Mehr Arbeitslose als im Dezember – Stimmung in den Betrieben trübt sich ein

29. Januar 2021 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Halle waren im Januar 18.174 Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 1.237 Arbeitslose (+7,3 Prozent) mehr als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr sind gegenwärtig 2.066 Frauen und Männer mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg somit auf 8,5 Prozent.
Die Stimmung in den Unternehmen trübt sich weiter ein, jedoch bleibt es bisher immer noch ohne stärkere Auswirkungen auf die Arbeitslosenzahlen. 


„Die Corona-Krise hat langjährige Muster im Jobsuche-Verhalten im Agenturbezirk Halle aufgebrochen. In den letzten Jahren waren es meist Schulferien und Feiertage, die für eine gedämpfte Jobsuche sorgten. Seit dem Frühjahr 2020 sind es vor allem die coronabedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens,“ so Petra Bratzke Chefin der Hallenser Arbeitsagentur.
„Wir haben es aktuell nicht mit einem Konjunkturtief zu tun, das vorüberzieht – die CoronaPandemie beschleunigt die Transformation. Mit dem technologischen Wandel nehme nun insbesondere das Angebot an einfacheren Tätigkeiten ab. Das betrifft insbesondere Helfertätigkeiten. In den letzten Jahren habe es geradezu einen Boom an Arbeitsplätzen für Un- und Angelernte gegeben. Das hat vielen Arbeitssuchenden den Einstieg erleichtert. Diese bislang günstigen Bedingungen am Arbeitsmarkt drohten sich nun aber schnell und dauerhaft zu ändern. Deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt mit gezielter Weiterbildung schnell neue Perspektiven eröffnen können“, betonte Bratzke und spricht sich für einen breiten Einsatz entsprechender Förderinstrumente im Agenturbezirk Halle aus.

„Aktuell müssen wir unsere Arbeitsmarktstatistiken mit Vorsicht interpretieren. Maßnahmen zur Arbeitsplatzerhaltung wie das Kurzarbeitergeld helfen zwar, einen Anstieg der Arbeitslosigkeit oder einen stärkeren Rückgang der Beschäftigung einzudämmen. Es bleibe jedoch unklar, wie viele dieser Arbeitnehmer erfolgreich zu ihrer normalen Arbeitszeit zurückkehren werden und wie viele möglicherweise Gefahr laufen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Der Rückgang der Erwerbsbeteiligung deutet darauf hin, dass die Flaute auf dem Arbeitsmarkt wesentlich größer ist, als sie von der aktuellen Arbeitslosenquote erfasst wird“, so Bratzke weiter mit Blick auf die zukünftigen Herausforderungen

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