Lohnuntergrenze in Halle für Dachdecker gestiegen

11. Februar 2021 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Mehr Geld im Handwerk: Für die rund 90 Dachdecker aus Halle (Saale) gilt nun eine neue tarifliche Lohnuntergrenze. So haben gelernte Kräfte seit 1. Januar Anspruch auf einen Mindestverdienst von 14,10 Euro pro Stunde – 3,7 Prozent mehr als bisher. Das teilt die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd mit – und ruft Beschäftigte in der Region zum Lohn-Check auf.

„Auf der aktuellen Lohnabrechnung muss das Plus auftauchen. Wer leer ausgeht, sollte sich an die Gewerkschaft wenden.“, so Bezirksvorsitzender Karlheinz Weniger. Die IG BAU appelliert zugleich an Fachkräfte, auf dem deutlich höheren Tariflohn zu bestehen. Dieser liegt bei 19,12 Euro pro Stunde. „Trotz Pandemie laufen die Arbeiten im Dachdeckerhandwerk auf Hochtouren. Hier sollte sich niemand unter Wert verkaufen.“, sagt Weniger.

Anspruch auf die tarifliche Bezahlung haben Gewerkschaftsmitglieder, deren Firma Mitglied in der Dachdeckerinnung ist. Außerdem erhöht sich die tarifliche Altersvorsorge in der Branche seit dem neuen Jahr
für ostdeutsche Betriebe.

„Wegen der harten körperlichen Arbeit halten Beschäftigte nur selten bis zum gesetzlichen Rentenalter durch und kommen nur auf geringe Altersbezüge. Jetzt müssen ihnen die Arbeitgeber einen höheren Rentenbeitrag zahlen.“, erklärt IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Carsten Burckhardt.

Beschäftigte im Osten kämen damit wie ihre Kollegen im Westen auf eine tarifliche Extra-Rente von 94 Euro pro Monat. Von der höheren Leistung profitieren nicht nur aktuelle Rentner, sondern auch Dachdecker, die noch im Erwerbsleben stehen. Auch die Vergütungen für Azubis sind zum Januar gestiegen. Sie kommen jetzt auf
780 Euro im ersten, 940 Euro im zweiten und 1.200 Euro im dritten Ausbildungsjahr.

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