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  • #49736

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    es wird zu wenig gesprochen und zuviel diktiert… aber Diktatur war gestern, auch wenn das heute Richtlinienkompetenz heißt… und es hätte keine halbe Stunde dafür gebraucht…

    #49740

    Gibt’s denn vom OB keine Reaktion auf die Briefe der Theaterleute?
    Auch wenn der Brief von Brenner in einer ungewöhnlichen Schärfe formuliert ist – jetzt können wir erwarten, dass persönliche Differenzen zurückgestellt werden und nur das Gemeinwohl der Stadt Halle für alle Beteiligten zum Maßstab des Handelns gemacht wird.

    #49742

    Ich denke, der OB wird sich bei den Künstlern für die Flut entschuldigen müssen.

    Und unsere Künstler werden ein Benefizsingen an der Saale veranstalten: Wann kommt die Flut, wann kommt die Flut.

    Der OB kann ihnen dann verkünden, das sie durch ist.

    #49744

    Wenn die jetzt noch erfahren, das die Mugge bei den Merseburger Schlossfestspielen auch noch wegen Hochwasser ausfällt, fällt vielleicht auch beim letzten noch der Groschen.

    #49746

    @schulze
    Ok da magst du recht haben aber rechtfertigt das diese öffentliche Reaktion?
    Das Bild was in der Öffentlichkeit abgegeben wurde,ohne Hintergründe zu kennen,ist katastrophal. Wie ich schon sagte falscher Zeitpunkt und falscher Ton.

    #49751

    @wolli

    Hier sind alle Stimmen zusammengefasst worden, auch die von Wiegand:

    http://www.mdr.de/mdr-figaro/stimmen-zur-absage-der-haendel-festspiele100.html

    Brenner sagt wohl sinngemäß, man habe die Kritik zunächst intern – also leise – geäußert. Aber man wurde nicht wirklich gehört.

    #49752

    Dass die Kritik scheinbar nicht gehört wurde könnte daran liegen das der OB als Teil des Kriesenstabes in den letzten fast 6 Tagen ununterbrochen mit der Gefahrenabwehr für mehrere 10000 Menschen zu tun hatte.
    Kultur ist da leider das kleinste Problem gewesen, hier standen Menschenleben auf dem Spiel.
    Klar sind die Festspiele ein Aushängeschild für die Stadt nur unter den Bedingungen wie wir sie bis Freitagabend hatten und in Teilen auch jetzt noch haben, wir sind in Alarmstufe 4, haben die Menschen andere Sorgen.

    #49754

    Lange Diskussionen sind allerdings auch nicht möglich, mit Basisdemokratie kann man eine Katastrophenlage nicht managen.

    #49761

    Dabei warst du doch ein Befürworter dieser Bündnisgrünen Positionen, daß du jetzt auf Richting der Diktatur einschwenkst, erschüttert schon ein wenig… es war wohl doch nicht alles so schlecht früher…

    #49774

    Anonym

    Der OB hat im Krisenstab viel geleistet, aber er ist nicht alleine in der Führungsspitze der Stadt. Es gibt Bürgermeister, Beigeordnete. Sicher wäre es besser gewesen, mit allen Einrichtungen zu reden und zu überlegen, was kann man tun, unabhängig davon, dass jeder freie verfügbare Mitarbeiter aus der Kultur auch Sandsäcke gefüllt hat. Man kann so wie in Magdeburg und Dresden und Leipzig auch Veranstaltungen anbieten und mit den Mitteln der Kunst etwas tun. Auch eine Teilabsage bei Händel wäre vielleicht ein Weg gewesen bzw. völlig unnötig die TOO GmbH so lange am Spielplan zu hindern. In anderen Hochwasserstädten ging es doch auch differenziert vorzugehen und mit den Intendanten zu reden und da war die Lage nicht weniger kritisch (Dresden, Leizig,…)Letztendlich steht auch hier wie so oft der OB mit seinen Spontanentscheidungen und dem Nichtabweichen von festgefahrenen Positionen sich selbst im Weg. Es gibt nicht auf der einen Seite die Helfer am Deich, die Guten und auf der anderen Seite, die Kultur, die lebensfremd an sich denkt.

    #49852

    Anonym
    #49861

    Herr Birnbaum wundert sich auf TV H , das die internationalen Gäste vollstes Verständnis für die Absage haben. Diese hätten sich über das Hochwasser informiert.
    Hätten sich die hallischen Künstler mal ein Beispiel nehmen sollen.

