nach Halle schließt Galeria Kaufhof auch in Leipzig seine Tore – Magdeburger Filiale bleibt bestehen
14. März 2023 | Wirtschaft | 8 KommentareDie angeschlagene Galeria-Karstadt-Kaufhof-Warenhauskette wird in ganz Deutschland nun noch weitere Standorte schließen. Dies teilte das Unternehmen am gestrigen Montag nach langen Verhandlungen mit. Demnach sollen noch in diesem Jahr 52 der insgesamt 129 Filialen geschlossen werden. Insgesamt sind rund 4.000 Mitarbeitende von der Kündigung betroffen.
Nach 18 Jahren im Zentrum von Halle hatte die Galeria Kaufhof-Filiale am Marktplatz bereits Ende des letzten Jahres ihre Türen für immer schließen müssen. Nun wird unter anderem auch die Filiale in Leipzig dieses Schicksal ereilen und bereits zum 30. Juni 2023 ihren Betrieb einstellen. Die Filiale in Magdeburg soll hingegen weiterhin Bestand haben.
„Das ist zweifellos heute für uns alle ein schwerer Tag. Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv um jeden einzelnen Standort gerungen und sind in harte interne wie externe Gespräche gegangen.“, hatte Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter GALERIA kommentiert. Das Warenhaus-Unternehmen brauche jedoch insgesamt eine höhere Flächenproduktivität.
An den insgesamt 77 verbleibenden Standorten will Deutschlands größter Warenhauskonzern nun künftig ein neues Konzept präsentieren. Mit einem Sortiment, das stärker auf die lokalen und regionalen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Dazu sollen zum Beispiel eine kundenfreundliche Verzahnung von Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten zählen. In den kommenden drei Jahren sollen daher alle weiter betriebenen Filialen umfassend modernisiert werden.
„Um die lokalen Strukturen zu stärken, geben wir den Filialen mehr Eigenständigkeit.“, so GALERIA-CEO Miguel Müllenbach. „Sie sollen stärker über Sortimente, Schwerpunkte und Abläufe vor Ort entscheiden können. Wir legen heute die Basis für eine positive wirtschaftliche Perspektive von GALERIA. Das Warenhaus in Deutschland hat damit eine Zukunft.“
Eine Liste mit allen Standorten und ihrer geplanten Zukunft ist hier zu sehen.
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Bevor Galeria Kaufhof sein hässliches Gebäude auf den Markt pflanzte ( die müssten uns Schadenersatz zahlen, dass sie ihr durch ihren Bau unseren Marktplatz verschandelt haben!!), existierte vormals ein anderes Gebäude, in dem das erste Geschäft der HO etwa 1949 eröffnet wurde. ( Das erste und begehrte Verkaufsgut waren Wasser- Eimer aus Emaille) Es war das Kaufhaus Huth. Oben gab es auch eine Restauration, die sogen. Erfrischungsstube oder so ähnlich. Der Bau korrespondierte architektonisch gut mit dem schräg gegenüber liegenden Gebäude, in dem jetzt Thalia residiert.Da wurde die Kundschaft noch bedient von Verkäuferinnen, die Ahnung hatten. In den letzten Jahren war ich schon „bedient“ nach dem Betreten des Gebäudes, die Gründe hatte ich schon einmal genannt. Auch existierten Schaufenster, die mustergültig dekoriert waren und in einem wurden Wünsche geweckt. Kaufhofs Dekoration bewirkte das Gegenteil…
Ich bin über die Schließung nicht traurig.
Homeoffice hat in der Pandemie mehr CO2 eingespart als 2,5 Milliarden Subvention für das 9-Euro-Ticket.
OK, stimmt aber auch nicht ganz. Feuergefährliche Betriebe und stinkende Gewerbe (Fischsoßen, Gerbereien) haben schon die Römer vor die Tore der Stadt gelegt.
Aber an sonsten stimmt es schon. Und weil wir Wohnen, Einkaufen und Arbeiten so weit auseinandergelegt haben, verbrennen wir unnötig Geld und Energie durch Autofahren.
Früher (seit den alten Römern) war Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und Freizeit in den Städten zusammen. Erst im 20. Jahrhundert wurde Arbeiten an die Ränder gedrängt. Diesem Trend steuern moderne Stadtentwicklungskonzepte (Urbane Räume) wieder entgegen.
Der Kaufhof-Klotz ist ein Neubau, @Elfriede. Über die Geschichte von Halles Innenstadt und der Kaufhaus-Bebauung kannst Du Dich beispielsweise auf den Seiten der Initiative „Altes Rathaus“ informieren.
So eine Bemerkung kann nur von jemanden kommen, der die Stadt Halle von früher nicht kennt, denn die nun verlassenen Gebäude, in denen Galeria Kaufhof seine Waren anbot, waren auch früher schon Geschäftshäuser. In den alten Häusern im Innenstadtring, die dem Abriss in den letzten Jahren vor der Wende zum Opfer fielen, hätte der Verf. gewiss nicht wohnen wollen. Ich empfehle bebilderte Lektüre von unserem verstorbenen Freund Einbeck. Ich gebe auch gern Auskunft vom Leben in solchen Häusern. Wasser vom Hof holen ( im Winter immer einen kl. Wasservorrat bereit halten, der erhitzt werden musste, falls der Wasserhahn zugefroren war bei großer Kälte), Toilette im Hof (WC), auch Abwasser musste dort entsorgt werden, die Zimmerhöhe niiedrig, dass man mit den Händen die Zimmerdecke erreichte usw. usf. Das sind meine Erinnerungen an mein Wohnen im Innenstadtring.
Der Wegfall von Kaufhof gibt die Chance, die Innenstadt auch zu Wohnzwecken zu nutzen. Dafür war sie nämlich mal da.
Höhere Flächenproduktivität – lokale und regionale Bedürfnisse: Quadratur des Kreises.