Women in Jazz – Fiona Grond & Ganna Gryniva: Next Generation begeistert

Im Rahmen des 17.Festival WOMEN IN JAZZ stellte sich die Gewinnerin des virtuellen Nachwuchswettbewerbes von 2021 dem Halleschen Publikum am 10.Mai mit einem Konzert vor. Unterstützt von Philipp Schiepeck (Gitarre) und Moritz Stahl (Saxophon) verzauberte die Schweizerin Fiona Grond mit ihrer sanften, ausdrucksstarken Stimme das Konzertpublikum in der Georgenkirche. Mit Songs aus ihrem Jazz-Projekt Interspace präsentierte sie einfühlsam traumhafte Klangwelten, nahm die lauschenden Zuhörer mit auf meditative Reisen – Early Morning, Light Therapy u.v.a.. Dass man nicht völlig der Realität entschwand, dafür sorgte das gelegentliche Tatütata vorbeisausender Krankenwagen. Harmonisch unaufdringlich begleiteten die beiden Instrumentalisten Akzente setzend die Sängerin. Zum Abschluss des preiswürdigen Konzerts wurde Fiona Grond der Jazzpreis der Stadt Halle, dotiert mit 1.000 Euro, überreicht.

Den zweiten Teil des Konzertabends gestaltete die Ukrainerin Ganna Gryniva mit ihren Instrumentalisten Musina Ebobisse (Saxophon), Povel Widestrand (Piano), Tom Berkman (Bass) und Mathias Ruppnig (Schlagwerk). Die in Deutschland aufgewachsene Sängerin schöpft ihre Songs aus traditionellem ukrainischem Liedgut und reist mit ihm mühelos durch klassische, experimentelle und jazzige Musikwelten. Stimmgewaltig, unterstützt von Loops und Hall, trug sie mitreißend die Lieder vor und ließ dabei ihren Instrumentalisten viel Spielraum für hingebungsvolle Soli, wofür es natürlich immer wieder spontanen Beifall gab. Das GANNA Ensemble ist viel gefragt, wie ein Blick in ihren Tourenkalender zeigt. Erst Ende September wird es wieder in der Nähe auftreten (Bernburg).

(H.J. Ferenz)