    Auf MDR war zu sehen, das die Pfeifferschen Stiftungen evakuiert wurden und derzeit in Turnhallen nächtigen. Wer von den Künstlern also Interesse hat, …

    #49868

    Kopf im Sandsack… Besser kann man das Handels des OBs nicht beschreiben. vom Regen in die Traufe…

    #49890

    Anonym

    Der Hallesche Musikrat zeigt sich besorgt über die Folgen der Absage der Händel-Festspiele Halle
    Der Hallesche Musikrat dankt allen Bürgern der Stadt, durch deren uneigennützigen Einsatz es gelang, mögliche Katastrophen, die der Händel-Stadt durch die Flut drohten, abzuwenden. In diesem Zusammenhang nimmt er die Totalabsage der diesjährigen Händel-Festspiele mit großem Bedauern zur Kenntnis. Er ist davon überzeugt, dass sie die ökonomischen Folgen des Hochwassers für die Stadt verschlimmert.
    „Die Mitglieder des Halleschen Musikrates vermissen angesichts der einsamen Entscheidung von Ministerpräsident und Oberbürgermeister die Vermittlung ihrer Beweggründe an die Bürgerinnen und Bürger wie auch an die Gäste der Stadt. Es entsteht zum wiederholten Male der Eindruck, dass Politiker in Sachsen-Anhalt unfähig sind, Probleme konstruktiv zu lösen, weil sie spontan und undifferenziert entscheiden. Ihnen fehlt das Vertrauen in die Kraft der Gemeinschaft, in ein ‚Yes, we can‘ trotz aller Probleme“, so der Vorsitzende des Halleschen Musikrats, Prof. Jens Marggraf.
    Der Hallesche Musikrat erwartet, dass das Land und die Stadt die Betroffenen – die Hotels und Gaststätten, die Einzelhändler, die Künstler und die Stiftung Händel-Haus, deren Existenz auf dem Spiel steht – jetzt nicht allein lassen. Land und Stadt stehen in der Pflicht, wenigstens die ökonomischen Schäden der Situation auszugleichen und existenziellen Sorgen zu nehmen – und zwar, ohne auf die ohnehin angespannten Kulturetats zurückzugreifen!
    V.i.S.d.P.: Prof. Jens Marggraf, Präsident

    #49893

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen…

    #49976

    Ich habe mir die Argumente nochmals angesehen und durch den Kopf gehen lassen. Auf Seiten der Befürworter der Absage waren es im wesentlichen drei Argumente.

    1. Halle kann zur Zeit die Anwesenheit der Gäste nicht verkraften, es gibt ein Verkehrschaos usw.
    2. Die Durchführung der Veranstaltungen bindet Personal, das jetzt an anderer Stelle gebraucht wird.
    3. Es ist geschmacklos bzw. unmoralisch angesichts der Hochwassersituation an der Durchführung der Spiele festzuhalten. Man könne sich doch nicht in Ruhe in den Konzertsaal setzen, während die Helfer an der Saale um Menschenleben und Existenzen kämpften.

    Zu 1. In den vergangenen Jahren hat man von den auswärtigen Gästen kaum etwas gemerkt und ich denke ein Paar tausend Besucher, die ja nicht alle gleichzeitig da sind, hätte Halle trotz des Hochwassers verkraften können.
    Zu 2. Es hat sich herausgestellt, dass meistens viel mehr Helfer da waren, als benötigt wurden, in diesem Zusammenhang ist sogar vom Sandsack-Happening die Rede gewesen. Ich will die Leistung und vor allem die Bereitschaft der Helfer damit in keinster Weise herabwürdigen, es war auch nicht deren Schuld, dass nicht genug Arbeit da war.
    Zu 3. Dieser Punkt ist wirklich bedenkenswert, weil dieses Argument ein emotionales ist. Deshalb kann man hier auch nicht wirklich widersprechen.
    Aber sind die Emotionen von Veranstaltern und Künstlern, die ein ganzes Jahr auf diesen Höhepunkt hingearbeitet haben nichts wert?
    Brauchen die Hallenser und Gäste wirklich eine übergeordnete Instanz, die ihnen sagt, wie man sich in dieser Situation zu fühlen hat und was moralisch korrektes Verhalten ist?
    Gibt es nicht auf der Welt ständig weitaus schlimmere Katastrophen, wo wirklich Menschen zu Tode kommen, gefoltert werden oder ihre Heimat verlieren und wo wir trotzdem Unterhaltungsveranstaltungen besuchen?
    Wem ist damit geholfen, dass nun der Stadt ein finanzieller Schaden entsteht und wer steht dafür gerade?
    War nicht bereits beim Ausrufen des Katastrophenalarms klar, dass der Pegel noch vor dem Ende der Händelfestspiele wieder sinken würde und somit zumindest für die vollständige Absage jegliche Grundlage fehlt?
    Sollte nicht ein OB seine Entscheidungen abseits von Emotionen nach Schaden und Nutzen für die Stadt treffen?

