Nach Verkauf der MZ: LINKE-Landtagsfraktion fürchtet um Meinungsvielfalt

15. Januar 2020 | Wirtschaft | 6 Kommentare

Zum Verkauf der Mitteldeutschen Zeitung durch den DuMont-Verlag an die  Bauer Media Group erklärt der medienpolitische Sprecher Stefan Gebhardt:

„Für die Medienlandschaft in Sachsen-Anhalt ist der Verkauf keine gute  Nachricht. Journalistische Berichterstattung lebt von Vielfalt und gesunder Konkurrenz. Schon bisher bot der Print-Medienmarkt in Sachsen-Anhalt mit zwei regionalen Tageszeitungen in weitgehend getrennten Verbreitungsgebieten wenig journalistische Vielfalt. Mit der Übernahme der Mitteldeutschen Zeitung durch die Bauer Media Group besitzt diese nun ein Monopol auf dem Print-Medienmarkt im Land.

Die Entscheidung des DuMont-Verlages, die Mitteldeutsche Zeitung abzustoßen und an die Bauer Media Group zu verkaufen, ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung, die die Auswirkungen auf die Medienlandschaft und die Qualität des Journalismus insgesamt in keiner Weise berücksichtigt. Sie ist ein Sinnbild für die Krise der Printmedien insgesamt. Sie muss auch angesichts dessen hinterfragt werden, dass der DuMont-Verlag die Mitteldeutsche Zeitung vor gerade einmal vier Jahren mit einem kostenintensiven Newsroom ausstattete und die trimediale Zukunft in Angriff nehmen wollte. Überdies ließen es der DuMont-Verlag und die Mitteldeutsche Zeitung selten an Erfolgsmeldungen missen.

Dass die rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gesamten Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung übernommen werden und sämtliche vertragliche Vereinbarungen bestehen bleiben sollen, ist eine Ankündigung, die auch mittel- und langfristig Bestand haben muss. Journalistische Qualität steht und fällt nicht zuletzt mit einer guten Personalausstattung und guten Arbeitsbedingungen.

Die Fraktion DIE LINKE erwartet, dass die Bauer Media Group ihrer Verantwortung für die Medienlandschaft und die journalistische Qualität in Sachsen-Anhalt gerecht wird. Keinesfalls dürfen die Volksstimme und die Mitteldeutsche Zeitung nun auch noch unter einer gemeinsamen Mantelredaktion zusammengefasst werden. Vielmehr muss die publizistische Unabhängigkeit sowohl der Mitteldeutschen Zeitung als auch der Volksstimme gewahrt bleibt.“

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