Zwangsgebühren gehen den Betrieben auf den Sender: Handwerkstag fordert Entlastung von Rundfunksbeiträgen

13. Dezember 2017 | Wirtschaft | 6 Kommentare

Jeder selbständige Handwerker in Sachsen-Anhalt muss für seinen Betrieb (gestaffelt nach Betriebsgröße) und für seine Betriebsfahrzeuge Rundfunkbeiträge zahlen. Zusätzlich entrichten der Inhaber und seine Mitarbeiter natürlich auch als Privatpersonen einen Beitrag. Dies stößt bei den Handwerksverbänden schon lange auf Widerspruch.

„Weiter steigende Rundfunkbeiträge sind für das Handwerk in Sachsen-Anhalt nicht hinnehmbar“, sagte Hans-Jörg Schuster, der Präsident des Handwerkstags Sachsen-Anhalt, auf der heutigen Mitgliederversammlung des Handwerkstags in Köthen. Das jetzige Finanzierungsmodell des öffentlichen Rundfunks (Rundfunkbeitrag) habe den Sendern Mehreinnahmen in
Milliardenhöhe beschert und zugleich bei den Beitragszahlern vor allem in Handwerk und Mittelstand zu deutlichen Mehrbelastungen geführt. Die gestiegenen Einnahmen seien aber nicht dazu genutzt worden, die Rundfunkanstalten zu verschlanken, sondern weckten nur neue Begehrlichkeiten. Der Handwerkstag fordert daher den Landtag Sachsen-Anhalt auf, das von ARD und ZDF beantragte Finanzvolumen entschieden abzulehnen und auf inhaltliche Reformen zur Kostensenkung zu drängen. „Jetzt ist das Maß voll. Die Unternehmen müssen entlastet werden. Insbesondere ist die systemfremde Veranlagung von Betriebsfahrzeugen zum Rundfunkbeitrag abzuschaffen“, forderte Schuster. Der Präsident des Handwerkstags unterstützt Initiativen zur Verschlankung des Angebots der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender.

 

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