Verdacht auf hundertfachen Betrug bei Corona-Hilfen in Sachsen-Anhalt

9. September 2020 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Die deutsche Wirtschaft steht wegen der Auswirkungen der Corona-​Pandemie vor einer sehr harten Bewährungsprobe. Auch in Sachsen-Anhalt sind die Auswirkungen demnach spürbar. Viele Unternehmen sind in ihrer Existenz bedroht. Deshalb hat das Wirtschaftsministerium mit Bundes-​ und Landesmitteln ein Soforthilfe-​Programm für Unternehmen aufgelegt, welches gar das größte in der Geschichte des Bundeslandes ist. Hierfür wurden mehrere hundert Millionen Euro Hilfen bewilligt.

Aus den knapp 37.000 bewilligten Anträgen fischte die zuständige Landesinvestitionsbank allerdings rund 900 potenzielle Betrugsfälle heraus. Der Verdacht erhärtete sich in 665 Fällen und damit insgesamt um etwa 2,8 Millionen Euro, die illegal ausgezahlt worden sind. In 73 Fällen ist bereits Anklage erhoben worden.

Die Betrugsmaschen sind dabei scheinbar äußerst unterschiedlich. So habe sich bei manchen Antragstellern herausgestellt, dass es sich lediglich um Arbeitnehmer handelte und nicht um Unternehmer. Zum Teil seien aber auch Hilfen für Unternehmen beantragt worden, die es nie gegeben hat oder die bereits seit längerer Zeit nicht mehr existent waren.

Auch deutschlandweit häufen sich tausende solche Fälle. Betrügern drohen allerdings strafrechtliche Maßnahmen. Außerdem will die Investitionsbank im Betrugsfall Rückforderungsanspruch gelten machen.

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