Manager der Hallorenfabrik wegen Scheinselbstständigen vor Gericht

17. Januar 2014 | Wirtschaft | 3 Kommentare

Die Halloren-Schokoladenfabrik wird in Halle gern als Aushängeschild bezeichnet. Doch ein Prozess am Amtsgericht wirft nun ein schlechtes Licht auf das Unternehmen.

Die Chefs sollen zunächst als verantwortliche Geschäftsführer der Halloren Schokoladenfabrik GmbH und später als Vorstandsmitglieder der Halloren Schokoladenfabrik AG laut Anklage „sogenannte Co-Packer als vorgeblich Selbständige beschäftigt haben.“ Die 71 Betroffenen hätten von Januar 2005 bis Dezember 2008 Akkordlohn, über Stückzahlen oder eine Stundenvergütung von 7,50 Euro/Stunde abgerechnet, „obwohl diese von der Sache und der Gestaltung der Verträge her wie abhängig Beschäftigte ihre Arbeitsleistung erbracht hätten und deshalb die Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen erforderlich gewesen sei.“

Durch das Vorgehen der Fabrik sollen den verschiedenen Krankenkassen und Rentenversicherern Sozialversicherungsbeiträge von insgesamt 155.466,82 Euro nicht zugeflossen sein. Der den Beschäftigten vorenthaltene Arbeitnehmerbeitrag habe 64.720,77 Euro betragen.

„Die Beschuldigten haben gegen sie erlassene Strafbefehle, mit denen sie zu Geldstrafen verurteilt werden sollten, Einspruch eingelegt, über den nunmehr verhandelt werden soll“, so das Amtsgericht. „Zu dem ersten Verhandlungstermin sind keine Zeugen geladen.“

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