Wirtschaft in Sachsen-Anhalt fällt immer weiter zurück
25. September 2017 | Wirtschaft | Ein KommentarDas Bruttoinlandsprodukt, der Wert aller hergestellten Waren und Dienstleistungen, hat sich nach Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt im 1. Halbjahr 2017 preisbereinigt um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht. In Deutschland hat das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im gleichen Zeitraum um 2,0 Prozent und im Durchschnitt der Neuen Bundesländer ohne Berlin um 1,2 Prozent zugenommen.
Ursache für die zurückhaltende Entwicklung des Bruttoinlandproduktes in Sachsen-Anhalt im 1. Halbjahr 2017 war der gegenüber dem Bundesdurchschnitt gedämpfte wirtschaftliche Verlauf in vielen Wirtschaftsbereichen. So wies z. B. auch das Verarbeitende Gewerbe trotz positiver Umsatzentwicklung im 1. Halbjahr 2017 ein Ergebnis unter der bundesdurchschnittlichen Umsatzentwicklung auf.
Zusätzlich reduzierend wirkte im Produzierenden Gewerbe das Baugewerbe sowie im Dienstleistungsbereich die Entwicklung der öffentlichen Dienstleister.
Nominal wird für Sachsen-Anhalt eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgewiesen. Deutschland sowie die neuen Bundesländer ohne Berlin verzeichneten Zuwächse von 3,2 bzw. 2,7 Prozent.
Mit den Veränderungsraten zum Bruttoinlandsprodukt im 1. Halbjahr 2017 gibt der „Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, dem auch das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt angehört, turnusgemäß seine erste Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in den Ländern bekannt. Die Berechnungen stützen sich dabei auf kurzfristig verfügbare Wirtschaftsdaten für das 1. Halbjahr 2017 und haben vorläufigen Charakter.
Über die Wirtschaftsentwicklung in den Bundesländern informiert nachstehende Tabelle.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen finden Sie unter www.vgrdl.de.
Bruttoinlandsprodukt nach Bundesländern
Halbjahresrechnung 2017
Land
Gebiet |
Bruttoinlandsprodukt |
|
in jeweiligen Preisen |
preisbereinigt |
|
Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in % |
||
Baden-Württemberg |
2,9 |
2,1 |
Bayern |
3,5 |
2,5 |
Berlin |
2,7 |
1,6 |
Brandenburg |
2,3 |
0,6 |
Bremen |
4,7 |
3,5 |
Hamburg |
3,4 |
2,0 |
Hessen |
2,7 |
1,7 |
Mecklenburg-Vorpommern |
3,5 |
1,3 |
Niedersachsen |
3,7 |
2,1 |
Nordrhein-Westfalen |
3,3 |
2,0 |
Rheinland-Pfalz |
4,0 |
2,6 |
Saarland |
2,3 |
0,9 |
Sachsen |
2,5 |
1,3 |
Sachsen-Anhalt |
2,6 |
0,8 |
Schleswig-Holstein |
3,2 |
1,7 |
Thüringen |
3,0 |
1,7 |
Deutschland |
3,2 |
2,0 |
darunter nachrichtlich: | ||
Alte Bundesländer | ||
ohne Berlin |
3,3 |
2,1 |
einschl. Berlin |
3,3 |
2,1 |
Neue Bundesländer | ||
ohne Berlin |
2,7 |
1,2 |
einschl. Berlin |
2,7 |
1,3 |
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Mit der Aufkündigung der Solidarität haben gewisse Bundesländer (v. a. im Süden) damit ihren Beitrag zur wachsenden Unzufriedenheit im Osten geleistet.
Wer immer nach dem Motto „Wir zuerst“ handelt, muss sich nicht wundern, dass sich manche Leute abgehängt fühlen.