Verdacht auf Raubkopien: Razzia bei PC Fritz in Halle
19. September 2013 | Wirtschaft | 4 KommentareBei der Firma „PC Fritz“ mit Hauptsitz in der halleschen Grenzstraße hat es am Mittwoch eine Razzia gegeben. Anlass war eine Anzeige des Software-Giganten Microsoft wegen Raubkopien.
Die hallesche Firma soll in großem Stil Raubkopien des Microsoft-Betriebssystems „Windows 7” als Originale ausgegeben und verkauft haben. Microsoft spricht von einem Schaden im siebenstelligen Euro-Bereich, hinzu kommen die Schäden bei Händlern und Nutzern. Durch Kundeneinsendungen sei man auf die gefälschte Software aufmerksam geworden, so Microsoft. Viele Händler hätten sich in den letzten Monaten gemeldet und sich über die verdächtigen Angebote von PC Fritz beschwert.
Die gefälschten Datenträger seien Sicherungskopien nachempfunden, die der Computerhersteller Dell zuweilen PCs beifügt, auf denen das Betriebssystem „Microsoft Windows 7” legal vorinstalliert ist. Dabei handelt es sich um sogenannte Reinstallations DVDs. Die Microsoft bereits vorliegenden Raubkopien wurden von PC Fritz mit einer eigenen Verpackung und einem ebenfalls gefälschten Echtheitszertifikat versehen und zu weit unter dem Marktpreis liegenden Konditionen vertrieben. Woher die Fälschungen kommen, ist noch nicht geklärt. Allerdings hat auch der Computerhersteller Dell eine Niederlassung in Halle.„Der Erfolg ist auch auf die gute Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden zurückzuführen. Wir sind erleichtert, dass dem Treiben von PC Fritz vorerst ein Ende gesetzt worden ist”, kommentiert Joachim Rosenögger, Ermittlungsleiter Produktpiraterie bei Microsoft, die Großaktion der Staatsanwaltschaft. „Mit dem Verkauf gefälschter Computerprogramme werden nicht nur die Hersteller geschädigt, sondern vor allem unschuldige Kunden betrogen. Das Vorgehen der Ermittlungsbehörden zeigt, dass Wirtschaftskriminalität im Bereich des Urheber- und Markenrechts konsequent verfolgt wird. Softwarepiraterie ist eine ernstzunehmende Straftat”, so Rosenögger weiter. Opfer von Fälschungen seien neben den Kunden auch die redlichen Händler und Anbieter von Original Produkten.
PC Fritz hatte sich in diesem Jahr mit einem großen Werbeauftritt in Szene gesetzt. So gab es eine Deutschland-Tour mit zahlreichen B-Promis. So feierte das Unternehmen am 2. August auf dem Hallmarkt eine Party mit DJ Tomekk, Joey Heindle, Menderes, Peer Kusmagk und Nino de Angelo. Geschäftsführer ist der an Krebs erkrankte Maik Mahlow.
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Immer wieder schön zu lesen wie Gesetze gebogen werden. „Achtung Ironi“
Raubkopie? „Raub §249 StGB
(1) Wer mit Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft.
(2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.“
Ich denke die CD´s haben vor Schmerzen geschrien 🙂
Und ich habe mich schon gewundert, wo die so viel Kohle her haben. Auch diese D-Promis werden ordentlich abgefasst haben bei dieser Promo-Tour.
Traurig ist es eigentlich nur für die Mitarbeiter, denn den Laden wird es nach so einem Vorwurf (Der sicher nicht unbegründet ist) nicht mehr lange geben.
Und der Chef selber wollte es nach eigenen Angaben ja noch mal „richtig krachen lassen“, da ihm die Ärzte nicht mehr viel Zeit geben. Aber auf diese Weise?
menderes heißt der gute sänger ….
@enrico: wie kann ich kommentare korrigieren?
hallespektrum stuft menders als b-promi ein 🙂 holla die waldfee… der durfte ja nichtmal in den container vom bildungssender