oper, da wäre weniger sicher mehr gewesen. Parallel zum Gesang das Abspielen von Filmen mit weißen, obskuren Gestalten führte vom Thema weg. Filme die als Hintergrund zu jeder Künstler-Studie-Party passen würden, aber mit dem Opernthema nun wirklich nichts zu tun hatten, waren an dieser Stelle schlichtweg überflüssig und unpassend.
Beim Schluss wurde so viel von dem Furore davor wieder kaputtgemacht, wurde Spannung wieder aus der Inszenierung herausgenommen.
Die Schlussabstimmung, sollte die weiße (original schwarze) Sklavin Selika ihre Schlussarie singen oder nicht, war nicht die passendste Idee. Da keine musikalische Alternative angeboten wurde, war die Frage in einer Oper natürlich überflüssig, trotz des Hinweises auf die in der Arie verarbeiteten kolonialen-rassistischen Klischees. In der Oper will ich schließlich Musik hören, und die Schauspielerin hat für ihre Arie sicher intensiv geübt.
Auch mag die Idee, die schwarzen Schauspieler per Zeitreise in die Oper zu versetzen, vielleicht nicht unbedingt die originellste Idee gewesen sein.
Eine interessante Inszenierung die viel von der Spannung zwischen Oper und deren Reflexion gelebt hat.
2. April 2019 um 23:06 Uhr #341942Aha, Herero und Nama… Burkina Faso war aber nie deutsche Kolonie, sondern französische. Paßt also nicht so zusammen…
3. April 2019 um 05:13 Uhr #341946
Anonym. Burkina Faso war aber nie deutsche Kolonie, sondern französische. ….
Das hat auch keiner behauptet, lediglich einer der Schauspieler kam daher.
3. April 2019 um 08:54 Uhr #341963Es scheint, Frau da Costa José hat ihren eigenen kleinen Wiki-Feldzug gegen Lutz und Brenner geführt, oder doch in Absprache mit jemanden? Wer weiß? Und woher kam das Nacktfoto von ihr?
http://mz-web.de/32317004Ich ändere auch mal schnell was, gleich wieder da, Euer Riosal
3. April 2019 um 09:24 Uhr #341965Ich frage mich, in welcher Zeit manche leben, wenn sie die eine nackte Brust von Frau da Costa José als „Nacktfoto“ bezeichnen.
Das muss man aber tüchtig verklemmt sein.3. April 2019 um 09:42 Uhr #341970ich habe es mir ehrlich gesagt nicht angeschaut… aber da @farbi hier Experte ist.
Riosal ernennt User farbspektrum hiermit feierlich zum Nacktfotoexperten.
3. April 2019 um 17:50 Uhr #342035Frau da Costa José hätte die Bearbeitung der Wikipedia Seiten von Rosinski, Lutz und Brenner wegen Befangenheit sein lassen sollen.
@Hilde
Ich kann es echt nicht mehr hören.
Es scheint ja wirklich keinen Opernintendanten auf dem Planeten zu geben, der moderne anspruchsvolle Oper für Halle machen kann außer Herrn Lutz.3. April 2019 um 19:17 Uhr #342040Eine bildende Künstlerin, Wikipedianerin und Leiterin eines Kunsthauses lässt sich nackt fotografieren.
Das ist natürlich völlig unwahrscheinlich. (witz)
Eine bildende Künstlerin, Wikipedianerin und Leiterin eines Kunsthauses benutzt diese Bilder.
Das ist natürlich völlig unwahrscheinlich. (witz)Ich habe Sodann kennenlernen dürfen.
Von den heutigen Figuren kenne ich niemanden persönlich.
Zu Rosinski: Es gibt Personen, die nichts, also absolut nichts, mit Kunst und Kultur zu tun haben sollten.3. April 2019 um 20:43 Uhr #342046
AnonymEs hat schon ein riesiges Geschmäckle, wenn für die Öffentlichkeitsarbeit und die Internetauftritte bei Oper und Theater jemand eingestellt wird, der in der Öffentlichkeit gegen die dortigen Intendanten Stimmung macht.
Nachtrag: Was sagt es eigentlich über die Medienkompetenz der neuen Mitarbeiterin aus, die glaubt, durch Löschen eines Bildes im Internet dieses aus dem Internet und damit aus der Welt schaffen zu können?
Oder anders herum: internetkompatible Medienkompetenz scheint bei Rosinski kein Einstellungskriterien für die internetaffine Öffentlichkeitsarbeit der TOOH gewesen zu sein. Einzig die Anmweldung im Internetportal wikipedia scheint sie hingekriegt zu haben. Bei Brenner hat sie es ja noch nicht mal geschafft einen objektivierbaren Satz zu formulieren.
3. April 2019 um 21:09 Uhr #342048
AnonymEs scheint ja wirklich keinen Opernintendanten auf dem Planeten zu geben
Das problem ist die politische Gemengenlage.
Unabhängig von Lutz bin ich unbedingt dafür, das die gesellschaftskritische Modernisierung der Oper fortgeführt wird.Nur leider lässt der Aufsichtsratsbeschluss der TOOH und die öffentlich bekanntgewordenen Umstände hier schlimmes befürchten. Lieber weiter mit Lutz als weiter Geld in eine mumifizierte Oper oder ein langweilig hippes Musiktheater stecken.
3. April 2019 um 21:32 Uhr #342064Einzig die Anmweldung im Internetportal wikipedia scheint sie hingekriegt zu haben
Nun ja, da scheint sie schon einiges mehr bewirkt zu haben. Aber man sollte bei Wikipedia strikt aufpassen, dass man als Redakteur nicht in einen Interessenskonflikt gerät. Die Netzgemeinde passt da in bewundernswerter Weise auf.
3. April 2019 um 21:52 Uhr #342068„Eine bildende Künstlerin, Wikipedianerin und Leiterin eines Kunsthauses lässt sich nackt fotografieren.“
Zu faul, nach dem Bild zu suchen?
Ich werde nicht so unanständig sein, dass schmutzige Spiel dieses intriganten Haufens mitzuspielen und es hier zeigen.3. April 2019 um 22:38 Uhr #342077„Ich werde nicht so unanständig sein, dass schmutzige Spiel dieses intriganten Haufens mitzuspielen und es hier zeigen.“
ROFL
(er findet es nicht)3. April 2019 um 22:45 Uhr #342079Ja.
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