    Dass darüberhinaus in diesem Forum und anderswo mit Polemik, Unterstellungen und sogar Beleidigungen „argumentiert“ wird, wird dem Thema nicht gerecht. Offenbar habe einige die irrige Vorstellung, dass eine korrupte Oberschicht hier eine riesige Sause abziehen will. Nein, es geht um Kunst, die viele gebildete Musikliebhaber in Stadt zieht. Das Verständnis für die Bedeutung dieses Events sollte auch bei denen vorhanden sein, die „da sowieso nicht hingehen“ weil sie das „Operngejaule nicht brauchen“.

    #49984

    Anonym

    „Gibt es nicht auf der Welt ständig weitaus schlimmere Katastrophen[…] und wo wir trotzdem Unterhaltungsveranstaltungen besuchen“

    Hast du mitbekommen, daß das Hochwasser nicht in Bangladesch oder Rußland war, sondern hier in Halle, wo es unmittelbar gewütet hat?
    Wann wäre denn für dich die Zeit gekommen, um die Händelspiele abzusagen? Erst wenn halb Halle oder ganz Halle unter Wasser steht? Oder vielleicht erst, wenn die Stadt so verwüstet worden wäre wie 2002 Wesenstein oder Müglitz?

    Als 2002 die Dresdner Semperoper geflutet wurde, hättest du wohl auch auf’s Schärfste wg. der Schließung protestiert, was? Gibt ja noch schlimmere Szenarien am anderen Ende der Welt. Eure Ignoranz und Selbstherrlichkeit ist widerwärtig!

    #49987

    Seltsam seltsam: Kneipenmeilen wie Sternstraße etc. waren von keinen Schließungen betroffen…

    Und halb oder ganz Halle ist schon ein Witz in sich… weiterhin ist der vergleich mit Wesenstein oder Müglitz weder angebracht noch zu halten, denn dort ging es um ganz andere geografische Gegebenheiten…
    Fakt ist, daß der Beigeordnete für Kultur oder sein Stellvertreter keinen Ar.. in der Hose hatten, sich mit den Betreffenden mal für 30min an einen Tisch zu setzen. Mithin ist dieer posten wohl einsparbar…

    Und 1942, als Leningrad in Schutt und Asche lag, was weit schlimmer als ein Hochwasser war, gab es Theater und Kunst: Schostakowitsch hat seine 7. Sinfonie dort uraufgeführt … DAS sollte zu denken geben. Aber die meisten kennen heute weder Leningrad noch Schostakowitsch… aber Ballack, und der hat gespielt, trotz Hochwasser in Leipzig !

    @Bolle: Wisch dir mal den Schaum vom Mund…

    #49993

    Anonym

    Schulze, deine Vergleiche mit Privatkneipen und Szenarien aus dem 2. Weltkrieg sind wirklich grandios. Und ob im Erzgebirge andere geographische Gegebenheiten herrschen, spielt keine Rolle. Offenbar hast du mich nicht verstanden, aber ist ja eh egal. Die Festlichkeiten werden dieses Jahr nicht ausgetragen und fertig. Da kannst du noch seitenweise deine Fingerchen hier wund schrubben.

    #49994

    In Leningrad wurde m.W. auf Stalins Befehl gespielt, um es den deutschen Belagerern zu zeigen.

    #50002

    Und in Halle wurde auf Wiegands Befehl verboten zu spielen, um es den belagernden Wassermassen zu zeigen.

    Das Wasser hat sich vor lauter Respekt gleich wieder zurückgezogen.

    #50004

    Nun, wolli, da mag vielleicht eine Seite gewesen sein (Leningrader sehen das ganz anders!), aber Schostakowitsch war aus ganz anderen Holz geschnitzt, wie auch die Leningrader: denen ging es um IHRE Stadt, Stalin im fernen Kuibischew war ihnen in dieser Situation im wesentlichen egal… der hat sie nämlich erst in diese Situation manövriert…

    #50009

    @karl weibrig: Je nach Argumentationspunkt 1 oder 3 merkt man von den Besuchern nichts oder es zieht es viele gebildete Musikliebhaber in Stadt. Na was denn nun?

    Und bei 2. Ging es nicht um die freiwilligen Helfer sondern die Leute, die die hoheitlichen Aufgaben erfüllen müssen.

    Für mich geht die Absage der Händelfestspiele in Ordnung. Ob der laufende Kulturbetrieb funktioniert hätte, da hätte man es drauf ankommen lassen können.

    Was aber jetzt an offenen Briefen so durch die Welt geistert, sind m.E. Sägen am Ast auf dem man sitzt.

    #50012

    @adi

    Mit dem Ast bist du wohl auf dem Holzweg. Mach dich mal kundig, wer überhaupt noch einen unbefristeten Vertrag hat, wer einen Zeitvertrag hat und wer nur als Gast oder gegen Honorar spielt… Und die anderen Mitarbeiter fallen als Angestellte sowieso der Stadt anheim, mithin ist der Bestand der TOO für die Stadt günstiger, als ihr Zerbrechen…

    #50014

    Ich kenne die Arbeitsverträge tatsächlich nicht, aber das meinte ich auch nicht.

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