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„Von der Wirklichkeit zum Spielzeug“

Alle großen und kleinen Fahrzeug-Fans aufgepasst: Die neue Sonderausstellung „Von der Wirklichkeit zum Spielzeug“ im Museum Petersberg zeigt Holzspielzeug aus den DDR-Produktionsstandorten Werdau und Zwickau, darunter Traktoren, Loks, Lkws und vieles mehr. Zumeist kommt Holzfeuerwehr oder -bagger dem realen Fahrzeugvorbild dabei authentisch nahe. Vom 17.08. bis 22.09.2024 kann auf diese Weise nicht nur in den eigenen Kindheitserinnerungen geschwelgt werden, sondern auch das Wissen über das Straßenbild der DDR und was dort unterwegs war aufgefrischt oder gar neu erlangt werden. Kindern gelingt das spielerisch in der Spielecke mit Gegenwartsspielzeug der „Original Werdauer Holzspielzeug“-Manufaktur, die heute mit Jens Eberlein von einem echten Nachfolger der einstigen PGH „Friedrich Fröbel“ geführt wird. Und vielleicht wandert vom vor-Ort-Verkauf auch das ein oder andere nostalgische Spielzeug der Manufaktur in ein Kinderzimmer von heute …

Es war das Jahr 1958, als sich mehrere Tischlermeister aus Werdau (DDR) zu einer PGH (Produktionsgenossenschaft des holzverarbeitenden Handwerks) zusammenschlossen. Pädagogisch wertvolle, zerlegbare Holzspielzeuge in naturlackierter Ausführung herzustellen, um den Kindern aller Bevölkerungsschichten eine vorschulische Erziehung zu ermöglichen, war eine der Grundlagen der Produktion. Damit ganz dem Konzept von Friedrich Fröbel folgend, erhielt die PGH ihren Ehrennamen nach ihm.

Bereits 1948 hatte der kriegsinvalide Bauingenieur Hans Dressel die „Dressel Spielgaben“ gegründet. In kurzer Zeit konnte die in Zwickau errichtete Firma ein breites Sortiment an Straßen- und Baufahrzeugen sowie Lorenbahnen nebst dazugehörigem Schienenmaterial anbieten. Typisch war die Arbeit mit Schichtholz für eine abwechslungsreiche Oberflächengestaltung. Als Dressel Ende der 50er Jahre in die BRD übersiedelte, hinterließ er die Rechte an seinen Entwürfen der PGH „Friedrich Fröbel“.

Aus dieser Symbiose entstanden während der gesamten DDR-Zeitzahlreiche ikonische Spielzeugfahrzeuge auf Basis real existierender Modelle für den Lerneffekt. Fröbels Pädagogik entsprechend, Kinder würden durch Ausprobieren und Experimentieren am besten lernen, war das Spielzeug modular auseinandernehm- und neu zusammensetzbar, auf einfachen Grundformen basierend und für den Gebrauch in Kindergärten und sozialen Einrichtungen geeignet.

In unterschiedlichen Themenräumen können die einzelnen Fahrzeugtypen im direkten Vergleich mit der Spielzeugvariante bewundert und studiert werden. Auch Gegenwartsspielzeug der Manufaktur „Original Werdauer Holzspielzeug“ ist darunter und kann auch käuflich erworben werden. So ist für alle Generationen etwas dabei, und Geschichte kann auf schönste Weise verbindend wirken.

Zur Ausstellungseröffnung am Samstag, den 17. August 2024, um 15:00 Uhr im Museum Petersberg sind alle Interessenten herzlich eingeladen. Für die musikalische Umrahmung sorgt Volkhard Brock (Saxophon).

Das Museum Petersberg ist täglich außer montags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

 

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