Wohnpark Paulusviertel: Generalauftrag für Papenburg
7. Mai 2015 | Wirtschaft | 2 KommentareDer Streit zwischen Hallescher Wohnungsgesellschaft und dem Bauunternehmen Papenburg um den Wohnpark Paulusviertel ist entschieden. Demnach erhält Papenburg den Generalauftrag, entschied der Aufsichtsrat. Details will Oberbürgermeister Bernd Wiegand zusammen mit den Unternehmen am Donnerstag bekannt geben.
Zwischen HWG und Papenburg hatte es in der gemeinsamen Firma zunächst Streit gegeben. Papenburg wollte alles selbst bauen, die HWG wollte selbst bauen. Nun werden kleinere Nebenarbeiten an andere Firmen vergeben. 25 Millionen Euro wird der Bau kosten.
Neben der Sanierung von Regierungspräsidium und Villa ist auch ein Neubau vorgesehen. Die Ursprungsplanung war nach Anwohnerprotesten abgespeckt worden. Nun sollen noch 113 Wohnungen (vormals 130) auf einer vermietbaren Fläche von 10.400 Quadratmetern (vormals 12.000) entstehen. Auch die Zahl der Stellplätze wurde reduziert. Der Grünflächenanteil steigt von aktuell 13 auf dann 48 Prozent. Für eine Initiative von Nachbarn ist das Projekt immer noch zu monströs. Sie hatten deshalb gegen Bau geklagt, waren aber vorm Oberverwaltungsgericht gescheitert. Die Mietkosten sollen bei 8,50 Euro je Quadratmeter liegen.
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Wir haben als Kinder am liebsten auf Rasenflächen gespielt.
In den Bäumen wurden wir nicht so gern gesehen.
Wichtig wäre eine öffentliche Toilette.
Ja, KLEINERE Bauaufträge. Vielleicht die Türklinken installieren. 🙂
Mich stört die Falschdarstellung durch die HWG bzw. HGWS. Bei der Bürgerinitiative ging es um anderes. Und wie die Beteiligung an einer Petition gegen das Bauvorhaben mit über 6000 UnterzeichnerInnen binnen weniger Wochen gezeigt hat, war und ist es eben nicht nur das Anliegen einiger AnwohnerInnen, sich gegen den Zusammenschluss von Stadt (HWG) und Papenburg zu wehren und verhindern zu wollen, dass ein stadtplanerisch falsches und überdimensioniertes Vorhaben realisiert wird.
Vor kurzem wurde noch groß gefeiert, dass Halle von der Zerstörung im 2. Weltkrieg verschont blieb mit großem Schauspiel auf dem Marktplatz. Es geht der Bürgerinitiative und ihren SympathisantInnen darum, wie schlecht Halle mit seinem Erbe umgeht, nämlich dem einzigartigen und auch international bekannten Flächendenkmal Paulusviertel aus der Gründerzeit, welches von seinen damaligen Architekten sehr genau und ästhetisch durchdacht worden ist. Diese Ästhetik und Besonderheit wird leichtfertig aufs Spiel gesetzt, ohne dass die Stadt etwas davon hat, denn die HGWS muss Aufträge nicht ausschreiben, wie man ja jetzt sieht und wie es die Bürgerinitiative schon vor langer Zeit angemahnt hat. So bekommt Papenburg die Aufträge und die örtlichen anderen Handwerker und Baufirmen haben das Nachsehen, wobei Papenburg in Richtung Monopol marschiert und es bei künftigen Bauaufträgen immer weiter in diese Richtung gehen wird. Zum anderen ist der Gesellschaftervertrag der HGWS so gestaltet, dass die HGWS, anders als die städtische HWG, nichts an Geldern ausschütten muss in den Stadthaushalt.
Außerdem geht es städteplanerisch darum, dass ein anderer Bedarf im Paulusviertel, welches schon überaus dicht besiedelt ist, bestanden hätte als noch mehr Wohnungen zu schaffen und noch mehr Grün zu verdrängen. 31 Bäume wurden gefällt. Wenn jemand behauptet, es würde durch den Bau eines riesigen Wohnblocks grüner werden, hält dieser die Bevölkerung sicherlich für dumm. Jeder kann sich doch ausrechnen, dass es sich dabei um die dünne Schicht an Rasen über der Tiefgarage handelt und nicht um einen Ort, an dem Bäume wachsen und Kinder spielen könnten.
Es ist sehr schade, traurig und ärgerlich, welchen Ausverkauf Halle betreibt und wie schlecht hier Stadtplanung betrieben bzw. vielmehr unterlassen wird.
Der Trauerflor, den jemand um das Geländer herum am Zaun angebracht hat, erscheint mir angemessen.